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Altonaischer Mercurius. Nr. 16, Altona, 1698.

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Brüssel
sind seit einigen Tagen hero viele Engeländer sammt ihren Fa-
milien/ so laut einer in Englischen Parlament paßirten Acte/ weil
sie den König Jacob nach Franckreich gefolget/ oder die
Waffen für ihm getragen hätten/ Engeland quitiren müssen/
arriviret/ und vernimmet man/ daß der Graf von Montgome-
ry/ so zu Brugge angelanget/ auch von der Zahl der Jacobiten/
und in Antwerpen zu bleiben intentioniret sey.

   

Im
Haag
bleiben wegen Mangel der Londischen Briefe die angefangene
Deliberationes bey Ih. Hochm. und dem Staats-Raht auf-
geschoben. Der Käyserl. Ambassadeur Baron Zeiler/ nim-
met numehro Abschied nach Teutschland zu gehen. Die Ba-
gage vor die extraordinaire Ambassadeurs von Heemskerken/
und Odyck nach Franckreich/ ist bereits fertig/ und wird selbi-
ge ehester Tagen abgehen. Der Schwedische Ambassadene
Herr Graff Bonde/ ist endlich nach Engeland abgereiset/ und
sind die Schwedische Herren/ so den Ritter-Orden überbracht/
mit Sr. Excell. abgereiset. Noch weiß man nicht/ wann der
Frantzösische Ambassadeur Mons. Bonreyos/ seine Sublique
Audience haben werde. Ihro Excell. die Herrn von Pleß
und von Lenthe/ werden in dem Monaht Aprilis ihre Reise
nach Copenhagen antreten.

   

Man hat aus
Bremen
vom 24. Febr. folgendes: Daß die weggetriebene Weser und andere
Brücken/ wie auch die Steinwege nun so weit präpariret/ daß solche
mit grosser Bequemlichkeit zu passiren seyn; So denen Reisenden
zur Nachricht dienen kan. Die 3. Känigl. Dähnische Regimenter
Cavallerie/ werden am Sonnabend oder Montag hier durch mar-
chiren/ und ihren March über Zollenspiecker nehmen.




Allen curieusen Liebhabern wird hiemit zu wissen gefüget/ wie Ihro
Königl. Maj. zu Dännemarck und Norwegen/ Tapezier Bernd
von der Eichen/ allerhand Sorten von Tapeten/ darinnen Histo-
rien/ auch Landtschafften ohne Bilder/ wie auch Blumen und
Obst-Stücke/ desgleichen gewürckte Tisch-Decken/ und Stüle zu
überziehen/ so courieus gewürcket als sie immer in Franckreich/
Brabandt und andern Ohrten gefunden werden mögen/ um einen
billigen Preiß zu kauffe zu finden/ wohnend zu Copenhagen in der
Adel Strasse.


Brüssel
sind seit einigen Tagen hero viele Engeländer sammt ihren Fa-
milien/ so laut einer in Englischen Parlament paßirten Acte/ weil
sie den König Jacob nach Franckreich gefolget/ oder die
Waffen für ihm getragen hätten/ Engeland quitiren müssen/
arriviret/ und vernimmet man/ daß der Graf von Montgome-
ry/ so zu Brugge angelanget/ auch von der Zahl der Jacobiten/
und in Antwerpen zu bleiben intentioniret sey.

   

Im
Haag
bleiben wegen Mangel der Londischen Briefe die angefangene
Deliberationes bey Ih. Hochm. und dem Staats-Raht auf-
geschoben. Der Käyserl. Ambassadeur Baron Zeiler/ nim-
met numehro Abschied nach Teutschland zu gehen. Die Ba-
gage vor die extraordinaire Ambassadeurs von Heemskerken/
und Odyck nach Franckreich/ ist bereits fertig/ und wird selbi-
ge ehester Tagen abgehen. Der Schwedische Ambassadene
Herr Graff Bonde/ ist endlich nach Engeland abgereiset/ und
sind die Schwedische Herren/ so den Ritter-Orden überbracht/
mit Sr. Excell. abgereiset. Noch weiß man nicht/ wann der
Frantzösische Ambassadeur Mons. Bonreyos/ seine Sublique
Audience haben werde. Ihro Excell. die Herrn von Pleß
und von Lenthe/ werden in dem Monaht Aprilis ihre Reise
nach Copenhagen antreten.

   

Man hat aus
Bremen
vom 24. Febr. folgendes: Daß die weggetriebene Weser und andere
Brücken/ wie auch die Steinwege nun so weit präpariret/ daß solche
mit grosser Bequemlichkeit zu passiren seyn; So denen Reisenden
zur Nachricht dienen kan. Die 3. Känigl. Dähnische Regimenter
Cavallerie/ werden am Sonnabend oder Montag hier durch mar-
chiren/ und ihren March über Zollenspiecker nehmen.




Allen curieusen Liebhabern wird hiemit zu wissen gefüget/ wie Ihro
Königl. Maj. zu Dännemarck und Norwegen/ Tapezier Bernd
von der Eichen/ allerhand Sorten von Tapeten/ darinnen Histo-
rien/ auch Landtschafften ohne Bilder/ wie auch Blumen und
Obst-Stücke/ desgleichen gewürckte Tisch-Decken/ und Stüle zu
überziehen/ so courieus gewürcket als sie immer in Franckreich/
Brabandt und andern Ohrten gefunden werden mögen/ um einen
billigen Preiß zu kauffe zu finden/ wohnend zu Copenhagen in der
Adel Strasse.


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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-09-10T18:51:12Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-09-10T18:51:12Z)

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Zitationshilfe: Altonaischer Mercurius. Nr. 16, Altona, 1698, S. [8]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0016_1698/8>, abgerufen am 03.12.2024.