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Altonaischer Mercurius. Nr. 26, Altona, 1698.

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dienst anging/ und wurde ein Todten-Gesang gesungen/ und
eine Trauer-Music gemachet/ als nun die Predigt/ so der Licen-
tiat Eritophel gehalten/ vorbey/ die Collecten gesungen/ der
Segen gesprochen und der Gesang angefangen/ Nun last uns
den Leib begraben etc. gab ein Officirer von der Artillerie die
Losung/ worauf alle Glocken in der Stadt geleutet worden/ die
Stücken wurden dreymal gelöset/ um die Stadt/ und die Gar-
nison so en Armes war/ gab dreymal Feuer; Unter dem Ge-
sang nun und dem Schiessen/ wurde die Leiche von 16. Obristen
von dem Castro Doloris in das Gewölbe gebracht/ wobey sich
die 4. Generals und die 16. Cavalliers mit ihren Fackeln be-
fanden/ so die Predigt über alle rangieret gestanden/ bey dem
Castro Doloris nebst 3. Marschallen/ vier vornehme Cavalliers
stunden bey den Insignien nebst 6. Cammer-Dienern von dem
Hochstsel. Herrn; Im Ubrigen/ ob dieses zwar sehr stille nach
der bey dem Todesfall der gnädigsten Herrschafft/ absonderli-
chen Befehl zuging/ war es doch sehr wol anzusehen/ und bran-
ten allen 600. weisse Wachs-Lichter/ ohne die Fackeln am Castro
Doloris
; So bald die Träger wieder aus dem Gewölbe tra-
ten/ fuhre die gnädigste Herrschafft mit dero beyden Hn. Brü-
der Abends 8. Uhr wieder nach Herrnhausen. Zu Osnabrück
suchet noch immer jede Parthey von den Competenten ihm An-
hang zu machen/ da es den öffters harte Debatten abgiebet.

   

Zu
Osnabrück/
als itzt gemeldet/ arbeitet man noch sehr/ einen Bischof zu er-
wählen/ und sind die Partheyen hart an einander. Ih. Käyserl.
Maj. lassen durch den Hn. Graf Eck sehr starck arbeiten vor
den Printzen von Lotharingen/ Chur-Pfaltz vor den Printz von
Neuburg/ Brandenburg und Braunschweig aber vor Mün-
ster. Man saget/ daß der König von Franckreich auch einen
vornehmen Fürsten vorgeschlagen habe/ welches man saget/
daß es der Bischof von Münster sey. Zu Berlin
war numehrs Ih. Churfürstl. Durchl. von Brandenburg Rei-
se nach Preussen den 29sten oder 30sten Martii fest gestellet/ und
wolte die Durchläuchtigste Churfürstin von Brandenburg
mit Eingang künfftigen Monats Aprilis nach Hannover auf-
brechen/ wie lange sich aber Ih. Churfürstl. Durchl. in Preus-
sen aufhalten werden/ ist noch nicht bekannt/ indem einige
den Terminum weit/ andere aber kurst setzen.

   

Laut

dienst anging/ und wurde ein Todten-Gesang gesungen/ und
eine Trauer-Music gemachet/ als nun die Predigt/ so der Licen-
tiat Eritophel gehalten/ vorbey/ die Collecten gesungen/ der
Segen gesprochen und der Gesang angefangen/ Nun last uns
den Leib begraben ꝛc. gab ein Officirer von der Artillerie die
Losung/ worauf alle Glocken in der Stadt geleutet worden/ die
Stücken wurden dreymal gelöset/ um die Stadt/ und die Gar-
nison so en Armes war/ gab dreymal Feuer; Unter dem Ge-
sang nun und dem Schiessen/ wurde die Leiche von 16. Obristen
von dem Castro Doloris in das Gewölbe gebracht/ wobey sich
die 4. Generals und die 16. Cavalliers mit ihren Fackeln be-
fanden/ so die Predigt über alle rangieret gestanden/ bey dem
Castro Doloris nebst 3. Marschallen/ vier vornehme Cavalliers
stunden bey den Insignien nebst 6. Cammer-Dienern von dem
Hochstsel. Herrn; Im Ubrigen/ ob dieses zwar sehr stille nach
der bey dem Todesfall der gnädigsten Herrschafft/ absonderli-
chen Befehl zuging/ war es doch sehr wol anzusehen/ und bran-
ten allen 600. weisse Wachs-Lichter/ ohne die Fackeln am Castro
Doloris
; So bald die Träger wieder aus dem Gewölbe tra-
ten/ fuhre die gnädigste Herrschafft mit dero beyden Hn. Brü-
der Abends 8. Uhr wieder nach Herrnhausen. Zu Osnabrück
suchet noch immer jede Parthey von den Competenten ihm An-
hang zu machen/ da es den öffters harte Debatten abgiebet.

   

Zu
Osnabrück/
als itzt gemeldet/ arbeitet man noch sehr/ einen Bischof zu er-
wählen/ und sind die Partheyen hart an einander. Ih. Käyserl.
Maj. lassen durch den Hn. Graf Eck sehr starck arbeiten vor
den Printzen von Lotharingen/ Chur-Pfaltz vor den Printz von
Neuburg/ Brandenburg und Braunschweig aber vor Mün-
ster. Man saget/ daß der König von Franckreich auch einen
vornehmen Fürsten vorgeschlagen habe/ welches man saget/
daß es der Bischof von Münster sey. Zu Berlin
war numehrs Ih. Churfürstl. Durchl. von Brandenburg Rei-
se nach Preussen den 29sten oder 30sten Martii fest gestellet/ und
wolte die Durchläuchtigste Churfürstin von Brandenburg
mit Eingang künfftigen Monats Aprilis nach Hannover auf-
brechen/ wie lange sich aber Ih. Churfürstl. Durchl. in Preus-
sen aufhalten werden/ ist noch nicht bekannt/ indem einige
den Terminum weit/ andere aber kurst setzen.

   

Laut

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Zitationshilfe: Altonaischer Mercurius. Nr. 26, Altona, 1698, S. [4]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_altonaischer0026_1698/4>, abgerufen am 21.11.2024.