Altonaischer Mercurius. Nr. 63, Altona, 1698.In dem Bremischen In dem In dem Bremischen In dem <TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p> <pb facs="#f0003" n="[3]"/> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="1"> <p>In dem<space dim="horizontal"/> Bremischen<lb/> war dieses mahl wenig Veränderliches vorgefallen/ ohne daß<lb/> man fleißig fortfähret die eingerissene Teiche zu repariren. Die<lb/> Milice wird mundiret/ um bey Ankunfft Ihro Hochfl. Durchl.<lb/> des Hertzogen von Holstein eine feine Parade zu machen. Ihro<lb/> Exellence der Hr. Feld-Marschall <supplied cert="low">Melim</supplied> wird mit Eingang<lb/> künfftigen Monats nach Stettin gehen. Weil man in dem<lb/> Oldenburgischen/ Ostfriesland und der Gegend wahrgenom-<lb/> men/ daß die Theurung in dem Korn grossen Theils daraus<lb/> entstanden/ weil so viel Lasten verschwendet/ und davon das lie-<lb/> be Finckel-Jochung gebrannt worden/ als hat man bey dem<lb/> eingerissenen Advis/ weil die Zahl der Distillirer sich fast täg-<lb/> lich vermehren/ ihnen solches Handwerck zu legen/ ein Patent<lb/> öffentlich anschlagen lassen/ Krafft welchen das Brandewein-<lb/> brennen bey Straffe verboten worden/ als durch welches Mit-<lb/> tel das Korn am Preiß sich zimlich vermindert hat. Aus Pom-<lb/> mern vernimmet man/ daß des offtgemeldten hohen Ministers<lb/> Sachen immer ein schlechteres Aussehen in Stockholm gewin-<lb/> nen/ und daß man seine silberne Service/ Schenck-Tisch/ und<lb/> silberne Stühle nach Schweden gebracht/ und dero übrigen<lb/> Hauß-Raht/ wie denn die Stuterey und andere Pferde schon<lb/> zu Gelde geschlagen/ auch bald verkauffen dürffte.</p> </div> <space dim="horizontal"/> <div type="jArticle" n="1"> <p>In dem<lb/><hi rendition="#c">Lüneburgischen</hi><lb/> war annoch bey vielen die Hoffnung zu I. K. M. von Engeland<lb/> Ankunfft sehr groß/ und continuirte man auch mit denen Zube-<lb/> reitungen diesen grossen Monarchen wohl zu empfangen/ und<lb/> furtreflich zu bewirbten/ wiewohl einige Schreiben mit jüng-<lb/> ster Post aus dem Haag solche Ankunfft in Zweifel ziehen wol-<lb/> len. Mit diesen Briefen hat man/ daß bey I. K. M. Anwe-<lb/> senheit die grosse Alliance zu Manutenirung des Friedens und<lb/> der Evangelischen Religion zum völligen Schluß gebracht wer-<lb/> den solle/ laut welcher ein jedes Glied von solchen hohen Alliir-<lb/> ten continuirlich eine gewisse Anzahl Krieges Schiffe und Sol-<lb/> daten parat halten wird/ solche in Zeit der Raht gebrauchen<lb/> können/ welches denn auch die Ursache/ daß man Holländi-<lb/> scher Seiten mit Aufbauung der neuen Krieges-Schiffe eylet.<lb/> Wie man von Paris schreibet continuiren an dortigen Hofe<lb/> die wichtigen Consilia/ welche wol grossen Theils die Spani-<lb/> sche Successions-Sache concerniren sollen/ wie man denn an<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[3]/0003]
In dem Bremischen
war dieses mahl wenig Veränderliches vorgefallen/ ohne daß
man fleißig fortfähret die eingerissene Teiche zu repariren. Die
Milice wird mundiret/ um bey Ankunfft Ihro Hochfl. Durchl.
des Hertzogen von Holstein eine feine Parade zu machen. Ihro
Exellence der Hr. Feld-Marschall Melim wird mit Eingang
künfftigen Monats nach Stettin gehen. Weil man in dem
Oldenburgischen/ Ostfriesland und der Gegend wahrgenom-
men/ daß die Theurung in dem Korn grossen Theils daraus
entstanden/ weil so viel Lasten verschwendet/ und davon das lie-
be Finckel-Jochung gebrannt worden/ als hat man bey dem
eingerissenen Advis/ weil die Zahl der Distillirer sich fast täg-
lich vermehren/ ihnen solches Handwerck zu legen/ ein Patent
öffentlich anschlagen lassen/ Krafft welchen das Brandewein-
brennen bey Straffe verboten worden/ als durch welches Mit-
tel das Korn am Preiß sich zimlich vermindert hat. Aus Pom-
mern vernimmet man/ daß des offtgemeldten hohen Ministers
Sachen immer ein schlechteres Aussehen in Stockholm gewin-
nen/ und daß man seine silberne Service/ Schenck-Tisch/ und
silberne Stühle nach Schweden gebracht/ und dero übrigen
Hauß-Raht/ wie denn die Stuterey und andere Pferde schon
zu Gelde geschlagen/ auch bald verkauffen dürffte.
In dem
Lüneburgischen
war annoch bey vielen die Hoffnung zu I. K. M. von Engeland
Ankunfft sehr groß/ und continuirte man auch mit denen Zube-
reitungen diesen grossen Monarchen wohl zu empfangen/ und
furtreflich zu bewirbten/ wiewohl einige Schreiben mit jüng-
ster Post aus dem Haag solche Ankunfft in Zweifel ziehen wol-
len. Mit diesen Briefen hat man/ daß bey I. K. M. Anwe-
senheit die grosse Alliance zu Manutenirung des Friedens und
der Evangelischen Religion zum völligen Schluß gebracht wer-
den solle/ laut welcher ein jedes Glied von solchen hohen Alliir-
ten continuirlich eine gewisse Anzahl Krieges Schiffe und Sol-
daten parat halten wird/ solche in Zeit der Raht gebrauchen
können/ welches denn auch die Ursache/ daß man Holländi-
scher Seiten mit Aufbauung der neuen Krieges-Schiffe eylet.
Wie man von Paris schreibet continuiren an dortigen Hofe
die wichtigen Consilia/ welche wol grossen Theils die Spani-
sche Successions-Sache concerniren sollen/ wie man denn an
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(2019-09-10T18:51:12Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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