Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neu-ankommender Currier. Nr. 2762a, Wien, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

getragene Proposition eyfferig rathschlagen/ und hoffet man/
daß solches ehistens zu einen Schluß gedeyen/ und/ dem Pu-
blico zum besten/ alles mögliches verwilliget werden dörffte.
Weilen nun das in der Hoff-Kirchen auffgerichtete Castrum Do-
loris verfertiget/ als haben vorgestern darauff die Funeral-
Exequien vor Ihro Mayest. der verstorbenen Königin Eleo-
nora/ durch vorher gehabte Todten-Vigil, ihren Anfang ge-
nommen/ und werden selbige 3. Täg hindurch vollzogen/ auch
welchen Ihro Kayserl. und Königl. Mayest. sambt der gantzen
Hoffstatt beywohnen werden: Indessen ist man allhier bedacht/
den Krieg wider die Türcken mit allen Ernst fortzusetzen/ und
solle mit Ihro Mayest. dem König in Pohlen/ vor Anfang
deß Feld-Zugs/ wegen der bevorstehenden Operationen, ab-
geredet/ und beschlossen werden/ wie selbiger eigentlich einzu-
richten/ und wird von denen Türckischen Frontiren geschrie-
ben/ daß die Besatzung zu Belgrad zwar in etwas verstärckt
worden/ es wäre aber selbige dermassen in Bestürtzung gesetzt/
daß die Inwohner willens wären/ ihre beste Mobilien und
Sachen von dannen zu flüchten/ weilen sie sich einer würck-
lichen Belägerung befürchteten; Nichts destoweniger thäte
auch die Consternation in der Türckey immerhin anwachsen/
zumahlen nunmehr allda erschollen/ daß der Universal-Frie-
den/ zwischen denen Christlichen Potentaten/ geschlossen seye/
und nun deren gantze Macht gegen sie angewendet werden
könte.

Auß Andorff/ vom 14. Januarij/ 1698.

Mit Brieffen auß Franckreich will abermahlen verlauten/
daß an selbigem Hoff die Nachricht eingeloffen seye/ daß der
Frantzösische Ambassadeur zu Constantinopel in seinem Pallast
in Arrest gehalten werde/ nicht aber wegen der unglücklichen

Bat-

getragene Proposition eyfferig rathschlagen/ und hoffet man/
daß solches ehistens zu einen Schluß gedeyen/ und/ dem Pu-
blico zum besten/ alles mögliches verwilliget werden dörffte.
Weilen nun das in der Hoff-Kirchen auffgerichtete Castrum Do-
loris verfertiget/ als haben vorgestern darauff die Funeral-
Exequien vor Ihro Mayest. der verstorbenen Königin Eleo-
nora/ durch vorher gehabte Todten-Vigil, ihren Anfang ge-
nommen/ und werden selbige 3. Täg hindurch vollzogen/ auch
welchen Ihro Kayserl. und Königl. Mayest. sambt der gantzen
Hoffstatt beywohnen werden: Indessen ist man allhier bedacht/
den Krieg wider die Türcken mit allen Ernst fortzusetzen/ und
solle mit Ihro Mayest. dem König in Pohlen/ vor Anfang
deß Feld-Zugs/ wegen der bevorstehenden Operationen, ab-
geredet/ und beschlossen werden/ wie selbiger eigentlich einzu-
richten/ und wird von denen Türckischen Frontiren geschrie-
ben/ daß die Besatzung zu Belgrad zwar in etwas verstärckt
worden/ es wäre aber selbige dermassen in Bestürtzung gesetzt/
daß die Inwohner willens wären/ ihre beste Mobilien und
Sachen von dannen zu flüchten/ weilen sie sich einer würck-
lichen Belägerung befürchteten; Nichts destoweniger thäte
auch die Consternation in der Türckey immerhin anwachsen/
zumahlen nunmehr allda erschollen/ daß der Universal-Frie-
den/ zwischen denen Christlichen Potentaten/ geschlossen seye/
und nun deren gantze Macht gegen sie angewendet werden
könte.

Auß Andorff/ vom 14. Januarij/ 1698.

Mit Brieffen auß Franckreich will abermahlen verlauten/
daß an selbigem Hoff die Nachricht eingeloffen seye/ daß der
Frantzösische Ambassadeur zu Constantinopel in seinem Pallast
in Arrest gehalten werde/ nicht aber wegen der unglücklichen

Bat-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
getragene <hi rendition="#aq">Proposition</hi> eyfferig rathschlagen/ und hoffet man/<lb/>
daß solches ehistens zu einen Schluß gedeyen/ und/ dem <hi rendition="#aq">Pu-<lb/>
blico</hi> zum besten/ alles mögliches verwilliget werden dörffte.<lb/>
Weilen nun das in der Hoff-Kirchen auffgerichtete <hi rendition="#aq">Castrum Do-<lb/>
loris</hi> verfertiget/ als haben vorgestern darauff die <hi rendition="#aq">Funeral-<lb/>
Exequien</hi> vor Ihro Mayest. der verstorbenen Königin Eleo-<lb/>
nora/ durch vorher gehabte Todten-<hi rendition="#aq">Vigil,</hi> ihren Anfang ge-<lb/>
nommen/ und werden selbige 3. Täg hindurch vollzogen/ auch<lb/>
welchen Ihro Kayserl. und Königl. Mayest. sambt der gantzen<lb/>
Hoffstatt beywohnen werden: Indessen ist man allhier bedacht/<lb/>
den Krieg wider die Türcken mit allen Ernst fortzusetzen/ und<lb/>
solle mit Ihro Mayest. dem König in Pohlen/ vor Anfang<lb/>
deß Feld-Zugs/ wegen der bevorstehenden <hi rendition="#aq">Operationen,</hi> ab-<lb/>
geredet/ und beschlossen werden/ wie selbiger eigentlich einzu-<lb/>
richten/ und wird von denen Türckischen Frontiren geschrie-<lb/>
ben/ daß die Besatzung zu Belgrad zwar in etwas verstärckt<lb/>
worden/ es wäre aber selbige dermassen in Bestürtzung gesetzt/<lb/>
daß die Inwohner willens wären/ ihre beste Mobilien und<lb/>
Sachen von dannen zu flüchten/ weilen sie sich einer würck-<lb/>
lichen Belägerung befürchteten; Nichts destoweniger thäte<lb/>
auch die <hi rendition="#aq">Consternation</hi> in der Türckey immerhin anwachsen/<lb/>
zumahlen nunmehr allda erschollen/ daß der <hi rendition="#aq">Universal-</hi>Frie-<lb/>
den/ zwischen denen Christlichen Potentaten/ geschlossen seye/<lb/>
und nun deren gantze Macht gegen sie angewendet werden<lb/>
könte.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Auß Andorff/ vom 14. Januarij/ 1698.</head><lb/>
        <p>Mit Brieffen auß Franckreich will abermahlen verlauten/<lb/>
daß an selbigem Hoff die Nachricht eingeloffen seye/ daß der<lb/>
Frantzösische Ambassadeur zu Constantinopel in seinem Pallast<lb/>
in Arrest gehalten werde/ nicht aber wegen der unglücklichen<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Bat-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] getragene Proposition eyfferig rathschlagen/ und hoffet man/ daß solches ehistens zu einen Schluß gedeyen/ und/ dem Pu- blico zum besten/ alles mögliches verwilliget werden dörffte. Weilen nun das in der Hoff-Kirchen auffgerichtete Castrum Do- loris verfertiget/ als haben vorgestern darauff die Funeral- Exequien vor Ihro Mayest. der verstorbenen Königin Eleo- nora/ durch vorher gehabte Todten-Vigil, ihren Anfang ge- nommen/ und werden selbige 3. Täg hindurch vollzogen/ auch welchen Ihro Kayserl. und Königl. Mayest. sambt der gantzen Hoffstatt beywohnen werden: Indessen ist man allhier bedacht/ den Krieg wider die Türcken mit allen Ernst fortzusetzen/ und solle mit Ihro Mayest. dem König in Pohlen/ vor Anfang deß Feld-Zugs/ wegen der bevorstehenden Operationen, ab- geredet/ und beschlossen werden/ wie selbiger eigentlich einzu- richten/ und wird von denen Türckischen Frontiren geschrie- ben/ daß die Besatzung zu Belgrad zwar in etwas verstärckt worden/ es wäre aber selbige dermassen in Bestürtzung gesetzt/ daß die Inwohner willens wären/ ihre beste Mobilien und Sachen von dannen zu flüchten/ weilen sie sich einer würck- lichen Belägerung befürchteten; Nichts destoweniger thäte auch die Consternation in der Türckey immerhin anwachsen/ zumahlen nunmehr allda erschollen/ daß der Universal-Frie- den/ zwischen denen Christlichen Potentaten/ geschlossen seye/ und nun deren gantze Macht gegen sie angewendet werden könte. Auß Andorff/ vom 14. Januarij/ 1698. Mit Brieffen auß Franckreich will abermahlen verlauten/ daß an selbigem Hoff die Nachricht eingeloffen seye/ daß der Frantzösische Ambassadeur zu Constantinopel in seinem Pallast in Arrest gehalten werde/ nicht aber wegen der unglücklichen Bat-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Wien und der Verlag Susanna C… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-06T16:57:08Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-06T16:57:08Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2762a_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2762a_1698/2
Zitationshilfe: Neu-ankommender Currier. Nr. 2762a, Wien, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2762a_1698/2>, abgerufen am 20.05.2024.