Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Neu-ankommender Currier. Nr. 2816, Wien, 1698.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Kayserl. Hoff-Damen/ Fräulen von Hamilton bey Hoff das
Beylager gehalten/ worauff am Montag dero Herr Vatter
dem anwesenden hohen Adel eine über die massen kostbahre
Mahlzeit gegeben. Eben am Sonntag seynd die hier ver-
fertigte Kriegs-Schiff/ vnd am Montag darauff die übrige
Boots-Knecht gegen Hungarn abgeführt worden. Auß dem
Kayserl. Feld-Lager verlautet/ daß vnsere Armee/ nach ge-
haltenen vielen Rast-Tägen/ vnd langsammen Marschiren/ nun
endlichen bey Kobila angelangt/ vnwissend wohin der weite-
re Marsch eingerichtet werden möge: wie die Muthmassung
gehet/ dörffte der Zug gegen Sablia an die Theyß prosequirt/
mithin selbiger Strohm passirt/ vnd vor Banzova gerucket
werden/ in welcher Palancka man vom Feind einen grossen Vor-
rath an Getraid/ Haber/ vnd vielen anderen Kuchel-Victua-
lien Beuthweiß zu bekommen verhoffet; Wann nun selbiger/
der vnweith von dar campiren solle/ sich nicht wieder über
die Donau zu retiriren/ sondern der unseren Ankunfft abzuwarten
gesinnet/ als dörffte von einem blutigen Scharmützel nechst-
hin vnfehlbar etwas zu vernehmen seyn.

Auß dem Kayserlichen Feld-Lager/ vom 24. biß
27. Augusti.

Den 24. Dito/ brache man mit dem Lager weiters auff/
vnd wurde solches bey Kobila in das vor jährige Türckische
Trenschement geschlagen/ woselbst das seither gestandene Cor-
po zu Peter-Wardein/ als Caprara zu Pferdt/ Palffy/ vnd
Kollonitschische Hussaren mit nebst 2. Nehmischen Battaillons
vnd Spielbergischen Creyß-Regiment zu Fuß sich befindet/
vnd welches eine kleine halbe Stund fürwerts deß Lagers ste-
het; mithin hat man auch den Kayserl. Schiff-Leutenant da-
hin abgeschicket/ mit Ordre/ die/ in vergangenen Jahr vom
Feind bekommene Schiff-Brucken so gleich auff Wägen la-
den/ vnd vnter starcker Convoye/ neben vielen anderen Schif-
fen/ einschiffen zu lassen/ zur würcklichen Abfuhr aber solle
er weiteren Befelch erwarten: So ist ingleichem die behörige

Disposi-

Kayserl. Hoff-Damen/ Fräulen von Hamilton bey Hoff das
Beylager gehalten/ worauff am Montag dero Herr Vatter
dem anwesenden hohen Adel eine über die massen kostbahre
Mahlzeit gegeben. Eben am Sonntag seynd die hier ver-
fertigte Kriegs-Schiff/ vnd am Montag darauff die übrige
Boots-Knecht gegen Hungarn abgeführt worden. Auß dem
Kayserl. Feld-Lager verlautet/ daß vnsere Armee/ nach ge-
haltenen vielen Rast-Tägen/ vnd langsam̃en Marschiren/ nun
endlichen bey Kobila angelangt/ vnwissend wohin der weite-
re Marsch eingerichtet werden möge: wie die Muthmassung
gehet/ dörffte der Zug gegen Sablia an die Theyß prosequirt/
mithin selbiger Strohm passirt/ vnd vor Banzova gerucket
werden/ in welcher Palancka man vom Feind einen grossen Vor-
rath an Getraid/ Haber/ vnd vielen anderen Kuchel-Victua-
lien Beuthweiß zu bekommen verhoffet; Wann nun selbiger/
der vnweith von dar campiren solle/ sich nicht wieder über
die Donau zu retiriren/ sondern der unseren Ankunfft abzuwarten
gesinnet/ als dörffte von einem blutigen Scharmützel nechst-
hin vnfehlbar etwas zu vernehmen seyn.

Auß dem Kayserlichen Feld-Lager/ vom 24. biß
27. Augusti.

Den 24. Dito/ brache man mit dem Lager weiters auff/
vnd wurde solches bey Kobila in das vor jährige Türckische
Trenschement geschlagen/ woselbst das seither gestandene Cor-
po zu Peter-Wardein/ als Caprara zu Pferdt/ Palffy/ vnd
Kollonitschische Hussaren mit nebst 2. Nehmischen Battaillons
vnd Spielbergischen Creyß-Regiment zu Fuß sich befindet/
vnd welches eine kleine halbe Stund fürwerts deß Lagers ste-
het; mithin hat man auch den Kayserl. Schiff-Leutenant da-
hin abgeschicket/ mit Ordre/ die/ in vergangenen Jahr vom
Feind bekommene Schiff-Brucken so gleich auff Wägen la-
den/ vnd vnter starcker Convoye/ neben vielen anderen Schif-
fen/ einschiffen zu lassen/ zur würcklichen Abfuhr aber solle
er weiteren Befelch erwarten: So ist ingleichem die behörige

Disposi-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div type="jArticle" n="1">
        <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/>
Kayserl. Hoff-Damen/ Fräulen von Hamilton bey Hoff das<lb/>
Beylager gehalten/ worauff am Montag dero Herr Vatter<lb/>
dem anwesenden hohen Adel eine über die massen kostbahre<lb/>
Mahlzeit gegeben. Eben am Sonntag seynd die hier ver-<lb/>
fertigte Kriegs-Schiff/ vnd am Montag darauff die übrige<lb/>
Boots-Knecht gegen Hungarn abgeführt worden. Auß dem<lb/>
Kayserl. Feld-Lager verlautet/ daß vnsere Armee/ nach ge-<lb/>
haltenen vielen Rast-Tägen/ vnd langsam&#x0303;en Marschiren/ nun<lb/>
endlichen bey Kobila angelangt/ vnwissend wohin der weite-<lb/>
re Marsch eingerichtet werden möge: wie die Muthmassung<lb/>
gehet/ dörffte der Zug gegen Sablia an die Theyß prosequirt/<lb/>
mithin selbiger Strohm passirt/ vnd vor Banzova gerucket<lb/>
werden/ in welcher Palancka man vom Feind einen grossen Vor-<lb/>
rath an Getraid/ Haber/ vnd vielen anderen Kuchel-Victua-<lb/>
lien Beuthweiß zu bekommen verhoffet; Wann nun selbiger/<lb/>
der vnweith von dar campiren solle/ sich nicht wieder über<lb/>
die Donau zu retiriren/ sondern der unseren Ankunfft abzuwarten<lb/>
gesinnet/ als dörffte von einem blutigen Scharmützel nechst-<lb/>
hin vnfehlbar etwas zu vernehmen seyn.</p>
      </div><lb/>
      <div type="jArticle" n="1">
        <head>Auß dem Kayserlichen Feld-Lager/ vom 24. biß<lb/>
27. Augusti.</head><lb/>
        <p>Den 24. Dito/ brache man mit dem Lager weiters auff/<lb/>
vnd wurde solches bey Kobila in das vor jährige Türckische<lb/>
Trenschement geschlagen/ woselbst das seither gestandene Cor-<lb/>
po zu Peter-Wardein/ als Caprara zu Pferdt/ Palffy/ vnd<lb/>
Kollonitschische Hussaren mit nebst 2. Nehmischen Battaillons<lb/>
vnd Spielbergischen Creyß-Regiment zu Fuß sich befindet/<lb/>
vnd welches eine kleine halbe Stund fürwerts deß Lagers ste-<lb/>
het; mithin hat man auch den Kayserl. Schiff-Leutenant da-<lb/>
hin abgeschicket/ mit Ordre/ die/ in vergangenen Jahr vom<lb/>
Feind bekommene Schiff-Brucken so gleich auff Wägen la-<lb/>
den/ vnd vnter starcker Convoye/ neben vielen anderen Schif-<lb/>
fen/ einschiffen zu lassen/ zur würcklichen Abfuhr aber solle<lb/>
er weiteren Befelch erwarten: So ist ingleichem die behörige<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Disposi-</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[2]/0002] Kayserl. Hoff-Damen/ Fräulen von Hamilton bey Hoff das Beylager gehalten/ worauff am Montag dero Herr Vatter dem anwesenden hohen Adel eine über die massen kostbahre Mahlzeit gegeben. Eben am Sonntag seynd die hier ver- fertigte Kriegs-Schiff/ vnd am Montag darauff die übrige Boots-Knecht gegen Hungarn abgeführt worden. Auß dem Kayserl. Feld-Lager verlautet/ daß vnsere Armee/ nach ge- haltenen vielen Rast-Tägen/ vnd langsam̃en Marschiren/ nun endlichen bey Kobila angelangt/ vnwissend wohin der weite- re Marsch eingerichtet werden möge: wie die Muthmassung gehet/ dörffte der Zug gegen Sablia an die Theyß prosequirt/ mithin selbiger Strohm passirt/ vnd vor Banzova gerucket werden/ in welcher Palancka man vom Feind einen grossen Vor- rath an Getraid/ Haber/ vnd vielen anderen Kuchel-Victua- lien Beuthweiß zu bekommen verhoffet; Wann nun selbiger/ der vnweith von dar campiren solle/ sich nicht wieder über die Donau zu retiriren/ sondern der unseren Ankunfft abzuwarten gesinnet/ als dörffte von einem blutigen Scharmützel nechst- hin vnfehlbar etwas zu vernehmen seyn. Auß dem Kayserlichen Feld-Lager/ vom 24. biß 27. Augusti. Den 24. Dito/ brache man mit dem Lager weiters auff/ vnd wurde solches bey Kobila in das vor jährige Türckische Trenschement geschlagen/ woselbst das seither gestandene Cor- po zu Peter-Wardein/ als Caprara zu Pferdt/ Palffy/ vnd Kollonitschische Hussaren mit nebst 2. Nehmischen Battaillons vnd Spielbergischen Creyß-Regiment zu Fuß sich befindet/ vnd welches eine kleine halbe Stund fürwerts deß Lagers ste- het; mithin hat man auch den Kayserl. Schiff-Leutenant da- hin abgeschicket/ mit Ordre/ die/ in vergangenen Jahr vom Feind bekommene Schiff-Brucken so gleich auff Wägen la- den/ vnd vnter starcker Convoye/ neben vielen anderen Schif- fen/ einschiffen zu lassen/ zur würcklichen Abfuhr aber solle er weiteren Befelch erwarten: So ist ingleichem die behörige Disposi-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Der Erscheinungsort Wien und der Verlag Susanna C… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-06T16:57:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-06T16:57:16Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2816_1698
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2816_1698/2
Zitationshilfe: Neu-ankommender Currier. Nr. 2816, Wien, 1698, S. [2]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2816_1698/2>, abgerufen am 20.05.2024.