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Neu-ankommender Currier. Nr. 2818, Wien, 1698.

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Auß dem Kayserl. Feld-Lager vnweit Titul vom
30. Augusti biß 2. September.

Den 31. passato/ dem gestrigen Bericht nach/ hat man de-
campirt/ vnd den Marsch über die Brucken deß Vilover-Mo-
rasts fortgesetzt/ so dann jenseits das Lager heraußwerts Ti-
tul geschlagen; Die Sentauer-Hussaren haben bey Temeswar
4. Gefangene Türcken und 3. feindliche Heyducken eingebracht/
so aber nichts sonderliches außzusagen gewust. Herr General
Wachtmeister Graff Palffi hat Bericht gethan/ daß er gestrigen
Tags bey Senta über die Theiß passirt/ vnd das Corbellische
Curassier-Regiment/ so biß dato zu Segedin gestanden/ Ordre
bekommen/ vngesaumbt nacher klein Canischa zu marschiren/ und
daselbst eine Brucken über erst-besagten Theyß-Strohm zu
schlagen. Eine Hussaren-Parthey vom Paul Diackischen Re-
giment/ welche vor etlich Tagen gegen Temeswar außgeschickt
worden/ hat vngefehr 4. Stund von Banzova/ bey dem so ge-
nandten Orth Alybunar/ einen Stuck-Hauptmann von denen
Türcken gefangen bekommen/ mithin auch etliche niedergehauen/
vnd bey diesem Gefangenen hat man vnterschiedliche Brieffe
intercipirt. Den 1. September wurde der Marsch prosequirt,
und das Lager nechst Titul geschlagen/ woselbst die Brücken
über die Theiß noch heut ist verfertiget worden. Der gestrig
gefangene Stuck-Hauptmann sagte vnter andern auß/ er wäre
von Temeswar/ im Nahmen der gesambten Artillerie/ nacher
Belgrad geschickt worden/ vmb ihre Bezahlung zu sollicitiren/
vnd zugleich vor die gantze Garnison das benöthigte Proviant
zu begehren; Gemelte Guarnison bestünde der Zeit in 12000.
Mann/ vnd 7. Bassen/ der Canonen wären gegen 72. Die Wäs-
ser daherumb hätten sich also ergossen/ daß auch 3. Gräben umb
den Platz völlig angefüllt wären. Durch die intere pitte Brieff/
so meistens in Privat-Correspondentz bestanden/ hat man nicht
viel/ sondern bloß in einem/ welcher vom Commendanten an sei-
nen Agenten bey der Pforten geschrieben worden/ dieses ver-

nom-

Auß dem Kayserl. Feld-Lager vnweit Titul vom
30. Augusti biß 2. September.

Den 31. passato/ dem gestrigen Bericht nach/ hat man de-
campirt/ vnd den Marsch über die Brucken deß Vilover-Mo-
rasts fortgesetzt/ so dann jenseits das Lager heraußwerts Ti-
tul geschlagen; Die Sentauer-Hussaren haben bey Temeswar
4. Gefangene Türcken und 3. feindliche Heyducken eingebracht/
so aber nichts sonderliches außzusagen gewust. Herr General
Wachtmeister Graff Palffi hat Bericht gethan/ daß er gestrigen
Tags bey Senta über die Theiß passirt/ vnd das Corbellische
Curassier-Regiment/ so biß dato zu Segedin gestanden/ Ordre
bekom̃en/ vngesaumbt nacher klein Canischa zu marschiren/ und
daselbst eine Brucken über erst-besagten Theyß-Strohm zu
schlagen. Eine Hussaren-Parthey vom Paul Diackischen Re-
giment/ welche vor etlich Tagen gegen Temeswar außgeschickt
worden/ hat vngefehr 4. Stund von Banzova/ bey dem so ge-
nandten Orth Alybunar/ einen Stuck-Hauptmann von denen
Türcken gefangen bekom̃en/ mithin auch etliche niedergehauen/
vnd bey diesem Gefangenen hat man vnterschiedliche Brieffe
intercipirt. Den 1. September wurde der Marsch prosequirt,
und das Lager nechst Titul geschlagen/ woselbst die Brücken
über die Theiß noch heut ist verfertiget worden. Der gestrig
gefangene Stuck-Hauptmann sagte vnter andern auß/ er wäre
von Temeswar/ im Nahmen der gesambten Artillerie/ nacher
Belgrad geschickt worden/ vmb ihre Bezahlung zu sollicitiren/
vnd zugleich vor die gantze Garnison das benöthigte Proviant
zu begehren; Gemelte Guarnison bestünde der Zeit in 12000.
Mann/ vnd 7. Bassen/ der Canonen wären gegen 72. Die Wäs-
ser daherumb hätten sich also ergossen/ daß auch 3. Gräben umb
den Platz völlig angefüllt wären. Durch die intere pitte Brieff/
so meistens in Privat-Correspondentz bestanden/ hat man nicht
viel/ sondern bloß in einem/ welcher vom Commendanten an sei-
nen Agenten bey der Pforten geschrieben worden/ dieses ver-

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Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-06T16:57:10Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
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Zitationshilfe: Neu-ankommender Currier. Nr. 2818, Wien, 1698, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2818_1698/3>, abgerufen am 20.05.2024.