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Neu-ankommender Currier. Nr. 2819, Wien, 1698.

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ferendarius in Vorschlag gerathen/ als sich aber dieser entschul-
diget/ ist so fort jenem geschrieben worden/ daß er sich so
gleich anhero verfügen solte; da indessen dem Cron-Schatz-
meister aufferlegt worden/ sich umb das hierzu benöthigte Geld
zu bemühen/ wann es gleich auff der Republic Versicherung
auffgenommen werden solte. Nach diesem Senat-Conclusum,
hat sich der Herr Wayackowsky/ Unter-Cammerer/ und der
Castellan Pyzomynsky allhier eingefunden/ worauff folgen-
den Tags noch ein Conclusum gehalten/ und worinnen berath-
schlaget worden/ daß man die Militz/ in Pohlnisch- und Teut-
schen Völckern bestehend/ so fort nacher Halicz zu gehen/ beor-
dern solte/ worbey sich dann Ihre Majestät einfinden/ und mit
solcher nach Caminieck/ umb den Orth zu recognosciren/ auff-
brechen wolten; Nach diesem aber solle die Teutsche Militz
in die Moldau und Wallachey verlegt werden. Unterdes-
sen beginnet die Theurung in hiesiger Gegend schon zimblich
zuzunehmen/ wie dann vor derer Ankunfft die hiesige Maß
Weitzen vor 18. das Korn vor 14. und der Haber vor 10. Gul-
den bezahlt werden/ anjetzo aber solches nicht umb doppelt
Gelt zu bekommen wäre/ und obwohlen die Zufuhr schon vor-
hero veranstaltet worden/ so langete doch biß dato kein Pro-
vianth an/ dahero in der Statt selbsten etliche Täg lang kein
Brod zu finden gewesen. Dieser Tagen hat der hiesige Ma-
gistrat an Ihro Königl. Majestät das Homagium mit ge-
wöhnlichen Formalitäten/ prästirt/ da ihnen proponirt wurde/
diesen Winter über 2000. Mann einzunehmen/ und solche zu
unterhalten. Die Cron-Armee hat ihr Provianth auch mei-
stens auffgezehrt. Von Caminieck ist Nachricht eingeloffen/
daß daselbst biß 10000. Türcken und Tartaren angelangt. Am
Sambstag haben sich Ihro Königl. Majestät/ nach beyge-
wohntem Gottesdienst/ zu dem Groß-Feldherrn erhoben/ wel-
cher dieselbe auffs herrlichste tractirt hat: Seine Majestät
sassen auff einer erhöheten Oval-Taffel/ unter einem Baldakin/
und die Königl. Printzen etwas unterhalb/ auff der rechten

Sei-

ferendarius in Vorschlag gerathen/ als sich aber dieser entschul-
diget/ ist so fort jenem geschrieben worden/ daß er sich so
gleich anhero verfügen solte; da indessen dem Cron-Schatz-
meister aufferlegt worden/ sich umb das hierzu benöthigte Geld
zu bemühen/ wann es gleich auff der Republic Versicherung
auffgenommen werden solte. Nach diesem Senat-Conclusum,
hat sich der Herr Wayackowsky/ Unter-Cammerer/ und der
Castellan Pyzomynsky allhier eingefunden/ worauff folgen-
den Tags noch ein Conclusum gehalten/ und worinnen berath-
schlaget worden/ daß man die Militz/ in Pohlnisch- und Teut-
schen Völckern bestehend/ so fort nacher Halicz zu gehen/ beor-
dern solte/ worbey sich dann Ihre Majestät einfinden/ und mit
solcher nach Caminieck/ umb den Orth zu recognosciren/ auff-
brechen wolten; Nach diesem aber solle die Teutsche Militz
in die Moldau und Wallachey verlegt werden. Unterdes-
sen beginnet die Theurung in hiesiger Gegend schon zimblich
zuzunehmen/ wie dann vor derer Ankunfft die hiesige Maß
Weitzen vor 18. das Korn vor 14. und der Haber vor 10. Gul-
den bezahlt werden/ anjetzo aber solches nicht umb doppelt
Gelt zu bekommen wäre/ und obwohlen die Zufuhr schon vor-
hero veranstaltet worden/ so langete doch biß dato kein Pro-
vianth an/ dahero in der Statt selbsten etliche Täg lang kein
Brod zu finden gewesen. Dieser Tagen hat der hiesige Ma-
gistrat an Ihro Königl. Majestät das Homagium mit ge-
wöhnlichen Formalitäten/ prästirt/ da ihnen proponirt wurde/
diesen Winter über 2000. Mann einzunehmen/ und solche zu
unterhalten. Die Cron-Armee hat ihr Provianth auch mei-
stens auffgezehrt. Von Caminieck ist Nachricht eingeloffen/
daß daselbst biß 10000. Türcken und Tartaren angelangt. Am
Sambstag haben sich Ihro Königl. Majestät/ nach beyge-
wohntem Gottesdienst/ zu dem Groß-Feldherrn erhoben/ wel-
cher dieselbe auffs herrlichste tractirt hat: Seine Majestät
sassen auff einer erhöheten Oval-Taffel/ unter einem Baldakin/
und die Königl. Printzen etwas unterhalb/ auff der rechten

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Der Erscheinungsort Wien und der Verlag Susanna C… [mehr]

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Michel Lefèvre, Centre de Recherches et d'Etudes Germaniques, Université Paul Valéry Montpellier 3: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-06-06T16:57:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-06-06T16:57:14Z)

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Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: nur expandiert; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: keine Angabe; I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert; Kolumnentitel: keine Angabe; Kustoden: gekennzeichnet; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: wie Vorlage; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: normalisiert; Zeilenumbrüche markiert: ja;




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Zitationshilfe: Neu-ankommender Currier. Nr. 2819, Wien, 1698, S. [3]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_ankommender2819_1698/3>, abgerufen am 21.11.2024.