Neu-ankommender Currier. Nr. 2828, Wien, 1698.Sie marschirten in 3. Esquadres/ deren die Erste man die Kayserl. die An- wel-
Sie marschirten in 3. Esquadres/ deren die Erste man die Kayserl. die An- wel-
<TEI> <text> <body> <div type="jArticle" n="1"> <p><pb facs="#f0002" n="[2]"/> Sie marschirten in 3. Esquadres/ deren die Erste man die Kayserl. die An-<lb/> dere die Königl. und die Dritte die Ertz-Hertzogl. nennete/ jede mit ihren<lb/> besondern Fahnen und Flaggen von gewöhnlichen Waffen-Farben bey-<lb/> derseits Majestätten und Ertz-Hertzogl. Durchl. gezieret. Nach diesen<lb/> folgeten noch desselbigen Abends die Munition- Provianth- mit allen<lb/> übrigen Requisiten- und Bagage-Schiffen; Weilen nun gantz unverhoff-<lb/> ter ein ungestümmes windiges Wetter einfiele/ verblieben sie biß den 24.<lb/> eine Meil unterhalb Ofen unter Land liegen/ da aber gegen Mitternacht<lb/> etwas windstill geworden/ und der Mond zu scheinen angefangen/ liesse<lb/> der Herr Commandant/ nach gegebener Lösung mit einem Canon-Schuß/<lb/> von jeder Esquadre alles in schöner Ordnung weiters fortpassiren/ damit<lb/> aber/ weil es Mitternacht ware/ kein Unglück sich ereignen möchte/ ist der<lb/> Quartier-Meister/ sambt 4. Furierern/ die Tieffe deß Wassers zu recogno-<lb/> scieren/ mit kleinen Chalouppen vorauß commandirt worden. Den 25.<lb/> gegen 9. Uhr in der Nacht/ erreichten Sie den Orth Fedwar/ woselbsten<lb/> man deß Nachts über/ wegen einiger gefährlichen Sand-Bäncken/ verblei-<lb/> ben müste. Den 26. in der frühe geschahe wieder der Auffbruch/ nach-<lb/> dem man vorher die/ zu Fedwar versamblete Heyducken/ in 100. Mann<lb/> bestehend/ eingenommen. Den 27. nach gegebenem Losungs-Schuß/<lb/> wurde der Marsch prosequirt biß gegen 6. Uhr Abends/ zu welcher Zeit<lb/> ein so unversehener Wirbel-Wind/ nebenst einem sehr starcken Donner-<lb/> Wetter/ mit untermengtem Platz-Regen erfolgte/ daß man/ nicht ohne an-<lb/> scheinender Gefahr/ wieder unter Land zu lauffen/ und die Nacht still zu<lb/> liegen/ gemüssiget worden. Den 28. schiffte man weiter fort/ und lang-<lb/> ten sie umb die Mittag-Zeit bey Dollna an/ und verweilten sich deß Pro-<lb/> viants halber eine gute Stund lang/ nachdeme wurde wieder fortgesegelt/<lb/> und langten den 29. zu Baya an/ allda man sich mit Provianth biß nach<lb/> Peter-Wardein versahe. Unterdessen ist der Cours biß in die Nacht con-<lb/> tinuirt/ und darauff die Schiff nach der Ordnung wieder unter Land ge-<lb/> legt worden. Den 30. Zwey Stund vor Tags/ liesse der Herr Comman-<lb/> dant Bourcell/ und kurtz hernach Marsch blasen/ und marschirten den gan-<lb/> tzen Tag biß gegen Abend in continuirlichem Regen/ und legten uns wie-<lb/> der nach der Ordnung ans Land. Den 1. October mit anbrechendem<lb/> Tag/ ward fortgeschifft/ und langten gegen Mittag zu Verischmarton an/<lb/> woselbst man/ wegen Eröffnung der dasigen Schiffbrucken/ schier bey an-<lb/> derhalb Stund sich auffhalten muste/ nichts desto weniger man noch selben<lb/> Nachmittags drey Meil Wegs hinterlegte/ und nach der Ordnung ans<lb/> Land verfügte. Den 2. October marschirte man wieder biß 1. Stund<lb/> vor Nachts; Auch den 3. bey contrari- und sehr starckem Wind/ durch<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wel-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [[2]/0002]
Sie marschirten in 3. Esquadres/ deren die Erste man die Kayserl. die An-
dere die Königl. und die Dritte die Ertz-Hertzogl. nennete/ jede mit ihren
besondern Fahnen und Flaggen von gewöhnlichen Waffen-Farben bey-
derseits Majestätten und Ertz-Hertzogl. Durchl. gezieret. Nach diesen
folgeten noch desselbigen Abends die Munition- Provianth- mit allen
übrigen Requisiten- und Bagage-Schiffen; Weilen nun gantz unverhoff-
ter ein ungestümmes windiges Wetter einfiele/ verblieben sie biß den 24.
eine Meil unterhalb Ofen unter Land liegen/ da aber gegen Mitternacht
etwas windstill geworden/ und der Mond zu scheinen angefangen/ liesse
der Herr Commandant/ nach gegebener Lösung mit einem Canon-Schuß/
von jeder Esquadre alles in schöner Ordnung weiters fortpassiren/ damit
aber/ weil es Mitternacht ware/ kein Unglück sich ereignen möchte/ ist der
Quartier-Meister/ sambt 4. Furierern/ die Tieffe deß Wassers zu recogno-
scieren/ mit kleinen Chalouppen vorauß commandirt worden. Den 25.
gegen 9. Uhr in der Nacht/ erreichten Sie den Orth Fedwar/ woselbsten
man deß Nachts über/ wegen einiger gefährlichen Sand-Bäncken/ verblei-
ben müste. Den 26. in der frühe geschahe wieder der Auffbruch/ nach-
dem man vorher die/ zu Fedwar versamblete Heyducken/ in 100. Mann
bestehend/ eingenommen. Den 27. nach gegebenem Losungs-Schuß/
wurde der Marsch prosequirt biß gegen 6. Uhr Abends/ zu welcher Zeit
ein so unversehener Wirbel-Wind/ nebenst einem sehr starcken Donner-
Wetter/ mit untermengtem Platz-Regen erfolgte/ daß man/ nicht ohne an-
scheinender Gefahr/ wieder unter Land zu lauffen/ und die Nacht still zu
liegen/ gemüssiget worden. Den 28. schiffte man weiter fort/ und lang-
ten sie umb die Mittag-Zeit bey Dollna an/ und verweilten sich deß Pro-
viants halber eine gute Stund lang/ nachdeme wurde wieder fortgesegelt/
und langten den 29. zu Baya an/ allda man sich mit Provianth biß nach
Peter-Wardein versahe. Unterdessen ist der Cours biß in die Nacht con-
tinuirt/ und darauff die Schiff nach der Ordnung wieder unter Land ge-
legt worden. Den 30. Zwey Stund vor Tags/ liesse der Herr Comman-
dant Bourcell/ und kurtz hernach Marsch blasen/ und marschirten den gan-
tzen Tag biß gegen Abend in continuirlichem Regen/ und legten uns wie-
der nach der Ordnung ans Land. Den 1. October mit anbrechendem
Tag/ ward fortgeschifft/ und langten gegen Mittag zu Verischmarton an/
woselbst man/ wegen Eröffnung der dasigen Schiffbrucken/ schier bey an-
derhalb Stund sich auffhalten muste/ nichts desto weniger man noch selben
Nachmittags drey Meil Wegs hinterlegte/ und nach der Ordnung ans
Land verfügte. Den 2. October marschirte man wieder biß 1. Stund
vor Nachts; Auch den 3. bey contrari- und sehr starckem Wind/ durch
wel-
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(2019-06-06T16:57:11Z)
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Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
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