Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

urens. Per huiusmodi igitur ferrum, Christi carnem: per ignis aunt candores, IPSIVS DIVINITATEM (non inquet, maiestaten seu omnipotentiam reali parcicipatione communicatam carni) accipe. Dieser Spruch refutiret alles / was das Gegenteil vom fewrigen eisen nach der lenge für vnd für predigt vnd disputiret.

Sol aber die mitteilung der göttlichen Maiestet / welche das Gegenteil der menschlichen Natur zuschreibet / also verstanden werden / wie in der persönlichen vereinigung die Naturen selbst mit einander gemeinschafft haben / oder wie sich D. Kirchner pag. 258. 266. erkleret / nicht absolure / sondern relatiue / vnd derwegen pag. 267. 279. disputiret / quod communicatio Maiestatis possit dici personalis, welchs er pag. 268. verdeutschet / persönliche mitteilung der Maiestet / etc. Sols nu mit derselbigen diesen verstand haben / das / wie die Person / also auch die Maiestet / welche von der Person nicht kan gescheiden sein / der angenommenen menschlichen Natur mitgeteilet (das ist / persönlich vereiniget) werde / pag. 337. So mus gleichwol folgen / das wie in der persönlichen vereinigung die propositiones abstractiuae nicht passiren / wenn man sagen wolt / die Gottheit ist die Menscheit / oder die angenommene menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhie nicht recht gesagt könne werden: Die menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / allenthalben. Sondern in concreto wird von Christo beydes recht gesagt / das Gott warhafftiger Mensch / vnd derselbige mensch auch warhaftiger Gott ist. Iten / dz der Son Mariae / oder (wie sich der HErr vns zu trost nennet) des Menschen Son sey allmechtig / allwissend / allenthalben. Wenn mans nu bey dieser Christlichen einfalt beruhen / vnd die newerdichte art zu reden faren liesse / so wer albereit dieser gantze streit im grund aufgehoben vnd beygeleget.

Ferner aber / wer verstehet nicht / das diß widereinander lauffe / da D. Kirchner schreibt / pag. 101. das fleisch / oder die angenomene menschliche Natur Christi sey / an vnd für sich selbst / nicht allenthalben gegenwertig / wo die Person / in welcher sie

urens. Per huiusmodi igitur ferrum, Christi carnem: per ignis aũt candores, IPSIVS DIVINITATEM (non inquet, maiestatẽ seu omnipotentiam reali parcicipatione communicatam carni) accipe. Dieser Spruch refutiret alles / was das Gegenteil vom fewrigen eisen nach der lenge für vnd für predigt vnd disputiret.

Sol aber die mitteilung der göttlichen Maiestet / welche das Gegenteil der menschlichen Natur zuschreibet / also verstanden werden / wie in der persönlichen vereinigung die Naturen selbst mit einander gemeinschafft haben / oder wie sich D. Kirchner pag. 258. 266. erkleret / nicht absolurè / sondern relatiuè / vnd derwegen pag. 267. 279. disputiret / quòd communicatio Maiestatis possit dici personalis, welchs er pag. 268. verdeutschet / persönliche mitteilung der Maiestet / etc. Sols nu mit derselbigen diesen verstand haben / das / wie die Person / also auch die Maiestet / welche von der Person nicht kan gescheiden sein / der angenommenen menschlichen Natur mitgeteilet (das ist / persönlich vereiniget) werde / pag. 337. So mus gleichwol folgen / das wie in der persönlichen vereinigung die propositiones abstractiuae nicht passiren / wenn man sagen wolt / die Gottheit ist die Menscheit / oder die angenommene menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhie nicht recht gesagt könne werden: Die menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / allenthalben. Sondern in concreto wird von Christo beydes recht gesagt / das Gott warhafftiger Mensch / vñ derselbige mensch auch warhaftiger Gott ist. Itẽ / dz der Son Mariae / oder (wie sich der HErr vns zu trost nennet) des Menschen Son sey allmechtig / allwissend / allenthalben. Wenn mans nu bey dieser Christlichen einfalt beruhen / vnd die newerdichte art zu reden faren liesse / so wer albereit dieser gantze streit im grund aufgehoben vnd beygeleget.

Ferner aber / wer verstehet nicht / das diß widereinander lauffe / da D. Kirchner schreibt / pag. 101. das fleisch / oder die angenomene menschliche Natur Christi sey / an vnd für sich selbst / nicht allenthalben gegenwertig / wo die Person / in welcher sie

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0042" n="42"/>
urens. Per huiusmodi
                     igitur ferrum, Christi carnem: per ignis au&#x0303;t candores, IPSIVS
                     DIVINITATEM (non inquet, maiestate&#x0303; seu omnipotentiam reali
                     parcicipatione communicatam carni) accipe. Dieser Spruch refutiret alles / was
                     das Gegenteil vom fewrigen eisen nach der lenge für vnd für predigt vnd
                     disputiret.</p>
        <p>Sol aber die mitteilung der göttlichen Maiestet / welche das Gegenteil der
                     menschlichen Natur zuschreibet / also verstanden werden / wie in der
                     persönlichen vereinigung die Naturen selbst mit einander gemeinschafft haben /
                     oder wie sich D. Kirchner pag. 258. 266. erkleret / nicht absolurè / sondern
                     relatiuè / vnd derwegen pag. 267. 279. disputiret / quòd communicatio Maiestatis
                     possit dici personalis, welchs er pag. 268. verdeutschet / persönliche
                     mitteilung der Maiestet / etc. Sols nu mit derselbigen diesen verstand haben /
                     das / wie die Person / also auch die Maiestet / welche von der Person nicht kan
                     gescheiden sein / der angenommenen menschlichen Natur mitgeteilet (das ist /
                     persönlich vereiniget) werde / pag. 337. So mus gleichwol folgen / das wie in
                     der persönlichen vereinigung die propositiones abstractiuae nicht passiren /
                     wenn man sagen wolt / die Gottheit ist die Menscheit / oder die angenommene
                     menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhie nicht recht gesagt könne
                     werden: Die menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / allenthalben.
                     Sondern in concreto wird von Christo beydes recht gesagt / das Gott warhafftiger
                     Mensch / vn&#x0303; derselbige mensch auch warhaftiger Gott ist. Ite&#x0303; / dz der Son Mariae / oder (wie sich der HErr vns zu trost
                     nennet) des Menschen Son sey allmechtig / allwissend / allenthalben. Wenn mans
                     nu bey dieser Christlichen einfalt beruhen / vnd die newerdichte art zu reden
                     faren liesse / so wer albereit dieser gantze streit im grund aufgehoben vnd
                     beygeleget.</p>
        <p>Ferner aber / wer verstehet nicht / das diß widereinander lauffe / da D. Kirchner
                     schreibt / pag. 101. das fleisch / oder die angenomene menschliche Natur Christi
                     sey / an vnd für sich selbst / nicht allenthalben gegenwertig / wo die Person /
                     in welcher sie
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[42/0042] urens. Per huiusmodi igitur ferrum, Christi carnem: per ignis aũt candores, IPSIVS DIVINITATEM (non inquet, maiestatẽ seu omnipotentiam reali parcicipatione communicatam carni) accipe. Dieser Spruch refutiret alles / was das Gegenteil vom fewrigen eisen nach der lenge für vnd für predigt vnd disputiret. Sol aber die mitteilung der göttlichen Maiestet / welche das Gegenteil der menschlichen Natur zuschreibet / also verstanden werden / wie in der persönlichen vereinigung die Naturen selbst mit einander gemeinschafft haben / oder wie sich D. Kirchner pag. 258. 266. erkleret / nicht absolurè / sondern relatiuè / vnd derwegen pag. 267. 279. disputiret / quòd communicatio Maiestatis possit dici personalis, welchs er pag. 268. verdeutschet / persönliche mitteilung der Maiestet / etc. Sols nu mit derselbigen diesen verstand haben / das / wie die Person / also auch die Maiestet / welche von der Person nicht kan gescheiden sein / der angenommenen menschlichen Natur mitgeteilet (das ist / persönlich vereiniget) werde / pag. 337. So mus gleichwol folgen / das wie in der persönlichen vereinigung die propositiones abstractiuae nicht passiren / wenn man sagen wolt / die Gottheit ist die Menscheit / oder die angenommene menscheit Christi ist die Gottheit: Also auch allhie nicht recht gesagt könne werden: Die menschliche Natur ist allmechtig / allwissend / allenthalben. Sondern in concreto wird von Christo beydes recht gesagt / das Gott warhafftiger Mensch / vñ derselbige mensch auch warhaftiger Gott ist. Itẽ / dz der Son Mariae / oder (wie sich der HErr vns zu trost nennet) des Menschen Son sey allmechtig / allwissend / allenthalben. Wenn mans nu bey dieser Christlichen einfalt beruhen / vnd die newerdichte art zu reden faren liesse / so wer albereit dieser gantze streit im grund aufgehoben vnd beygeleget. Ferner aber / wer verstehet nicht / das diß widereinander lauffe / da D. Kirchner schreibt / pag. 101. das fleisch / oder die angenomene menschliche Natur Christi sey / an vnd für sich selbst / nicht allenthalben gegenwertig / wo die Person / in welcher sie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/42
Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 42. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/42>, abgerufen am 21.11.2024.