Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

Item / pag. 248. spricht er / es sey falsch / vnd Gotteslesterlich / wenn man sage / oder lere / es stehe in der Bibel nirgend geschrieben / das Christi fleisch / oder menschliche Natur allmechtig / allwissend / allenthalben sey. So er doch pag. 7. hat bekennen müssen / diese phrases seyen auch in der Auspurgischen Confession nicht zu finden / vnd darümb pag. 1. den statum causae zu verendern sich bemühet. Aber vmb gelicbter kürtze willen remittiret man den Christlichen Leser allhie billig auff das jenige / was allbereit vom Colloquio Quedlinburgensi anderswo durch offenen druck ausgangen / darin diese vngründe alle sehr stadtlich refutiret / vnd deutlich erkleret sein.

Es ist auch wider Gottes Wort / vnd durchaus MarcionitischMarclonitisch für geben. / das D. Kirchner die glorisieation oder herrligkeit der menschlichen Natur in Christo von der empfengnis in Mutterleibe anfehet / vnd fürgibt / die ernidrigung sey ein heimliche hinderhaltung / oder verbergung derselbigen mitgetheilten herrligkeit / oder Maiestet gewesen / biß nach seiner Aufferstehung vnd Himelfahrt sie erst vollkomen geleuchtet hab. pag. 217. 234. 243.

Item / das Christi angenommene menschliche Natur die wissenschafft aller ding in der nidrigkeit nicht hab brauchen wollen / pag. 447. 448. Denn sie wol in der entpfengnis / von Mutter Leib an / dieselbige Maiestet vnd herrligkeit (verstehe / der mitgeteilten vnerschaffenen allwisserheit / allenthalbgegenwertigkeit / allmechtigen / göttlicher krafft vnd wirckungen / damit sie begabet vnd bereichert / wie er redet / pag. 484. 496.) warhafftig vberkommen vnd gehabt / aber vmb der ernidrigung willen / solcher Maiestet ratione vsurpationis sich geeussert / pag. 602. vnd dieselbige mehrer theils heimlich gehalten / gleich wie etwa die Sonne mit einer wolcken zuweilen bedeckt / vnd gleich als verborgen gehalten wird / pag. 506. 508. 522. 523. 550.

Item / pag. 248. spricht er / es sey falsch / vnd Gotteslesterlich / wenn man sage / oder lere / es stehe in der Bibel nirgend geschrieben / das Christi fleisch / oder menschliche Natur allmechtig / allwissend / allenthalben sey. So er doch pag. 7. hat bekennen müssen / diese phrases seyen auch in der Auspurgischen Confession nicht zu finden / vnd darümb pag. 1. den statum causae zu verendern sich bemühet. Aber vmb gelicbter kürtze willen remittiret man den Christlichen Leser allhie billig auff das jenige / was allbereit vom Colloquio Quedlinburgensi anderswo durch offenen druck ausgangen / darin diese vngründe alle sehr stadtlich refutiret / vnd deutlich erkleret sein.

Es ist auch wider Gottes Wort / vnd durchaus MarcionitischMarclonitisch für geben. / das D. Kirchner die glorisieation oder herrligkeit der menschlichen Natur in Christo von der empfengnis in Mutterleibe anfehet / vnd fürgibt / die ernidrigung sey ein heimliche hinderhaltung / oder verbergung derselbigen mitgetheilten herrligkeit / oder Maiestet gewesen / biß nach seiner Aufferstehung vnd Himelfahrt sie erst vollkomen geleuchtet hab. pag. 217. 234. 243.

Item / das Christi angenommene menschliche Natur die wissenschafft aller ding in der nidrigkeit nicht hab brauchen wollen / pag. 447. 448. Denn sie wol in der entpfengnis / von Mutter Leib an / dieselbige Maiestet vnd herrligkeit (verstehe / der mitgeteilten vnerschaffenen allwisserheit / allenthalbgegenwertigkeit / allmechtigen / göttlicher krafft vnd wirckungen / damit sie begabet vnd bereichert / wie er redet / pag. 484. 496.) warhafftig vberkommen vnd gehabt / aber vmb der ernidrigung willen / solcher Maiestet ratione vsurpationis sich geeussert / pag. 602. vnd dieselbige mehrer theils heimlich gehalten / gleich wie etwa die Sonne mit einer wolcken zuweilen bedeckt / vnd gleich als verborgen gehalten wird / pag. 506. 508. 522. 523. 550.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0053" n="53"/>
        <p>Item / pag. 248. spricht er / es sey falsch / vnd Gotteslesterlich / wenn man
                     sage / oder lere / es stehe in der Bibel nirgend geschrieben / das Christi
                     fleisch / oder menschliche Natur allmechtig / allwissend / allenthalben sey. So
                     er doch pag. 7. hat bekennen müssen / diese phrases seyen auch in der
                     Auspurgischen Confession nicht zu finden / vnd darümb pag. 1. den statum causae
                     zu verendern sich bemühet. Aber vmb gelicbter kürtze willen remittiret man den
                     Christlichen Leser allhie billig auff das jenige / was allbereit vom Colloquio
                     Quedlinburgensi anderswo durch offenen druck ausgangen / darin diese vngründe
                     alle sehr stadtlich refutiret / vnd deutlich erkleret sein.</p>
        <p>Es ist auch wider Gottes Wort / vnd durchaus Marcionitisch<note place="right">Marclonitisch für geben.</note> / das D. Kirchner die
                     glorisieation oder herrligkeit der menschlichen Natur in Christo von der
                     empfengnis in Mutterleibe anfehet / vnd fürgibt / die ernidrigung sey ein
                     heimliche hinderhaltung / oder verbergung derselbigen mitgetheilten herrligkeit
                     / oder Maiestet gewesen / biß nach seiner Aufferstehung vnd Himelfahrt sie erst
                     vollkomen geleuchtet hab. pag. 217. 234. 243.</p>
        <p>Item / das Christi angenommene menschliche Natur die wissenschafft aller ding in
                     der nidrigkeit nicht hab brauchen wollen / pag. 447. 448. Denn sie wol in der
                     entpfengnis / von Mutter Leib an / dieselbige Maiestet vnd herrligkeit (verstehe
                     / der mitgeteilten vnerschaffenen allwisserheit / allenthalbgegenwertigkeit /
                     allmechtigen / göttlicher krafft vnd wirckungen / damit sie begabet vnd
                     bereichert / wie er redet / pag. 484. 496.) warhafftig vberkommen vnd gehabt /
                     aber vmb der ernidrigung willen / solcher Maiestet ratione vsurpationis sich
                     geeussert / pag. 602. vnd dieselbige mehrer theils heimlich gehalten / gleich
                     wie etwa die Sonne mit einer wolcken zuweilen bedeckt / vnd gleich als verborgen
                     gehalten wird / pag. 506. 508. 522. 523. 550.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[53/0053] Item / pag. 248. spricht er / es sey falsch / vnd Gotteslesterlich / wenn man sage / oder lere / es stehe in der Bibel nirgend geschrieben / das Christi fleisch / oder menschliche Natur allmechtig / allwissend / allenthalben sey. So er doch pag. 7. hat bekennen müssen / diese phrases seyen auch in der Auspurgischen Confession nicht zu finden / vnd darümb pag. 1. den statum causae zu verendern sich bemühet. Aber vmb gelicbter kürtze willen remittiret man den Christlichen Leser allhie billig auff das jenige / was allbereit vom Colloquio Quedlinburgensi anderswo durch offenen druck ausgangen / darin diese vngründe alle sehr stadtlich refutiret / vnd deutlich erkleret sein. Es ist auch wider Gottes Wort / vnd durchaus Marcionitisch / das D. Kirchner die glorisieation oder herrligkeit der menschlichen Natur in Christo von der empfengnis in Mutterleibe anfehet / vnd fürgibt / die ernidrigung sey ein heimliche hinderhaltung / oder verbergung derselbigen mitgetheilten herrligkeit / oder Maiestet gewesen / biß nach seiner Aufferstehung vnd Himelfahrt sie erst vollkomen geleuchtet hab. pag. 217. 234. 243. Marclonitisch für geben. Item / das Christi angenommene menschliche Natur die wissenschafft aller ding in der nidrigkeit nicht hab brauchen wollen / pag. 447. 448. Denn sie wol in der entpfengnis / von Mutter Leib an / dieselbige Maiestet vnd herrligkeit (verstehe / der mitgeteilten vnerschaffenen allwisserheit / allenthalbgegenwertigkeit / allmechtigen / göttlicher krafft vnd wirckungen / damit sie begabet vnd bereichert / wie er redet / pag. 484. 496.) warhafftig vberkommen vnd gehabt / aber vmb der ernidrigung willen / solcher Maiestet ratione vsurpationis sich geeussert / pag. 602. vnd dieselbige mehrer theils heimlich gehalten / gleich wie etwa die Sonne mit einer wolcken zuweilen bedeckt / vnd gleich als verborgen gehalten wird / pag. 506. 508. 522. 523. 550.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/53
Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 53. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/53>, abgerufen am 11.12.2024.