Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

tatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dabo alteri. Dz ist / Man soll sich hüten / dz man nit jrgend eine vnterschiedene Substantz / oder Natur einführe / von der wir sagen / das sie der Eigenschafften des Göttlichen Wesens fehig sey. Denn es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern / etc.

Was die verkehrung des Spruchs Pauli / de forma Dei & serui, Philip. 2. anlanget / referirt sich wol D. Kirchner auffDe forma Dei & serui. Philippum / welchen er doch sonst nicht hoch helt / aber der locus pag. 296. von jhm allegiret / beweiset mit nichten / das der menschlichen Natur CHRISTI beyde Gottes vnnd Knechts gestalt zugehöre / denn sie kan nicht GOTT gleich sein oder werden. So haben die Anhalter aus Nazianzeno klar bewiesen / das die alten Lehrer das wort ([fremdsprachliches Material], exinaniuit seipsum) von dem / quod Verbum ERAT, non quod factum erat, verstanden haben. Bestehet demnach der Antitrinitarier Lesterschluss / aus der Vbiquisten Vngrundt collegirt / noch feste / vnd wird sich mit vier terminis, wie D. Kirchner pag. 299. kindischer weise phantasieret / mit nichten eludiren lassen / welchs der verstendige vnpartheyische Leser selbst erkennen wolle.

Pag. 316. 317. schemet er sich nicht wider sein eigen GewissenVon der waren Anbetungdes Fleisches Christi. / die Anhaltischen mit gar hefftigen worten zu beschuldigen / als lehreten sie / das Christi Fleisch gantz vnnd gar nicht anzubeten sey / sondern werde von dieser Ehr stracks ausgeschlossen. Ja (spricht er) sie versagen dem Fleisch CHRIsti die Ehre der Anruffung gantz vnd gar / trennen das Gebett / vnd den Gottesdienst / wendens von der gantzen Person abe / vnd ziehens allein auff die Gottheit des Sohns / dadurch die Person / oder die Naturen gewißlich getrennet werden. Bissher D. Kirchner. Welche schreckliche Calumnia vnd verleumbdung auch / pag. 380. 381. von jhm wider holet wird.

tatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dabo alteri. Dz ist / Man soll sich hüten / dz man nit jrgend eine vnterschiedene Substantz / oder Natur einführe / von der wir sagen / das sie der Eigenschafften des Göttlichen Wesens fehig sey. Denn es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern / etc.

Was die verkehrung des Spruchs Pauli / de forma Dei & serui, Philip. 2. anlanget / referirt sich wol D. Kirchner auffDe forma Dei & serui. Philippum / welchen er doch sonst nicht hoch helt / aber der locus pag. 296. von jhm allegiret / beweiset mit nichten / das der menschlichen Natur CHRISTI beyde Gottes vnnd Knechts gestalt zugehöre / denn sie kan nicht GOTT gleich sein oder werden. So haben die Anhalter aus Nazianzeno klar bewiesen / das die alten Lehrer das wort ([fremdsprachliches Material], exinaniuit seipsum) von dem / quod Verbum ERAT, non quod factum erat, verstanden haben. Bestehet demnach der Antitrinitarier Lesterschluss / aus der Vbiquisten Vngrundt collegirt / noch feste / vnd wird sich mit vier terminis, wie D. Kirchner pag. 299. kindischer weise phantasieret / mit nichten eludiren lassen / welchs der verstendige vnpartheyische Leser selbst erkennen wolle.

Pag. 316. 317. schemet er sich nicht wider sein eigen GewissenVon der waren Anbetungdes Fleisches Christi. / die Anhaltischen mit gar hefftigen worten zu beschuldigen / als lehreten sie / das Christi Fleisch gantz vnnd gar nicht anzubeten sey / sondern werde von dieser Ehr stracks ausgeschlossen. Ja (spricht er) sie versagen dem Fleisch CHRIsti die Ehre der Anruffung gantz vnd gar / trennen das Gebett / vnd den Gottesdienst / wendens von der gantzen Person abe / vnd ziehens allein auff die Gottheit des Sohns / dadurch die Person / oder die Naturen gewißlich getrennet werden. Bissher D. Kirchner. Welche schreckliche Calumnia vnd verleumbdung auch / pag. 380. 381. von jhm wider holet wird.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0067" n="67"/>
tatum
                     primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dabo alteri. Dz ist /
                     Man soll sich hüten / dz man nit jrgend eine vnterschiedene Substantz / oder
                     Natur einführe / von der wir sagen / das sie der Eigenschafften des Göttlichen
                     Wesens fehig sey. Denn es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern
                     / etc.</p>
        <p>Was die verkehrung des Spruchs Pauli / de forma Dei &amp; serui, Philip. 2.
                     anlanget / referirt sich wol D. Kirchner auff<note place="right"><hi rendition="#i">De forma Dei &amp; serui.</hi></note> Philippum / welchen
                     er doch sonst nicht hoch helt / aber der locus pag. 296. von jhm allegiret /
                     beweiset mit nichten / das der menschlichen Natur CHRISTI beyde Gottes vnnd
                     Knechts gestalt zugehöre / denn sie kan nicht GOTT gleich sein oder werden. So
                     haben die Anhalter aus Nazianzeno klar bewiesen / das die alten Lehrer das wort
                         (<foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign>, exinaniuit seipsum) von dem / quod Verbum ERAT,
                     non quod factum erat, verstanden haben. Bestehet demnach der Antitrinitarier
                     Lesterschluss / aus der Vbiquisten Vngrundt collegirt / noch feste / vnd wird
                     sich mit vier terminis, wie D. Kirchner pag. 299. kindischer weise phantasieret
                     / mit nichten eludiren lassen / welchs der verstendige vnpartheyische Leser
                     selbst erkennen wolle.</p>
        <p>Pag. 316. 317. schemet er sich nicht wider sein eigen Gewissen<note place="right">Von der waren Anbetungdes Fleisches Christi.</note> /
                     die Anhaltischen mit gar hefftigen worten zu beschuldigen / als lehreten sie /
                     das Christi Fleisch gantz vnnd gar nicht anzubeten sey / sondern werde von
                     dieser Ehr stracks ausgeschlossen. Ja (spricht er) sie versagen dem Fleisch
                     CHRIsti die Ehre der Anruffung gantz vnd gar / trennen das Gebett / vnd den
                     Gottesdienst / wendens von der gantzen Person abe / vnd ziehens allein auff die
                     Gottheit des Sohns / dadurch die Person / oder die Naturen gewißlich getrennet
                     werden. Bissher D. Kirchner. Welche schreckliche Calumnia vnd verleumbdung auch
                     / pag. 380. 381. von jhm wider holet wird.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[67/0067] tatum primae substantiae. Scriptum est enim: Gloriam meam non dabo alteri. Dz ist / Man soll sich hüten / dz man nit jrgend eine vnterschiedene Substantz / oder Natur einführe / von der wir sagen / das sie der Eigenschafften des Göttlichen Wesens fehig sey. Denn es stehet geschrieben: Ich gebe meine Ehre keinem andern / etc. Was die verkehrung des Spruchs Pauli / de forma Dei & serui, Philip. 2. anlanget / referirt sich wol D. Kirchner auff Philippum / welchen er doch sonst nicht hoch helt / aber der locus pag. 296. von jhm allegiret / beweiset mit nichten / das der menschlichen Natur CHRISTI beyde Gottes vnnd Knechts gestalt zugehöre / denn sie kan nicht GOTT gleich sein oder werden. So haben die Anhalter aus Nazianzeno klar bewiesen / das die alten Lehrer das wort (_ , exinaniuit seipsum) von dem / quod Verbum ERAT, non quod factum erat, verstanden haben. Bestehet demnach der Antitrinitarier Lesterschluss / aus der Vbiquisten Vngrundt collegirt / noch feste / vnd wird sich mit vier terminis, wie D. Kirchner pag. 299. kindischer weise phantasieret / mit nichten eludiren lassen / welchs der verstendige vnpartheyische Leser selbst erkennen wolle. De forma Dei & serui. Pag. 316. 317. schemet er sich nicht wider sein eigen Gewissen / die Anhaltischen mit gar hefftigen worten zu beschuldigen / als lehreten sie / das Christi Fleisch gantz vnnd gar nicht anzubeten sey / sondern werde von dieser Ehr stracks ausgeschlossen. Ja (spricht er) sie versagen dem Fleisch CHRIsti die Ehre der Anruffung gantz vnd gar / trennen das Gebett / vnd den Gottesdienst / wendens von der gantzen Person abe / vnd ziehens allein auff die Gottheit des Sohns / dadurch die Person / oder die Naturen gewißlich getrennet werden. Bissher D. Kirchner. Welche schreckliche Calumnia vnd verleumbdung auch / pag. 380. 381. von jhm wider holet wird. Von der waren Anbetungdes Fleisches Christi.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/67
Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/67>, abgerufen am 04.12.2024.