Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

[N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586.

Bild:
<< vorherige Seite

dieselbige zu soluiren / bemühet / so wölle doch der Christliche Leser nur den fleis / aus lieb der Warheit / anwenden / seine antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn dieselbigen beyde Syllogismi Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu conferiren. Denn kein zweiffel daran / es werde die Sach selbst beweisen / das die Anhaltischen Gründe noch vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch in Ewigkeit wider alle pforten der Hellen wol vnvmbgestossen bleiben vnd bestehen werden. Man lasse alle Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs allein die Richtschnur sein mus / sine praeiudicio dauon vrtheilen.

Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnd Scheinbeweis nicht mangele / so stellet D. Kirchner pag. 431.Das Gegentheil verkehret zugleich der heiligen schrift vnd Veter zeugnis. ein lang Register an / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch sonsten in seinem gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüche / beydes der heiligen Schrifft / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen Gottheit vnd Herrligkeit des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi / dazu der beyden vnterschiedenen Naturn vnterschiedene Eigenschafft vnd Wirckunge gehören / beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd nur auff die angenommene menschliche Natur in Christo detorquiren vnd ziehen lassen müssen / also das auch der edle Spruch / Johan 1. Wir sahen seine Herrligkeit (vngeacht / das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen vom Vater) auff das Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit / vnnd allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der zeit der empfengnis sol bekommen haben / gezogen vnd misdeutet wird. Noch sol die Regel Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolide intellectum non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze Christliche Kirche Richter sein.

Item / Vom 436. blat / biß auffs 446. fehet er / seiner gewon-

dieselbige zu soluiren / bemühet / so wölle doch der Christliche Leser nur den fleis / aus lieb der Warheit / anwenden / seine antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn dieselbigen beyde Syllogismi Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu conferiren. Denn kein zweiffel daran / es werde die Sach selbst beweisen / das die Anhaltischen Gründe noch vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch in Ewigkeit wider alle pforten der Hellen wol vnvmbgestossen bleiben vnd bestehen werden. Man lasse alle Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs allein die Richtschnur sein mus / sine praeiudicio dauon vrtheilen.

Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnd Scheinbeweis nicht mangele / so stellet D. Kirchner pag. 431.Das Gegentheil verkehret zugleich der heiligen schrift vnd Veter zeugnis. ein lang Register an / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch sonsten in seinem gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüche / beydes der heiligen Schrifft / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen Gottheit vnd Herrligkeit des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi / dazu der beyden vnterschiedenen Naturn vnterschiedene Eigenschafft vnd Wirckunge gehören / beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd nur auff die angenommene menschliche Natur in Christo detorquiren vnd ziehen lassen müssen / also das auch der edle Spruch / Johan 1. Wir sahen seine Herrligkeit (vngeacht / das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen vom Vater) auff das Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit / vnnd allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der zeit der empfengnis sol bekommen haben / gezogen vnd misdeutet wird. Noch sol die Regel Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolidè intellectum non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze Christliche Kirche Richter sein.

Item / Vom 436. blat / biß auffs 446. fehet er / seiner gewon-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0077" n="77"/>
dieselbige zu soluiren
                     / bemühet / so wölle doch der Christliche Leser nur den fleis / aus lieb der
                     Warheit / anwenden / seine antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn
                     dieselbigen beyde Syllogismi Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu
                     conferiren. Denn kein zweiffel daran / es werde die Sach selbst beweisen / das
                     die Anhaltischen Gründe noch vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch in
                     Ewigkeit wider alle pforten der Hellen wol vnvmbgestossen bleiben vnd bestehen
                     werden. Man lasse alle Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs
                     allein die Richtschnur sein mus / sine praeiudicio dauon vrtheilen.</p>
        <p>Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnd Scheinbeweis nicht mangele / so
                     stellet D. Kirchner pag. 431.<note place="right">Das Gegentheil verkehret
                         zugleich der heiligen schrift vnd Veter zeugnis.</note> ein lang Register an
                     / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch sonsten in seinem
                     gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüche / beydes der heiligen Schrifft
                     / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen Gottheit vnd Herrligkeit
                     des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi / dazu der beyden
                     vnterschiedenen Naturn vnterschiedene Eigenschafft vnd Wirckunge gehören /
                     beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd nur auff die
                     angenommene menschliche Natur in Christo detorquiren vnd ziehen lassen müssen /
                     also das auch der edle Spruch / Johan 1. Wir sahen seine Herrligkeit (vngeacht /
                     das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen vom Vater) auff das
                     Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit / vnnd
                     allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der zeit der
                     empfengnis sol bekommen haben / gezogen vnd misdeutet wird. Noch sol die Regel
                     Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolidè intellectum
                     non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze Christliche
                     Kirche Richter sein.</p>
        <p>Item / Vom 436. blat / biß auffs 446. fehet er / seiner gewon-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[77/0077] dieselbige zu soluiren / bemühet / so wölle doch der Christliche Leser nur den fleis / aus lieb der Warheit / anwenden / seine antwort mit dem 25. Anhaltischen Argument / darinn dieselbigen beyde Syllogismi Hertzbergae propositi, mit tractiret werden / zu conferiren. Denn kein zweiffel daran / es werde die Sach selbst beweisen / das die Anhaltischen Gründe noch vnbeweglich vnd fest stehen. Wie sie denn auch in Ewigkeit wider alle pforten der Hellen wol vnvmbgestossen bleiben vnd bestehen werden. Man lasse alle Verstendigen vnd Rechtgleubigen aus Gottes Wort / welchs allein die Richtschnur sein mus / sine praeiudicio dauon vrtheilen. Damits aber gleichwol dem Gegentheil an wort vnd Scheinbeweis nicht mangele / so stellet D. Kirchner pag. 431. ein lang Register an / darinn durch etliche Bletter nach einander / wie auch sonsten in seinem gantzen Buch / die aller trostreichesten Sprüche / beydes der heiligen Schrifft / vnd rechtgleubigen Väter / so entweder von der ewigen Gottheit vnd Herrligkeit des Worts zeugen / oder das hohe Mitlerampt Christi / dazu der beyden vnterschiedenen Naturn vnterschiedene Eigenschafft vnd Wirckunge gehören / beschreiben / sich alle von jhm jemmerlich verderben / vnd nur auff die angenommene menschliche Natur in Christo detorquiren vnd ziehen lassen müssen / also das auch der edle Spruch / Johan 1. Wir sahen seine Herrligkeit (vngeacht / das dabey stehet / als die Herrligkeit des eingebornen vom Vater) auff das Gedicht von der mitgetheilten allmechtigkeit / allwissenheit / vnnd allenthalbgegenwertigkeit / welche die menschliche Natur Christi in der zeit der empfengnis sol bekommen haben / gezogen vnd misdeutet wird. Noch sol die Regel Theodoreti wider solche Glossatores nicht gelten: Verbum Dei stolidè intellectum non est verbum Dei. Darüber wolle Gott selbst / vnd die gantze Christliche Kirche Richter sein. Das Gegentheil verkehret zugleich der heiligen schrift vnd Veter zeugnis. Item / Vom 436. blat / biß auffs 446. fehet er / seiner gewon-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/77
Zitationshilfe: [N. N.]: Kurtze Antwort auff D. Timothei Kirchners newe Buch wider die Anhalter. Zerbst, 1586, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_antwort_1586/77>, abgerufen am 21.05.2024.