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Allgemeine Zeitung. Nr. 61. Augsburg (Bayern), 2. März 1871.

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[Spaltenumbruch] gen zu Frankreich lautet folgendermaßen: Der nahe bevorstehende Friedens-
schluß zwischen Deutschland und Frankreich hat in den Kreisen der diesseitig mate-
riell Betheiligten lebhafte und eingehende Erörterungen hervorgerufen. Eine Reihe
von Thatsachen liegt vor welche die Erweiterung der politischen und wirthschaft-
lichen Gränzen Deutschlands als außer Zweifel stehend erscheinen lassen. Es
gereicht uns zu besonderer Genugthuung [unleserliches Material - 4 Zeichen fehlen]hier aussprechen zu können daß in allen
Handelskammern und kaufmännischen Corporationen des gesammten Zollvereins
die Erkenntniß zu Tage getreten ist daß für die Einverleibung von Elsaß und
Lothringen politische und nationale Motive für die speciellere Bestimmung der
künftigen Gränze lediglich militärisch=technische Rücksichten maßgebend sein können.
Und wir dürfen mit einigem Stolz hinzufügen daß auch die schweren wirthschaft-
lichen Bedenken welche sich dagegen anführen ließen nirgends als unbesiegbar be-
zeichnet worden sind. Jndem wir uns unsererseits der Thatsache [unleserliches Material - 5 Zeichen fehlen]nicht verschlie-
ßen daß durch die Erweiterung des Marktes nicht nur für den inländischen Con-
sumenten, sondern für diesen Markt selbst dem ausländischen Consum gegenüber
erhebliche Vortheile geschaffen werden, dürfen wir doch nicht verkennen daß einigen
großen Jndustrien des Zollvereins, wie namentlich der Baumwollen = und Eisen-
Jndustrie, durch die Einverleibung der gedachten bisher französischen Landestheile
eine bedenkliche Concurrenz erwächst. Wenn aber selbst aus den betheiligten Krei-
sen dieser Jndustrien ein Widerstreben gegen die Annexion nicht zu Tage getreten
ist, so beruht dieß freilich auf Voraussetzungen deren Erfüllung der ehrerbietigst
unterzeichnete bleibende Ausschuß des Deutschen Handelstags zu unterstützen auf
das lebhafteste sich gedrungen fühlt. Die Form der Verkehrsbeziehungen zwischen
Deutschland und [unleserliches Material - 10 Zeichen fehlen]Frankreich ist gegeben durch den zwischen beiden Nationen im
Jahr 1863 errichteten Handelsvertrag. Dieser Vertrag ist bereits vor Ausbruch
des Kriegs unausgesetzt der Gegenstand mannichfaltiger und ernstlicher Klagen von
Seiten des Deutschen Handels = und [unleserliches Material - 17 Zeichen fehlen]Jndustrie=Standes gewesen. Nicht allein die
Höhe des Zolltarifs, welcher jede [unleserliches Material - 7 Zeichen fehlen]billige Parität zwischen den [unleserliches Material - 11 Zeichen fehlen]Producenten beider
Länder zu unsern Ungunsten vermissen läßt, sondern auch einzelne anderweitige
Bestimmungen des Vertrags haben diese Klagen angenscheinlich begründet. Alle
diese Uebelstände, namentlich aber die Normirung des [unleserliches Material - 13 Zeichen fehlen]französischen Tarifs, erhal-
ten ein wesentlich erhöhtes Gewicht durch Einverleibung solcher Territorien in denen
die concurrirenden Jndustrien in größtem Maßstab vertreten sind, und welche, wenn
ihnen durch den französischen Tarif der dortseitige Markt erschlossen wird, lediglich
auf den deutschen Markt angewiesen sein werden. Dieser Gesichtspunkt erfor-
dert nicht nur eine Berücksichtigung für die zollvereinsländische Jndustrie, sondern
er ist ebenso durchschlagend für die Jndustrie der neu einverleibten Landestheile.
Aus diesen Gründen müssen wir eine Revision des deutsch = französischen Handels-
vertrags als durchaus nothwendig bezeichnen. Bei der Erörterung der Frage je-
doch: was für den Augenblick am dringendsten erforderlich und was nach Lage der
Dinge erreichbar ist, hat der ehrerbietigst unterzeichnete Ausschuß geglaubt die sofortige
Herstellung irgendwelcher gesetzlichen Normen für den Verkehr zwischen den beiden
Ländern an die Spitze seiner Desiderien stellen zu müssen. Es kann keinem Zwei-
fel unterliegen daß beim Friedensschluß die Wiedererweckung des erloschenen Han-
delsvertrags als das geeignetste [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]Mittel für diesen Zweck angesehen werden muß.
Wir dürfen dabei rücksichtslos vertrauen daß es der Weisheit Ew. Excellenz ge-
lingen wird bei Abschluß des Friedensvertrags diejenigen Maßregeln zu treffen
welche eine Revision des Handelsvertrags in kürzester Frist sicherstellen, und zwar auf
Grundlagen welche den Anforderungen unsers Handels und unserer Jndustrien ent-
gegenkommen. Ew. Excellenz bitten wir zugleich uns zu gestatten in kürzester Frist
eine Denkschrift Ew. Excellenz zu übergeben, welche die Tariffrage nach Maßgabe
des in unsern Acten befindlichen Materials erörtert, und zugleich die Uebelstände
ausführt welche aus den anderweitigen Bestimmungen des bisherigen Handelsver-
trags wie auch einige Mißbräuche aufführt welche uns aus einer willkürlichen Jn-
terpretation des Vertrags von Seiten der französischen Regierung erwachsen sind.
Als solche erlauben wir uns schon heute namentlich und ganz bestimmt anzufüh-
ren 1 ) das schiedsrichterliche Verfahren bei Beanstandung der Werthdeclaration, 2 )
die mißbräuchliche Ausgabe der titres d'acquits-a-caution, 3 ) die ungleiche Be-
handlung von Schiffen. Unsere Bitte faßt sich daher dahin zusammen: daß es Ew.
Excellenz gefallen möge, sofern schon bei Abschluß des Friedensvertrags integrirende
Bestimmungen des bisherigen Handelsvertrags nicht modificirt werden können,
diesen Handelsvertrag zwar sofort pure vorläufig wieder in Kraft treten zu lassen,
gleichzeitig aber hochgeneigtest Sicherstellung für eine demnächstige Revision dessel-
ben in der angegebenen Richtung nehmen zu wollen.

Berlin=Kiel. Von Seiten des Handelsministeriums ist einem Comit e die
Erlaubniß zur Vornahme der generellen Vorarbeiten für die Herstellung einer
Eisenbahn von Berlin über Schwerin und Lübeck nach Seegeberg, resp. Kiel, er-
theilt worden.

Prag=Dux. Die "Wiener Ztg." meldet die erfolgte Eröffnung dieser Eisen-
bahn. Dieselbe soll von Prag ( Smichow ) nach Dux zum Anschluß an die Aussig-
Teplitzer und an die Lobositz=Dux=Niklasberger Bahn gehen. Gleichzeitig wird eine
Zweigbahn nach Brüx gebaut. Die constituirende Generalversammlung soll am
28 Februar in Prag stattfinden.

Bodensee=Gürtelbahn. Das heut ausgegebene Stück des "R.=G.=Bl."
bringt den am 27 August v. J. zwischen Oesterreich=Ungarn, Bavern und der
Schweiz abgeschlossenen und am 11 December ratificirten Staatsvertrag über die
Herstellung einer Eisenbahn von Lindau über Bregenz nach St. Margarethen, so-
wie von Feldkirch nach Buchs.

Die neue Fünfzehn=Millionen=Anleihe der schweizerischen Eid-
genossenschaft,
auf welche die Zeichnungen im Anfang etwas zaghaft eingiengen,
hat, wie wir bereits telegraphisch meldeten, kurz vor Ablauf des Termins einen
unerwartet hohen Aufschwung genommen, so daß bedeutende Abminderungen der
gezeichneten Summen stattfinden müssen. Das Gesammtergebniß der Subscrip-
tionsliste beträgt nicht weniger als 105,250,000 Fr., also eine mehr denn sieben- [Spaltenumbruch]
fache Deckung. Obenan steht in der Zeichnungsliste der Kanton Zürich mit 27
Mill. Fr., ihm zunächst Baselstadt mit 23,689,500 Fr.

* Verloosungskalender für den Monat März 1871.

1 März. Bayerische 4proc. 100 Thlr.=Loose von 1866. Gewinnziehung 1 Mai.
1 " Ocsterr. 100 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 Juni.
1 " Herz. Sachsen=Meiningen'sche 7 fl.=Loose von 1870 [unleserliches Material - 4 Zeichen fehlen]Zieh. 1 April.
1 " Stadt Augsburg 7 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 März.
1 " Graf Pappenheim 7 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 Juni.
1 " Stadt Brüssel 3proc. Loose von 1862 Zahlung 1 Juni.
1 " Stadt Ostender 25 Frcs.=Loose von 1858. Zahlung 1 Juli.
1 " Stadt Liller 3proc. 100 Frcs.=Loose von 1860. Zahlung 1 April.
1 " Stadt Neapel4 2 / 5 proc. 150 Fr.=Loose von 1868. Zahl. 1 Mai.
1 " Jtalienische Provinz Lerce 10=Fr.=Loose.
1 " Stadt Bukarest 20 Fr.=Loose von 1869. Zahlung 5 März.
13 " Russisches 5proc. Prämien=Anlehen von 1866. Zahlung 13 Juni.
16 " Stadt Mailand 10 Frcs.=Loose von 1866. Zahl. 15 Juni
31 " Braunschweiger 20 Thlr.=Loose von 1868. Zahlung 30 Juni.
31 " Badische 35 fl.=Loose von 1845. Zahlung 1[unleserliches Material].Oct.
Neueste Posten.

Prag, 27 Febr. Gegen den Tschechenführer Barak ist eine Unter-
suchung eingeleitet, weil mit ihm der französische Consul Lefaivre wegen
Errichtung einer tschechischen Legion für Frankreich unterhandelt habe.
( T. N. )

Pest, 26 Febr. Die officiöse "Reform" plädirt für die Befestigung
von Pest=Ofen, und behauptet daß für die Versehung Ofens mit entspre-
chenden Forts ein Plan bereits fertig sei. -- Der ungarische Katholiken-
Congreß ist für den 9 März wieder einberufen worden. Derselbe wird das
Elaborat des Siebenundzwanziger=Ausschusses, welcher von ihm behufs
Ausarbeitung der Autonomie=Organisation aufgestellt worden, in Ver-
handlung nehmen. Betreffs des genannten wichtigen Gegenstands hat die
Minderheit des Ausschusses ein Separatvotum eingebracht.

Bern, 27 Febr. Heute trat die nationalräthliche Bundesverfassungs-
Revisionscommission zusammen; Militärsection und Rechtssection erstatten
kurzen Bericht. Die Berathungen werden voraussichtlich einige Wochen
dauern. ( Schw. M. )

Paris, 27 Febr. Die "Amtszeitung" sagt: Hr. Kern, als er ge-
stern sein Beglaubigungsschreiben überreichte, sprach seine große Genugthu-
ung darüber aus daß er zuerst im Namen der helvetischen Republik die
republicanische Regierung begrüße welche Frankreich sich gegeben hat.
Hr. Kern fügte hinzu: niemand sei mehr berechtigt aufrichtig deren Erfolg
zu wünschen als die Schweizer Regierung, denn die Republik sei es welche
ihrem Land Unabhängigkeit, Ordnung und Wohlfahrt gesichert habe;
jedoch wenn sie zu diesem Erfolg gelangt sei, so sei es nur durch Wach-
samkeit auf die Ausführung der Gesetze, mit einer Festigkeit die sie niemals
verläugnet habe. Hr. Kern schloß, indem er daran erinnerte daß er Hrn. Thiers
immer mit lebhaften Sympathien gefolgt sei in allen Phasen seiner poli-
tischen Laufbahn; er sei glücklich gesehen zu haben wie er mit so viel
Muth und Ergebenheit die schwierige Aufgabe übernommen habe die Uebel
des Vaterlandes zu heilen und freie Jnstitutionen zu gründen. Thiers
antwortete, indem er Hrn. Kern bat seine Regierung der Gesinnungen
lebhaftester und aufrichtigster Freundschaft zu versichern. Unsere beiden
Länder werden keine Mühe haben in engem Verbündniß zu leben. Sie
lieben und achten sich und haben nur gemeinsame Jnteressen. Die Schweiz
gibt uns so gute Beispiele, daß wir schuldig wären wenn wir ihr nicht
Dank wüßten, und schuldiger noch wenn wir sie nicht nachahmten in dem
was sie gutes gethan hat. Er schloß mit sympathischen Worten für Kern.
-- Die meisten der heutigen Blätter kündigen an daß sie nicht erscheinen
werden falls die Preußen in Paris einrücken. Alle Blätter rathen der
Bevölkerung gegen den Einzug zu protestiren durch Schweigen und Theil-
nahme=Enthaltung; sie mögen sich zurückziehen in ihre Häuser unter Schlie-
ßung der Fensterläden. ( T. N. )

Stockholm, [unleserliches Material - 6 Zeichen fehlen]25Febr. Der Gesandte des Norddeutschen Bundes
hat in einer Audienz bei dem Regenten die Annahme der Kaiserwürde
seitens des Königs von Preußen angezeigt. -- Das Befinden des Kö-
nigs ist fortwährend besser. Seit mehreren Tagen ist derselbe fieberfrei.
( T. N. )

Konstantinopel, 26 Febr. Der "Basiret" meldet die Ankunft
eines außerordentlichen russischen Gesandten in Teheran. -- Aus Janina
berichtet man daß 150 Räuber über die Gränze drangen; 40 wurden ge-
fangen, ein Theil flüchtete in die Gebirge, ein anderer Theil gieng über
die griechische Gränze zurück. -- Jn Bezug auf den tunisisch=italienischen
Zwist hat nun auch die Pforte Stellung genommen, und behauptet allein
berechtigt zu sein in auswärtigen Angelegenheiten für Tunis zu unter-
handeln -- ein Anspruch der von Jtalien zurückgewiesen und auch bei der
französischen Regierung auf Widerspruch gestoßen sein soll. ( T. N. )

[Ende Spaltensatz]
   Dr. Kles' Schrothisch-Diätetische Heilanstalt    [ 40 -- 51 ]
zu Dresden, Bachstraße 8, am Walde.

Brust=, Herzleiden, Magen=, Leber=, Darmkrankheiten, Scropheln, Syphilis, Flechten, Rheuma, Frauenkrankh., Bleichsucht, Nervenleiden ec. werden gründl. gebeilt.
Regenerationscur bei Säfteverderbnissen. Prosp. gratis. Dr. Kles' neuestes Werk üb. d. Heilverfahren: Schrothisch=Diätetische Heilmethode. Dresden, Wolfs Buchh. 1870.



[Spaltenumbruch] gen zu Frankreich lautet folgendermaßen: Der nahe bevorstehende Friedens-
schluß zwischen Deutschland und Frankreich hat in den Kreisen der diesseitig mate-
riell Betheiligten lebhafte und eingehende Erörterungen hervorgerufen. Eine Reihe
von Thatsachen liegt vor welche die Erweiterung der politischen und wirthschaft-
lichen Gränzen Deutschlands als außer Zweifel stehend erscheinen lassen. Es
gereicht uns zu besonderer Genugthuung [unleserliches Material – 4 Zeichen fehlen]hier aussprechen zu können daß in allen
Handelskammern und kaufmännischen Corporationen des gesammten Zollvereins
die Erkenntniß zu Tage getreten ist daß für die Einverleibung von Elsaß und
Lothringen politische und nationale Motive für die speciellere Bestimmung der
künftigen Gränze lediglich militärisch=technische Rücksichten maßgebend sein können.
Und wir dürfen mit einigem Stolz hinzufügen daß auch die schweren wirthschaft-
lichen Bedenken welche sich dagegen anführen ließen nirgends als unbesiegbar be-
zeichnet worden sind. Jndem wir uns unsererseits der Thatsache [unleserliches Material – 5 Zeichen fehlen]nicht verschlie-
ßen daß durch die Erweiterung des Marktes nicht nur für den inländischen Con-
sumenten, sondern für diesen Markt selbst dem ausländischen Consum gegenüber
erhebliche Vortheile geschaffen werden, dürfen wir doch nicht verkennen daß einigen
großen Jndustrien des Zollvereins, wie namentlich der Baumwollen = und Eisen-
Jndustrie, durch die Einverleibung der gedachten bisher französischen Landestheile
eine bedenkliche Concurrenz erwächst. Wenn aber selbst aus den betheiligten Krei-
sen dieser Jndustrien ein Widerstreben gegen die Annexion nicht zu Tage getreten
ist, so beruht dieß freilich auf Voraussetzungen deren Erfüllung der ehrerbietigst
unterzeichnete bleibende Ausschuß des Deutschen Handelstags zu unterstützen auf
das lebhafteste sich gedrungen fühlt. Die Form der Verkehrsbeziehungen zwischen
Deutschland und [unleserliches Material – 10 Zeichen fehlen]Frankreich ist gegeben durch den zwischen beiden Nationen im
Jahr 1863 errichteten Handelsvertrag. Dieser Vertrag ist bereits vor Ausbruch
des Kriegs unausgesetzt der Gegenstand mannichfaltiger und ernstlicher Klagen von
Seiten des Deutschen Handels = und [unleserliches Material – 17 Zeichen fehlen]Jndustrie=Standes gewesen. Nicht allein die
Höhe des Zolltarifs, welcher jede [unleserliches Material – 7 Zeichen fehlen]billige Parität zwischen den [unleserliches Material – 11 Zeichen fehlen]Producenten beider
Länder zu unsern Ungunsten vermissen läßt, sondern auch einzelne anderweitige
Bestimmungen des Vertrags haben diese Klagen angenscheinlich begründet. Alle
diese Uebelstände, namentlich aber die Normirung des [unleserliches Material – 13 Zeichen fehlen]französischen Tarifs, erhal-
ten ein wesentlich erhöhtes Gewicht durch Einverleibung solcher Territorien in denen
die concurrirenden Jndustrien in größtem Maßstab vertreten sind, und welche, wenn
ihnen durch den französischen Tarif der dortseitige Markt erschlossen wird, lediglich
auf den deutschen Markt angewiesen sein werden. Dieser Gesichtspunkt erfor-
dert nicht nur eine Berücksichtigung für die zollvereinsländische Jndustrie, sondern
er ist ebenso durchschlagend für die Jndustrie der neu einverleibten Landestheile.
Aus diesen Gründen müssen wir eine Revision des deutsch = französischen Handels-
vertrags als durchaus nothwendig bezeichnen. Bei der Erörterung der Frage je-
doch: was für den Augenblick am dringendsten erforderlich und was nach Lage der
Dinge erreichbar ist, hat der ehrerbietigst unterzeichnete Ausschuß geglaubt die sofortige
Herstellung irgendwelcher gesetzlichen Normen für den Verkehr zwischen den beiden
Ländern an die Spitze seiner Desiderien stellen zu müssen. Es kann keinem Zwei-
fel unterliegen daß beim Friedensschluß die Wiedererweckung des erloschenen Han-
delsvertrags als das geeignetste [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]Mittel für diesen Zweck angesehen werden muß.
Wir dürfen dabei rücksichtslos vertrauen daß es der Weisheit Ew. Excellenz ge-
lingen wird bei Abschluß des Friedensvertrags diejenigen Maßregeln zu treffen
welche eine Revision des Handelsvertrags in kürzester Frist sicherstellen, und zwar auf
Grundlagen welche den Anforderungen unsers Handels und unserer Jndustrien ent-
gegenkommen. Ew. Excellenz bitten wir zugleich uns zu gestatten in kürzester Frist
eine Denkschrift Ew. Excellenz zu übergeben, welche die Tariffrage nach Maßgabe
des in unsern Acten befindlichen Materials erörtert, und zugleich die Uebelstände
ausführt welche aus den anderweitigen Bestimmungen des bisherigen Handelsver-
trags wie auch einige Mißbräuche aufführt welche uns aus einer willkürlichen Jn-
terpretation des Vertrags von Seiten der französischen Regierung erwachsen sind.
Als solche erlauben wir uns schon heute namentlich und ganz bestimmt anzufüh-
ren 1 ) das schiedsrichterliche Verfahren bei Beanstandung der Werthdeclaration, 2 )
die mißbräuchliche Ausgabe der titres d'acquits-à-caution, 3 ) die ungleiche Be-
handlung von Schiffen. Unsere Bitte faßt sich daher dahin zusammen: daß es Ew.
Excellenz gefallen möge, sofern schon bei Abschluß des Friedensvertrags integrirende
Bestimmungen des bisherigen Handelsvertrags nicht modificirt werden können,
diesen Handelsvertrag zwar sofort pure vorläufig wieder in Kraft treten zu lassen,
gleichzeitig aber hochgeneigtest Sicherstellung für eine demnächstige Revision dessel-
ben in der angegebenen Richtung nehmen zu wollen.

Berlin=Kiel. Von Seiten des Handelsministeriums ist einem Comit é die
Erlaubniß zur Vornahme der generellen Vorarbeiten für die Herstellung einer
Eisenbahn von Berlin über Schwerin und Lübeck nach Seegeberg, resp. Kiel, er-
theilt worden.

Prag=Dux. Die „Wiener Ztg.“ meldet die erfolgte Eröffnung dieser Eisen-
bahn. Dieselbe soll von Prag ( Smichow ) nach Dux zum Anschluß an die Aussig-
Teplitzer und an die Lobositz=Dux=Niklasberger Bahn gehen. Gleichzeitig wird eine
Zweigbahn nach Brüx gebaut. Die constituirende Generalversammlung soll am
28 Februar in Prag stattfinden.

Bodensee=Gürtelbahn. Das heut ausgegebene Stück des „R.=G.=Bl.“
bringt den am 27 August v. J. zwischen Oesterreich=Ungarn, Bavern und der
Schweiz abgeschlossenen und am 11 December ratificirten Staatsvertrag über die
Herstellung einer Eisenbahn von Lindau über Bregenz nach St. Margarethen, so-
wie von Feldkirch nach Buchs.

Die neue Fünfzehn=Millionen=Anleihe der schweizerischen Eid-
genossenschaft,
auf welche die Zeichnungen im Anfang etwas zaghaft eingiengen,
hat, wie wir bereits telegraphisch meldeten, kurz vor Ablauf des Termins einen
unerwartet hohen Aufschwung genommen, so daß bedeutende Abminderungen der
gezeichneten Summen stattfinden müssen. Das Gesammtergebniß der Subscrip-
tionsliste beträgt nicht weniger als 105,250,000 Fr., also eine mehr denn sieben- [Spaltenumbruch]
fache Deckung. Obenan steht in der Zeichnungsliste der Kanton Zürich mit 27
Mill. Fr., ihm zunächst Baselstadt mit 23,689,500 Fr.

* Verloosungskalender für den Monat März 1871.

1 März. Bayerische 4proc. 100 Thlr.=Loose von 1866. Gewinnziehung 1 Mai.
1 Ocsterr. 100 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 Juni.
1 Herz. Sachsen=Meiningen'sche 7 fl.=Loose von 1870 [unleserliches Material – 4 Zeichen fehlen]Zieh. 1 April.
1 Stadt Augsburg 7 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 März.
1 Graf Pappenheim 7 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 Juni.
1 Stadt Brüssel 3proc. Loose von 1862 Zahlung 1 Juni.
1 Stadt Ostender 25 Frcs.=Loose von 1858. Zahlung 1 Juli.
1 Stadt Liller 3proc. 100 Frcs.=Loose von 1860. Zahlung 1 April.
1 Stadt Neapel4 2 / 5 proc. 150 Fr.=Loose von 1868. Zahl. 1 Mai.
1 Jtalienische Provinz Lerce 10=Fr.=Loose.
1 Stadt Bukarest 20 Fr.=Loose von 1869. Zahlung 5 März.
13 Russisches 5proc. Prämien=Anlehen von 1866. Zahlung 13 Juni.
16 Stadt Mailand 10 Frcs.=Loose von 1866. Zahl. 15 Juni
31 Braunschweiger 20 Thlr.=Loose von 1868. Zahlung 30 Juni.
31 Badische 35 fl.=Loose von 1845. Zahlung 1[unleserliches Material].Oct.
Neueste Posten.

Prag, 27 Febr. Gegen den Tschechenführer Barak ist eine Unter-
suchung eingeleitet, weil mit ihm der französische Consul Lefaivre wegen
Errichtung einer tschechischen Legion für Frankreich unterhandelt habe.
( T. N. )

Pest, 26 Febr. Die officiöse „Reform“ plädirt für die Befestigung
von Pest=Ofen, und behauptet daß für die Versehung Ofens mit entspre-
chenden Forts ein Plan bereits fertig sei. -- Der ungarische Katholiken-
Congreß ist für den 9 März wieder einberufen worden. Derselbe wird das
Elaborat des Siebenundzwanziger=Ausschusses, welcher von ihm behufs
Ausarbeitung der Autonomie=Organisation aufgestellt worden, in Ver-
handlung nehmen. Betreffs des genannten wichtigen Gegenstands hat die
Minderheit des Ausschusses ein Separatvotum eingebracht.

Bern, 27 Febr. Heute trat die nationalräthliche Bundesverfassungs-
Revisionscommission zusammen; Militärsection und Rechtssection erstatten
kurzen Bericht. Die Berathungen werden voraussichtlich einige Wochen
dauern. ( Schw. M. )

Paris, 27 Febr. Die „Amtszeitung“ sagt: Hr. Kern, als er ge-
stern sein Beglaubigungsschreiben überreichte, sprach seine große Genugthu-
ung darüber aus daß er zuerst im Namen der helvetischen Republik die
republicanische Regierung begrüße welche Frankreich sich gegeben hat.
Hr. Kern fügte hinzu: niemand sei mehr berechtigt aufrichtig deren Erfolg
zu wünschen als die Schweizer Regierung, denn die Republik sei es welche
ihrem Land Unabhängigkeit, Ordnung und Wohlfahrt gesichert habe;
jedoch wenn sie zu diesem Erfolg gelangt sei, so sei es nur durch Wach-
samkeit auf die Ausführung der Gesetze, mit einer Festigkeit die sie niemals
verläugnet habe. Hr. Kern schloß, indem er daran erinnerte daß er Hrn. Thiers
immer mit lebhaften Sympathien gefolgt sei in allen Phasen seiner poli-
tischen Laufbahn; er sei glücklich gesehen zu haben wie er mit so viel
Muth und Ergebenheit die schwierige Aufgabe übernommen habe die Uebel
des Vaterlandes zu heilen und freie Jnstitutionen zu gründen. Thiers
antwortete, indem er Hrn. Kern bat seine Regierung der Gesinnungen
lebhaftester und aufrichtigster Freundschaft zu versichern. Unsere beiden
Länder werden keine Mühe haben in engem Verbündniß zu leben. Sie
lieben und achten sich und haben nur gemeinsame Jnteressen. Die Schweiz
gibt uns so gute Beispiele, daß wir schuldig wären wenn wir ihr nicht
Dank wüßten, und schuldiger noch wenn wir sie nicht nachahmten in dem
was sie gutes gethan hat. Er schloß mit sympathischen Worten für Kern.
-- Die meisten der heutigen Blätter kündigen an daß sie nicht erscheinen
werden falls die Preußen in Paris einrücken. Alle Blätter rathen der
Bevölkerung gegen den Einzug zu protestiren durch Schweigen und Theil-
nahme=Enthaltung; sie mögen sich zurückziehen in ihre Häuser unter Schlie-
ßung der Fensterläden. ( T. N. )

Stockholm, [unleserliches Material – 6 Zeichen fehlen]25Febr. Der Gesandte des Norddeutschen Bundes
hat in einer Audienz bei dem Regenten die Annahme der Kaiserwürde
seitens des Königs von Preußen angezeigt. -- Das Befinden des Kö-
nigs ist fortwährend besser. Seit mehreren Tagen ist derselbe fieberfrei.
( T. N. )

Konstantinopel, 26 Febr. Der „Basiret“ meldet die Ankunft
eines außerordentlichen russischen Gesandten in Teheran. -- Aus Janina
berichtet man daß 150 Räuber über die Gränze drangen; 40 wurden ge-
fangen, ein Theil flüchtete in die Gebirge, ein anderer Theil gieng über
die griechische Gränze zurück. -- Jn Bezug auf den tunisisch=italienischen
Zwist hat nun auch die Pforte Stellung genommen, und behauptet allein
berechtigt zu sein in auswärtigen Angelegenheiten für Tunis zu unter-
handeln -- ein Anspruch der von Jtalien zurückgewiesen und auch bei der
französischen Regierung auf Widerspruch gestoßen sein soll. ( T. N. )

[Ende Spaltensatz]
   Dr. Kles' Schrothisch-Diätetische Heilanstalt    [ 40 -- 51 ]
zu Dresden, Bachstraße 8, am Walde.

Brust=, Herzleiden, Magen=, Leber=, Darmkrankheiten, Scropheln, Syphilis, Flechten, Rheuma, Frauenkrankh., Bleichsucht, Nervenleiden ec. werden gründl. gebeilt.
Regenerationscur bei Säfteverderbnissen. Prosp. gratis. Dr. Kles' neuestes Werk üb. d. Heilverfahren: Schrothisch=Diätetische Heilmethode. Dresden, Wolfs Buchh. 1870.



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[1028/0008] gen zu Frankreich lautet folgendermaßen: Der nahe bevorstehende Friedens- schluß zwischen Deutschland und Frankreich hat in den Kreisen der diesseitig mate- riell Betheiligten lebhafte und eingehende Erörterungen hervorgerufen. Eine Reihe von Thatsachen liegt vor welche die Erweiterung der politischen und wirthschaft- lichen Gränzen Deutschlands als außer Zweifel stehend erscheinen lassen. Es gereicht uns zu besonderer Genugthuung ____hier aussprechen zu können daß in allen Handelskammern und kaufmännischen Corporationen des gesammten Zollvereins die Erkenntniß zu Tage getreten ist daß für die Einverleibung von Elsaß und Lothringen politische und nationale Motive für die speciellere Bestimmung der künftigen Gränze lediglich militärisch=technische Rücksichten maßgebend sein können. Und wir dürfen mit einigem Stolz hinzufügen daß auch die schweren wirthschaft- lichen Bedenken welche sich dagegen anführen ließen nirgends als unbesiegbar be- zeichnet worden sind. 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Als solche erlauben wir uns schon heute namentlich und ganz bestimmt anzufüh- ren 1 ) das schiedsrichterliche Verfahren bei Beanstandung der Werthdeclaration, 2 ) die mißbräuchliche Ausgabe der titres d'acquits-à-caution, 3 ) die ungleiche Be- handlung von Schiffen. Unsere Bitte faßt sich daher dahin zusammen: daß es Ew. Excellenz gefallen möge, sofern schon bei Abschluß des Friedensvertrags integrirende Bestimmungen des bisherigen Handelsvertrags nicht modificirt werden können, diesen Handelsvertrag zwar sofort pure vorläufig wieder in Kraft treten zu lassen, gleichzeitig aber hochgeneigtest Sicherstellung für eine demnächstige Revision dessel- ben in der angegebenen Richtung nehmen zu wollen. Berlin=Kiel. Von Seiten des Handelsministeriums ist einem Comit é die Erlaubniß zur Vornahme der generellen Vorarbeiten für die Herstellung einer Eisenbahn von Berlin über Schwerin und Lübeck nach Seegeberg, resp. Kiel, er- theilt worden. Prag=Dux. Die „Wiener Ztg.“ meldet die erfolgte Eröffnung dieser Eisen- bahn. Dieselbe soll von Prag ( Smichow ) nach Dux zum Anschluß an die Aussig- Teplitzer und an die Lobositz=Dux=Niklasberger Bahn gehen. Gleichzeitig wird eine Zweigbahn nach Brüx gebaut. Die constituirende Generalversammlung soll am 28 Februar in Prag stattfinden. Bodensee=Gürtelbahn. Das heut ausgegebene Stück des „R.=G.=Bl.“ bringt den am 27 August v. J. zwischen Oesterreich=Ungarn, Bavern und der Schweiz abgeschlossenen und am 11 December ratificirten Staatsvertrag über die Herstellung einer Eisenbahn von Lindau über Bregenz nach St. Margarethen, so- wie von Feldkirch nach Buchs. Die neue Fünfzehn=Millionen=Anleihe der schweizerischen Eid- genossenschaft, auf welche die Zeichnungen im Anfang etwas zaghaft eingiengen, hat, wie wir bereits telegraphisch meldeten, kurz vor Ablauf des Termins einen unerwartet hohen Aufschwung genommen, so daß bedeutende Abminderungen der gezeichneten Summen stattfinden müssen. Das Gesammtergebniß der Subscrip- tionsliste beträgt nicht weniger als 105,250,000 Fr., also eine mehr denn sieben- fache Deckung. Obenan steht in der Zeichnungsliste der Kanton Zürich mit 27 Mill. Fr., ihm zunächst Baselstadt mit 23,689,500 Fr. * Verloosungskalender für den Monat März 1871. 1 März. Bayerische 4proc. 100 Thlr.=Loose von 1866. Gewinnziehung 1 Mai. 1 „ Ocsterr. 100 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 Juni. 1 „ Herz. Sachsen=Meiningen'sche 7 fl.=Loose von 1870 ____Zieh. 1 April. 1 „ Stadt Augsburg 7 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 März. 1 „ Graf Pappenheim 7 fl.=Loose von 1864. Zahlung 1 Juni. 1 „ Stadt Brüssel 3proc. Loose von 1862 Zahlung 1 Juni. 1 „ Stadt Ostender 25 Frcs.=Loose von 1858. Zahlung 1 Juli. 1 „ Stadt Liller 3proc. 100 Frcs.=Loose von 1860. Zahlung 1 April. 1 „ Stadt Neapel4 2 / 5 proc. 150 Fr.=Loose von 1868. Zahl. 1 Mai. 1 „ Jtalienische Provinz Lerce 10=Fr.=Loose. 1 „ Stadt Bukarest 20 Fr.=Loose von 1869. Zahlung 5 März. 13 „ Russisches 5proc. 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Bern, 27 Febr. Heute trat die nationalräthliche Bundesverfassungs- Revisionscommission zusammen; Militärsection und Rechtssection erstatten kurzen Bericht. Die Berathungen werden voraussichtlich einige Wochen dauern. ( Schw. M. ) Paris, 27 Febr. Die „Amtszeitung“ sagt: Hr. Kern, als er ge- stern sein Beglaubigungsschreiben überreichte, sprach seine große Genugthu- ung darüber aus daß er zuerst im Namen der helvetischen Republik die republicanische Regierung begrüße welche Frankreich sich gegeben hat. Hr. Kern fügte hinzu: niemand sei mehr berechtigt aufrichtig deren Erfolg zu wünschen als die Schweizer Regierung, denn die Republik sei es welche ihrem Land Unabhängigkeit, Ordnung und Wohlfahrt gesichert habe; jedoch wenn sie zu diesem Erfolg gelangt sei, so sei es nur durch Wach- samkeit auf die Ausführung der Gesetze, mit einer Festigkeit die sie niemals verläugnet habe. Hr. Kern schloß, indem er daran erinnerte daß er Hrn. Thiers immer mit lebhaften Sympathien gefolgt sei in allen Phasen seiner poli- tischen Laufbahn; er sei glücklich gesehen zu haben wie er mit so viel Muth und Ergebenheit die schwierige Aufgabe übernommen habe die Uebel des Vaterlandes zu heilen und freie Jnstitutionen zu gründen. Thiers antwortete, indem er Hrn. Kern bat seine Regierung der Gesinnungen lebhaftester und aufrichtigster Freundschaft zu versichern. Unsere beiden Länder werden keine Mühe haben in engem Verbündniß zu leben. Sie lieben und achten sich und haben nur gemeinsame Jnteressen. Die Schweiz gibt uns so gute Beispiele, daß wir schuldig wären wenn wir ihr nicht Dank wüßten, und schuldiger noch wenn wir sie nicht nachahmten in dem was sie gutes gethan hat. Er schloß mit sympathischen Worten für Kern. -- Die meisten der heutigen Blätter kündigen an daß sie nicht erscheinen werden falls die Preußen in Paris einrücken. Alle Blätter rathen der Bevölkerung gegen den Einzug zu protestiren durch Schweigen und Theil- nahme=Enthaltung; sie mögen sich zurückziehen in ihre Häuser unter Schlie- ßung der Fensterläden. ( T. N. ) Stockholm, ______25Febr. Der Gesandte des Norddeutschen Bundes hat in einer Audienz bei dem Regenten die Annahme der Kaiserwürde seitens des Königs von Preußen angezeigt. -- Das Befinden des Kö- nigs ist fortwährend besser. Seit mehreren Tagen ist derselbe fieberfrei. ( T. N. ) Konstantinopel, 26 Febr. Der „Basiret“ meldet die Ankunft eines außerordentlichen russischen Gesandten in Teheran. -- Aus Janina berichtet man daß 150 Räuber über die Gränze drangen; 40 wurden ge- fangen, ein Theil flüchtete in die Gebirge, ein anderer Theil gieng über die griechische Gränze zurück. -- Jn Bezug auf den tunisisch=italienischen Zwist hat nun auch die Pforte Stellung genommen, und behauptet allein berechtigt zu sein in auswärtigen Angelegenheiten für Tunis zu unter- handeln -- ein Anspruch der von Jtalien zurückgewiesen und auch bei der französischen Regierung auf Widerspruch gestoßen sein soll. ( T. N. ) Dr. Kles' Schrothisch-Diätetische Heilanstalt [ 40 -- 51 ] zu Dresden, Bachstraße 8, am Walde. Brust=, Herzleiden, Magen=, Leber=, Darmkrankheiten, Scropheln, Syphilis, Flechten, Rheuma, Frauenkrankh., Bleichsucht, Nervenleiden ec. werden gründl. gebeilt. Regenerationscur bei Säfteverderbnissen. Prosp. gratis. Dr. Kles' neuestes Werk üb. d. Heilverfahren: Schrothisch=Diätetische Heilmethode. Dresden, Wolfs Buchh. 1870.

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Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Die Transkription erfolgte manuell im Double-Keying-Verfahren. Die Annotation folgt den formulierten Richtlinien.

Besonderheiten der Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht übernommen.
  • Druckfehler: ignoriert.
  • fremdsprachliches Material: nur Fremdskripte gekennzeichnet.
  • Kolumnentitel: nicht übernommen.
  • Kustoden: nicht übernommen.
  • langes s (?): in Frakturschrift als s transkribiert, in Antiquaschrift beibehalten.
  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.



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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 61. Augsburg (Bayern), 2. März 1871, S. 1028. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg61_1871/8>, abgerufen am 21.11.2024.