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Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871.

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[Spaltenumbruch] chemins de fer, dans une mesure qui sera determinee par des arrange-
ments speciaux, et aux prix payes en France par le gouvernement
francais pour les transports militaires.

Art. 7. L'ouverture des negociations pour le traite de paix de-
finitif a conclure sur la base des presents preliminaires aura lieu a
Bruxelles, immediatement apres la verification de ces derniers par
l'Assemblee nationale et par Sa Majeste l'empereur d'Allemagne.

Art. 8. Apres la conclusion et la ratification du traite de paix
definitif, l'administration des departements devant encore rester occu-
pes par les troupes allemandes sera remise aux autorites francaises;
mais ces dernieres seront tenues de se conformer aux ordres que les
commandants des troupes allemandes croiraient devoir donner dans
l'interet de la saurete, de l'entretien et de la distribution des troupes.

Dans les departements occupes, la perception des impots, apres
la ratification du present traite, s'operera pour le compte du gouverne-
ment francais et par le moyen de ses employes.

Art. 9. Il est bien entendu que les presentes ne peuvent donner
a l'autorite militaire allemande aucun droit sur les parties du territoire
qu'elles n'occupent pas actuellement.

Art. 10. Les presentes seront immediatement, soumises a la rati-
fication de l'Assemblee nationale francaise siegeant a Bordeaux et de
Sa Majeste l'empereur d'Allemagne.

En foi de quoi les soussignes ont revetu le present traite prelimi-
naire de leurs signatures et de leurs sceaux.

Fait a Versailles, le 26 fevrier 1871.

   Signe: A. Thiers.
   Jules Favre.

    ( L. L ) Signe: v. Bismarck
."

" Les royaumes de Baviere et de Wurtemberg et le grand-duche
de Bade ayant pris part a la guerre actuelle, comme allies de la Prusse
et faisant partie maintenant de l'empire germanique, les soussignes
adherent a la presente convention au nom de leurs souverains re-
spectifs.

Versailles, 26 fevrier 1871.

   Signe: Comte de Bray-Steinburg.
   Baron de Waechter.
   Mittnacht.
   Jolly
."

Angehängt ist folgende Uebereinkunft bezüglich der Verlängerung des
Waffenstillstands:

" Entre les soussignes, munis des pleins pouvoirs de l'empire
d'Allemagne et de la republique francaise, la convention suivante a
ete conclue:

Art. 1. Afin de faciliter la ratification des preliminaires de paix
conclus aujourd'hui entre les soussignes, l'armistice stipule par les
conventions du 28 janvier et du 15 fevrier est prolonge jusqu'au 12
mars prochain.

Art. 2. La prolongation de l'armistice ne s'appliquera pas a
l'article 4 de la convention du 28 janvier, qui sera remplace par la
stipulation suivante, sur laquelle les soussignes sont tombes d'accord:

La partie de la ville de Paris, a l'interieur de l'enceinte, comprise
entre la Seine, la rue de Faubourg Saint-Honore et l'avenue des Ter-
nes, sera occupee par les troupes allemandes, dont le nombre ne de-
passera pas 30,000 hommes. Le mode d'occupation et les dispositions
pour le logement des troupes allemandes dans cette partie de la ville
seront reglees par une entente entre deux officiers superieurs des deux
armees, et l'acces en sera interdit aux troupes francaises et aux gardes
nationales armees pendant la duree de l'occupation.

Art. 3. Les troupes allemandes s'abstiendront a l'avenir de pre-
lever des contributions en argent dans les territoires occupes. Les
contributions de cette categorie dont le montant ne serait pas encore
paye seront annulees de plein droit, celles qui seraient versees ulte-
rieurement par suite d'ignorance de la presente stipulation devront
etre remboursees. Par contre, les autorites allemandes continueront
a prelever les impots de l'Etat dans les territoires occupes.

Art. 2. Les deux parties contractantes conserveront le droit de
denoncer l'armistice a partir du 5 mars, selon leur convenance, et
avec un delai de trois jours pour la reprise des hostilites, s'il y avait
lieu.

   Fait et approuve a Versailles, le 26 fevrier 1871.
   Signe: v. Bismarck.
   Fait et approuve a Versailles, le 26 fevrier 1871.
   Signe: A. Thiers. Jules Favre
."

Jtalien.

sym7 Florenz, 2 März. Wieder einmal heißt es: der Papst mache
sich reisefertig, Hr. Thiers habe ihm Corsica als Zufluchtsort angeboten;
eine andere Nachricht läßt das neue Avignon in Belgien gelegen sein. Die
Rathgeber des Papstes sind seit dem 20 Sept. v. J. getheilt gewesen
bezüglich der Frage: ob er besser daran thue als freiwilliger Ge-
fangener im Vatican zu bleiben oder als freiwilliger Verbannter ins Aus-
land zu gehen. Die Glaubensstarken, welche an dem Siege der heiligen
[Spaltenumbruch] Sache nicht zweifeln; die Kampfesmuthigen, welche, meist von jenseits der
Berge her ihre Hoffnung setzen auf die solide kirchliche Gesinnung der nicht-
italienischen Katholiken, empfehlen das Exil; sie sind überzeugt daß der
Anblick eines flüchtigen, fremder -- wohl gar ketzerischer -- Gastfreundschaft
benöthigten Papstes die Herzen der Gläubigen erschüttern und in ihnen
den Eifer entzünden müsse für einen Kreuzzug zur Befreiung des Grabes
Sancti Petri; eine allgemeine Bewegung der katholischen Bevölkerungen
könne aber nicht verfehlen die Regierungen zu energischem Vorgehen zu
Gunsten der Wiederherstellung der weltlichen Gewalt zu bestimmen. Nicht
so hoffnungsvoll denken andere päpstliche Rathgeber, welche geringere Be-
griffe haben von dem Kreuzzugseifer der katholischen Welt und von dem Jn-
teresse der europäischen Regierungen an der Wiederherstellung des Kirchen-
staats. Jhnen scheinen die Wirkungen der Abreise des Papstes von Rom
nichts weniger als sicher, wenn aber der gehoffte Kreuzzug oder die fremde
Jntervention ausbleibe, meinen sie, werde der Papst sich in der Fremde
sehr viel unbehaglicher fühlen als im Vatican. Dieser Meinung hängen
zumal viele italienische Cardinäle und Monsignori an, in welchen der
politische Jnstinct stärker sein dürfte als in ihren ausländischen Collegen.
Welche der beiden rathgebenden Parteien die endgültigen Entschlüsse des
Papstes bestimmen werde, läßt sich nicht voraussehen. Aber vermuthlich
wird es einer besonders dringlichen Einladung seitens einer ausländischen
Macht bedürfen, damit der Papst die Beschwerden und die Unsicherheiten
der Abreise dem Aufenthalt im Vatican vorziehe, der ihm zwar als Ge-
fängniß erscheint, der aber jedenfalls die Vortheile des eigenen Hauses
bietet. Ob Hr. Thiers eine so dringliche Einladung wirklich erlassen habe,
und ob sich gerade Corsica als Zufluchtsort empfehlen dürfte, läßt sich be-
zweifeln. -- Man versichert mir daß meine neuliche Mittheilung, wo-
nach die hier lebende Großfürstin Marie von Rußland verweigert hätte,
sich an einer Lotterie zu Gunsten der deutschen und der französischen Verwun-
deten zu betheiligen, unrichtig ist. Jch kann nur sagen daß mir die Sache,
so wie ich sie darstellte, von zwei verschiedenen Gewährspersonen, welche
ich beide als genau unterrichtet betrachten mußte, erzählt worden war.

== Rom, 3 März. Die öfteren Besuche der HH. Lanza und Sella,
gewöhnlich nur auf einige Stunden, bezwecken meist die eigene Anschau-
ung von öffentlichen Gebäuden die bei der Wahl für die von ihnen abhän-
gigen Dikasterien in Frage kommen könnten; in dieser Weise wird freilich
alles schneller abgethan. Die letzte Anwesenheit Sella's galt aber noch
insbesondere der Verständigung über einen wesentlichen Differenzpunkt in
unserer Municipalverwaltung, deren Steuerbudget er auf einen unverhält-
nißmäßig hohen und deßhalb einstimmig verworfenen Satz hinaufbringen
möchte. Bei der allgemeinen Verstimmung über die neue Finanzwirth-
schaft wurde indessen eben beschlossen alles einstweilen noch beim alten zu
lassen: also wiederum nur ein Appell an die Zeit, keine Entscheidung. Hr.
Lanza hat die Hand auf Sant Jgnazio gelegt, die Jesuiten werden das
Kloster, wie es scheint, bald räumen, und trotz der von ihren Freunden
sogar unter der Schuljugend betriebenen Gegenadresse die Stadt verlassen
müssen. Schon seit gestern wird von den ambulanten Verkäufern von
Blättern la partenza ( die Abreise ) der Jesuiten und des Papstes in den
Straßen feil geboten, während das große Publicum sich mit der Frage
viel beschäftigt: ob es dem Pater Beckx gelingen werde Pius IX mit sich zu
nehmen, oder dem Cardinal Antonelli ihn zurückzuhalten. Vorerst bleibt
er, denn die Klerikalen wissen seit gestern von Zusagen des österreichischen
Botschafters wie des französischen Vertreters, in Folge welcher die Jta-
liener in kurzem aus Rom hinausgeworfen werden sollen. Dieß beiseite, will
er aber auch nächste Woche ein geheimes Consistorium halten um sich bei diesem
Anlaß in einer feierlichen Ansprache an das Cardinalcollegium über die Lage
zu äußern. Die jüngst beabsichtigte Creirung von Cardinälen ist aufgegeben,
dagegen wird er eine größere Anzahl von Prälaten, unter ihnen Msgr. J.
V. Reißmann als Bischof von Würzburg und Msgr. C. F. Prucha als
Bischof von Joppe in partibus und Auxiliar des Cardinals v. Schwarzenberg
in der Erzdiöcese Prag, bestätigen. -- Die erwähnte Reichsvertretung auf
dem Capitol durch den Grafen v. Tauffkirchen wurde gestern vom "Osservatore
Romano," nun dem officiellen Blatte des Vaticans, angezeigt: "Se. Exc.
der Graf v. Tauffkirchen, bevollmächtigter Minister Sr. Maj. des Königs
von Bayern beim hl. Stuhl, überreichte gestern Vormittags, 1 März, in
Folge der Zurückberufung des Frhrn. v. Arnim Sr. Heiligkeit ein eigen-
händiges Schreiben des Kaisers Wilhelm, wodurch er als Vertreter des
Deutschen Reiches beim hl. Stuhl beglaubigt wird." -- Auch die klerikale
Reaction verschmäht bei ihren Kundgebungen gemeine Mittel nicht. Drei
ehemalige päpstliche Soldaten wurden abgefaßt welche die eine neuerrich-
tete Municipalschule besuchenden Knaben längere Zeit ungesehen mit Stein-
würfen begleiteten und verwundeten. Dem Commis der evangelischen
Tractatenhandlung in der Via delle Stimate warf man die Fenster ein. --
Jn der Provinz Velletri war die Widerspänstigkeit der Pfarrer so nachhal-
tig, daß sie sich letzte Woche in mehreren Ortschaften lieber ins Gefängniß

[Spaltenumbruch] chemins de fer, dans une mesure qui sera déterminée par des arrange-
ments spéciaux, et aux prix payés en France par le gouvernement
français pour les transports militaires.

Art. 7. L'ouverture des négociations pour le traité de paix dé-
finitif à conclure sur la base des présents préliminaires aura lieu à
Bruxelles, immédiatement après la vérification de ces derniers par
l'Assemblée nationale et par Sa Majesté l'empereur d'Allemagne.

Art. 8. Après la conclusion et la ratification du traité de paix
définitif, l'administration des départements devant encore rester occu-
pés par les troupes allemandes sera remise aux autorités françaises;
mais ces dernières seront tenues de se conformer aux ordres que les
commandants des troupes allemandes croiraient devoir donner dans
l'intérêt de la sûreté, de l'entretien et de la distribution des troupes.

Dans les départements occupés, la perception des impôts, après
la ratification du présent traité, s'opérera pour le compte du gouverne-
ment français et par le moyen de ses employés.

Art. 9. Il est bien entendu que les présentes ne peuvent donner
à l'autorité militaire allemande aucun droit sur les parties du territoire
qu'elles n'occupent pas actuellement.

Art. 10. Les présentes seront immédiatement, soumises à la rati-
fication de l'Assemblée nationale française siégeant à Bordeaux et de
Sa Majesté l'empereur d'Allemagne.

En foi de quoi les soussignés ont revêtu le présent traité prélimi-
naire de leurs signatures et de leurs sceaux.

Fait à Versailles, le 26 février 1871.

   Signé: A. Thiers.
   Jules Favre.

    ( L. L ) Signé: v. Bismarck
.“

Les royaumes de Bavière et de Wurtemberg et le grand-duché
de Bade ayant pris part à la guerre actuelle, comme alliés de la Prusse
et faisant partie maintenant de l'empire germanique, les soussignés
adhèrent à la présente convention au nom de leurs souverains re-
spectifs.

Versailles, 26 février 1871.

   Signe: Comte de Bray-Steinburg.
   Baron de Waechter.
   Mittnacht.
   Jolly
.“

Angehängt ist folgende Uebereinkunft bezüglich der Verlängerung des
Waffenstillstands:

Entre les soussignés, munis des pleins pouvoirs de l'empire
d'Allemagne et de la république française, la convention suivante a
été conclue:

Art. 1. Afin de faciliter la ratification des préliminaires de paix
conclus aujourd'hui entre les soussignés, l'armistice stipulé par les
conventions du 28 janvier et du 15 février est prolongé jusqu'au 12
mars prochain.

Art. 2. La prolongation de l'armistice ne s'appliquera pas à
l'article 4 de la convention du 28 janvier, qui sera remplacé par la
stipulation suivante, sur laquelle les soussignés sont tombés d'accord:

La partie de la ville de Paris, à l'intérieur de l'enceinte, comprise
entre la Seine, la rue de Faubourg Saint-Honoré et l'avenue des Ter-
nes, sera occupée par les troupes allemandes, dont le nombre ne dé-
passera pas 30,000 hommes. Le mode d'occupation et les dispositions
pour le logement des troupes allemandes dans cette partie de la ville
seront réglées par une entente entre deux officiers supérieurs des deux
armées, et l'accès en sera interdit aux troupes françaises et aux gardes
nationales armées pendant la durée de l'occupation.

Art. 3. Les troupes allemandes s'abstiendront à l'avenir de pré-
lever des contributions en argent dans les territoires occupés. Les
contributions de cette catégorie dont le montant ne serait pas encore
payé seront annulées de plein droit, celles qui seraient versées ulté-
rieurement par suite d'ignorance de la présente stipulation devront
être remboursées. Par contre, les autorités allemandes continueront
à prélever les impôts de l'État dans les territoires occupés.

Art. 2. Les deux parties contractantes conserveront le droit de
dénoncer l'armistice à partir du 5 mars, selon leur convenance, et
avec un délai de trois jours pour la reprise des hostilités, s'il y avait
lieu.

   Fait et approuvé à Versailles, le 26 février 1871.
   Signé: v. Bismarck.
   Fait et approuvé à Versailles, le 26 fèvrier 1871.
   Signé: A. Thiers. Jules Favre
.“

Jtalien.

sym7 Florenz, 2 März. Wieder einmal heißt es: der Papst mache
sich reisefertig, Hr. Thiers habe ihm Corsica als Zufluchtsort angeboten;
eine andere Nachricht läßt das neue Avignon in Belgien gelegen sein. Die
Rathgeber des Papstes sind seit dem 20 Sept. v. J. getheilt gewesen
bezüglich der Frage: ob er besser daran thue als freiwilliger Ge-
fangener im Vatican zu bleiben oder als freiwilliger Verbannter ins Aus-
land zu gehen. Die Glaubensstarken, welche an dem Siege der heiligen
[Spaltenumbruch] Sache nicht zweifeln; die Kampfesmuthigen, welche, meist von jenseits der
Berge her ihre Hoffnung setzen auf die solide kirchliche Gesinnung der nicht-
italienischen Katholiken, empfehlen das Exil; sie sind überzeugt daß der
Anblick eines flüchtigen, fremder -- wohl gar ketzerischer -- Gastfreundschaft
benöthigten Papstes die Herzen der Gläubigen erschüttern und in ihnen
den Eifer entzünden müsse für einen Kreuzzug zur Befreiung des Grabes
Sancti Petri; eine allgemeine Bewegung der katholischen Bevölkerungen
könne aber nicht verfehlen die Regierungen zu energischem Vorgehen zu
Gunsten der Wiederherstellung der weltlichen Gewalt zu bestimmen. Nicht
so hoffnungsvoll denken andere päpstliche Rathgeber, welche geringere Be-
griffe haben von dem Kreuzzugseifer der katholischen Welt und von dem Jn-
teresse der europäischen Regierungen an der Wiederherstellung des Kirchen-
staats. Jhnen scheinen die Wirkungen der Abreise des Papstes von Rom
nichts weniger als sicher, wenn aber der gehoffte Kreuzzug oder die fremde
Jntervention ausbleibe, meinen sie, werde der Papst sich in der Fremde
sehr viel unbehaglicher fühlen als im Vatican. Dieser Meinung hängen
zumal viele italienische Cardinäle und Monsignori an, in welchen der
politische Jnstinct stärker sein dürfte als in ihren ausländischen Collegen.
Welche der beiden rathgebenden Parteien die endgültigen Entschlüsse des
Papstes bestimmen werde, läßt sich nicht voraussehen. Aber vermuthlich
wird es einer besonders dringlichen Einladung seitens einer ausländischen
Macht bedürfen, damit der Papst die Beschwerden und die Unsicherheiten
der Abreise dem Aufenthalt im Vatican vorziehe, der ihm zwar als Ge-
fängniß erscheint, der aber jedenfalls die Vortheile des eigenen Hauses
bietet. Ob Hr. Thiers eine so dringliche Einladung wirklich erlassen habe,
und ob sich gerade Corsica als Zufluchtsort empfehlen dürfte, läßt sich be-
zweifeln. -- Man versichert mir daß meine neuliche Mittheilung, wo-
nach die hier lebende Großfürstin Marie von Rußland verweigert hätte,
sich an einer Lotterie zu Gunsten der deutschen und der französischen Verwun-
deten zu betheiligen, unrichtig ist. Jch kann nur sagen daß mir die Sache,
so wie ich sie darstellte, von zwei verschiedenen Gewährspersonen, welche
ich beide als genau unterrichtet betrachten mußte, erzählt worden war.

== Rom, 3 März. Die öfteren Besuche der HH. Lanza und Sella,
gewöhnlich nur auf einige Stunden, bezwecken meist die eigene Anschau-
ung von öffentlichen Gebäuden die bei der Wahl für die von ihnen abhän-
gigen Dikasterien in Frage kommen könnten; in dieser Weise wird freilich
alles schneller abgethan. Die letzte Anwesenheit Sella's galt aber noch
insbesondere der Verständigung über einen wesentlichen Differenzpunkt in
unserer Municipalverwaltung, deren Steuerbudget er auf einen unverhält-
nißmäßig hohen und deßhalb einstimmig verworfenen Satz hinaufbringen
möchte. Bei der allgemeinen Verstimmung über die neue Finanzwirth-
schaft wurde indessen eben beschlossen alles einstweilen noch beim alten zu
lassen: also wiederum nur ein Appell an die Zeit, keine Entscheidung. Hr.
Lanza hat die Hand auf Sant Jgnazio gelegt, die Jesuiten werden das
Kloster, wie es scheint, bald räumen, und trotz der von ihren Freunden
sogar unter der Schuljugend betriebenen Gegenadresse die Stadt verlassen
müssen. Schon seit gestern wird von den ambulanten Verkäufern von
Blättern la partenza ( die Abreise ) der Jesuiten und des Papstes in den
Straßen feil geboten, während das große Publicum sich mit der Frage
viel beschäftigt: ob es dem Pater Beckx gelingen werde Pius IX mit sich zu
nehmen, oder dem Cardinal Antonelli ihn zurückzuhalten. Vorerst bleibt
er, denn die Klerikalen wissen seit gestern von Zusagen des österreichischen
Botschafters wie des französischen Vertreters, in Folge welcher die Jta-
liener in kurzem aus Rom hinausgeworfen werden sollen. Dieß beiseite, will
er aber auch nächste Woche ein geheimes Consistorium halten um sich bei diesem
Anlaß in einer feierlichen Ansprache an das Cardinalcollegium über die Lage
zu äußern. Die jüngst beabsichtigte Creirung von Cardinälen ist aufgegeben,
dagegen wird er eine größere Anzahl von Prälaten, unter ihnen Msgr. J.
V. Reißmann als Bischof von Würzburg und Msgr. C. F. Prucha als
Bischof von Joppe in partibus und Auxiliar des Cardinals v. Schwarzenberg
in der Erzdiöcese Prag, bestätigen. -- Die erwähnte Reichsvertretung auf
dem Capitol durch den Grafen v. Tauffkirchen wurde gestern vom „Osservatore
Romano,“ nun dem officiellen Blatte des Vaticans, angezeigt: „Se. Exc.
der Graf v. Tauffkirchen, bevollmächtigter Minister Sr. Maj. des Königs
von Bayern beim hl. Stuhl, überreichte gestern Vormittags, 1 März, in
Folge der Zurückberufung des Frhrn. v. Arnim Sr. Heiligkeit ein eigen-
händiges Schreiben des Kaisers Wilhelm, wodurch er als Vertreter des
Deutschen Reiches beim hl. Stuhl beglaubigt wird.“ -- Auch die klerikale
Reaction verschmäht bei ihren Kundgebungen gemeine Mittel nicht. Drei
ehemalige päpstliche Soldaten wurden abgefaßt welche die eine neuerrich-
tete Municipalschule besuchenden Knaben längere Zeit ungesehen mit Stein-
würfen begleiteten und verwundeten. Dem Commis der evangelischen
Tractatenhandlung in der Via delle Stimate warf man die Fenster ein. --
Jn der Provinz Velletri war die Widerspänstigkeit der Pfarrer so nachhal-
tig, daß sie sich letzte Woche in mehreren Ortschaften lieber ins Gefängniß

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[1154/0015] chemins de fer, dans une mesure qui sera déterminée par des arrange- ments spéciaux, et aux prix payés en France par le gouvernement français pour les transports militaires. Art. 7. L'ouverture des négociations pour le traité de paix dé- finitif à conclure sur la base des présents préliminaires aura lieu à Bruxelles, immédiatement après la vérification de ces derniers par l'Assemblée nationale et par Sa Majesté l'empereur d'Allemagne. Art. 8. Après la conclusion et la ratification du traité de paix définitif, l'administration des départements devant encore rester occu- pés par les troupes allemandes sera remise aux autorités françaises; mais ces dernières seront tenues de se conformer aux ordres que les commandants des troupes allemandes croiraient devoir donner dans l'intérêt de la sûreté, de l'entretien et de la distribution des troupes. Dans les départements occupés, la perception des impôts, après la ratification du présent traité, s'opérera pour le compte du gouverne- ment français et par le moyen de ses employés. Art. 9. Il est bien entendu que les présentes ne peuvent donner à l'autorité militaire allemande aucun droit sur les parties du territoire qu'elles n'occupent pas actuellement. Art. 10. Les présentes seront immédiatement, soumises à la rati- fication de l'Assemblée nationale française siégeant à Bordeaux et de Sa Majesté l'empereur d'Allemagne. En foi de quoi les soussignés ont revêtu le présent traité prélimi- naire de leurs signatures et de leurs sceaux. Fait à Versailles, le 26 février 1871. Signé: A. Thiers. Jules Favre. ( L. L ) Signé: v. Bismarck .“ „ Les royaumes de Bavière et de Wurtemberg et le grand-duché de Bade ayant pris part à la guerre actuelle, comme alliés de la Prusse et faisant partie maintenant de l'empire germanique, les soussignés adhèrent à la présente convention au nom de leurs souverains re- spectifs. Versailles, 26 février 1871. Signe: Comte de Bray-Steinburg. Baron de Waechter. Mittnacht. Jolly .“ Angehängt ist folgende Uebereinkunft bezüglich der Verlängerung des Waffenstillstands: „ Entre les soussignés, munis des pleins pouvoirs de l'empire d'Allemagne et de la république française, la convention suivante a été conclue: Art. 1. Afin de faciliter la ratification des préliminaires de paix conclus aujourd'hui entre les soussignés, l'armistice stipulé par les conventions du 28 janvier et du 15 février est prolongé jusqu'au 12 mars prochain. Art. 2. La prolongation de l'armistice ne s'appliquera pas à l'article 4 de la convention du 28 janvier, qui sera remplacé par la stipulation suivante, sur laquelle les soussignés sont tombés d'accord: La partie de la ville de Paris, à l'intérieur de l'enceinte, comprise entre la Seine, la rue de Faubourg Saint-Honoré et l'avenue des Ter- nes, sera occupée par les troupes allemandes, dont le nombre ne dé- passera pas 30,000 hommes. Le mode d'occupation et les dispositions pour le logement des troupes allemandes dans cette partie de la ville seront réglées par une entente entre deux officiers supérieurs des deux armées, et l'accès en sera interdit aux troupes françaises et aux gardes nationales armées pendant la durée de l'occupation. Art. 3. Les troupes allemandes s'abstiendront à l'avenir de pré- lever des contributions en argent dans les territoires occupés. Les contributions de cette catégorie dont le montant ne serait pas encore payé seront annulées de plein droit, celles qui seraient versées ulté- rieurement par suite d'ignorance de la présente stipulation devront être remboursées. Par contre, les autorités allemandes continueront à prélever les impôts de l'État dans les territoires occupés. Art. 2. Les deux parties contractantes conserveront le droit de dénoncer l'armistice à partir du 5 mars, selon leur convenance, et avec un délai de trois jours pour la reprise des hostilités, s'il y avait lieu. Fait et approuvé à Versailles, le 26 février 1871. Signé: v. Bismarck. Fait et approuvé à Versailles, le 26 fèvrier 1871. Signé: A. Thiers. Jules Favre .“ Jtalien. sym7 Florenz, 2 März. Wieder einmal heißt es: der Papst mache sich reisefertig, Hr. Thiers habe ihm Corsica als Zufluchtsort angeboten; eine andere Nachricht läßt das neue Avignon in Belgien gelegen sein. Die Rathgeber des Papstes sind seit dem 20 Sept. v. J. getheilt gewesen bezüglich der Frage: ob er besser daran thue als freiwilliger Ge- fangener im Vatican zu bleiben oder als freiwilliger Verbannter ins Aus- land zu gehen. Die Glaubensstarken, welche an dem Siege der heiligen Sache nicht zweifeln; die Kampfesmuthigen, welche, meist von jenseits der Berge her ihre Hoffnung setzen auf die solide kirchliche Gesinnung der nicht- italienischen Katholiken, empfehlen das Exil; sie sind überzeugt daß der Anblick eines flüchtigen, fremder -- wohl gar ketzerischer -- Gastfreundschaft benöthigten Papstes die Herzen der Gläubigen erschüttern und in ihnen den Eifer entzünden müsse für einen Kreuzzug zur Befreiung des Grabes Sancti Petri; eine allgemeine Bewegung der katholischen Bevölkerungen könne aber nicht verfehlen die Regierungen zu energischem Vorgehen zu Gunsten der Wiederherstellung der weltlichen Gewalt zu bestimmen. Nicht so hoffnungsvoll denken andere päpstliche Rathgeber, welche geringere Be- griffe haben von dem Kreuzzugseifer der katholischen Welt und von dem Jn- teresse der europäischen Regierungen an der Wiederherstellung des Kirchen- staats. Jhnen scheinen die Wirkungen der Abreise des Papstes von Rom nichts weniger als sicher, wenn aber der gehoffte Kreuzzug oder die fremde Jntervention ausbleibe, meinen sie, werde der Papst sich in der Fremde sehr viel unbehaglicher fühlen als im Vatican. Dieser Meinung hängen zumal viele italienische Cardinäle und Monsignori an, in welchen der politische Jnstinct stärker sein dürfte als in ihren ausländischen Collegen. Welche der beiden rathgebenden Parteien die endgültigen Entschlüsse des Papstes bestimmen werde, läßt sich nicht voraussehen. Aber vermuthlich wird es einer besonders dringlichen Einladung seitens einer ausländischen Macht bedürfen, damit der Papst die Beschwerden und die Unsicherheiten der Abreise dem Aufenthalt im Vatican vorziehe, der ihm zwar als Ge- fängniß erscheint, der aber jedenfalls die Vortheile des eigenen Hauses bietet. Ob Hr. Thiers eine so dringliche Einladung wirklich erlassen habe, und ob sich gerade Corsica als Zufluchtsort empfehlen dürfte, läßt sich be- zweifeln. -- Man versichert mir daß meine neuliche Mittheilung, wo- nach die hier lebende Großfürstin Marie von Rußland verweigert hätte, sich an einer Lotterie zu Gunsten der deutschen und der französischen Verwun- deten zu betheiligen, unrichtig ist. Jch kann nur sagen daß mir die Sache, so wie ich sie darstellte, von zwei verschiedenen Gewährspersonen, welche ich beide als genau unterrichtet betrachten mußte, erzählt worden war. == Rom, 3 März. Die öfteren Besuche der HH. Lanza und Sella, gewöhnlich nur auf einige Stunden, bezwecken meist die eigene Anschau- ung von öffentlichen Gebäuden die bei der Wahl für die von ihnen abhän- gigen Dikasterien in Frage kommen könnten; in dieser Weise wird freilich alles schneller abgethan. Die letzte Anwesenheit Sella's galt aber noch insbesondere der Verständigung über einen wesentlichen Differenzpunkt in unserer Municipalverwaltung, deren Steuerbudget er auf einen unverhält- nißmäßig hohen und deßhalb einstimmig verworfenen Satz hinaufbringen möchte. Bei der allgemeinen Verstimmung über die neue Finanzwirth- schaft wurde indessen eben beschlossen alles einstweilen noch beim alten zu lassen: also wiederum nur ein Appell an die Zeit, keine Entscheidung. Hr. Lanza hat die Hand auf Sant Jgnazio gelegt, die Jesuiten werden das Kloster, wie es scheint, bald räumen, und trotz der von ihren Freunden sogar unter der Schuljugend betriebenen Gegenadresse die Stadt verlassen müssen. Schon seit gestern wird von den ambulanten Verkäufern von Blättern la partenza ( die Abreise ) der Jesuiten und des Papstes in den Straßen feil geboten, während das große Publicum sich mit der Frage viel beschäftigt: ob es dem Pater Beckx gelingen werde Pius IX mit sich zu nehmen, oder dem Cardinal Antonelli ihn zurückzuhalten. Vorerst bleibt er, denn die Klerikalen wissen seit gestern von Zusagen des österreichischen Botschafters wie des französischen Vertreters, in Folge welcher die Jta- liener in kurzem aus Rom hinausgeworfen werden sollen. Dieß beiseite, will er aber auch nächste Woche ein geheimes Consistorium halten um sich bei diesem Anlaß in einer feierlichen Ansprache an das Cardinalcollegium über die Lage zu äußern. Die jüngst beabsichtigte Creirung von Cardinälen ist aufgegeben, dagegen wird er eine größere Anzahl von Prälaten, unter ihnen Msgr. J. V. Reißmann als Bischof von Würzburg und Msgr. C. F. Prucha als Bischof von Joppe in partibus und Auxiliar des Cardinals v. Schwarzenberg in der Erzdiöcese Prag, bestätigen. -- Die erwähnte Reichsvertretung auf dem Capitol durch den Grafen v. Tauffkirchen wurde gestern vom „Osservatore Romano,“ nun dem officiellen Blatte des Vaticans, angezeigt: „Se. Exc. der Graf v. Tauffkirchen, bevollmächtigter Minister Sr. Maj. des Königs von Bayern beim hl. Stuhl, überreichte gestern Vormittags, 1 März, in Folge der Zurückberufung des Frhrn. v. Arnim Sr. Heiligkeit ein eigen- händiges Schreiben des Kaisers Wilhelm, wodurch er als Vertreter des Deutschen Reiches beim hl. Stuhl beglaubigt wird.“ -- Auch die klerikale Reaction verschmäht bei ihren Kundgebungen gemeine Mittel nicht. Drei ehemalige päpstliche Soldaten wurden abgefaßt welche die eine neuerrich- tete Municipalschule besuchenden Knaben längere Zeit ungesehen mit Stein- würfen begleiteten und verwundeten. Dem Commis der evangelischen Tractatenhandlung in der Via delle Stimate warf man die Fenster ein. -- Jn der Provinz Velletri war die Widerspänstigkeit der Pfarrer so nachhal- tig, daß sie sich letzte Woche in mehreren Ortschaften lieber ins Gefängniß

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  • rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert.
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert.
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst.
  • Zeichensetzung: DTABf-getreu.



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Zitationshilfe: Allgemeine Zeitung. Nr. 68. Augsburg (Bayern), 9. März 1871, S. 1154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_augsburg68_1871/15>, abgerufen am 21.11.2024.