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Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 39. Rudolstadt, 28. Juni 1847.

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Allgemeine Auswanderungs = Zeitung.

[Beginn Spaltensatz]
Organ
für
Kunde aus deutschen Ansiedlungen,
für Rath und That
zu Gunsten der fortziehenden Brüder,
sowie für
Oeffentlichkeit in Auswanderungs-
sachen überhaupt.
BREMEN:
C. Schünemann's Sortiments = Buchhandlung.

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Mit
statistischen Uebersichten, Karten
und Plänen,

sowie mit einem
Jntelligenzblatte
für Bekanntmachungen von
Behörden u. Privaten.
NEW - YORK: bei William Radde.

[Ende Spaltensatz]

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Pränumerationspreis des halben Jahrgangs bei allen
Buchhandlungen und Fürstl. Thurn und Taxischen
Postanstalten 1 1 / 6 Rl. == 2 fl 6 Xr.

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Nro 39.
Montag, 28. Juni 1847.
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[Beginn Spaltensatz]
Fr. Müller's Monographie.
( Fortsetzung. )

Die Weser = Dampfschiffahrt vermehrt die Zahl der Auswan-
derer aus Kurhessen sehr, wo allein aus einem einzigen Dorfe
80 Menschen fortzogen, und mit dem Anfange des Jahres 1847
das Dorf Meimbressen, 80 Häuser, im Kreise Hofgeismar,
dem Staate alles zum Ankaufe anbot, weil die ganze Einwohner-
zahl, 600 Personen, nach Amerika auswandern will. Aus Preußen
gingen im Jahre 1846 über den Ocean 14,555; über den See-
hafen Belgiens, durch Antwerpen, zogen 13,000 Deutsche fort.
Vergleichen wir aber mal das schwungreiche Bremen, wo deutsche
Rechtlichkeit in der Behandlung, Ehrlichkeit in der Verprovianti-
rung, gute Schiffe, beeidigte Schiffsmäkler und brave, erfahrene
Capitaine die Wanderungslustigen anziehen, so sehen wir, welche
große Zahl diesen Seeweg zu einer neuen Heimath wählen.

Von Bremen aus fuhren im Jahre 1846 ab: 86 Schiffe
mit 10,469 deutschen Auswanderern nach Newyork; 49 Schiffe
mit 8470 nach Baltimore; 45 Schiffe mit 7690 nach Neworleans;
auf 10 Schiffen gingen 938 Auswanderer nach Philadelphia;
auf 4 Schiffen 420 nach Quebec; auf 3 Schiffen 116 Passagiere
nach Charleston; 32 Schiffe brachten 3388 Wanderer nach Gal-
veston; 3 andere Schiffe suchten mit 636 Deutschen das üppige
Süd = Australien auf; 1 Schiff fuhr 99 Passagiere nach Rio
Grande do Sul; 1 anderes 30 Deutsche nach Rio de Janeiro;
116 Deutsche zogen von Bremen ab über Hull nach Nordamerika
und 1 Schiff ging nach Newbedford: so führten 236 Schiffe 32,372
deutsche Auswanderer fort aus einem Seehafen in Einem Jahre.

Wenn Nordamerika, die Wiege neuer Lebenshoffnungen für
Deutschland, solchen Zuwachs bekommt, so bleibt es kein Wunder,
daß seine Urwälder sich derartig klären, seine reichen Grünländer
sich mit Tausenden glücklicher Ortschaften füllen, daß bei seiner
Fruchtbarkeit, bei dem Arbeitsfleiße Hunderte von Segeln sich schwel-
len, um von den reichen Bodenerträgen dem darbenden Europa 1847
Lebensmittel bringen zu können. Die Menschen, welche sonst der
Krieg fraß, der Bevölkerungszuwachs, den sonst die großen, mör-
derischen Schlachten hinrafften, zieht nun friedlich in andere Welt-
theile, um segnend für das Mutterland wieder zu wirken: das
sind die Wohlthaten eines langen Friedens!

[Spaltenumbruch]

Welchen Zuwachs aber Nordamerika aus dem deutschen Vater-
lande empfängt, sehen wir am deutlichsten, wenn wir mal allein
die Einfuhr in den einzigen Seehafen Newyork betrachten: Jm
Jahre 1846 kamen dort an auf 107 Schiffen 20,681 deutsche
Auswanderer über Havre; auf 78 Schiffen 10,187 über Bremen.
( Hier stellt sich zwar gegen die Bremer Abfahrt ein Unterschied
von 282 Personen dar. ) Ueber Antwerpen kamen nach Newyork
auf 45 Schiffen 8,530 Deutsche; über London auf 41 Schiffen
4,823; über Hamburg auf 33 Schiffen 3,631; über Rotterdam
auf 18 Schiffen 1,990 deutsche Auswanderer; über Liverpool kamen
an auf 11 Schiffen 1,392 Deutsche; über Amsterdam auf 3 Schiffen
516; über Stettin auf 2 Schiffen 213; über Hull auf 1 Schiffe
212 Deutsche; über Gent auf 1 Schiffe 151: im Ganzen lan-
deten auf 340 Schiffen 52,326 Deutsche in Newyork 1846.

Wie sehr sich die deutsche Auswanderung vermehrt, ist un-
glaublich; 1845 kamen in Newyork an 30,312, 1844 nur 17,799
Deutsche; freilich immer schon große Zahlen, aber vom Jahre 1846
doch bei weitem übertroffen. Es gab Zeiten, vor 10 Jahren
etwa, als die Norddeutschen zuerst in ansehnlichern Zahlen aus-
zuwandern begannen, wo man hoffte, nach einem Zeitraume von
mehren Jahren würde die begonnene Wanderung aus dem Vater-
lande wieder aufhören, indem man fürchtete, es möchten der
Heimath zu viele Arbeitskräfte entzogen werden; hieran ist aber
nicht zu denken; so lange die Seewege offen bleiben, und nicht
erschwerende Gesetze kommen, wird der großartige Volkszug zu
den nordamerikanischen Savannen nicht aufhören. Wohl uns
auch! denn wenn allein ein norddeutscher Staat, der Hannoversche,
vom 1. Januar 1845 bis dahin 1846 eine Ueberzahl von 16,850
Menschen hat, wohin wollte die Uebervölkerung Deutschlands in
den langen Friedensjahren endlich führen? Wie groß möchte
jetzt 1847, bei der so schon herrschenden Noth und Arbeitslosigkeit,
das Elend werden, wenn alle die vielen Ausgewanderten, welche
seit 1814 fortgezogen, noch im Heimatlande wären? Die Aus-
wanderungen neuerer Zeiten gehören also mit zu den Wohlthaten
des Jahrhunderts, deren gute Folgen jetzt schon sichtbar sind, deren
Hauptwohlthaten aber erst nach mehren Generationen erfolgen.

Bei den Rüstungen, welche im Anfange dieses Jahres 1847
zur deutschen Auswanderung gemacht wurden, möchten sich am
Schlusse des Jahres Zahlengrößen darstellen, die alles Vorher-

Allgemeine Auswanderungs = Zeitung.

[Beginn Spaltensatz]
Organ
für
Kunde aus deutschen Ansiedlungen,
für Rath und That
zu Gunsten der fortziehenden Brüder,
sowie für
Oeffentlichkeit in Auswanderungs-
sachen überhaupt.
BREMEN:
C. Schünemann's Sortiments = Buchhandlung.

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statistischen Uebersichten, Karten
und Plänen,

sowie mit einem
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Buchhandlungen und Fürstl. Thurn und Taxischen
Postanstalten 1 1 / 6 Rl. == 2 fl 6 Xr.

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Nro 39.
Montag, 28. Juni 1847.
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[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz]
Fr. Müller's Monographie.
( Fortsetzung. )

Die Weser = Dampfschiffahrt vermehrt die Zahl der Auswan-
derer aus Kurhessen sehr, wo allein aus einem einzigen Dorfe
80 Menschen fortzogen, und mit dem Anfange des Jahres 1847
das Dorf Meimbressen, 80 Häuser, im Kreise Hofgeismar,
dem Staate alles zum Ankaufe anbot, weil die ganze Einwohner-
zahl, 600 Personen, nach Amerika auswandern will. Aus Preußen
gingen im Jahre 1846 über den Ocean 14,555; über den See-
hafen Belgiens, durch Antwerpen, zogen 13,000 Deutsche fort.
Vergleichen wir aber mal das schwungreiche Bremen, wo deutsche
Rechtlichkeit in der Behandlung, Ehrlichkeit in der Verprovianti-
rung, gute Schiffe, beeidigte Schiffsmäkler und brave, erfahrene
Capitaine die Wanderungslustigen anziehen, so sehen wir, welche
große Zahl diesen Seeweg zu einer neuen Heimath wählen.

Von Bremen aus fuhren im Jahre 1846 ab: 86 Schiffe
mit 10,469 deutschen Auswanderern nach Newyork; 49 Schiffe
mit 8470 nach Baltimore; 45 Schiffe mit 7690 nach Neworleans;
auf 10 Schiffen gingen 938 Auswanderer nach Philadelphia;
auf 4 Schiffen 420 nach Quebec; auf 3 Schiffen 116 Passagiere
nach Charleston; 32 Schiffe brachten 3388 Wanderer nach Gal-
veston; 3 andere Schiffe suchten mit 636 Deutschen das üppige
Süd = Australien auf; 1 Schiff fuhr 99 Passagiere nach Rio
Grande do Sul; 1 anderes 30 Deutsche nach Rio de Janeiro;
116 Deutsche zogen von Bremen ab über Hull nach Nordamerika
und 1 Schiff ging nach Newbedford: so führten 236 Schiffe 32,372
deutsche Auswanderer fort aus einem Seehafen in Einem Jahre.

Wenn Nordamerika, die Wiege neuer Lebenshoffnungen für
Deutschland, solchen Zuwachs bekommt, so bleibt es kein Wunder,
daß seine Urwälder sich derartig klären, seine reichen Grünländer
sich mit Tausenden glücklicher Ortschaften füllen, daß bei seiner
Fruchtbarkeit, bei dem Arbeitsfleiße Hunderte von Segeln sich schwel-
len, um von den reichen Bodenerträgen dem darbenden Europa 1847
Lebensmittel bringen zu können. Die Menschen, welche sonst der
Krieg fraß, der Bevölkerungszuwachs, den sonst die großen, mör-
derischen Schlachten hinrafften, zieht nun friedlich in andere Welt-
theile, um segnend für das Mutterland wieder zu wirken: das
sind die Wohlthaten eines langen Friedens!

[Spaltenumbruch]

Welchen Zuwachs aber Nordamerika aus dem deutschen Vater-
lande empfängt, sehen wir am deutlichsten, wenn wir mal allein
die Einfuhr in den einzigen Seehafen Newyork betrachten: Jm
Jahre 1846 kamen dort an auf 107 Schiffen 20,681 deutsche
Auswanderer über Havre; auf 78 Schiffen 10,187 über Bremen.
( Hier stellt sich zwar gegen die Bremer Abfahrt ein Unterschied
von 282 Personen dar. ) Ueber Antwerpen kamen nach Newyork
auf 45 Schiffen 8,530 Deutsche; über London auf 41 Schiffen
4,823; über Hamburg auf 33 Schiffen 3,631; über Rotterdam
auf 18 Schiffen 1,990 deutsche Auswanderer; über Liverpool kamen
an auf 11 Schiffen 1,392 Deutsche; über Amsterdam auf 3 Schiffen
516; über Stettin auf 2 Schiffen 213; über Hull auf 1 Schiffe
212 Deutsche; über Gent auf 1 Schiffe 151: im Ganzen lan-
deten auf 340 Schiffen 52,326 Deutsche in Newyork 1846.

Wie sehr sich die deutsche Auswanderung vermehrt, ist un-
glaublich; 1845 kamen in Newyork an 30,312, 1844 nur 17,799
Deutsche; freilich immer schon große Zahlen, aber vom Jahre 1846
doch bei weitem übertroffen. Es gab Zeiten, vor 10 Jahren
etwa, als die Norddeutschen zuerst in ansehnlichern Zahlen aus-
zuwandern begannen, wo man hoffte, nach einem Zeitraume von
mehren Jahren würde die begonnene Wanderung aus dem Vater-
lande wieder aufhören, indem man fürchtete, es möchten der
Heimath zu viele Arbeitskräfte entzogen werden; hieran ist aber
nicht zu denken; so lange die Seewege offen bleiben, und nicht
erschwerende Gesetze kommen, wird der großartige Volkszug zu
den nordamerikanischen Savannen nicht aufhören. Wohl uns
auch! denn wenn allein ein norddeutscher Staat, der Hannoversche,
vom 1. Januar 1845 bis dahin 1846 eine Ueberzahl von 16,850
Menschen hat, wohin wollte die Uebervölkerung Deutschlands in
den langen Friedensjahren endlich führen? Wie groß möchte
jetzt 1847, bei der so schon herrschenden Noth und Arbeitslosigkeit,
das Elend werden, wenn alle die vielen Ausgewanderten, welche
seit 1814 fortgezogen, noch im Heimatlande wären? Die Aus-
wanderungen neuerer Zeiten gehören also mit zu den Wohlthaten
des Jahrhunderts, deren gute Folgen jetzt schon sichtbar sind, deren
Hauptwohlthaten aber erst nach mehren Generationen erfolgen.

Bei den Rüstungen, welche im Anfange dieses Jahres 1847
zur deutschen Auswanderung gemacht wurden, möchten sich am
Schlusse des Jahres Zahlengrößen darstellen, die alles Vorher-

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[0001] Allgemeine Auswanderungs = Zeitung. Organ für Kunde aus deutschen Ansiedlungen, für Rath und That zu Gunsten der fortziehenden Brüder, sowie für Oeffentlichkeit in Auswanderungs- sachen überhaupt. BREMEN: C. Schünemann's Sortiments = Buchhandlung. [Abbildung] Mit statistischen Uebersichten, Karten und Plänen, sowie mit einem Jntelligenzblatte für Bekanntmachungen von Behörden u. Privaten. NEW - YORK: bei William Radde. Pränumerationspreis des halben Jahrgangs bei allen Buchhandlungen und Fürstl. Thurn und Taxischen Postanstalten 1 1 / 6 Rl. == 2 fl 6 Xr. Nro 39. Montag, 28. Juni 1847. Unter Mitwirkung der Herren Dr. Büttner, G. M. von Roß, G. F. Streckfuß und anderer Autoritäten berausg. von G. Froebel. Fr. Müller's Monographie. ( Fortsetzung. ) Die Weser = Dampfschiffahrt vermehrt die Zahl der Auswan- derer aus Kurhessen sehr, wo allein aus einem einzigen Dorfe 80 Menschen fortzogen, und mit dem Anfange des Jahres 1847 das Dorf Meimbressen, 80 Häuser, im Kreise Hofgeismar, dem Staate alles zum Ankaufe anbot, weil die ganze Einwohner- zahl, 600 Personen, nach Amerika auswandern will. Aus Preußen gingen im Jahre 1846 über den Ocean 14,555; über den See- hafen Belgiens, durch Antwerpen, zogen 13,000 Deutsche fort. Vergleichen wir aber mal das schwungreiche Bremen, wo deutsche Rechtlichkeit in der Behandlung, Ehrlichkeit in der Verprovianti- rung, gute Schiffe, beeidigte Schiffsmäkler und brave, erfahrene Capitaine die Wanderungslustigen anziehen, so sehen wir, welche große Zahl diesen Seeweg zu einer neuen Heimath wählen. Von Bremen aus fuhren im Jahre 1846 ab: 86 Schiffe mit 10,469 deutschen Auswanderern nach Newyork; 49 Schiffe mit 8470 nach Baltimore; 45 Schiffe mit 7690 nach Neworleans; auf 10 Schiffen gingen 938 Auswanderer nach Philadelphia; auf 4 Schiffen 420 nach Quebec; auf 3 Schiffen 116 Passagiere nach Charleston; 32 Schiffe brachten 3388 Wanderer nach Gal- veston; 3 andere Schiffe suchten mit 636 Deutschen das üppige Süd = Australien auf; 1 Schiff fuhr 99 Passagiere nach Rio Grande do Sul; 1 anderes 30 Deutsche nach Rio de Janeiro; 116 Deutsche zogen von Bremen ab über Hull nach Nordamerika und 1 Schiff ging nach Newbedford: so führten 236 Schiffe 32,372 deutsche Auswanderer fort aus einem Seehafen in Einem Jahre. Wenn Nordamerika, die Wiege neuer Lebenshoffnungen für Deutschland, solchen Zuwachs bekommt, so bleibt es kein Wunder, daß seine Urwälder sich derartig klären, seine reichen Grünländer sich mit Tausenden glücklicher Ortschaften füllen, daß bei seiner Fruchtbarkeit, bei dem Arbeitsfleiße Hunderte von Segeln sich schwel- len, um von den reichen Bodenerträgen dem darbenden Europa 1847 Lebensmittel bringen zu können. Die Menschen, welche sonst der Krieg fraß, der Bevölkerungszuwachs, den sonst die großen, mör- derischen Schlachten hinrafften, zieht nun friedlich in andere Welt- theile, um segnend für das Mutterland wieder zu wirken: das sind die Wohlthaten eines langen Friedens! Welchen Zuwachs aber Nordamerika aus dem deutschen Vater- lande empfängt, sehen wir am deutlichsten, wenn wir mal allein die Einfuhr in den einzigen Seehafen Newyork betrachten: Jm Jahre 1846 kamen dort an auf 107 Schiffen 20,681 deutsche Auswanderer über Havre; auf 78 Schiffen 10,187 über Bremen. ( Hier stellt sich zwar gegen die Bremer Abfahrt ein Unterschied von 282 Personen dar. ) Ueber Antwerpen kamen nach Newyork auf 45 Schiffen 8,530 Deutsche; über London auf 41 Schiffen 4,823; über Hamburg auf 33 Schiffen 3,631; über Rotterdam auf 18 Schiffen 1,990 deutsche Auswanderer; über Liverpool kamen an auf 11 Schiffen 1,392 Deutsche; über Amsterdam auf 3 Schiffen 516; über Stettin auf 2 Schiffen 213; über Hull auf 1 Schiffe 212 Deutsche; über Gent auf 1 Schiffe 151: im Ganzen lan- deten auf 340 Schiffen 52,326 Deutsche in Newyork 1846. Wie sehr sich die deutsche Auswanderung vermehrt, ist un- glaublich; 1845 kamen in Newyork an 30,312, 1844 nur 17,799 Deutsche; freilich immer schon große Zahlen, aber vom Jahre 1846 doch bei weitem übertroffen. Es gab Zeiten, vor 10 Jahren etwa, als die Norddeutschen zuerst in ansehnlichern Zahlen aus- zuwandern begannen, wo man hoffte, nach einem Zeitraume von mehren Jahren würde die begonnene Wanderung aus dem Vater- lande wieder aufhören, indem man fürchtete, es möchten der Heimath zu viele Arbeitskräfte entzogen werden; hieran ist aber nicht zu denken; so lange die Seewege offen bleiben, und nicht erschwerende Gesetze kommen, wird der großartige Volkszug zu den nordamerikanischen Savannen nicht aufhören. Wohl uns auch! denn wenn allein ein norddeutscher Staat, der Hannoversche, vom 1. Januar 1845 bis dahin 1846 eine Ueberzahl von 16,850 Menschen hat, wohin wollte die Uebervölkerung Deutschlands in den langen Friedensjahren endlich führen? Wie groß möchte jetzt 1847, bei der so schon herrschenden Noth und Arbeitslosigkeit, das Elend werden, wenn alle die vielen Ausgewanderten, welche seit 1814 fortgezogen, noch im Heimatlande wären? Die Aus- wanderungen neuerer Zeiten gehören also mit zu den Wohlthaten des Jahrhunderts, deren gute Folgen jetzt schon sichtbar sind, deren Hauptwohlthaten aber erst nach mehren Generationen erfolgen. Bei den Rüstungen, welche im Anfange dieses Jahres 1847 zur deutschen Auswanderung gemacht wurden, möchten sich am Schlusse des Jahres Zahlengrößen darstellen, die alles Vorher-

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Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 39. Rudolstadt, 28. Juni 1847, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer39_1847/1>, abgerufen am 21.11.2024.