Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 63. Rudolstadt, 13. Dezember 1847.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] daß die deutschen Regierungen durch künstliche Mittel, etwa Bewilligung
freier Ueberfahrt nach transatlantischen Ländern, Ankauf von Ländereien
und deren unentgeltliche Vertheilung an Kolonisten, die Auswan-
derung von Deutschland vermehren und begünstigen sollten.

Doch es bedarf solcher Anregungen auch nicht, um sich ein Element
zu verschaffen, welches dem Vaterlande in der Ferne Nutzen und Er-
weiterung seiner Jnteressen erwirke. Der Strom deutscher Auswan-
derung ist einmal in Fluß; und so wenig man Ursache hat, ihn noch
durch künstliche Mittel anschwellen zu wollen, ebensowenig kann man
die Absicht haben, ihm einen Damm entgegen zu setzen, der ihn ent-
schieden hemme, noch wird man dieses vermögen. Unaufhörlich strömt
er weiter, zum welthistorischen Ereigniß geworden. Vornehmlich dem
fernen transatlantischen Westen eilen unaufhaltsam Hunderttausende zu,
um dort deutsche Sitte, deutsche Gebräuche, die deutsche Zunge, mit
einem Worte, einen neuen Sprößling des alten germanischen Namens
hinzuverpflanzen, dem deutschen Elemente neuen Boden, eine neue
Heimat zu erringen. Es bedarf nicht noch künstlicher Mittel, um
den Zug zu vergrößern, dort den großartigen Keim zur Entwickelung
des neuen, rein deutschen Elementes zu pflanzen Schon die Zahl
derer, welche freier Wille oder Noth in der Heimat und die Hoffnung
einer glücklicheren Zukunft hinüberziehen, ist so ungemein bedeutend,* )
daß man sie als einen wesentlichen Theil des Mutterlandes bezeichnen
muß, als ein Element, welches dieses nicht aus den Augen verlieren
darf, ein Element, welches seiner Nationalität ganz neues, unbekanntes
Leben verleihen kann, in welchem der Samen einer reichen, großartigen
Zukunft liegt. Jn dieser Menge allein liegt schon ein Jnteresse,
welches der Beachtung wohl werth ist, welches wir durch die Bande
ununterbrochenen Verkehrs, durch Erhaltung und Erwärmung der na-
tionalen Verwandschafts = Erinnerungen eng mit uns verbunden halten
sollten.

Wir Deutschen müssen uns leider gestehen, daß, so lange wie auch schon
Deutsche von uns in alle Gegenden der Erde auswandern, umfassendere
Jdeen, von welchem hohen, lebendigen, nationalen Nutzen dieser Zug
der Auswandernden für uns werden könnte, noch nicht lange in Deutsch-
land um sich zu greifen begonnen haben. An manchen Orten suchte
man wohl denen, die ihre Heimat zu verlassen gedachten, Hindernisse
in den Weg zu legen; weniger weil man für ihre Zukunft in der
Fremde Sorge fühlte, als weil man eine Abgaben zu zahlende Menschen-
menge nicht verlieren wollte. Den Nutzen, welchen sie dem Vater-
lande auch noch in der Ferne bringen konnten, brachte man nie in
Anschlag, viel weniger suchte man sich seiner zu vergewissern. Hatte
der Auswanderer einmal seinen entschiedenen Willen kund gegeben,
seine Heimath zu verlassen, so daß man ihn nicht zurückzuhalten ver-
mochte, hatte er den Consens der Behörden erhalten, hatte er die
Landesgrenze überschritten, so wurde er als ein vollkommen Aus = und
Abgeschiedener betrachtet, der weder an sein Heimatland, noch dessen
Heimatland an ihn irgend welchen Anspruch machen konnte. Sein
Vaterland sprach ihm seine Nationalität durchaus ab, nahm keinerlei
Theil an seinem ferneren Schicksal, noch glaubte es irgend ein Jnteresse
dabei zu haben. Ohne Hülfe, Schutz und Rath wurde er den Be-
trügereien gieriger, gewissenloser Schiffsmäkler und Contrahenten und
der oft gleißnerischen, oder doch kärglichen Gnade fremder Regierungen
überlassen. Daher denn die vielen erschütternden Schilderungen von
erduldetem Ungemach und Elend! Daher denn das spurlose Ver-
schwinden solcher Ausgestoßenen, die sich in weiter Ferne verloren und
zersplitterten, deren Nationalität rasch von den fremden Einflüssen ab-
[Spaltenumbruch] sorbirt wurde! Hat sich in einem einzelnen Falle ein günstigeres
Resultat herausgestellt, trotz aller Mißachtung und Vernachlässigung,
so dürfen wir dieses in der That nicht einheimischer Einsicht und Sorg-
falt zuschreiben, sondern ist es einzig der eigenen Energie der Aus-
wanderer und dem freisinnigen Entgegenkommen und dem wohlver-
standenen Selbstinteresse der Bewohner jenes Landes zu danken.

Jn unsern Tagen aber noch den Werth und die Wichtigkeit der
Auswanderung erörtern zu wollen, oder sie wenigstens als etwas nicht
allgemein anerkanntes vorauszusetzen, ist doch nicht mehr angebracht.
Sind auch noch nicht viele Jahre darüber verflossen, so gibt sich doch
überall ein richtiger anerkanntes Jnteresse kund. Die Ansicht ist all-
gemein durchgedrungen, von welchem hohen moralischen Werthe die
Ausbreitung und das feste Einwurzeln der deutschen Nationalität im
Auslande für Deutschland ist, des materiellen Nutzens nicht zu gedenken,
der uns daraus erwachsen muß, wenn eine wohlhabende, consumtions-
fähige Volksmenge entsteht, die für einen großen Theil ihrer Bedürf-
nisse auf unsere Production angewiesen sein wird. Der lebhafte Wunsch,
diesen jüngern Bruder Deutschlands anerkannt und geschirmt zu sehen,
spricht sich überall aus.

Dafür ist denn auch der von Preußen in Aussicht gestellte Schritt
ein vollkommener Bürge; ein erfreuliches Zeichen, daß wir das, was
ein Theil unserer selbst ist, zum Frommen des gemeinsamen Vaterlandes
besser erkannt und behütet sehen werden.    ( Schluß folgt ) .

Vermischte Nachrichten.

Jn Hamburg soll sich gegenwärtig ein brasilianischer Agent
aufhalten, welcher damit beauftragt ist, den Strom der deutschen
Auswanderung, welcher über hier seine Richtung nimmt, nach Bra-
silien
zu lenken.

Das Bremer Schiff "Neptun" nach Laguna via Baltimore
( um 143 Passagiere zu landen ) bestimmt, 35 Tage von Bremen, ist
mit dem Lootsen an Bord am 14. v. M. gestrandet. Es liegt in 9
Fuß Wasser nahe Cedar Point. Die Passagiere sollen alle sicher ge-
landet worden sein. Consignirt an H. und F. von Kapff.

Aus Canada ertönen fortwährend Klagen über den schauder-
haften Zustand der in dortigen Häfen ankommenden irischen Aus-
wandererschiffe. An Bord des in Quebek angelangten Liverpooler
Schiffes " Lord Ashburton " sind von 475 Passagieren unterwegs
107 an Ruhr und Fieber gestorben; 60 andere litten noch bei
der Landung an diesen Uebeln und viele von ihnen starben in Mont-
real. Lord Palmerston
hat auf seine Kosten 420 Arme aus
der Gegend von Sligo nach Canada geschickt; von diesen waren
nur zwei mit Strümpfen und Schuhen versehen; die übrigen bedeckten
mit den elendesten Lumpen kaum ihre Blöße. Jm Ganzen sind wäh-
rend der Saison 9000 Einwanderer am Schiffsfieber gestorben. --
Jn New = Orleans sind vom 5. Juli bis zum 20. Oct. 2544
Personen am gelben Fieber gestorben, darunter 926 Deutsche.

Mexiko. Die mexikanische Regierung hat Santa Ana des
Oberbefehls über die Armee enthoben und denselben dem General
Rincon übertragen. Santa Ana protestirt aber als "erster Beamter
der Nation", wie er sich nennt, gegen diesen Eingriff in seine Rechte
und hat sich, der Regierung trotzend, nach Tehuacan zurückgezogen.
Nach den neuesten Nachrichten ist derselbe von dem neuen Minister
der auswärtigen Angelegenheiten vor ein Kriegsgericht beschieden worden,
um sich in Bezug auf das unglückliche Treffen bei Huamantla zu recht-
fertigen.

Jn Newyork ist seit 3 Wochen kein Tag vergangen, ohne
daß ein Selbstmord vorfiel.

[Ende Spaltensatz]
* ) Seit 1836 wanderten über eine halbe Million Deutsche in trans-
atlantische Länder aus. Der bei weitem größte Theil derselben nach den
Berein. Staaten. Von 1836 -- 1846 418,252. Die Angaben vom Jahre
1847 fehlen noch; doch können sie wohl nicht weniger als 100,000 betragen,
da sie sich 1846 schon auf 93.428 beliefen. Jn den Verein. Staaten leben
gegenwärtig wohl nicht weniger, als zwei und eine halbe Million Deutsche.
Doch ein bedentender Kern.

[Spaltenumbruch] daß die deutschen Regierungen durch künstliche Mittel, etwa Bewilligung
freier Ueberfahrt nach transatlantischen Ländern, Ankauf von Ländereien
und deren unentgeltliche Vertheilung an Kolonisten, die Auswan-
derung von Deutschland vermehren und begünstigen sollten.

Doch es bedarf solcher Anregungen auch nicht, um sich ein Element
zu verschaffen, welches dem Vaterlande in der Ferne Nutzen und Er-
weiterung seiner Jnteressen erwirke. Der Strom deutscher Auswan-
derung ist einmal in Fluß; und so wenig man Ursache hat, ihn noch
durch künstliche Mittel anschwellen zu wollen, ebensowenig kann man
die Absicht haben, ihm einen Damm entgegen zu setzen, der ihn ent-
schieden hemme, noch wird man dieses vermögen. Unaufhörlich strömt
er weiter, zum welthistorischen Ereigniß geworden. Vornehmlich dem
fernen transatlantischen Westen eilen unaufhaltsam Hunderttausende zu,
um dort deutsche Sitte, deutsche Gebräuche, die deutsche Zunge, mit
einem Worte, einen neuen Sprößling des alten germanischen Namens
hinzuverpflanzen, dem deutschen Elemente neuen Boden, eine neue
Heimat zu erringen. Es bedarf nicht noch künstlicher Mittel, um
den Zug zu vergrößern, dort den großartigen Keim zur Entwickelung
des neuen, rein deutschen Elementes zu pflanzen Schon die Zahl
derer, welche freier Wille oder Noth in der Heimat und die Hoffnung
einer glücklicheren Zukunft hinüberziehen, ist so ungemein bedeutend,* )
daß man sie als einen wesentlichen Theil des Mutterlandes bezeichnen
muß, als ein Element, welches dieses nicht aus den Augen verlieren
darf, ein Element, welches seiner Nationalität ganz neues, unbekanntes
Leben verleihen kann, in welchem der Samen einer reichen, großartigen
Zukunft liegt. Jn dieser Menge allein liegt schon ein Jnteresse,
welches der Beachtung wohl werth ist, welches wir durch die Bande
ununterbrochenen Verkehrs, durch Erhaltung und Erwärmung der na-
tionalen Verwandschafts = Erinnerungen eng mit uns verbunden halten
sollten.

Wir Deutschen müssen uns leider gestehen, daß, so lange wie auch schon
Deutsche von uns in alle Gegenden der Erde auswandern, umfassendere
Jdeen, von welchem hohen, lebendigen, nationalen Nutzen dieser Zug
der Auswandernden für uns werden könnte, noch nicht lange in Deutsch-
land um sich zu greifen begonnen haben. An manchen Orten suchte
man wohl denen, die ihre Heimat zu verlassen gedachten, Hindernisse
in den Weg zu legen; weniger weil man für ihre Zukunft in der
Fremde Sorge fühlte, als weil man eine Abgaben zu zahlende Menschen-
menge nicht verlieren wollte. Den Nutzen, welchen sie dem Vater-
lande auch noch in der Ferne bringen konnten, brachte man nie in
Anschlag, viel weniger suchte man sich seiner zu vergewissern. Hatte
der Auswanderer einmal seinen entschiedenen Willen kund gegeben,
seine Heimath zu verlassen, so daß man ihn nicht zurückzuhalten ver-
mochte, hatte er den Consens der Behörden erhalten, hatte er die
Landesgrenze überschritten, so wurde er als ein vollkommen Aus = und
Abgeschiedener betrachtet, der weder an sein Heimatland, noch dessen
Heimatland an ihn irgend welchen Anspruch machen konnte. Sein
Vaterland sprach ihm seine Nationalität durchaus ab, nahm keinerlei
Theil an seinem ferneren Schicksal, noch glaubte es irgend ein Jnteresse
dabei zu haben. Ohne Hülfe, Schutz und Rath wurde er den Be-
trügereien gieriger, gewissenloser Schiffsmäkler und Contrahenten und
der oft gleißnerischen, oder doch kärglichen Gnade fremder Regierungen
überlassen. Daher denn die vielen erschütternden Schilderungen von
erduldetem Ungemach und Elend! Daher denn das spurlose Ver-
schwinden solcher Ausgestoßenen, die sich in weiter Ferne verloren und
zersplitterten, deren Nationalität rasch von den fremden Einflüssen ab-
[Spaltenumbruch] sorbirt wurde! Hat sich in einem einzelnen Falle ein günstigeres
Resultat herausgestellt, trotz aller Mißachtung und Vernachlässigung,
so dürfen wir dieses in der That nicht einheimischer Einsicht und Sorg-
falt zuschreiben, sondern ist es einzig der eigenen Energie der Aus-
wanderer und dem freisinnigen Entgegenkommen und dem wohlver-
standenen Selbstinteresse der Bewohner jenes Landes zu danken.

Jn unsern Tagen aber noch den Werth und die Wichtigkeit der
Auswanderung erörtern zu wollen, oder sie wenigstens als etwas nicht
allgemein anerkanntes vorauszusetzen, ist doch nicht mehr angebracht.
Sind auch noch nicht viele Jahre darüber verflossen, so gibt sich doch
überall ein richtiger anerkanntes Jnteresse kund. Die Ansicht ist all-
gemein durchgedrungen, von welchem hohen moralischen Werthe die
Ausbreitung und das feste Einwurzeln der deutschen Nationalität im
Auslande für Deutschland ist, des materiellen Nutzens nicht zu gedenken,
der uns daraus erwachsen muß, wenn eine wohlhabende, consumtions-
fähige Volksmenge entsteht, die für einen großen Theil ihrer Bedürf-
nisse auf unsere Production angewiesen sein wird. Der lebhafte Wunsch,
diesen jüngern Bruder Deutschlands anerkannt und geschirmt zu sehen,
spricht sich überall aus.

Dafür ist denn auch der von Preußen in Aussicht gestellte Schritt
ein vollkommener Bürge; ein erfreuliches Zeichen, daß wir das, was
ein Theil unserer selbst ist, zum Frommen des gemeinsamen Vaterlandes
besser erkannt und behütet sehen werden.    ( Schluß folgt ) .

Vermischte Nachrichten.

Jn Hamburg soll sich gegenwärtig ein brasilianischer Agent
aufhalten, welcher damit beauftragt ist, den Strom der deutschen
Auswanderung, welcher über hier seine Richtung nimmt, nach Bra-
silien
zu lenken.

Das Bremer Schiff „Neptun“ nach Laguna via Baltimore
( um 143 Passagiere zu landen ) bestimmt, 35 Tage von Bremen, ist
mit dem Lootsen an Bord am 14. v. M. gestrandet. Es liegt in 9
Fuß Wasser nahe Cedar Point. Die Passagiere sollen alle sicher ge-
landet worden sein. Consignirt an H. und F. von Kapff.

Aus Canada ertönen fortwährend Klagen über den schauder-
haften Zustand der in dortigen Häfen ankommenden irischen Aus-
wandererschiffe. An Bord des in Quebek angelangten Liverpooler
Schiffes „ Lord Ashburton “ sind von 475 Passagieren unterwegs
107 an Ruhr und Fieber gestorben; 60 andere litten noch bei
der Landung an diesen Uebeln und viele von ihnen starben in Mont-
real. Lord Palmerston
hat auf seine Kosten 420 Arme aus
der Gegend von Sligo nach Canada geschickt; von diesen waren
nur zwei mit Strümpfen und Schuhen versehen; die übrigen bedeckten
mit den elendesten Lumpen kaum ihre Blöße. Jm Ganzen sind wäh-
rend der Saison 9000 Einwanderer am Schiffsfieber gestorben. --
Jn New = Orleans sind vom 5. Juli bis zum 20. Oct. 2544
Personen am gelben Fieber gestorben, darunter 926 Deutsche.

Mexiko. Die mexikanische Regierung hat Santa Ana des
Oberbefehls über die Armee enthoben und denselben dem General
Rincon übertragen. Santa Ana protestirt aber als „erster Beamter
der Nation“, wie er sich nennt, gegen diesen Eingriff in seine Rechte
und hat sich, der Regierung trotzend, nach Tehuacan zurückgezogen.
Nach den neuesten Nachrichten ist derselbe von dem neuen Minister
der auswärtigen Angelegenheiten vor ein Kriegsgericht beschieden worden,
um sich in Bezug auf das unglückliche Treffen bei Huamantla zu recht-
fertigen.

Jn Newyork ist seit 3 Wochen kein Tag vergangen, ohne
daß ein Selbstmord vorfiel.

[Ende Spaltensatz]
* ) Seit 1836 wanderten über eine halbe Million Deutsche in trans-
atlantische Länder aus. Der bei weitem größte Theil derselben nach den
Berein. Staaten. Von 1836 -- 1846 418,252. Die Angaben vom Jahre
1847 fehlen noch; doch können sie wohl nicht weniger als 100,000 betragen,
da sie sich 1846 schon auf 93.428 beliefen. Jn den Verein. Staaten leben
gegenwärtig wohl nicht weniger, als zwei und eine halbe Million Deutsche.
Doch ein bedentender Kern.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <p><pb facs="#f0007" n="503"/><cb/>
daß die deutschen Regierungen durch künstliche Mittel, etwa Bewilligung<lb/>
freier Ueberfahrt nach transatlantischen Ländern, Ankauf von Ländereien<lb/>
und deren <hi rendition="#g">unentgeltliche</hi> Vertheilung an Kolonisten, die Auswan-<lb/>
derung von Deutschland vermehren und begünstigen sollten.   </p><lb/>
        <p>Doch es bedarf solcher Anregungen auch nicht, um sich ein Element<lb/>
zu verschaffen, welches dem Vaterlande in der Ferne Nutzen und Er-<lb/>
weiterung seiner Jnteressen erwirke. Der Strom deutscher Auswan-<lb/>
derung ist einmal in Fluß; und so wenig man Ursache hat, ihn noch<lb/>
durch künstliche Mittel anschwellen zu wollen, ebensowenig kann man<lb/>
die Absicht haben, ihm einen Damm entgegen zu setzen, der ihn ent-<lb/>
schieden hemme, noch wird man dieses vermögen. Unaufhörlich strömt<lb/>
er weiter, zum welthistorischen Ereigniß geworden. Vornehmlich dem<lb/>
fernen transatlantischen Westen eilen unaufhaltsam Hunderttausende zu,<lb/>
um dort deutsche Sitte, deutsche Gebräuche, die deutsche Zunge, mit<lb/>
einem Worte, einen neuen Sprößling des alten germanischen Namens<lb/>
hinzuverpflanzen, dem deutschen Elemente neuen Boden, eine neue<lb/>
Heimat zu erringen. Es bedarf nicht noch künstlicher Mittel, um<lb/>
den Zug zu vergrößern, dort den großartigen Keim zur Entwickelung<lb/>
des neuen, rein deutschen Elementes zu pflanzen Schon die Zahl<lb/>
derer, welche freier Wille oder Noth in der Heimat und die Hoffnung<lb/>
einer glücklicheren Zukunft hinüberziehen, ist so ungemein bedeutend,<note place="foot" n="* )">Seit 1836 wanderten über eine halbe Million Deutsche in trans-<lb/>
atlantische Länder aus. Der bei weitem größte Theil derselben nach den<lb/>
Berein. Staaten. Von 1836 -- 1846 418,252. Die Angaben vom Jahre<lb/>
1847 fehlen noch; doch können sie wohl nicht weniger als 100,000 betragen,<lb/>
da sie sich 1846 schon auf 93.428 beliefen. Jn den Verein. Staaten leben<lb/>
gegenwärtig wohl nicht weniger, als zwei und eine halbe Million Deutsche.<lb/>
Doch ein bedentender Kern.</note><lb/>
daß man sie als einen wesentlichen Theil des Mutterlandes bezeichnen<lb/>
muß, als ein Element, welches dieses nicht aus den Augen verlieren<lb/>
darf, ein Element, welches seiner Nationalität ganz neues, unbekanntes<lb/>
Leben verleihen kann, in welchem der Samen einer reichen, großartigen<lb/>
Zukunft liegt. Jn dieser Menge allein liegt schon ein Jnteresse,<lb/>
welches der Beachtung wohl werth ist, welches wir durch die Bande<lb/>
ununterbrochenen Verkehrs, durch Erhaltung und Erwärmung der na-<lb/>
tionalen Verwandschafts = Erinnerungen eng mit uns verbunden halten<lb/>
sollten.   </p><lb/>
        <p>Wir Deutschen müssen uns leider gestehen, daß, so lange wie auch schon<lb/>
Deutsche von uns in alle Gegenden der Erde auswandern, umfassendere<lb/>
Jdeen, von welchem hohen, lebendigen, nationalen Nutzen dieser Zug<lb/>
der Auswandernden für uns werden könnte, noch nicht lange in Deutsch-<lb/>
land um sich zu greifen begonnen haben. An manchen Orten suchte<lb/>
man wohl denen, die ihre Heimat zu verlassen gedachten, Hindernisse<lb/>
in den Weg zu legen; weniger weil man für ihre Zukunft in der<lb/>
Fremde Sorge fühlte, als weil man eine Abgaben zu zahlende Menschen-<lb/>
menge nicht verlieren wollte. Den Nutzen, welchen sie dem Vater-<lb/>
lande auch noch in der Ferne bringen konnten, brachte man nie in<lb/>
Anschlag, viel weniger suchte man sich seiner zu vergewissern. Hatte<lb/>
der Auswanderer einmal seinen entschiedenen Willen kund gegeben,<lb/>
seine Heimath zu verlassen, so daß man ihn nicht zurückzuhalten ver-<lb/>
mochte, hatte er den Consens der Behörden erhalten, hatte er die<lb/>
Landesgrenze überschritten, so wurde er als ein vollkommen Aus = und<lb/>
Abgeschiedener betrachtet, der weder an sein Heimatland, noch dessen<lb/>
Heimatland an ihn irgend welchen Anspruch machen konnte. Sein<lb/>
Vaterland sprach ihm seine Nationalität durchaus ab, nahm keinerlei<lb/>
Theil an seinem ferneren Schicksal, noch glaubte es irgend ein Jnteresse<lb/>
dabei zu haben. Ohne Hülfe, Schutz und Rath wurde er den Be-<lb/>
trügereien gieriger, gewissenloser Schiffsmäkler und Contrahenten und<lb/>
der oft gleißnerischen, oder doch kärglichen Gnade fremder Regierungen<lb/>
überlassen. Daher denn die vielen erschütternden Schilderungen von<lb/>
erduldetem Ungemach und Elend! Daher denn das spurlose Ver-<lb/>
schwinden solcher Ausgestoßenen, die sich in weiter Ferne verloren und<lb/>
zersplitterten, deren Nationalität rasch von den fremden Einflüssen ab-<lb/><cb/>
sorbirt wurde! Hat sich in einem einzelnen Falle ein günstigeres<lb/>
Resultat herausgestellt, trotz aller Mißachtung und Vernachlässigung,<lb/>
so dürfen wir dieses in der That nicht einheimischer Einsicht und Sorg-<lb/>
falt zuschreiben, sondern ist es einzig der eigenen Energie der Aus-<lb/>
wanderer und dem freisinnigen Entgegenkommen und dem wohlver-<lb/>
standenen Selbstinteresse der Bewohner jenes Landes zu danken.   </p><lb/>
        <p>Jn unsern Tagen aber noch den Werth und die Wichtigkeit der<lb/>
Auswanderung erörtern zu wollen, oder sie wenigstens als etwas nicht<lb/>
allgemein anerkanntes vorauszusetzen, ist doch nicht mehr angebracht.<lb/>
Sind auch noch nicht viele Jahre darüber verflossen, so gibt sich doch<lb/>
überall ein richtiger anerkanntes Jnteresse kund. Die Ansicht ist all-<lb/>
gemein durchgedrungen, von welchem hohen moralischen Werthe die<lb/>
Ausbreitung und das feste Einwurzeln der deutschen Nationalität im<lb/>
Auslande für Deutschland ist, des materiellen Nutzens nicht zu gedenken,<lb/>
der uns daraus erwachsen muß, wenn eine wohlhabende, consumtions-<lb/>
fähige Volksmenge entsteht, die für einen großen Theil ihrer Bedürf-<lb/>
nisse auf unsere Production angewiesen sein wird. Der lebhafte Wunsch,<lb/>
diesen jüngern Bruder Deutschlands anerkannt und geschirmt zu sehen,<lb/>
spricht sich überall aus.   </p><lb/>
        <p>Dafür ist denn auch der von Preußen in Aussicht gestellte Schritt<lb/>
ein vollkommener Bürge; ein erfreuliches Zeichen, daß wir das, was<lb/>
ein Theil unserer selbst ist, zum Frommen des gemeinsamen Vaterlandes<lb/>
besser erkannt und behütet sehen werden.<space dim="horizontal"/> <ref>( Schluß folgt ) .</ref>   </p>
      </div><lb/>
      <div type="jAnnouncements">
        <div type="jAnnouncements">
          <head> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Vermischte Nachrichten</hi>.</hi> </head><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Jn Hamburg soll sich gegenwärtig ein brasilianischer Agent<lb/>
aufhalten, welcher damit beauftragt ist, den Strom der deutschen<lb/>
Auswanderung, welcher über hier seine Richtung nimmt, nach <hi rendition="#g">Bra-<lb/>
silien </hi> zu lenken. </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Das <hi rendition="#g">Bremer Schiff</hi> &#x201E;Neptun&#x201C; nach Laguna <hi rendition="#aq">via</hi> Baltimore<lb/>
( um 143 Passagiere zu landen ) bestimmt, 35 Tage von Bremen, ist<lb/>
mit dem Lootsen an Bord am 14. v. M. gestrandet. Es liegt in 9<lb/>
Fuß Wasser nahe Cedar Point. Die Passagiere sollen alle sicher ge-<lb/>
landet worden sein. Consignirt an H. und F. von Kapff.   </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Aus Canada ertönen fortwährend Klagen über den schauder-<lb/>
haften Zustand der in dortigen Häfen ankommenden irischen Aus-<lb/>
wandererschiffe. An Bord des in <hi rendition="#g">Quebek</hi> angelangten Liverpooler<lb/>
Schiffes &#x201E; <hi rendition="#g">Lord Ashburton</hi> &#x201C; sind von 475 Passagieren unterwegs<lb/>
107 <hi rendition="#g">an Ruhr und Fieber gestorben;</hi> 60 andere litten noch bei<lb/>
der Landung an diesen Uebeln und viele von ihnen starben in <hi rendition="#g">Mont-<lb/>
real. Lord Palmerston</hi> hat auf seine Kosten 420 Arme aus<lb/>
der Gegend von <hi rendition="#g">Sligo</hi> nach Canada geschickt; von diesen waren<lb/>
nur zwei mit Strümpfen und Schuhen versehen; die übrigen bedeckten<lb/>
mit den elendesten Lumpen kaum ihre Blöße. Jm Ganzen sind wäh-<lb/>
rend der Saison 9000 Einwanderer am Schiffsfieber gestorben. --<lb/>
Jn New = Orleans sind vom 5. Juli bis zum 20. Oct. 2544<lb/>
Personen am gelben Fieber gestorben, darunter 926 Deutsche. </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Mexiko. Die mexikanische Regierung hat <hi rendition="#g">Santa Ana</hi> des<lb/>
Oberbefehls über die Armee enthoben und denselben dem General<lb/><hi rendition="#g">Rincon</hi> übertragen. Santa Ana protestirt aber als &#x201E;erster Beamter<lb/>
der Nation&#x201C;, wie er sich nennt, gegen diesen Eingriff in seine Rechte<lb/>
und hat sich, der Regierung trotzend, nach <hi rendition="#g">Tehuacan</hi> zurückgezogen.<lb/>
Nach den neuesten Nachrichten ist derselbe von dem neuen Minister<lb/>
der auswärtigen Angelegenheiten vor ein Kriegsgericht beschieden worden,<lb/>
um sich in Bezug auf das unglückliche Treffen bei Huamantla zu recht-<lb/>
fertigen. </p>
          </div><lb/>
          <div type="jAn">
            <p>Jn Newyork ist seit 3 Wochen kein Tag vergangen, ohne<lb/>
daß ein Selbstmord vorfiel. </p>
          </div>
        </div>
      </div><lb/>
      <cb type="end"/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[503/0007] daß die deutschen Regierungen durch künstliche Mittel, etwa Bewilligung freier Ueberfahrt nach transatlantischen Ländern, Ankauf von Ländereien und deren unentgeltliche Vertheilung an Kolonisten, die Auswan- derung von Deutschland vermehren und begünstigen sollten. Doch es bedarf solcher Anregungen auch nicht, um sich ein Element zu verschaffen, welches dem Vaterlande in der Ferne Nutzen und Er- weiterung seiner Jnteressen erwirke. Der Strom deutscher Auswan- derung ist einmal in Fluß; und so wenig man Ursache hat, ihn noch durch künstliche Mittel anschwellen zu wollen, ebensowenig kann man die Absicht haben, ihm einen Damm entgegen zu setzen, der ihn ent- schieden hemme, noch wird man dieses vermögen. Unaufhörlich strömt er weiter, zum welthistorischen Ereigniß geworden. Vornehmlich dem fernen transatlantischen Westen eilen unaufhaltsam Hunderttausende zu, um dort deutsche Sitte, deutsche Gebräuche, die deutsche Zunge, mit einem Worte, einen neuen Sprößling des alten germanischen Namens hinzuverpflanzen, dem deutschen Elemente neuen Boden, eine neue Heimat zu erringen. Es bedarf nicht noch künstlicher Mittel, um den Zug zu vergrößern, dort den großartigen Keim zur Entwickelung des neuen, rein deutschen Elementes zu pflanzen Schon die Zahl derer, welche freier Wille oder Noth in der Heimat und die Hoffnung einer glücklicheren Zukunft hinüberziehen, ist so ungemein bedeutend, * ) daß man sie als einen wesentlichen Theil des Mutterlandes bezeichnen muß, als ein Element, welches dieses nicht aus den Augen verlieren darf, ein Element, welches seiner Nationalität ganz neues, unbekanntes Leben verleihen kann, in welchem der Samen einer reichen, großartigen Zukunft liegt. Jn dieser Menge allein liegt schon ein Jnteresse, welches der Beachtung wohl werth ist, welches wir durch die Bande ununterbrochenen Verkehrs, durch Erhaltung und Erwärmung der na- tionalen Verwandschafts = Erinnerungen eng mit uns verbunden halten sollten. Wir Deutschen müssen uns leider gestehen, daß, so lange wie auch schon Deutsche von uns in alle Gegenden der Erde auswandern, umfassendere Jdeen, von welchem hohen, lebendigen, nationalen Nutzen dieser Zug der Auswandernden für uns werden könnte, noch nicht lange in Deutsch- land um sich zu greifen begonnen haben. An manchen Orten suchte man wohl denen, die ihre Heimat zu verlassen gedachten, Hindernisse in den Weg zu legen; weniger weil man für ihre Zukunft in der Fremde Sorge fühlte, als weil man eine Abgaben zu zahlende Menschen- menge nicht verlieren wollte. Den Nutzen, welchen sie dem Vater- lande auch noch in der Ferne bringen konnten, brachte man nie in Anschlag, viel weniger suchte man sich seiner zu vergewissern. Hatte der Auswanderer einmal seinen entschiedenen Willen kund gegeben, seine Heimath zu verlassen, so daß man ihn nicht zurückzuhalten ver- mochte, hatte er den Consens der Behörden erhalten, hatte er die Landesgrenze überschritten, so wurde er als ein vollkommen Aus = und Abgeschiedener betrachtet, der weder an sein Heimatland, noch dessen Heimatland an ihn irgend welchen Anspruch machen konnte. Sein Vaterland sprach ihm seine Nationalität durchaus ab, nahm keinerlei Theil an seinem ferneren Schicksal, noch glaubte es irgend ein Jnteresse dabei zu haben. Ohne Hülfe, Schutz und Rath wurde er den Be- trügereien gieriger, gewissenloser Schiffsmäkler und Contrahenten und der oft gleißnerischen, oder doch kärglichen Gnade fremder Regierungen überlassen. Daher denn die vielen erschütternden Schilderungen von erduldetem Ungemach und Elend! Daher denn das spurlose Ver- schwinden solcher Ausgestoßenen, die sich in weiter Ferne verloren und zersplitterten, deren Nationalität rasch von den fremden Einflüssen ab- sorbirt wurde! Hat sich in einem einzelnen Falle ein günstigeres Resultat herausgestellt, trotz aller Mißachtung und Vernachlässigung, so dürfen wir dieses in der That nicht einheimischer Einsicht und Sorg- falt zuschreiben, sondern ist es einzig der eigenen Energie der Aus- wanderer und dem freisinnigen Entgegenkommen und dem wohlver- standenen Selbstinteresse der Bewohner jenes Landes zu danken. Jn unsern Tagen aber noch den Werth und die Wichtigkeit der Auswanderung erörtern zu wollen, oder sie wenigstens als etwas nicht allgemein anerkanntes vorauszusetzen, ist doch nicht mehr angebracht. Sind auch noch nicht viele Jahre darüber verflossen, so gibt sich doch überall ein richtiger anerkanntes Jnteresse kund. Die Ansicht ist all- gemein durchgedrungen, von welchem hohen moralischen Werthe die Ausbreitung und das feste Einwurzeln der deutschen Nationalität im Auslande für Deutschland ist, des materiellen Nutzens nicht zu gedenken, der uns daraus erwachsen muß, wenn eine wohlhabende, consumtions- fähige Volksmenge entsteht, die für einen großen Theil ihrer Bedürf- nisse auf unsere Production angewiesen sein wird. Der lebhafte Wunsch, diesen jüngern Bruder Deutschlands anerkannt und geschirmt zu sehen, spricht sich überall aus. Dafür ist denn auch der von Preußen in Aussicht gestellte Schritt ein vollkommener Bürge; ein erfreuliches Zeichen, daß wir das, was ein Theil unserer selbst ist, zum Frommen des gemeinsamen Vaterlandes besser erkannt und behütet sehen werden. ( Schluß folgt ) . Vermischte Nachrichten. Jn Hamburg soll sich gegenwärtig ein brasilianischer Agent aufhalten, welcher damit beauftragt ist, den Strom der deutschen Auswanderung, welcher über hier seine Richtung nimmt, nach Bra- silien zu lenken. Das Bremer Schiff „Neptun“ nach Laguna via Baltimore ( um 143 Passagiere zu landen ) bestimmt, 35 Tage von Bremen, ist mit dem Lootsen an Bord am 14. v. M. gestrandet. Es liegt in 9 Fuß Wasser nahe Cedar Point. Die Passagiere sollen alle sicher ge- landet worden sein. Consignirt an H. und F. von Kapff. Aus Canada ertönen fortwährend Klagen über den schauder- haften Zustand der in dortigen Häfen ankommenden irischen Aus- wandererschiffe. An Bord des in Quebek angelangten Liverpooler Schiffes „ Lord Ashburton “ sind von 475 Passagieren unterwegs 107 an Ruhr und Fieber gestorben; 60 andere litten noch bei der Landung an diesen Uebeln und viele von ihnen starben in Mont- real. Lord Palmerston hat auf seine Kosten 420 Arme aus der Gegend von Sligo nach Canada geschickt; von diesen waren nur zwei mit Strümpfen und Schuhen versehen; die übrigen bedeckten mit den elendesten Lumpen kaum ihre Blöße. Jm Ganzen sind wäh- rend der Saison 9000 Einwanderer am Schiffsfieber gestorben. -- Jn New = Orleans sind vom 5. Juli bis zum 20. Oct. 2544 Personen am gelben Fieber gestorben, darunter 926 Deutsche. Mexiko. Die mexikanische Regierung hat Santa Ana des Oberbefehls über die Armee enthoben und denselben dem General Rincon übertragen. Santa Ana protestirt aber als „erster Beamter der Nation“, wie er sich nennt, gegen diesen Eingriff in seine Rechte und hat sich, der Regierung trotzend, nach Tehuacan zurückgezogen. Nach den neuesten Nachrichten ist derselbe von dem neuen Minister der auswärtigen Angelegenheiten vor ein Kriegsgericht beschieden worden, um sich in Bezug auf das unglückliche Treffen bei Huamantla zu recht- fertigen. Jn Newyork ist seit 3 Wochen kein Tag vergangen, ohne daß ein Selbstmord vorfiel. * ) Seit 1836 wanderten über eine halbe Million Deutsche in trans- atlantische Länder aus. Der bei weitem größte Theil derselben nach den Berein. Staaten. Von 1836 -- 1846 418,252. Die Angaben vom Jahre 1847 fehlen noch; doch können sie wohl nicht weniger als 100,000 betragen, da sie sich 1846 schon auf 93.428 beliefen. Jn den Verein. Staaten leben gegenwärtig wohl nicht weniger, als zwei und eine halbe Million Deutsche. Doch ein bedentender Kern.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und TEI Transkription
Peter Fankhauser: Transformation von TUSTEP nach TEI P5. Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.

Weitere Informationen:

Siehe Dokumentation




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer63_1847
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer63_1847/7
Zitationshilfe: Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 63. Rudolstadt, 13. Dezember 1847, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_auswanderer63_1847/7>, abgerufen am 21.11.2024.