Allgemeine Auswanderungs-Zeitung. Nr. 64. Rudolstadt, 20. Dezember 1847.[Spaltenumbruch]
hätte er die, nach Berghaus, gebrachte oberflächliche Berechnung Die deutschen Auswanderer. Eigenthum des Die traurigen Erfahrungen, welche wir in jüngster Zeit auf Die Auswanderungsfrage, vom religiös - sociali- Nachdem der Verf. die Befreiung Jsraels aus der ägyptischen Die klare Darstellungsweise des Verf. und der ansprechende Das Ganze der Angelfischerei und ihrer Ge- Amerika's Wälder strotzen von allerhand Wildbraten der Jn 3 Abschnitten belehrt der Verf. ausführlich über die zur Hat es auch der Verf. hauptsächlich auf die deutschen Fragmente aus Briefen. Heinrich Blaufuß, ein Landmann und Taglöhner, reiste im Louisville, den 27. August 1847. Liebe Mutter und Geschwister! Es ist endlich Zeit, daß ich einmal einen Brief schreibe, denn [Spaltenumbruch]
hätte er die, nach Berghaus, gebrachte oberflächliche Berechnung Die deutschen Auswanderer. Eigenthum des Die traurigen Erfahrungen, welche wir in jüngster Zeit auf Die Auswanderungsfrage, vom religiös - sociali- Nachdem der Verf. die Befreiung Jsraels aus der ägyptischen Die klare Darstellungsweise des Verf. und der ansprechende Das Ganze der Angelfischerei und ihrer Ge- Amerika's Wälder strotzen von allerhand Wildbraten der Jn 3 Abschnitten belehrt der Verf. ausführlich über die zur Hat es auch der Verf. hauptsächlich auf die deutschen Fragmente aus Briefen. Heinrich Blaufuß, ein Landmann und Taglöhner, reiste im Louisville, den 27. August 1847. Liebe Mutter und Geschwister! Es ist endlich Zeit, daß ich einmal einen Brief schreibe, denn <TEI> <text> <body> <div type="jFeuilleton"> <div type="jFeuilleton"> <div type="jArticle"> <p><pb facs="#f0002" n="506"/><cb/> hätte er die, nach Berghaus, gebrachte oberflächliche Berechnung<lb/> des Ertrags von Baumwollenpflanzungen, die falsche Angabe,<lb/> daß alle freien Neger nach Liberia wandern müßten, und andere<lb/> Jrrthümer vermieden, die, wenn sie auch gerade nicht immer zu<lb/> nachtheiligen Täuschungen für den Emigranten führen, doch immer<lb/> Unrichtigkeiten sind. Die meisten Werke, welche bisher über Texas<lb/> erschienen, sind Compilationen; wenige nur gingen aus der Feder<lb/> solcher Männer hervor, welche selbst das Land bereisten, und selbst<lb/> diese wenigen sind mehr oder minder ungenau, weil die Verfasser<lb/> nur einen Theil des Staates und diesen oft noch dazu nur flüchtig<lb/> bereisten, oder weil sie, wie Prinz <hi rendition="#g">Solms,</hi> bei aller Zuverlässig-<lb/> keit in ihrer Beschreibung des Landes selbst, uns von den Be-<lb/> wohnern und deren Sitten und Charakter ein Gemälde lieferten,<lb/> zu welchem Unmuth über selbst verschuldete Unannehmlichkeiten<lb/> die Farben mischte und den Pinsel führte. Um so sehnsüchtiger<lb/> sehen wir dem Werke entgegen, welches uns Hr. <hi rendition="#g">Alwin Sörgel</hi><lb/> in dem letzten seiner vortrefflichen Briefe über Texas verspricht.</p><lb/> <space dim="horizontal"/> <byline> <hi rendition="#aq">R.</hi> </byline> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p><hi rendition="#fr">Die deutschen Auswanderer. Eigenthum des<lb/> Würtembergischen Volksschriften = Vereins</hi>. 1844.</p><lb/> <p>Die traurigen Erfahrungen, welche wir in jüngster Zeit auf<lb/> dem Gebiete der Auswanderungsliteratur gemacht, haben uns<lb/> daran gewöhnt ohne großes Erstaunen Werken zu begegnen, welche,<lb/> wie das vorliegende, nichts als eine schlechte Compilation aus<lb/> mittelmäßigen Büchern sind; mit Verwunderung sehen wir aber,<lb/> daß diese Schrift Eigenthum eines Vereins ist, dessen Aufgabe<lb/> darin besteht, den niederen Volksclassen gemeinfaßlich geschriebene,<lb/> belehrende Bücher zugänglich zu machen. Jst das vorliegende<lb/> Werk nun auch in leicht verständlicher Sprache geschrieben und<lb/> hat der Verf. auch dadurch <hi rendition="#g">einen</hi> Theil seiner Aufgabe gelöst,<lb/> so ist der <hi rendition="#g">viel wichtigere</hi> Theil derselben doch völlig ungelöst<lb/> geblieben, denn das Buch kann höchstens dazu dienen, <hi rendition="#g">falsche</hi><lb/> Ansichten über Amerika und seine Bewohner zu verbreiten.</p><lb/> <space dim="horizontal"/> <byline>-- <hi rendition="#aq">S.</hi></byline> </div><lb/> <div type="jArticle"> <p> <hi rendition="#fr">Die Auswanderungsfrage, vom religiös - sociali-<lb/> stischen Standpunkte betrachtet. Herausgeg. von</hi> <hi rendition="#aq">Dr.</hi><lb/> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Johannes Scherr.</hi> Stuttgart 1845. 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Um aber den Armen die<lb/> Auswanderung möglich zu machen, werden die Regierungen und<lb/> alle Bemittelte aufgefordert, die Mittel dazu herzugeben.</p><lb/> <p>Die klare Darstellungsweise des Verf. und der ansprechende<lb/> Ton, in welchem die ganze Schrift gehalten ist, machen sie zu<lb/> einem Werkchen, dem wir zahlreiche Leser aller Stände wünschen.</p><lb/> <space dim="horizontal"/> <byline> <hi rendition="#aq">R.</hi> </byline> </div><lb/> <cb/> <div type="jArticle"> <p><hi rendition="#fr">Das Ganze der Angelfischerei und ihrer Ge-<lb/> heimnisse oder vollständige Anleitung, die Angel-<lb/> fischerei mit dem glücklichsten Erfolge zu betreiben <abbr>ec.</abbr><lb/> von einem rheinischen Dilettanten, <hi rendition="#g">Baron</hi> v. <hi rendition="#g">Eh-<lb/> renkreutz.</hi> 3. Aufl. 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Wir sind fest überzeugt, daß das Capital von 20 Sgr.,<lb/> welches die Enthüllung dieser Geheimnisse erfordert, durch manchen<lb/> reichen Fang dereinst sich hinlänglich verzinsen werde.</p> <space dim="horizontal"/> <byline>91.</byline> </div> </div> </div><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#c #fr">Fragmente aus Briefen.</hi> </head><lb/> <p><hi rendition="#g">Heinrich Blaufuß,</hi> ein Landmann und Taglöhner, reiste im<lb/> Frühjahr 1846 aus seinem Geburtsorte <hi rendition="#g">Tiefenort</hi> im Werrathal<lb/> des Großherzogthums Sachsen = Weimar = Eisenach mit vielen anderen<lb/> nach Amerika ab. Er schrieb an seine Mutter und Geschwister fol-<lb/> genden Brief: </p><lb/> <div type="letter"> <space dim="horizontal"/> <opener> <dateline><hi rendition="#g">Louisville,</hi> den 27. 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hätte er die, nach Berghaus, gebrachte oberflächliche Berechnung
des Ertrags von Baumwollenpflanzungen, die falsche Angabe,
daß alle freien Neger nach Liberia wandern müßten, und andere
Jrrthümer vermieden, die, wenn sie auch gerade nicht immer zu
nachtheiligen Täuschungen für den Emigranten führen, doch immer
Unrichtigkeiten sind. Die meisten Werke, welche bisher über Texas
erschienen, sind Compilationen; wenige nur gingen aus der Feder
solcher Männer hervor, welche selbst das Land bereisten, und selbst
diese wenigen sind mehr oder minder ungenau, weil die Verfasser
nur einen Theil des Staates und diesen oft noch dazu nur flüchtig
bereisten, oder weil sie, wie Prinz Solms, bei aller Zuverlässig-
keit in ihrer Beschreibung des Landes selbst, uns von den Be-
wohnern und deren Sitten und Charakter ein Gemälde lieferten,
zu welchem Unmuth über selbst verschuldete Unannehmlichkeiten
die Farben mischte und den Pinsel führte. Um so sehnsüchtiger
sehen wir dem Werke entgegen, welches uns Hr. Alwin Sörgel
in dem letzten seiner vortrefflichen Briefe über Texas verspricht.
R.
Die deutschen Auswanderer. Eigenthum des
Würtembergischen Volksschriften = Vereins. 1844.
Die traurigen Erfahrungen, welche wir in jüngster Zeit auf
dem Gebiete der Auswanderungsliteratur gemacht, haben uns
daran gewöhnt ohne großes Erstaunen Werken zu begegnen, welche,
wie das vorliegende, nichts als eine schlechte Compilation aus
mittelmäßigen Büchern sind; mit Verwunderung sehen wir aber,
daß diese Schrift Eigenthum eines Vereins ist, dessen Aufgabe
darin besteht, den niederen Volksclassen gemeinfaßlich geschriebene,
belehrende Bücher zugänglich zu machen. Jst das vorliegende
Werk nun auch in leicht verständlicher Sprache geschrieben und
hat der Verf. auch dadurch einen Theil seiner Aufgabe gelöst,
so ist der viel wichtigere Theil derselben doch völlig ungelöst
geblieben, denn das Buch kann höchstens dazu dienen, falsche
Ansichten über Amerika und seine Bewohner zu verbreiten.
-- S.
Die Auswanderungsfrage, vom religiös - sociali-
stischen Standpunkte betrachtet. Herausgeg. von Dr.
Johannes Scherr. Stuttgart 1845. Franck'sche
Verlagshandlung.
Nachdem der Verf. die Befreiung Jsraels aus der ägyptischen
Knechtschaft geschildert, die damalige Auswanderung mit der gegen-
wärtigen verglichen, und daraus die Ueberzeugung gewonnen hat,
daß, so wie damals, auch jetzt die Auswanderung nothwendig sei,
geht er zur Beantwortung der Fragen über: Wer soll auswan-
dern? Wohin soll ausgewandert werden? und Wie sollen die
Mittel zu dieser Auswanderung aufgebracht werden? Mit vollem
Rechte räth der Verf. Armen und Solchen zur Auswanderung,
deren Lage im Vaterlande von Jahr zu Jahr bedrängter wird,
und ebenso richtig bringt er Nordamerika als Ziel der Auswan-
derung in Vorschlag, weil es das Land ist, welches dem Ein-
wanderer die größten Vortheile bietet. Um aber den Armen die
Auswanderung möglich zu machen, werden die Regierungen und
alle Bemittelte aufgefordert, die Mittel dazu herzugeben.
Die klare Darstellungsweise des Verf. und der ansprechende
Ton, in welchem die ganze Schrift gehalten ist, machen sie zu
einem Werkchen, dem wir zahlreiche Leser aller Stände wünschen.
R.
Das Ganze der Angelfischerei und ihrer Ge-
heimnisse oder vollständige Anleitung, die Angel-
fischerei mit dem glücklichsten Erfolge zu betreiben ec.
von einem rheinischen Dilettanten, Baron v. Eh-
renkreutz. 3. Aufl. Quedlinburg und Leipzig,
Ernst'sche Buchhandlung. 1847. 1 fl 12 Xr oder
20 Sgr.
Amerika's Wälder strotzen von allerhand Wildbraten der
trefflichsten Sorte, und die kalten Bewohner seiner Gewässer drängen
sich zu der Ehre, gefangen und verspeist zu werden. Wie wohlig
muß es unsern deutschen Brüdern werden, die jetzt jenseits des
Oceans ihre Pfeife rauchen, wenn sie, die hier ungestraft höchstens
Mäuse und Ratten jagen, oder Grillen fangen durften, jetzt aus
dem reichen Schooße der Allmutter Natur nach Belieben die schön-
sten Fest= und Fastenbraten für ihren eigenen Tisch hervorlangen
können. Je weniger aber unsern Landsleuten in ihrem alten Vater-
lande Gelegenheit geboten wurde, die mancherlei Kunstgriffe und
Kunststücke sich zu eigen zu machen, mittelst welcher es gelingt, aus
der großen Vorrathskammer der Natur die eigene zu spicken, desto
mehr thut es ihnen Noth, sich mit einem tüchtigen Rathgeber und
gedruckten Lehrmeister zu versehen, damit sie im Stande sind, dann
recht Pfeifen zu schneiden, wenn sie im Rohre sitzen. Was nun
die Kunst betrifft, dem alten Neptun seine wohlschmeckenden Kinder
abzulocken und wegzufangen, so können wir in obigem Schriftchen
den künftigen Farmern einen solchen genügenden Rathgeber wohl
empfehlen, der sie in den Stand setzen wird, den Schatz zu heben,
welcher in den benachbarten Gewässern ihrer wartet.
Jn 3 Abschnitten belehrt der Verf. ausführlich über die zur
Fischerei nöthigen Geräthschaften, über die Körnung und Fang-
weisen der verschiedenen Fischarten. Dazu ist noch eine besondere
Anleitung zum Krebsfang beigegeben und in einem Anhange
die Teichfischerei behandelt.
Hat es auch der Verf. hauptsächlich auf die deutschen
Fische abgesehen und will er die kunstgerechte Jagd derselben nur
als noble Passion behandelt wissen, so sind doch seine auf eigne
Erfahrung gegründeten Rathschläge und die dargebotenen mannich-
faltigen Hülfsmittel zu einem lohnenden Fischzuge gewiß auch eine
nützliche Mitgift an die Ufer der fischreichen Flüsse in einem andern
Welttheile. Wir sind fest überzeugt, daß das Capital von 20 Sgr.,
welches die Enthüllung dieser Geheimnisse erfordert, durch manchen
reichen Fang dereinst sich hinlänglich verzinsen werde.
91.
Fragmente aus Briefen.
Heinrich Blaufuß, ein Landmann und Taglöhner, reiste im
Frühjahr 1846 aus seinem Geburtsorte Tiefenort im Werrathal
des Großherzogthums Sachsen = Weimar = Eisenach mit vielen anderen
nach Amerika ab. Er schrieb an seine Mutter und Geschwister fol-
genden Brief:
Louisville, den 27. August 1847.
Liebe Mutter und Geschwister!
Es ist endlich Zeit, daß ich einmal einen Brief schreibe, denn
ich versprach es Euch ja, sobald ich über das Meer wäre; aber es
fehlte mir bisher an Gelegenheit. Nun aber will ich mein Ver-
sprechen halten. Jch reiste2 1 / 2 Tag auf trockenem Lande bis nach
hannoversch Minden. Hier kam ich auf das Dampfschiff bis nach
Bremen. Jch wollte gern nach Hannover zu meinem Bruder ( der
dort Militairhautboist ist ) reisen, aber es fand sich keine Gelegenheit.
Dann ging ich am 1. Juni 1846 auf das Seeschiff. Wir hatten
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Transkription
Peter Fankhauser:
Transformation von TUSTEP nach TEI P5.
Transformation von TEI P5 in das DTA TEI P5 Format.
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