Badener Zeitung. Nr. 58, Baden (Niederösterreich), 21.07.1909. Nr. 58 Mittwoch Badener Zeitung 21. Juli 1909 [Spaltenumbruch] tat aus dem Staube machen. Die Passanten der Reichsstraße schlugen jedoch Lärm, zwangen den Chauffeur zum Anhalten und überdies mußte er sich noch bequemen, den schwerverletzten Radfahrer in sein Automobil zu nehmen und ihn nach Mödling ins Spital zu führen. Gegen Püffel wurde die Anzeige erstattet. -- Veruuglücktes Dienstmädchen. Das -- Diebstahl im Bade. Von zwei Herren -- Feuer. Dienstag, um 2 Uhr früh, geriet -- Fahrraddiebstahl. Dem Geschäftsleiter -- Ueberfall. Der im Schlosse Braiten bei -- Durch einen Sturz vom Turngerät zog sich am 14. d. M. der Schuhmacherssohn Fer- -- Automobilunfälle. Montag abends Korrespondenzen. [Eigenberichte der "Badener Zeitung".] Alland. (Vom Uebungsschießen.) Bei Berndorf. (Neubauten). Durch die beiden Brunn a. G. * (Hauptversammlung). Während der diesjährigen Hauptversammlung der (Raufexzeß.) Im Raufhandel versetzte der Maria-Enzersdorf. * (Kircheneinweihung). In Gegenwart des fürstl. Liechtensteinschen Oberver- Mödling. * (Hochzeit). Gestern fand die * (Matura). Das Ergebnis der heurigen * (Reiches Wochenprogramm). In der (Unfälle). Der bei Herrn F. Baltsch in (Versuchter Raub). Der Hilfsarbeiter Anton Veitsau. (Schützenfeier). Letzten Donnerstag [irrelevantes Material - 5 Zeilen fehlen] Theater Arena in Baden. Freitag, den 16. d. M., fand in Hinsicht auf Die Partie des Vinzenz war aus oberwähntem Nr. 58 Mittwoch Badener Zeitung 21. Juli 1909 [Spaltenumbruch] tat aus dem Staube machen. Die Paſſanten der Reichsſtraße ſchlugen jedoch Lärm, zwangen den Chauffeur zum Anhalten und überdies mußte er ſich noch bequemen, den ſchwerverletzten Radfahrer in ſein Automobil zu nehmen und ihn nach Mödling ins Spital zu führen. Gegen Püffel wurde die Anzeige erſtattet. — Veruuglücktes Dienſtmädchen. Das — Diebſtahl im Bade. Von zwei Herren — Feuer. Dienstag, um 2 Uhr früh, geriet — Fahrraddiebſtahl. Dem Geſchäftsleiter — Ueberfall. Der im Schloſſe Braiten bei — Durch einen Sturz vom Turngerät zog ſich am 14. d. M. der Schuhmachersſohn Fer- — Automobilunfälle. Montag abends Korreſpondenzen. [Eigenberichte der „Badener Zeitung“.] Alland. (Vom Uebungsſchießen.) Bei Berndorf. (Neubauten). Durch die beiden Brunn a. G. * (Hauptverſammlung). Während der diesjährigen Hauptverſammlung der (Raufexzeß.) Im Raufhandel verſetzte der Maria-Enzersdorf. * (Kircheneinweihung). In Gegenwart des fürſtl. Liechtenſteinſchen Oberver- Mödling. * (Hochzeit). Geſtern fand die * (Matura). Das Ergebnis der heurigen * (Reiches Wochenprogramm). In der (Unfälle). Der bei Herrn F. Baltſch in (Verſuchter Raub). Der Hilfsarbeiter Anton Veitsau. (Schützenfeier). Letzten Donnerstag [irrelevantes Material – 5 Zeilen fehlen] Theater Arena in Baden. Freitag, den 16. d. M., fand in Hinſicht auf Die Partie des Vinzenz war aus oberwähntem <TEI> <text> <body> <div type="jLocal" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0005" n="5"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Nr. 58 Mittwoch Badener Zeitung 21. Juli 1909</hi></hi></fw><lb/><cb/> tat aus dem Staube machen. Die Paſſanten der<lb/> Reichsſtraße ſchlugen jedoch Lärm, zwangen den<lb/> Chauffeur zum Anhalten und überdies mußte er ſich<lb/> noch bequemen, den ſchwerverletzten Radfahrer in ſein<lb/> Automobil zu nehmen und ihn nach Mödling ins<lb/> Spital zu führen. Gegen Püffel wurde die Anzeige<lb/> erſtattet.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Veruuglücktes Dienſtmädchen.</hi> </head> <p>Das<lb/> in der Eliſabethſtraße bedienſtete Dienſtmädchen<lb/> Bo<hi rendition="#aq">ž</hi>ena <hi rendition="#g">Schmied</hi> zog ſich Sonntag nachmittags beim<lb/> Hantieren mit einer Spirituslampe durch eigene Un-<lb/> vorſichtigkeit im Geſichte und an den Händen ſo ſtarke<lb/> Brandwunden zu, daß ſie durch die Rettungsabteilung<lb/> in das Rath’ſche Spital transportiert werden mußte.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Diebſtahl im Bade.</hi> </head> <p>Von zwei Herren<lb/> wurde Sonntag im Vöslauer Bade ein größeres<lb/> Depot, zirka 5000 <hi rendition="#aq">K</hi> wert, zum Aufbewahren über-<lb/> geben, und zwar mit den bisher geübten Regeln der<lb/> Vorſicht. Wie unangenehm überraſcht waren aber die<lb/> eigentlichen Beſitzer, die Fabrikanten Hugo <hi rendition="#g">Hochner</hi><lb/> und Arthur <hi rendition="#g">Löbl,</hi> als ſie ihr Depot nicht mehr<lb/> ausgefolgt erhalten konnten, da es ſchon kurz vorher<lb/> behoben worden war. Ein abgefeimter Dieb hatte den<lb/> ganzen Vorgang ſcharf beobachtet, ſtahl den Herren<lb/> die ausgefolgte Marke aus der Kabine und behob<lb/> mit Hilfe derſelben und unter Angabe des Loſungs-<lb/> wortes den Betrag ſamt goldener Herren-Remontoir-<lb/> uhr und Kette. Für den Diener, der hunderte von<lb/> Gegenſtänden übernimmt, iſt es nicht möglich, ſich die<lb/> einzelnen Perſonen ſo genau zu merken, deshalb<lb/> wäre es vielleicht empfehlenswert, derartige größere<lb/> Depots mit Photographie zu verſehen oder auf eine<lb/> andere Art weiter ſicherzuſtellen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Feuer.</hi> </head> <p>Dienstag, um 2 Uhr früh, geriet<lb/> in Pfaffſtätten eine dem Wirtſchaftsbeſitzer Georg<lb/><hi rendition="#g">Aigner</hi> gehörige Scheuer in Brand und wurde ſamt<lb/> ihrem Inhalte ein Raub der Flammen. Da das<lb/> Brandobjekt in der Nähe der Rennſtallungen des<lb/> Trabrennplatzes gelegen iſt, war für dieſe große<lb/> Gefahr vorhanden, doch herrſchte glücklicherweiſe<lb/> völlige Windſtille, ſo daß der Brand auf das Objekt<lb/> beſchränkt blieb. Auf dem Brandplatze erſchienen die<lb/> Feuerwehren von Baden <hi rendition="#aq">I,</hi> Pfaffſtätten, Baden <hi rendition="#aq">II,</hi><lb/> Tribuswinkel, Weikersdorf, die Traiskirchner Orts-<lb/> und Fabriksfeuerwehr von Miskolczy & Co. Die<lb/> Entſtehungsurſache des Brandes iſt unbekannt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Fahrraddiebſtahl.</hi> </head> <p>Dem Geſchäftsleiter<lb/> Alois <hi rendition="#g">Werner</hi> wurde Montag abends in der Jo-<lb/> hannesgaſſe vor dem Gaſthauſe <hi rendition="#g">Ott</hi> ein Fahrrad im<lb/> Werte von 120 <hi rendition="#aq">K</hi> von einem unbekannten Täter<lb/> geſtohlen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Ueberfall.</hi> </head> <p>Der im Schloſſe Braiten bei<lb/> Herrn Baron <hi rendition="#g">Bach</hi> bedienſtete Gärtner Anton <hi rendition="#g">Me-<lb/> licharek</hi> wurde vor einigen Tagen auf der Straße<lb/> zwiſchen Oeynhauſen und Günſelsdorf von unbe-<lb/> kannten Tätern überfallen und ſchwer verletzt. Paſſanten,<lb/> die ihn auffanden, veranlaßten ſeinen Transport in<lb/> das hieſige Krankenhaus.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Durch einen Sturz vom Turngerät</hi> </head><lb/> <p>zog ſich am 14. d. M. der Schuhmachersſohn Fer-<lb/> dinand <hi rendition="#g">Nehyba</hi> aus Gumpoldskirchen eine ſchwere<lb/> Verletzung zu und mußte der Verunglückte in das<lb/> Rath’ſche Spital transportiert werden.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>— <hi rendition="#g">Automobilunfälle.</hi> </head> <p>Montag abends<lb/> wurde auf dem Joſefsplatze der 14jährige Sohn des<lb/> hier zur Sommerfriſche weilenden Buchdruckereibe-<lb/> ſitzers <hi rendition="#g">Beck,</hi> Robert <hi rendition="#g">Beck,</hi> von einem Poſtautomobil<lb/> niedergeſtoßen und leicht verletzt. Das Publikum und<lb/> auch die anweſende Mutter des Kindes nahm gegen<lb/> den Lenker des Automobils, den Chauffeur J.<lb/><hi rendition="#g">Fried,</hi> Stellung, doch verſichern einige Zeugen, daß<lb/> den Chauffeur kein Verſchulden treffe, da er nicht<lb/> nur im kritiſchen Momente langſam fuhr, ſondern<lb/> auch Signale abgab, die von beiden eben nicht be-<lb/> achtet wurden. Der Vorfall, der ein gerichtliches<lb/> Nachſpiel haben dürfte, rief eine große Menſchen-<lb/> menge zuſammen. — Während des ſonntägigen<lb/> Rennens ſtieß auf dem Wagenſtandplatz des Renn-<lb/> platzes ein Automobil mit einem Einſpänner zu-<lb/> ſammen, wobei deſſen Vorderräder zertrümmert wurden.<lb/> Da der Lenker des Autos den Betroffenen ſofort<lb/> entſchädigte, wurde keinerlei Anzeige erſtattet. —<lb/> Montag abends ſtieß der Lenker des Automobils<lb/><hi rendition="#aq">A</hi> 194 in der Autonsgaſſe ein Kind nieder, welcher<lb/> Vorfall zur Anzeige gebracht wurde.</p> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jVarious" n="1"> <head><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Korreſpondenzen.</hi></hi><lb/> [Eigenberichte der „Badener Zeitung“.]</head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Alland.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Vom Uebungsſchießen.)</hi> </head> <p>Bei<lb/> prächtigem Wetter und reger Beteiligung wurde<lb/> letzten Sonntag wieder fleißig geſchoſſen und erhielten<lb/> Herr <hi rendition="#g">Köck</hi> das erſte, Direktor Dr. <hi rendition="#g">Sorgo</hi> das<lb/><cb/> zweite und K. <hi rendition="#g">Schmeidel</hi> das dritte Beſt. Abge-<lb/> geben wurden 540 Schüſſe. Als neues Mitglied iſt<lb/> Lehrerin Frl. Auguſte <hi rendition="#g">Urban</hi> beigetreten. Die Bilanz<lb/> pro 1908 ergab: 1. Herr J. <hi rendition="#g">Kreuzinger</hi><lb/> 1170 Schüſſe (10225 Kreiſe), 8·739% der Kreiſe;<lb/> 2. Herr L. <hi rendition="#g">Köck</hi> 728 Schüſſe (17572 Kreiſe),<lb/> 8·147% der Kreiſe; 3. F. <hi rendition="#g">Hartleben</hi> 819 Schüſſe<lb/> (6694 Kreiſe), 8·144% der Kreiſe; 4. K. <hi rendition="#g">Schmeidel</hi><lb/> 1239 Schüſſe (9423 Kreiſe), 7·605% der Kreiſe;<lb/> 5. Direktor Dr. <hi rendition="#g">Sorgo</hi> 408 Schüſſe (2870 Kreiſe),<lb/> 7·034% der Kreiſe. Außerhalb der Schützenhalle<lb/> hatten ſich zahlreiche Gäſte eingefunden, darunter<lb/> auch einige Freunde des Schachſpieles, die hier unter<lb/> freiem Himmel mehrere Partien abſolvierten. Sehr<lb/> wünſchenswert wäre eine Herrichtung des vom Orte<lb/> heraufführenden Weges, der beſonders nach ſtarkem<lb/> Regenwetter recht unpaſſabel iſt. Dieſer prächtigſte<lb/> Spaziergang zur Schießſtätte mit einladenden Wald-<lb/> wieſen und ſchönen Waldwegen verdiente nicht etwa<lb/> lediglich wegen der Schützen, ſondern für die Sommer-<lb/> gäſte entſprechende Berückſichtigung. Vielleicht unter-<lb/> nimmt es der <hi rendition="#g">Allander Verſchönerungs-<lb/> verein,</hi> der alle die Waldwege mit gut angebrachten<lb/> Sitzbänken bedacht hat und heuer wieder an ver-<lb/> ſchiedenen ſchönen Stellen neue aufgeſtellt hat, im<lb/> Zuſammenwirken mit den maßgebenden Behörden die<lb/> Herſtellung dieſes Weges durchzuführen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Berndorf.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Neubauten).</hi> </head> <p>Durch die beiden<lb/> neuen Schulen am Griesfeld iſt dem hier erſtehenden<lb/> neuen Stadtteil „Neu-Berndorf“ der ſtädtiſche Stempel<lb/> aufgedrückt. Die innere Ausſchmückung der Schulen<lb/> wird nach Fertigſtellung eine Sehenswürdigkeit bilden.<lb/> Architektoniſche Verzierungen und Relieffiguren, welche<lb/> auf das Handwerk und die Künſte der verſchiedenen<lb/> Völker lehrreich hinweiſen, wechſeln in jedem Klaſſen-<lb/> zimmer ab. Herrenhausmitglied Arthur <hi rendition="#g">Krupp</hi> trägt<lb/> die nicht unbedeutenden Koſten für dieſe ſpeziell beor-<lb/> derten Künſtlerarbeiten. Unterhalb der Beamtenkolonie<lb/> wir<supplied>d</supplied> gegenwärtig das Haus für den Schulzahnarzt<lb/> fertiggeſtelt; alſo auch einen Zahnarzt bekommen die<lb/> Berndorfer Schulkinder. — Wie aus verläßlicher<lb/> Quelle verlautet, ſoll noch im Laufe des heurigen<lb/> Jahres der Bau von 35 neuen Häuſern in Angriff<lb/> genommen werden, die alle am Griesfeld zu ſtehen<lb/> kommen. Auch am Fuße des Griesfeldes, zu beiden<lb/> Seiten der Hernſteinerſtraße, wird fleißig gebaut.<lb/> Das gegen Steinhof ſich ausdehnende, auf ſeiner<lb/> Weſtſeite von Nadelwäldern begränzte Griesfeld hat<lb/> eine überaus ſchöne Lage und iſt zur Entwicklung<lb/> eines neuen Stadtteiles ſehr geeignet.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Brunn a. G.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Hauptverſammlung).</hi> </head><lb/> <p>Während der diesjährigen Hauptverſammlung der<lb/> Ortsgruppe des Deutſchen Schulvereines Brunn-<lb/> Enzersdorf wurden nachſtehende Herren in die Leitung<lb/> gewählt: Bürgermeiſter Adolf <hi rendition="#g">Hruza</hi> (Obmann),<lb/><hi rendition="#g">Sturm</hi> (Obmannſtellvertreter), <hi rendition="#g">Winkelmann</hi> (Zahl-<lb/> meiſter), <hi rendition="#g">Dworſchak</hi> (Zahlmeiſterſtellvertreter),<lb/><hi rendition="#g">Schiffner</hi> und <hi rendition="#g">Rainer</hi> (Schriftführer).</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Raufexzeß.)</hi> </head> <p>Im Raufhandel verſetzte der<lb/> Weingärtner <hi rendition="#g">Almann</hi> dem Weingärtner M. <hi rendition="#g">Glie-<lb/> derer</hi> mit einer Weingärtnerhaue ſieben ſchwere<lb/> Wunden bei. Der Verletzte wurde nach Mödling ins<lb/> Krankenhaus geführt.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Maria-Enzersdorf.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Kircheneinweihung).</hi> </head><lb/> <p>In Gegenwart des fürſtl. Liechtenſteinſchen Oberver-<lb/> walters von <hi rendition="#g">Ruber,</hi> des Mödlinger Bezirksober-<lb/> kommiſſärs Dr. <hi rendition="#g">Hedbavny,</hi> Bezirksrichter Dr.<lb/><hi rendition="#g">Triebenbacher,</hi> der Bürgermeiſter von Maria-<lb/> Enzersdorf und Brunn fand die von uns angemel-<lb/> dete Einweihung der reſtaurierten Wallfahrtskirche<lb/> durch den Wiener Weihbiſchoff Dr. G. <hi rendition="#g">Marſchall</hi><lb/> unter großem Gepränge ſtatt, wobei im Spalier die<lb/> herzige „Enzersdorfer Landwehr“, putzige Knaben des<lb/> hieſigen Kindergartens, in militäriſcher Adjuſtierung<lb/> beſonders angenehm auffielen. Seit dieſer Reſtau-<lb/> ration hat die weithin bekannte Wallfahrtskirche<lb/> einen Faſſungsraum für 2000 Perſonen.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Mödling.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Hochzeit).</hi> </head> <p>Geſtern fand die<lb/> Trauung des Frl. Leopoldine <hi rendition="#g">Olbrecht</hi> mit Herrn<lb/> Johann <hi rendition="#g">Goldſchmidt,</hi> einem Sohne des hieſigen Gaſt-<lb/> hofbeſitzers und Gemeindebeirates gleichen Namens, ſtatt.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Matura).</hi> </head> <p>Das Ergebnis der heurigen<lb/> Reifeprüfung an unſerem Realobergymnaſium unter<lb/> dem Vorſitze des Landesſchulinſpektors Dr. <hi rendition="#g">Vrba</hi><lb/> war ein ſehr befriedigendes. Alle Kandidaten erhielten<lb/> ein Zeugnis der Reife, darunter die Abiturienten<lb/><hi rendition="#g">Belai, Gerſtendörfer, Sarauer</hi> (Sohn des<lb/> Vizebürgermeiſters) und <hi rendition="#g">Thauſing</hi> mit Auszeichnung.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head>* <hi rendition="#g">(Reiches Wochenprogramm).</hi> </head> <p>In der<lb/> laufenden Woche gibt es in Mödling drei Veran-<lb/> ſtaltungen, die alle Beachtung verdienen: Morgen<lb/> Donnerſtag einen „Ronacherabend“ im Mödlinger<lb/> Sommertheater zugunſten unſeres tüchtigen Regiſſeurs<lb/> Wilhelm <hi rendition="#g">Janſen</hi> mit ausgezeichneten Gäſten, Freitag<lb/><cb/> in den ſchönen Räumen des Brunner-Brauereihof-<lb/> hotels ein Gaſtſpiel der Mitglieder des Wiener<lb/> Kabaretts „Hölle“ und Samstag die Erſtaufführung<lb/> des Volksſchauſpieles „Am Scheideweg“ von Robert<lb/><hi rendition="#g">Krenn</hi> in Gegenwart des hier als Sommergaſt<lb/> weilenden Autors. <hi rendition="#et"><hi rendition="#aq">H. H.</hi></hi> </p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Unfälle).</hi> </head> <p>Der bei Herrn F. Baltſch in<lb/> Mödling bedienſtete Diener Joſef <hi rendition="#g">Anderl</hi> zog ſich<lb/> vorige Woche durch Sturz einen Schlüſſelbeinbruch<lb/> zu und wurde ins Mödlinger Krankenhaus expediert.<lb/> Der Arbeiter der Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr,<lb/> Gehre & Co., K. <hi rendition="#g">Vögel</hi> wurde von einem nieder-<lb/> fallenden Rohr derart getroffen, daß ihm das Schlüſſel-<lb/> bein gebrochen wurde. Auch er wurde ins Mödlinger<lb/> Krankenhaus transportiert.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Verſuchter Raub).</hi> </head> <p>Der Hilfsarbeiter Anton<lb/><hi rendition="#g">Sorger</hi> erhielt am 17. d. M. in der Mödlinger<lb/> Zahlſtelle der Allg. Krankenunterſtützungskaſſa <hi rendition="#aq">K</hi> 6·40<lb/> Krankengeld ausbezahlt. Zwei Stunden ſpäter kam<lb/> er wieder und verlangte von dem Leiter Ferdinand<lb/><hi rendition="#g">Buchberger</hi> für weitere Zwei Tage Krankengeld.<lb/> Da ihm dies nicht zukam, wurde ihm natürlich die<lb/> Zahlung verweigert, worauf er in den Schalter griff<lb/> und die Geldſchüſſel rauben wollte. Buchberger drängte<lb/> ihn zurück, worauf Sorger flüchten wollte. Buch-<lb/> berger hielt ihn zurück und nun fing Sorger mit ihm<lb/> zu ringen an. Der Schloſſergehilfe <hi rendition="#g">Mareſch</hi> kam<lb/> auf den Lärm hinzu und befreite Buchberger aus<lb/> ſeiner kritiſchen Lage. Sorger wurde der Polizei<lb/> übergeben.</p> </div> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Veitsau.</hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="3"> <head> <hi rendition="#g">(Schützenfeier).</hi> </head> <p>Letzten Donnerstag<lb/> vollzog ſich im Schützenheim der Veitsauer Schützen-<lb/> geſellſchaft die von ihrem verdienſtvollen Schützen-<lb/> meiſter Herrn <hi rendition="#g">Ruhnau</hi> angeregte und in Szene<lb/> geſetzte Symbolfeier, welche, von Schützen und gela-<lb/> denen Gäſten zahlreich beſucht, einen recht gemütlichen<lb/> Verlauf nahm. Als Symbole wurden Büchſe, Ruck-<lb/> ſack und Krügel gewählt. In einer vom Schützengeiſt<lb/> durchdrungenen kernigen Anſprache verwies Herr<lb/><hi rendition="#g">Ruhnau</hi> auf dieſe wichtigen Schützenutenſilien.<lb/> Fräulein Lilli <hi rendition="#g">Ruoff,</hi> das reizende Töchterlein des<lb/> hier auf Sommerfriſche weilenden Buchhalters der<lb/> Berndorfer Fabriksniederlage in Wien, machte als<lb/> Ehrenjungfrau den erſten Schluck aus dem mit köſt-<lb/> lichem Naß gefüllten Schützenhumpen, wobei es fol-<lb/> genden Trinkſpruch ausbrachte: „Hoch Büchſe, Ruck-<lb/> ſack, Krügel, du dreieiniges Symbol, ich trinke dir<lb/> zu Ehren und auf der Schützen Wohl“. Um das<lb/> Arrangement des Abends machte ſich außer dem<lb/> Schützenmeiſter auch ſein Stellvertreter, Herr Förſter<lb/><hi rendition="#g">Peller</hi> ſehr verdient. Der Meiſterſchütze an dieſem<lb/> Abend war Herr <hi rendition="#g">Steen</hi> aus Dänemark, der ſich<lb/> vorübergehend geſchäftlich in Berndorf aufhält; er<lb/> erreichte zwei einander übertreffende Zentrumsſchüſſe<lb/> und erhielt die Tiefſchußprämie ausgefolgt. Nachdem<lb/> auch für das leibliche Wohl der Schützen ſeitens des<lb/> Wirtes Herrn Prendinger in der gewohnten ausge-<lb/> zeichneten Weiſe geſorgt war und weiters das flotte<lb/> Schützenterzett Gelegenheit zum Tanze gab, ſo ward<lb/> allen Wünſchen Rechnung getragen. Der fidele Abend<lb/> wird allen Teilnehmern wieder in angenehmer Er-<lb/> innerung bleiben.</p> </div> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/><lb/> <div type="jAnnouncements" n="1"> <div type="jAn" n="2"> <gap reason="insignificant" unit="lines" quantity="5"/> </div> </div> <div type="jCulturalNews" n="1"> <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Theater</hi> </hi> </head><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Arena in Baden.</hi> </head><lb/> <p>Freitag, den 16. d. M., fand in Hinſicht auf<lb/> die krankheitshalber erfolgte Abſage des Herrn<lb/><hi rendition="#g">Harden</hi> ſtatt der Operette „Die Sprudelfee“ eine<lb/> Repriſe der <hi rendition="#g">„Fledermaus“</hi> ſtatt und Samstag,<lb/> den 17. d. M., gelangte bei beinahe ausverkauftem<lb/> Hauſe <hi rendition="#g">„Der fidele Bauer“</hi> zur Wiederholung.</p><lb/> <p>Die Partie des Vinzenz war aus oberwähntem<lb/> Grunde umbeſetzt worden und ſang daher Herr <hi rendition="#g">Jirka</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0005]
Nr. 58 Mittwoch Badener Zeitung 21. Juli 1909
tat aus dem Staube machen. Die Paſſanten der
Reichsſtraße ſchlugen jedoch Lärm, zwangen den
Chauffeur zum Anhalten und überdies mußte er ſich
noch bequemen, den ſchwerverletzten Radfahrer in ſein
Automobil zu nehmen und ihn nach Mödling ins
Spital zu führen. Gegen Püffel wurde die Anzeige
erſtattet.
— Veruuglücktes Dienſtmädchen. Das
in der Eliſabethſtraße bedienſtete Dienſtmädchen
Božena Schmied zog ſich Sonntag nachmittags beim
Hantieren mit einer Spirituslampe durch eigene Un-
vorſichtigkeit im Geſichte und an den Händen ſo ſtarke
Brandwunden zu, daß ſie durch die Rettungsabteilung
in das Rath’ſche Spital transportiert werden mußte.
— Diebſtahl im Bade. Von zwei Herren
wurde Sonntag im Vöslauer Bade ein größeres
Depot, zirka 5000 K wert, zum Aufbewahren über-
geben, und zwar mit den bisher geübten Regeln der
Vorſicht. Wie unangenehm überraſcht waren aber die
eigentlichen Beſitzer, die Fabrikanten Hugo Hochner
und Arthur Löbl, als ſie ihr Depot nicht mehr
ausgefolgt erhalten konnten, da es ſchon kurz vorher
behoben worden war. Ein abgefeimter Dieb hatte den
ganzen Vorgang ſcharf beobachtet, ſtahl den Herren
die ausgefolgte Marke aus der Kabine und behob
mit Hilfe derſelben und unter Angabe des Loſungs-
wortes den Betrag ſamt goldener Herren-Remontoir-
uhr und Kette. Für den Diener, der hunderte von
Gegenſtänden übernimmt, iſt es nicht möglich, ſich die
einzelnen Perſonen ſo genau zu merken, deshalb
wäre es vielleicht empfehlenswert, derartige größere
Depots mit Photographie zu verſehen oder auf eine
andere Art weiter ſicherzuſtellen.
— Feuer. Dienstag, um 2 Uhr früh, geriet
in Pfaffſtätten eine dem Wirtſchaftsbeſitzer Georg
Aigner gehörige Scheuer in Brand und wurde ſamt
ihrem Inhalte ein Raub der Flammen. Da das
Brandobjekt in der Nähe der Rennſtallungen des
Trabrennplatzes gelegen iſt, war für dieſe große
Gefahr vorhanden, doch herrſchte glücklicherweiſe
völlige Windſtille, ſo daß der Brand auf das Objekt
beſchränkt blieb. Auf dem Brandplatze erſchienen die
Feuerwehren von Baden I, Pfaffſtätten, Baden II,
Tribuswinkel, Weikersdorf, die Traiskirchner Orts-
und Fabriksfeuerwehr von Miskolczy & Co. Die
Entſtehungsurſache des Brandes iſt unbekannt.
— Fahrraddiebſtahl. Dem Geſchäftsleiter
Alois Werner wurde Montag abends in der Jo-
hannesgaſſe vor dem Gaſthauſe Ott ein Fahrrad im
Werte von 120 K von einem unbekannten Täter
geſtohlen.
— Ueberfall. Der im Schloſſe Braiten bei
Herrn Baron Bach bedienſtete Gärtner Anton Me-
licharek wurde vor einigen Tagen auf der Straße
zwiſchen Oeynhauſen und Günſelsdorf von unbe-
kannten Tätern überfallen und ſchwer verletzt. Paſſanten,
die ihn auffanden, veranlaßten ſeinen Transport in
das hieſige Krankenhaus.
— Durch einen Sturz vom Turngerät
zog ſich am 14. d. M. der Schuhmachersſohn Fer-
dinand Nehyba aus Gumpoldskirchen eine ſchwere
Verletzung zu und mußte der Verunglückte in das
Rath’ſche Spital transportiert werden.
— Automobilunfälle. Montag abends
wurde auf dem Joſefsplatze der 14jährige Sohn des
hier zur Sommerfriſche weilenden Buchdruckereibe-
ſitzers Beck, Robert Beck, von einem Poſtautomobil
niedergeſtoßen und leicht verletzt. Das Publikum und
auch die anweſende Mutter des Kindes nahm gegen
den Lenker des Automobils, den Chauffeur J.
Fried, Stellung, doch verſichern einige Zeugen, daß
den Chauffeur kein Verſchulden treffe, da er nicht
nur im kritiſchen Momente langſam fuhr, ſondern
auch Signale abgab, die von beiden eben nicht be-
achtet wurden. Der Vorfall, der ein gerichtliches
Nachſpiel haben dürfte, rief eine große Menſchen-
menge zuſammen. — Während des ſonntägigen
Rennens ſtieß auf dem Wagenſtandplatz des Renn-
platzes ein Automobil mit einem Einſpänner zu-
ſammen, wobei deſſen Vorderräder zertrümmert wurden.
Da der Lenker des Autos den Betroffenen ſofort
entſchädigte, wurde keinerlei Anzeige erſtattet. —
Montag abends ſtieß der Lenker des Automobils
A 194 in der Autonsgaſſe ein Kind nieder, welcher
Vorfall zur Anzeige gebracht wurde.
Korreſpondenzen.
[Eigenberichte der „Badener Zeitung“.]
Alland.
(Vom Uebungsſchießen.) Bei
prächtigem Wetter und reger Beteiligung wurde
letzten Sonntag wieder fleißig geſchoſſen und erhielten
Herr Köck das erſte, Direktor Dr. Sorgo das
zweite und K. Schmeidel das dritte Beſt. Abge-
geben wurden 540 Schüſſe. Als neues Mitglied iſt
Lehrerin Frl. Auguſte Urban beigetreten. Die Bilanz
pro 1908 ergab: 1. Herr J. Kreuzinger
1170 Schüſſe (10225 Kreiſe), 8·739% der Kreiſe;
2. Herr L. Köck 728 Schüſſe (17572 Kreiſe),
8·147% der Kreiſe; 3. F. Hartleben 819 Schüſſe
(6694 Kreiſe), 8·144% der Kreiſe; 4. K. Schmeidel
1239 Schüſſe (9423 Kreiſe), 7·605% der Kreiſe;
5. Direktor Dr. Sorgo 408 Schüſſe (2870 Kreiſe),
7·034% der Kreiſe. Außerhalb der Schützenhalle
hatten ſich zahlreiche Gäſte eingefunden, darunter
auch einige Freunde des Schachſpieles, die hier unter
freiem Himmel mehrere Partien abſolvierten. Sehr
wünſchenswert wäre eine Herrichtung des vom Orte
heraufführenden Weges, der beſonders nach ſtarkem
Regenwetter recht unpaſſabel iſt. Dieſer prächtigſte
Spaziergang zur Schießſtätte mit einladenden Wald-
wieſen und ſchönen Waldwegen verdiente nicht etwa
lediglich wegen der Schützen, ſondern für die Sommer-
gäſte entſprechende Berückſichtigung. Vielleicht unter-
nimmt es der Allander Verſchönerungs-
verein, der alle die Waldwege mit gut angebrachten
Sitzbänken bedacht hat und heuer wieder an ver-
ſchiedenen ſchönen Stellen neue aufgeſtellt hat, im
Zuſammenwirken mit den maßgebenden Behörden die
Herſtellung dieſes Weges durchzuführen.
Berndorf.
(Neubauten). Durch die beiden
neuen Schulen am Griesfeld iſt dem hier erſtehenden
neuen Stadtteil „Neu-Berndorf“ der ſtädtiſche Stempel
aufgedrückt. Die innere Ausſchmückung der Schulen
wird nach Fertigſtellung eine Sehenswürdigkeit bilden.
Architektoniſche Verzierungen und Relieffiguren, welche
auf das Handwerk und die Künſte der verſchiedenen
Völker lehrreich hinweiſen, wechſeln in jedem Klaſſen-
zimmer ab. Herrenhausmitglied Arthur Krupp trägt
die nicht unbedeutenden Koſten für dieſe ſpeziell beor-
derten Künſtlerarbeiten. Unterhalb der Beamtenkolonie
wird gegenwärtig das Haus für den Schulzahnarzt
fertiggeſtelt; alſo auch einen Zahnarzt bekommen die
Berndorfer Schulkinder. — Wie aus verläßlicher
Quelle verlautet, ſoll noch im Laufe des heurigen
Jahres der Bau von 35 neuen Häuſern in Angriff
genommen werden, die alle am Griesfeld zu ſtehen
kommen. Auch am Fuße des Griesfeldes, zu beiden
Seiten der Hernſteinerſtraße, wird fleißig gebaut.
Das gegen Steinhof ſich ausdehnende, auf ſeiner
Weſtſeite von Nadelwäldern begränzte Griesfeld hat
eine überaus ſchöne Lage und iſt zur Entwicklung
eines neuen Stadtteiles ſehr geeignet.
Brunn a. G.
* (Hauptverſammlung).
Während der diesjährigen Hauptverſammlung der
Ortsgruppe des Deutſchen Schulvereines Brunn-
Enzersdorf wurden nachſtehende Herren in die Leitung
gewählt: Bürgermeiſter Adolf Hruza (Obmann),
Sturm (Obmannſtellvertreter), Winkelmann (Zahl-
meiſter), Dworſchak (Zahlmeiſterſtellvertreter),
Schiffner und Rainer (Schriftführer).
(Raufexzeß.) Im Raufhandel verſetzte der
Weingärtner Almann dem Weingärtner M. Glie-
derer mit einer Weingärtnerhaue ſieben ſchwere
Wunden bei. Der Verletzte wurde nach Mödling ins
Krankenhaus geführt.
Maria-Enzersdorf.
* (Kircheneinweihung).
In Gegenwart des fürſtl. Liechtenſteinſchen Oberver-
walters von Ruber, des Mödlinger Bezirksober-
kommiſſärs Dr. Hedbavny, Bezirksrichter Dr.
Triebenbacher, der Bürgermeiſter von Maria-
Enzersdorf und Brunn fand die von uns angemel-
dete Einweihung der reſtaurierten Wallfahrtskirche
durch den Wiener Weihbiſchoff Dr. G. Marſchall
unter großem Gepränge ſtatt, wobei im Spalier die
herzige „Enzersdorfer Landwehr“, putzige Knaben des
hieſigen Kindergartens, in militäriſcher Adjuſtierung
beſonders angenehm auffielen. Seit dieſer Reſtau-
ration hat die weithin bekannte Wallfahrtskirche
einen Faſſungsraum für 2000 Perſonen.
Mödling.
* (Hochzeit). Geſtern fand die
Trauung des Frl. Leopoldine Olbrecht mit Herrn
Johann Goldſchmidt, einem Sohne des hieſigen Gaſt-
hofbeſitzers und Gemeindebeirates gleichen Namens, ſtatt.
* (Matura). Das Ergebnis der heurigen
Reifeprüfung an unſerem Realobergymnaſium unter
dem Vorſitze des Landesſchulinſpektors Dr. Vrba
war ein ſehr befriedigendes. Alle Kandidaten erhielten
ein Zeugnis der Reife, darunter die Abiturienten
Belai, Gerſtendörfer, Sarauer (Sohn des
Vizebürgermeiſters) und Thauſing mit Auszeichnung.
* (Reiches Wochenprogramm). In der
laufenden Woche gibt es in Mödling drei Veran-
ſtaltungen, die alle Beachtung verdienen: Morgen
Donnerſtag einen „Ronacherabend“ im Mödlinger
Sommertheater zugunſten unſeres tüchtigen Regiſſeurs
Wilhelm Janſen mit ausgezeichneten Gäſten, Freitag
in den ſchönen Räumen des Brunner-Brauereihof-
hotels ein Gaſtſpiel der Mitglieder des Wiener
Kabaretts „Hölle“ und Samstag die Erſtaufführung
des Volksſchauſpieles „Am Scheideweg“ von Robert
Krenn in Gegenwart des hier als Sommergaſt
weilenden Autors. H. H.
(Unfälle). Der bei Herrn F. Baltſch in
Mödling bedienſtete Diener Joſef Anderl zog ſich
vorige Woche durch Sturz einen Schlüſſelbeinbruch
zu und wurde ins Mödlinger Krankenhaus expediert.
Der Arbeiter der Röhrenkeſſelfabrik vorm. Dürr,
Gehre & Co., K. Vögel wurde von einem nieder-
fallenden Rohr derart getroffen, daß ihm das Schlüſſel-
bein gebrochen wurde. Auch er wurde ins Mödlinger
Krankenhaus transportiert.
(Verſuchter Raub). Der Hilfsarbeiter Anton
Sorger erhielt am 17. d. M. in der Mödlinger
Zahlſtelle der Allg. Krankenunterſtützungskaſſa K 6·40
Krankengeld ausbezahlt. Zwei Stunden ſpäter kam
er wieder und verlangte von dem Leiter Ferdinand
Buchberger für weitere Zwei Tage Krankengeld.
Da ihm dies nicht zukam, wurde ihm natürlich die
Zahlung verweigert, worauf er in den Schalter griff
und die Geldſchüſſel rauben wollte. Buchberger drängte
ihn zurück, worauf Sorger flüchten wollte. Buch-
berger hielt ihn zurück und nun fing Sorger mit ihm
zu ringen an. Der Schloſſergehilfe Mareſch kam
auf den Lärm hinzu und befreite Buchberger aus
ſeiner kritiſchen Lage. Sorger wurde der Polizei
übergeben.
Veitsau.
(Schützenfeier). Letzten Donnerstag
vollzog ſich im Schützenheim der Veitsauer Schützen-
geſellſchaft die von ihrem verdienſtvollen Schützen-
meiſter Herrn Ruhnau angeregte und in Szene
geſetzte Symbolfeier, welche, von Schützen und gela-
denen Gäſten zahlreich beſucht, einen recht gemütlichen
Verlauf nahm. Als Symbole wurden Büchſe, Ruck-
ſack und Krügel gewählt. In einer vom Schützengeiſt
durchdrungenen kernigen Anſprache verwies Herr
Ruhnau auf dieſe wichtigen Schützenutenſilien.
Fräulein Lilli Ruoff, das reizende Töchterlein des
hier auf Sommerfriſche weilenden Buchhalters der
Berndorfer Fabriksniederlage in Wien, machte als
Ehrenjungfrau den erſten Schluck aus dem mit köſt-
lichem Naß gefüllten Schützenhumpen, wobei es fol-
genden Trinkſpruch ausbrachte: „Hoch Büchſe, Ruck-
ſack, Krügel, du dreieiniges Symbol, ich trinke dir
zu Ehren und auf der Schützen Wohl“. Um das
Arrangement des Abends machte ſich außer dem
Schützenmeiſter auch ſein Stellvertreter, Herr Förſter
Peller ſehr verdient. Der Meiſterſchütze an dieſem
Abend war Herr Steen aus Dänemark, der ſich
vorübergehend geſchäftlich in Berndorf aufhält; er
erreichte zwei einander übertreffende Zentrumsſchüſſe
und erhielt die Tiefſchußprämie ausgefolgt. Nachdem
auch für das leibliche Wohl der Schützen ſeitens des
Wirtes Herrn Prendinger in der gewohnten ausge-
zeichneten Weiſe geſorgt war und weiters das flotte
Schützenterzett Gelegenheit zum Tanze gab, ſo ward
allen Wünſchen Rechnung getragen. Der fidele Abend
wird allen Teilnehmern wieder in angenehmer Er-
innerung bleiben.
_____ Theater
Arena in Baden.
Freitag, den 16. d. M., fand in Hinſicht auf
die krankheitshalber erfolgte Abſage des Herrn
Harden ſtatt der Operette „Die Sprudelfee“ eine
Repriſe der „Fledermaus“ ſtatt und Samstag,
den 17. d. M., gelangte bei beinahe ausverkauftem
Hauſe „Der fidele Bauer“ zur Wiederholung.
Die Partie des Vinzenz war aus oberwähntem
Grunde umbeſetzt worden und ſang daher Herr Jirka
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