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Bayreuther Zeitungen. Nr. 21. Bayreuth, 17. Februar 1752.

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[Beginn Spaltensatz] Domingue, und die 2 anderen auf, die Afri-
canische Küste gekommnen seyen.

Whitehall / vom 2 Febr.

Es ist merck-
würdig und gewiß, daß die Großbritannische
Nation die Entschliessung gefasset, den Grego-
rianischen Calender anzunehmen. Da sich
nun nicht ein jeder von dieser Sache einen rich-
tigen Begriff wird zu machen wissen; so glaubt
man den Lesern keinen unangenehmen Dienst
zu erweisen, wenn man hievon einige Erklärung
giebt, ohne jedoch sich allzusehr in die Mathe-
matick zu vertiefen. Die Abtheilung der Zeit
in Jahre, Monate, Tage und Stunden ist
zwar so alt als die Welt, allein daraus ist eine
Verwirrung entstanden, daß nicht alle Völker
einerley Monate und Jahre beobachtet haben.
Einige haben ihre Jahre nach dem Mond ge-
rechnet, wie die Macedonier, die Juden und
Türcken thun. Andere richteten sich nach dem
Lauf der Sonnen, wie die Persianer, Ethiopier,
Römer und rechneten ihr ordentliches Jahr
zu 365 das Schaltjahr aber zu 366 Tagen. Nach
den Regeln des Romuli hatte das Jahr nur 10
Monate, und wiche also von dem Sonnen-
jahr, oder von der Zeit, welche die Sonne
braucht, den Thierkreis zu durchlaufen, um 61
Tage ab. Numa, sein Nachfolger, als er
sahe daß diese Art zu rechnen mit dem Sonnen-
lauf nicht überein kam, hat die Zahl der Mona-
te auf 12 gesezt. Diese Rechnung traf nicht
allemal richtig zu, und man hat den Predigern
die Sorge überlassen, noch gewisse Tage hinzu
zu sezen, dergestalt daß die Länge des Jahr ver-
änderlich, und um 10 Tage von dem Sonnen-
jahr abgieng. Dieser Jrrthum hat bis zur
Zeit des Julii Cäsaris gedauert, und wurde
sehr mercklich. Er, oder vielmehr der Soßi-
genes, sein Mathematicus, von Geburt ein
Egyptier, hat das Sonnenjahr wieder einge-
sührt. Die Priester haben entwe der aus Bos-
heit, oder vielmehr aus Nachläßigkeit 67 Tage
in der Rechnung ausgelassen. Cäsar machte
bey dieser Gelegenheit ein Jahr von 445 Ta-
[Spaltenumbruch] gen, und man nennte es das Jahr der Ver-
wirrung. Er nahm zu gleicher Zeit das Astro-
nomische Jahr von 365 Tagen und 6 Stun-
den an, der Uberrest von 6 Stunden, welcher
in dem Publico leichtlich Unordnungen hätte
verursachen können, wurde durch einen Tag,
welchen man alle 4 Jahr der Rechnung zugab,
wieder ersezet. Wenn man sich nach dem
Lauf der Sonne richtet, so hat das Jahr nicht
mehr, als 365 Tage 5 Stunden 59 Minuten
Julius Cäsar hat es um 11 Minuten zu lang
gemacht, welche doch in 100 Jahren keinen
ganzen Tag, sondern nur 18 Stunden 20 Mi-
nuten ausmachen; dergestalt daß man binnen
100 Jahren einen Schalttag zu viel hatte. Jn-
zwischen hat sich die ganze Christenheit bis auf
das Jahr 1582 darnach gerichtet, da der Pabst
Gregorius den Calender verbesserte. So-
wohl nach dem Gregorianischen, als Juliani-
schen Calender bestunde das gemeine Jahr in
365 und das Schaltjahr in 366 Tagen. Der
Unterscheid davon bestunde darinnen, daß
bey dem 100sten Jahr 3 ordentliche Jahre bey-
behalten wurden, und daß man erst nach Ver-
lauf 400 Jahre das Schaltjahr hinzusetzte.
Es weichet also alle 400 Jahr 1 Stunde und
20 Minuten von dem Sonnenjahr ab, aber es
fängt in 400 Jahren um 3 Tage das Jahr eher
an, als die Julianische Zeitrechnung. Die
Protestantische Staaten behielten aus einem
Religions=Eifer den Julianischen Calen-
der bis auf 1700 bey, wo er verbessert
wurde.

Hamburg / vom 1 Febr.

Jn der Zeit, da
der Senat mit grossem Vergnügen vernom-
men, daß der Catholische König, auf Recom-
mendation des Kaysers und der Kayserin=Kö-
nigin Majestäten, dem Herrn Klefecker die nö-
thigen Passeports, so ihme zu Bajonne sollten
zugestellet werden, zugestanden hätte, hat selbi-
ger die traurige Nachricht erhalten, dieser
Herr wäre auf der Reise in eine Krankheit ver-
[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] Domingue, und die 2 anderen auf, die Afri-
canische Küste gekommnen seyen.

Whitehall / vom 2 Febr.

Es ist merck-
würdig und gewiß, daß die Großbritannische
Nation die Entschliessung gefasset, den Grego-
rianischen Calender anzunehmen. Da sich
nun nicht ein jeder von dieser Sache einen rich-
tigen Begriff wird zu machen wissen; so glaubt
man den Lesern keinen unangenehmen Dienst
zu erweisen, wenn man hievon einige Erklärung
giebt, ohne jedoch sich allzusehr in die Mathe-
matick zu vertiefen. Die Abtheilung der Zeit
in Jahre, Monate, Tage und Stunden ist
zwar so alt als die Welt, allein daraus ist eine
Verwirrung entstanden, daß nicht alle Völker
einerley Monate und Jahre beobachtet haben.
Einige haben ihre Jahre nach dem Mond ge-
rechnet, wie die Macedonier, die Juden und
Türcken thun. Andere richteten sich nach dem
Lauf der Sonnen, wie die Persianer, Ethiopier,
Römer und rechneten ihr ordentliches Jahr
zu 365 das Schaltjahr aber zu 366 Tagen. Nach
den Regeln des Romuli hatte das Jahr nur 10
Monate, und wiche also von dem Sonnen-
jahr, oder von der Zeit, welche die Sonne
braucht, den Thierkreis zu durchlaufen, um 61
Tage ab. Numa, sein Nachfolger, als er
sahe daß diese Art zu rechnen mit dem Sonnen-
lauf nicht überein kam, hat die Zahl der Mona-
te auf 12 gesezt. Diese Rechnung traf nicht
allemal richtig zu, und man hat den Predigern
die Sorge überlassen, noch gewisse Tage hinzu
zu sezen, dergestalt daß die Länge des Jahr ver-
änderlich, und um 10 Tage von dem Sonnen-
jahr abgieng. Dieser Jrrthum hat bis zur
Zeit des Julii Cäsaris gedauert, und wurde
sehr mercklich. Er, oder vielmehr der Soßi-
genes, sein Mathematicus, von Geburt ein
Egyptier, hat das Sonnenjahr wieder einge-
sührt. Die Priester haben entwe der aus Bos-
heit, oder vielmehr aus Nachläßigkeit 67 Tage
in der Rechnung ausgelassen. Cäsar machte
bey dieser Gelegenheit ein Jahr von 445 Ta-
[Spaltenumbruch] gen, und man nennte es das Jahr der Ver-
wirrung. Er nahm zu gleicher Zeit das Astro-
nomische Jahr von 365 Tagen und 6 Stun-
den an, der Uberrest von 6 Stunden, welcher
in dem Publico leichtlich Unordnungen hätte
verursachen können, wurde durch einen Tag,
welchen man alle 4 Jahr der Rechnung zugab,
wieder ersezet. Wenn man sich nach dem
Lauf der Sonne richtet, so hat das Jahr nicht
mehr, als 365 Tage 5 Stunden 59 Minuten
Julius Cäsar hat es um 11 Minuten zu lang
gemacht, welche doch in 100 Jahren keinen
ganzen Tag, sondern nur 18 Stunden 20 Mi-
nuten ausmachen; dergestalt daß man binnen
100 Jahren einen Schalttag zu viel hatte. Jn-
zwischen hat sich die ganze Christenheit bis auf
das Jahr 1582 darnach gerichtet, da der Pabst
Gregorius den Calender verbesserte. So-
wohl nach dem Gregorianischen, als Juliani-
schen Calender bestunde das gemeine Jahr in
365 und das Schaltjahr in 366 Tagen. Der
Unterscheid davon bestunde darinnen, daß
bey dem 100sten Jahr 3 ordentliche Jahre bey-
behalten wurden, und daß man erst nach Ver-
lauf 400 Jahre das Schaltjahr hinzusetzte.
Es weichet also alle 400 Jahr 1 Stunde und
20 Minuten von dem Sonnenjahr ab, aber es
fängt in 400 Jahren um 3 Tage das Jahr eher
an, als die Julianische Zeitrechnung. Die
Protestantische Staaten behielten aus einem
Religions=Eifer den Julianischen Calen-
der bis auf 1700 bey, wo er verbessert
wurde.

Hamburg / vom 1 Febr.

Jn der Zeit, da
der Senat mit grossem Vergnügen vernom-
men, daß der Catholische König, auf Recom-
mendation des Kaysers und der Kayserin=Kö-
nigin Majestäten, dem Herrn Klefecker die nö-
thigen Passeports, so ihme zu Bajonne sollten
zugestellet werden, zugestanden hätte, hat selbi-
ger die traurige Nachricht erhalten, dieser
Herr wäre auf der Reise in eine Krankheit ver-
[Ende Spaltensatz]

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[83/0003] 83 Domingue, und die 2 anderen auf, die Afri- canische Küste gekommnen seyen. Whitehall / vom 2 Febr. Es ist merck- würdig und gewiß, daß die Großbritannische Nation die Entschliessung gefasset, den Grego- rianischen Calender anzunehmen. Da sich nun nicht ein jeder von dieser Sache einen rich- tigen Begriff wird zu machen wissen; so glaubt man den Lesern keinen unangenehmen Dienst zu erweisen, wenn man hievon einige Erklärung giebt, ohne jedoch sich allzusehr in die Mathe- matick zu vertiefen. Die Abtheilung der Zeit in Jahre, Monate, Tage und Stunden ist zwar so alt als die Welt, allein daraus ist eine Verwirrung entstanden, daß nicht alle Völker einerley Monate und Jahre beobachtet haben. Einige haben ihre Jahre nach dem Mond ge- rechnet, wie die Macedonier, die Juden und Türcken thun. Andere richteten sich nach dem Lauf der Sonnen, wie die Persianer, Ethiopier, Römer und rechneten ihr ordentliches Jahr zu 365 das Schaltjahr aber zu 366 Tagen. Nach den Regeln des Romuli hatte das Jahr nur 10 Monate, und wiche also von dem Sonnen- jahr, oder von der Zeit, welche die Sonne braucht, den Thierkreis zu durchlaufen, um 61 Tage ab. Numa, sein Nachfolger, als er sahe daß diese Art zu rechnen mit dem Sonnen- lauf nicht überein kam, hat die Zahl der Mona- te auf 12 gesezt. Diese Rechnung traf nicht allemal richtig zu, und man hat den Predigern die Sorge überlassen, noch gewisse Tage hinzu zu sezen, dergestalt daß die Länge des Jahr ver- änderlich, und um 10 Tage von dem Sonnen- jahr abgieng. Dieser Jrrthum hat bis zur Zeit des Julii Cäsaris gedauert, und wurde sehr mercklich. Er, oder vielmehr der Soßi- genes, sein Mathematicus, von Geburt ein Egyptier, hat das Sonnenjahr wieder einge- sührt. Die Priester haben entwe der aus Bos- heit, oder vielmehr aus Nachläßigkeit 67 Tage in der Rechnung ausgelassen. Cäsar machte bey dieser Gelegenheit ein Jahr von 445 Ta- gen, und man nennte es das Jahr der Ver- wirrung. Er nahm zu gleicher Zeit das Astro- nomische Jahr von 365 Tagen und 6 Stun- den an, der Uberrest von 6 Stunden, welcher in dem Publico leichtlich Unordnungen hätte verursachen können, wurde durch einen Tag, welchen man alle 4 Jahr der Rechnung zugab, wieder ersezet. Wenn man sich nach dem Lauf der Sonne richtet, so hat das Jahr nicht mehr, als 365 Tage 5 Stunden 59 Minuten Julius Cäsar hat es um 11 Minuten zu lang gemacht, welche doch in 100 Jahren keinen ganzen Tag, sondern nur 18 Stunden 20 Mi- nuten ausmachen; dergestalt daß man binnen 100 Jahren einen Schalttag zu viel hatte. Jn- zwischen hat sich die ganze Christenheit bis auf das Jahr 1582 darnach gerichtet, da der Pabst Gregorius den Calender verbesserte. So- wohl nach dem Gregorianischen, als Juliani- schen Calender bestunde das gemeine Jahr in 365 und das Schaltjahr in 366 Tagen. Der Unterscheid davon bestunde darinnen, daß bey dem 100sten Jahr 3 ordentliche Jahre bey- behalten wurden, und daß man erst nach Ver- lauf 400 Jahre das Schaltjahr hinzusetzte. Es weichet also alle 400 Jahr 1 Stunde und 20 Minuten von dem Sonnenjahr ab, aber es fängt in 400 Jahren um 3 Tage das Jahr eher an, als die Julianische Zeitrechnung. Die Protestantische Staaten behielten aus einem Religions=Eifer den Julianischen Calen- der bis auf 1700 bey, wo er verbessert wurde. Hamburg / vom 1 Febr. Jn der Zeit, da der Senat mit grossem Vergnügen vernom- men, daß der Catholische König, auf Recom- mendation des Kaysers und der Kayserin=Kö- nigin Majestäten, dem Herrn Klefecker die nö- thigen Passeports, so ihme zu Bajonne sollten zugestellet werden, zugestanden hätte, hat selbi- ger die traurige Nachricht erhalten, dieser Herr wäre auf der Reise in eine Krankheit ver-

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Zitationshilfe: Bayreuther Zeitungen. Nr. 21. Bayreuth, 17. Februar 1752, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayreuther21_1752/3>, abgerufen am 24.11.2024.