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Bayreuther Zeitungen. Nr. 23. Bayreuth, 22. Februar 1752.

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[Beginn Spaltensatz] nes bey besagter Gemeine geführten öffentli-
chen Lehramts angetretten und gefeyert.

Versailles / vom 10 Feb.

Kaum ist der
Hof von dem Eindruck, den der Toddes Her-
zogs von Orleans bey ihm verursachet hat,
wieder ein wenig zu sich gekommen, so ist die
Königliche Familie schon wiederum in ein
schmerzliches Leidwesen versetzet worden; in-
deme diesen Vormittag um 11 Uhr die Prinze-
ßin Anna Henrietta von Frankreich, ältere
Tochter Jhro Königlichen Majestäten, im 25
Jahr Jhres Alters aus dieser Zeitlichkeit in die
Ewigkeit übergängen. Diese Prinzeßin,
welche seit einiger Zeit mit einem Catarrh ge-
plaget war, bekam zu Ende verwichener Wo-
che einen Anfall von einem gewaltigen Brust-
Fluß, wozu sich noch ein hitziges Fieber schlug.
Man öfnete Derselben zu verschiedenen ma-
sen so wohl an Fuß, als am Arm die Ader,
und vergaß nichts von allem deme, was zu
Jhrer Genesung hätte beytragen können. Ei-
nige Tage lang schienen diese Hülfsmittel
ganz wohl anzuschlagen, so daß der König,
welcher wegen der ersten Symptomatum eines
gefährlichen Ubels seine Reise nach Bellvue ein-
gestellet hatte, den 8ten bey seinem Aufstehen
sagte, die Prinzeßin befände sich viel besser.
Die aber, welche wissen, wie zärtlich Se. Maj.
Jhre Kinder lieben[unleserliches Material], glaubten dannoch einige
Unruhe an Denenselben wahrzunehmen, wel-
ches sie veranlaßte annoch einige vorhandene
Gefahr zu befürchten. Und in der That es ver-
mehrte sich auch dieselbe von Stund zu Stund,
[Spaltenumbruch] dergestalt, daß diese annoch in der Blüthe ihrer
Jahre stehende Prinzeßin anheute Jhren Geist
in die Hand Jhres Schöpfers aufgegeben.
Se. Majestät der König begaben sich gleich
nach dem Absterben Jhrer geliebtesten Prin-
zeßin Tochter, welche Jhnen nebst der Durch-
lauchtigsten Herzogin von Parma als Zwillin-
gegebohren wurden, nach Trianon, woselbst
Se. Majestät sich bis zur Beerdigung Dersel-
ben aufhalten werden.

Stockholm / vom 28 Jan.

Jhro König-
liche Majestäten sind nebst dem Erbprinzen
von Ulrichsdahl wieder anher gekommen.
Seit dieser Zuruckkunst hat der Ambassadeur
von Dännemarck eine besondere Audienz ge-
habt, worinnen er das Absterben der Königin
seiner Frau, welcher wegen der Hof die Trauer
anlegen wird, notificiret hat. Die Stände
werden sich erst künftige Woche wieder ver-
sammlen.

Coppenhagen / vom 1 Febr.

Man redet
bereits von einer vorseyenden neuen Vermäh-
lung des Königes mit einer Prinzeßin von
Braunschweig=Wolfenbüttel. Durch den
von Norwegen allhier angelangten General
Mangelson hat man vernommen daß die
Gränz Angelegenheit zwischen diesem und dem
Schwedischen Königreiche endlich glücklich zu
Stande gebracht worden, indeme die Com-
missarien, welche seit 3 Jahren dieserwegen
Conferenzen hielten, den 30 Dec. zu Strom-
stadt die Ratifaciationsacte ihres Accords aus-
gewechselt haben.

[Ende Spaltensatz]
AVERTISSEMENT

Der Universitäts=Buchhändler Gotthard Poetsch zu Erlangen, welcher sich abermals mit allerhand schönen
Büchern zu dem bevorstehenden Matthäus=Marckt in Culmbach einfinden und seinen Buchladen bey dem Buchbin-
der Heumann auf dem Marckte häben wird, hat solches hierdurch dem Publico bekannt machen, und die Herren
Bücherliebhaber um ihren gütigen Zuspruch ersuchen lassen wollen.

[Beginn Spaltensatz] nes bey besagter Gemeine geführten öffentli-
chen Lehramts angetretten und gefeyert.

Versailles / vom 10 Feb.

Kaum ist der
Hof von dem Eindruck, den der Toddes Her-
zogs von Orleans bey ihm verursachet hat,
wieder ein wenig zu sich gekommen, so ist die
Königliche Familie schon wiederum in ein
schmerzliches Leidwesen versetzet worden; in-
deme diesen Vormittag um 11 Uhr die Prinze-
ßin Anna Henrietta von Frankreich, ältere
Tochter Jhro Königlichen Majestäten, im 25
Jahr Jhres Alters aus dieser Zeitlichkeit in die
Ewigkeit übergängen. Diese Prinzeßin,
welche seit einiger Zeit mit einem Catarrh ge-
plaget war, bekam zu Ende verwichener Wo-
che einen Anfall von einem gewaltigen Brust-
Fluß, wozu sich noch ein hitziges Fieber schlug.
Man öfnete Derselben zu verschiedenen ma-
sen so wohl an Fuß, als am Arm die Ader,
und vergaß nichts von allem deme, was zu
Jhrer Genesung hätte beytragen können. Ei-
nige Tage lang schienen diese Hülfsmittel
ganz wohl anzuschlagen, so daß der König,
welcher wegen der ersten Symptomatum eines
gefährlichen Ubels seine Reise nach Bellvue ein-
gestellet hatte, den 8ten bey seinem Aufstehen
sagte, die Prinzeßin befände sich viel besser.
Die aber, welche wissen, wie zärtlich Se. Maj.
Jhre Kinder lieben[unleserliches Material], glaubten dannoch einige
Unruhe an Denenselben wahrzunehmen, wel-
ches sie veranlaßte annoch einige vorhandene
Gefahr zu befürchten. Und in der That es ver-
mehrte sich auch dieselbe von Stund zu Stund,
[Spaltenumbruch] dergestalt, daß diese annoch in der Blüthe ihrer
Jahre stehende Prinzeßin anheute Jhren Geist
in die Hand Jhres Schöpfers aufgegeben.
Se. Majestät der König begaben sich gleich
nach dem Absterben Jhrer geliebtesten Prin-
zeßin Tochter, welche Jhnen nebst der Durch-
lauchtigsten Herzogin von Parma als Zwillin-
gegebohren wurden, nach Trianon, woselbst
Se. Majestät sich bis zur Beerdigung Dersel-
ben aufhalten werden.

Stockholm / vom 28 Jan.

Jhro König-
liche Majestäten sind nebst dem Erbprinzen
von Ulrichsdahl wieder anher gekommen.
Seit dieser Zuruckkunst hat der Ambassadeur
von Dännemarck eine besondere Audienz ge-
habt, worinnen er das Absterben der Königin
seiner Frau, welcher wegen der Hof die Trauer
anlegen wird, notificiret hat. Die Stände
werden sich erst künftige Woche wieder ver-
sammlen.

Coppenhagen / vom 1 Febr.

Man redet
bereits von einer vorseyenden neuen Vermäh-
lung des Königes mit einer Prinzeßin von
Braunschweig=Wolfenbüttel. Durch den
von Norwegen allhier angelangten General
Mangelson hat man vernommen daß die
Gränz Angelegenheit zwischen diesem und dem
Schwedischen Königreiche endlich glücklich zu
Stande gebracht worden, indeme die Com-
missarien, welche seit 3 Jahren dieserwegen
Conferenzen hielten, den 30 Dec. zu Strom-
stadt die Ratifaciationsacte ihres Accords aus-
gewechselt haben.

[Ende Spaltensatz]
AVERTISSEMENT

Der Universitäts=Buchhändler Gotthard Poetsch zu Erlangen, welcher sich abermals mit allerhand schönen
Büchern zu dem bevorstehenden Matthäus=Marckt in Culmbach einfinden und seinen Buchladen bey dem Buchbin-
der Heumann auf dem Marckte häben wird, hat solches hierdurch dem Publico bekannt machen, und die Herren
Bücherliebhaber um ihren gütigen Zuspruch ersuchen lassen wollen.

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[92/0004] 92 nes bey besagter Gemeine geführten öffentli- chen Lehramts angetretten und gefeyert. Versailles / vom 10 Feb. Kaum ist der Hof von dem Eindruck, den der Toddes Her- zogs von Orleans bey ihm verursachet hat, wieder ein wenig zu sich gekommen, so ist die Königliche Familie schon wiederum in ein schmerzliches Leidwesen versetzet worden; in- deme diesen Vormittag um 11 Uhr die Prinze- ßin Anna Henrietta von Frankreich, ältere Tochter Jhro Königlichen Majestäten, im 25 Jahr Jhres Alters aus dieser Zeitlichkeit in die Ewigkeit übergängen. Diese Prinzeßin, welche seit einiger Zeit mit einem Catarrh ge- plaget war, bekam zu Ende verwichener Wo- che einen Anfall von einem gewaltigen Brust- Fluß, wozu sich noch ein hitziges Fieber schlug. Man öfnete Derselben zu verschiedenen ma- sen so wohl an Fuß, als am Arm die Ader, und vergaß nichts von allem deme, was zu Jhrer Genesung hätte beytragen können. Ei- nige Tage lang schienen diese Hülfsmittel ganz wohl anzuschlagen, so daß der König, welcher wegen der ersten Symptomatum eines gefährlichen Ubels seine Reise nach Bellvue ein- gestellet hatte, den 8ten bey seinem Aufstehen sagte, die Prinzeßin befände sich viel besser. Die aber, welche wissen, wie zärtlich Se. Maj. Jhre Kinder lieben_ , glaubten dannoch einige Unruhe an Denenselben wahrzunehmen, wel- ches sie veranlaßte annoch einige vorhandene Gefahr zu befürchten. Und in der That es ver- mehrte sich auch dieselbe von Stund zu Stund, dergestalt, daß diese annoch in der Blüthe ihrer Jahre stehende Prinzeßin anheute Jhren Geist in die Hand Jhres Schöpfers aufgegeben. Se. Majestät der König begaben sich gleich nach dem Absterben Jhrer geliebtesten Prin- zeßin Tochter, welche Jhnen nebst der Durch- lauchtigsten Herzogin von Parma als Zwillin- gegebohren wurden, nach Trianon, woselbst Se. Majestät sich bis zur Beerdigung Dersel- ben aufhalten werden. Stockholm / vom 28 Jan. Jhro König- liche Majestäten sind nebst dem Erbprinzen von Ulrichsdahl wieder anher gekommen. Seit dieser Zuruckkunst hat der Ambassadeur von Dännemarck eine besondere Audienz ge- habt, worinnen er das Absterben der Königin seiner Frau, welcher wegen der Hof die Trauer anlegen wird, notificiret hat. Die Stände werden sich erst künftige Woche wieder ver- sammlen. Coppenhagen / vom 1 Febr. Man redet bereits von einer vorseyenden neuen Vermäh- lung des Königes mit einer Prinzeßin von Braunschweig=Wolfenbüttel. Durch den von Norwegen allhier angelangten General Mangelson hat man vernommen daß die Gränz Angelegenheit zwischen diesem und dem Schwedischen Königreiche endlich glücklich zu Stande gebracht worden, indeme die Com- missarien, welche seit 3 Jahren dieserwegen Conferenzen hielten, den 30 Dec. zu Strom- stadt die Ratifaciationsacte ihres Accords aus- gewechselt haben. AVERTISSEMENT Der Universitäts=Buchhändler Gotthard Poetsch zu Erlangen, welcher sich abermals mit allerhand schönen Büchern zu dem bevorstehenden Matthäus=Marckt in Culmbach einfinden und seinen Buchladen bey dem Buchbin- der Heumann auf dem Marckte häben wird, hat solches hierdurch dem Publico bekannt machen, und die Herren Bücherliebhaber um ihren gütigen Zuspruch ersuchen lassen wollen.

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Zitationshilfe: Bayreuther Zeitungen. Nr. 23. Bayreuth, 22. Februar 1752, S. 92. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_bayreuther23_1752/4>, abgerufen am 03.12.2024.