Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 31. Berlin, 8. September 1740.Ao. 1740.
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No. XXXI. Donnerstag, [Abbildung] den 8. September. Berlinische Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen. [Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 8. September. Beschluß der Kaiserlichen Vorstellungen an Da nun der Kaiserliche Hof alles Jhro Kaiserl. Majestät wollen inzwischen verschiede- Wie man nun dem türkischen Grosbotschafter nichts Ao. 1740.
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No. XXXI. Donnerstag, [Abbildung] den 8. September. Berlinische Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen. [Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 8. September. Beschluß der Kaiserlichen Vorstellungen an Da nun der Kaiserliche Hof alles Jhro Kaiserl. Majestät wollen inzwischen verschiede- Wie man nun dem türkischen Grosbotschafter nichts <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001"/> <titlePage type="heading"> <docDate><hi rendition="#aq">Ao</hi>. 1740. <figure/><hi rendition="#aq">No. XXXI.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Donnerstag, <figure/> den 8. September.</hi></docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Berlinische Nachrichten<lb/> von<lb/><hi rendition="#g">Staats= und gelehrten Sachen</hi>.</hi> </titlePart> </docTitle> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head>Berlin, vom 8. September.</head><lb/> <p>Beschluß der Kaiserlichen Vorstellungen an<lb/> den Türkischen Grosbotschafter.</p><lb/> <p><hi rendition="#in">D</hi>a nun der Kaiserliche Hof alles<lb/> gethan, was auch den ehrsüch-<lb/> tigsten Gesandten hätte ver-<lb/> gnügen können, und man ganz<lb/> Wien aufgebracht hatte, so ver-<lb/> fiel der türkische Grosbotschaf-<lb/> ter auf neue Forderungen, wel-<lb/> che den Einzug gänzlich hinderten. Als er nun vollends<lb/> bey denselben krank ward. so glaubte er noch weniger ver-<lb/> pflichtet zu seyn, demjenigen ein Genügen zu leisten, was<lb/> doch vorher so feyerlich abgeredet worden, und welches<lb/> noch dazu gröstentheils in der Schrift stehet, die von dem<lb/> Divan Effendi selbst aufgesetzt worden. Es sind also alle<lb/> die grossen Kosten vergebens gewesen, welche man ange-<lb/><cb n="2"/> wendet, dem Groß=Sultan in der Person seines Gesand-<lb/> ten eine besondere Ehre zu bezeigen.</p><lb/> <p>Jhro Kaiserl. Majestät wollen inzwischen verschiede-<lb/> nes, welches hierbey vorgefallen, an seinen Ort gestellet<lb/> seyn lassen, auch wieder die angegebene Unpäslichkeit<lb/> nichts einwenden, weil das Vorgeben eines Botschaf-<lb/> ters und Ministers wahr und standhaft seyn soll. Da-<lb/> mit aber allen künftigen Einwendungen auf einmal völlig<lb/> abgeholfen werde: so verlangen Höchstdieselben von dem<lb/> Grosbotschafter eine reine, förmliche, und schriftliche<lb/> Erklärung: Ob er sich in allen und jeden Punkten nach<lb/> den Curialien richten wolle, welche in dem 2sten Arti-<lb/> ckel des letzthin mit der Pforte geschlossenen Friedens ent-<lb/> halten sind, und die man ihm aus gültigen Acten und<lb/> Protocollen mitgetheilet; oder ob er durch neuerliche<lb/> Forderungen lieber dem Frieden entgegen handeln<lb/> wolle.</p><lb/> <p>Wie man nun dem türkischen Grosbotschafter nichts<lb/> zumuthet, als was die Gewohnheit, und folglich der Frie-<lb/><cb type="end"/> </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
Ao. 1740.
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No. XXXI.
Donnerstag,
[Abbildung]
den 8. September.
Berlinische Nachrichten
von
Staats= und gelehrten Sachen.
Berlin, vom 8. September.
Beschluß der Kaiserlichen Vorstellungen an
den Türkischen Grosbotschafter.
Da nun der Kaiserliche Hof alles
gethan, was auch den ehrsüch-
tigsten Gesandten hätte ver-
gnügen können, und man ganz
Wien aufgebracht hatte, so ver-
fiel der türkische Grosbotschaf-
ter auf neue Forderungen, wel-
che den Einzug gänzlich hinderten. Als er nun vollends
bey denselben krank ward. so glaubte er noch weniger ver-
pflichtet zu seyn, demjenigen ein Genügen zu leisten, was
doch vorher so feyerlich abgeredet worden, und welches
noch dazu gröstentheils in der Schrift stehet, die von dem
Divan Effendi selbst aufgesetzt worden. Es sind also alle
die grossen Kosten vergebens gewesen, welche man ange-
wendet, dem Groß=Sultan in der Person seines Gesand-
ten eine besondere Ehre zu bezeigen.
Jhro Kaiserl. Majestät wollen inzwischen verschiede-
nes, welches hierbey vorgefallen, an seinen Ort gestellet
seyn lassen, auch wieder die angegebene Unpäslichkeit
nichts einwenden, weil das Vorgeben eines Botschaf-
ters und Ministers wahr und standhaft seyn soll. Da-
mit aber allen künftigen Einwendungen auf einmal völlig
abgeholfen werde: so verlangen Höchstdieselben von dem
Grosbotschafter eine reine, förmliche, und schriftliche
Erklärung: Ob er sich in allen und jeden Punkten nach
den Curialien richten wolle, welche in dem 2sten Arti-
ckel des letzthin mit der Pforte geschlossenen Friedens ent-
halten sind, und die man ihm aus gültigen Acten und
Protocollen mitgetheilet; oder ob er durch neuerliche
Forderungen lieber dem Frieden entgegen handeln
wolle.
Wie man nun dem türkischen Grosbotschafter nichts
zumuthet, als was die Gewohnheit, und folglich der Frie-
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