Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 39. Berlin, 27. September 1740.Ao. 1740.
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No. XXXIX. Dienstag, [Abbildung] den 27. September. Berlinische Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen. [Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 27. September. Wir theilen unsern Lesern ein Paar Erzehlung der Ursachen, welche Se. Majest. Se. Majestät der König von Preussen, haben sich Es ist Jhnen sehr schwer angekommen, diesen Entschluß Allein, da Sich Se. Majestät durch den Prinzen von Man hat vergebens alle Mittel versucht, sich in der Ao. 1740.
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No. XXXIX. Dienstag, [Abbildung] den 27. September. Berlinische Nachrichten von Staats= und gelehrten Sachen. [Beginn Spaltensatz]
Berlin, vom 27. September. Wir theilen unsern Lesern ein Paar Erzehlung der Ursachen, welche Se. Majest. Se. Majestät der König von Preussen, haben sich Es ist Jhnen sehr schwer angekommen, diesen Entschluß Allein, da Sich Se. Majestät durch den Prinzen von Man hat vergebens alle Mittel versucht, sich in der <TEI> <text> <front> <pb facs="#f0001"/> <titlePage type="heading"> <docDate><hi rendition="#aq">Ao</hi>. 1740. <figure/><hi rendition="#aq">No. XXXIX.</hi><lb/><hi rendition="#fr">Dienstag, <figure/> den 27. September.</hi></docDate><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docTitle> <titlePart type="main"> <hi rendition="#fr">Berlinische Nachrichten<lb/> von<lb/><hi rendition="#g">Staats= und gelehrten Sachen</hi>.</hi> </titlePart> </docTitle> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <cb type="start"/> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <head>Berlin, vom 27. September.</head><lb/> <p><hi rendition="#in">W</hi>ir theilen unsern Lesern ein Paar<lb/> Schriften mit, welche das unge-<lb/> rechte Verfahren, des Prinzen und<lb/> Bischofs von Lüttich, bey der Herr-<lb/> stallischen Unruhe bekannt ma-<lb/> chen.</p><lb/> <p>Erzehlung der Ursachen, welche Se. Majest.<lb/> den König von Preussen bewogen haben, ge-<lb/> gen den Prinzen und Bischof von Lüttich, ge-<lb/> rechte Repressalien zu gebrauchen.</p><lb/> <p>Se. Majestät der König von Preussen, haben sich<lb/> endlich durch das Verfahren des Prinzen und Bischofs<lb/> von Lüttich, wieder Willen gezwungen gesehen, das Jh-<lb/> nen zugefügte Unrecht zu ahnden.</p><lb/> <p>Es ist Jhnen sehr schwer angekommen, diesen Entschluß<lb/> zu fassen, um so viel mehr, da Sie Jhren Grundsätzen<lb/> und Jhrer Natur nach, von allem demjenigen entfernet<lb/> sind, was nur mit der Strenge und der Schärfe einige<lb/> Verwandschaft hat.</p><lb/> <cb n="2"/> <p>Allein, da Sich Se. Majestät durch den Prinzen von<lb/> Lüttich gezwungen gesehen, dieses alles bey Seite zu se-<lb/> tzen: so haben Sie kein ander Mittel ergreifen können,<lb/> als ihre Gerechtsame zu vertheidigen, und das unan-<lb/> ständige Betragen sowohl, mit welchem man Dero Mi-<lb/> nister dem von Creutzen begegnet; als auch die Verach-<lb/> tung zu rächen, welche den Prinzen von Lüttich soweit<lb/> gebracht hat, daß er das Schreiben des Königs so gar<lb/> unbeantwortet gelassen. Wie eine allzugrosse Strenge<lb/> der Grausamkeit nahe kommt, so gewinnet auch eine<lb/> allzugrosse Mässigung den Schein der Schwäche. Ob<lb/> nun gleich der König gerne Seinen eigenen Vortheil,<lb/> der Ruhe, und dem allgemeinen Frieden aufgeopfert hät-<lb/> te: so hat Er doch auf eine gleiche Art Seine Ehre nicht<lb/> hintansetzen können, und diese ist der Hauptgrund, wel-<lb/> cher Jhn bewogen hat, ein Mittel zu ergreifen, das sonst<lb/> Seinem Neigungen so entgegen ist.</p><lb/> <p>Man hat vergebens alle Mittel versucht, sich in der<lb/> Güte zu vergleichen. Man hat aber dagegen gesehen,<lb/> daß die Mässigung des Königs, den Prinzen nur in sei-<lb/> nen bisherigen Unternehmungen gestärket.</p><lb/> <cb type="end"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
Ao. 1740.
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No. XXXIX.
Dienstag,
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den 27. September.
Berlinische Nachrichten
von
Staats= und gelehrten Sachen.
Berlin, vom 27. September.
Wir theilen unsern Lesern ein Paar
Schriften mit, welche das unge-
rechte Verfahren, des Prinzen und
Bischofs von Lüttich, bey der Herr-
stallischen Unruhe bekannt ma-
chen.
Erzehlung der Ursachen, welche Se. Majest.
den König von Preussen bewogen haben, ge-
gen den Prinzen und Bischof von Lüttich, ge-
rechte Repressalien zu gebrauchen.
Se. Majestät der König von Preussen, haben sich
endlich durch das Verfahren des Prinzen und Bischofs
von Lüttich, wieder Willen gezwungen gesehen, das Jh-
nen zugefügte Unrecht zu ahnden.
Es ist Jhnen sehr schwer angekommen, diesen Entschluß
zu fassen, um so viel mehr, da Sie Jhren Grundsätzen
und Jhrer Natur nach, von allem demjenigen entfernet
sind, was nur mit der Strenge und der Schärfe einige
Verwandschaft hat.
Allein, da Sich Se. Majestät durch den Prinzen von
Lüttich gezwungen gesehen, dieses alles bey Seite zu se-
tzen: so haben Sie kein ander Mittel ergreifen können,
als ihre Gerechtsame zu vertheidigen, und das unan-
ständige Betragen sowohl, mit welchem man Dero Mi-
nister dem von Creutzen begegnet; als auch die Verach-
tung zu rächen, welche den Prinzen von Lüttich soweit
gebracht hat, daß er das Schreiben des Königs so gar
unbeantwortet gelassen. Wie eine allzugrosse Strenge
der Grausamkeit nahe kommt, so gewinnet auch eine
allzugrosse Mässigung den Schein der Schwäche. Ob
nun gleich der König gerne Seinen eigenen Vortheil,
der Ruhe, und dem allgemeinen Frieden aufgeopfert hät-
te: so hat Er doch auf eine gleiche Art Seine Ehre nicht
hintansetzen können, und diese ist der Hauptgrund, wel-
cher Jhn bewogen hat, ein Mittel zu ergreifen, das sonst
Seinem Neigungen so entgegen ist.
Man hat vergebens alle Mittel versucht, sich in der
Güte zu vergleichen. Man hat aber dagegen gesehen,
daß die Mässigung des Königs, den Prinzen nur in sei-
nen bisherigen Unternehmungen gestärket.
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