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Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 69. Berlin, 10. Juni 1741.

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[Beginn Spaltensatz] metallene Handschue und Sporn; zur Lincken aber
stund ein gleichfalls vergoldeter Helm. Oben hinter
dem Sarge sahe man 2 versilberte gantze Harnische,
und das Brustbild des wohlseeligen Herrn Feld-
Marschalls in der völligen Regiments=Montur, auch
mit einem Cüraß und dem Ordens=Bande gemahlt.
Um den Sarg herum stunden 8 maßiv silberne grosse
Gueridons, und auf jedem 6 silberne Leuchter mit
brennenden weissen Wachs= Kertzen. Der gantze
Platz, wo sich der Sarg befand, war mit schwartzem
Tuch beschlagen, und an den Wänden hingen über
150 silberne Leuchter, auf denen ebenfalls weisse
Wachs=Kertzen brannten. Gestern, als am Tage
des feyerlichen Leichen=Begängnisses, wurde Mittags
von 12 bis 1 Uhr eine Stunde lang mit allen Glo-
cken geläutet, und nachdem das zur Paradirung
commandirte Dohnaische Regiment sich zur bestimm-
ten Zeit vor dem am Molckenmarckte gelegenen
Trauer=Hause eingefunden hatte, gieng der Zug
um 4 Uhr von dannen unter dem Geläute aller Glo-
cken über den Mühlen=Damm, durch die breite
Strasse, bey dem Königl. Schlosse vorbey, über den
Parade=Platz, und die Orange=Brücke, nach der Gar-
nison=Kirche, in dieser Ordnung: 1 ) das erste Ba-
taillon vom löbl. Dohnaischen Regiment, geführet
von seinem Chef, dem Herrn Obristen, Grafen von
Dohna, und dem Herrn Obrist=Wachtmeister von
Jngersleben; 2 ) das zweyte Bataillon dieses Regi-
ments, geführet von dem Herrn Obristen von Kal-
sow, und dem Herrn Obrist= Wachtmeister, Grafen
von Flemming. An den Fahnen, Hautbois, Trom-
meln, und Queer=Pfeiffen, hingen schwartze Flöhre,
und das Regiment trug das Gewehr verkehrt unter
dem lincken Arm. 3 ) Der erste Leichen=Bitter;
4 ) eine von 2 Pferden gezogene Trauer= Kutsche, wo-
rinnen 2 Adeliche Marschälle sassen, welche oben
an ihren Marschalls=Stäben das Hochgräfl. gemahlte
Wapen hatten. 5 ) Der Leichen=Commißarius, nebst
2 Bürgerlichen Marschällen zu Fuß, in langen Trau-
er=Mänteln, mit Flöhren auf den Hüten, und oben
an den beyden Marschalls=Stäben befand sich gleich-
falls das gemahlte Gräfl. Wapen. 6 ) Der Leichen-
Wagen von 6 mit schwartzem Sammet bekleideten
und an der Stirn, wie auch auf der Seite, mit den
gemahlten Gräfl. Wapen=Schildern gezierten Pferden
gezogen. Uber dem Sarge hieng eine lange Decke
von schwartzem Sammet, ebenfalls mit den Wapen-
[Spaltenumbruch] Schildern geschmückt. Oben waren der vergoldete
Helm, der Ring= Kragen, die Scherpe, und der
Degen, zu sehen. Die Zipfel des Leichen=Tuches tru-
gen 4 Ober=Officiers vom Garnison=Regimente, und
überhaupt giengen 16 Ober=Officiers neben dem
Sarge her. 7 ) 4 adeliche Cadets, welche die Ju-
signia auf Küssen von schwartzem Sammet trugen,
nehmlich die Sporn, die Handschue, das Gnaden-
Creutz, den Commando=Stab, den schwartzen Adler-
Orden, nebst dem dazu gehörigen Stern, und dem
Johanniter=Creutz. 8 ) Hinter dem Sarge giengen
der Page des Herrn Feld=Marschalls, 2 Secretairs,
und der Cammer=Diener, in langen=Mänteln mit
Flöhren auf den Hüten. Diesen folgten die sämmtl.
Domestiquen in ihrer Liverey, mit Flöhren auf den
Hüten. 9 ) 2 Ober=Officiers, als Marschälle in einer
Trauer= Kutsche. 10 ) 22 Carossen mit 6 Pferden, wo-
runter sich 4 Königl. Trauer=Kutschen befanden, und 52
zweyspännige. So bald der Sarg vom Leichen-
Wagen abgehoben und in die Garnison=Kirche ge-
bracht, auch die Trauer=Musick geendiget war, gescha-
he die erste Salve aus 30 Canonen, worauf die beyden
Bataillons aus dem kleinen Gewehr gleichfalls fey-
erten, welches 2 mahl wechselsweise wiederholet
wurde, und endl. machte das nochmahlige Geläute aller
Glocken den Beschluß des gantzen Leichen=Begäng-
nisses. Die Parentation hielt der Herr von Flemming
mit allgemeinem Beyfall. Morgen wird die
Gedächtniß=Predigt in hiesiger Garnison= Kirche
gehalten wrden.

Liste dererjenigen Herrn Stabs=Officiers, welche von
Sr. Königl. Maj. den 5ten dieses sind promo-
viret worden.
Zu Feld=Marschalls sind ernennet

Se. Durchl. der Hertzog von Hollstein=Beck, und
der Herr General von Glasenap.

Zum General der Jnfanterie und Gou-
verneur zu Stetin.

Se. Durchl. der Printz von Anhalt=Zerbst.

Zu General=Lieutenants

Die General=Majors von Grävenitz, und von
Jeetz.

Zu General=Majors.

Die Obristen von Bißing, du Moulin, von
Selchow, von Persode, von Gröben, und von
Thümen.

[Ende Spaltensatz]

[Beginn Spaltensatz] metallene Handschue und Sporn; zur Lincken aber
stund ein gleichfalls vergoldeter Helm. Oben hinter
dem Sarge sahe man 2 versilberte gantze Harnische,
und das Brustbild des wohlseeligen Herrn Feld-
Marschalls in der völligen Regiments=Montur, auch
mit einem Cüraß und dem Ordens=Bande gemahlt.
Um den Sarg herum stunden 8 maßiv silberne grosse
Gueridons, und auf jedem 6 silberne Leuchter mit
brennenden weissen Wachs= Kertzen. Der gantze
Platz, wo sich der Sarg befand, war mit schwartzem
Tuch beschlagen, und an den Wänden hingen über
150 silberne Leuchter, auf denen ebenfalls weisse
Wachs=Kertzen brannten. Gestern, als am Tage
des feyerlichen Leichen=Begängnisses, wurde Mittags
von 12 bis 1 Uhr eine Stunde lang mit allen Glo-
cken geläutet, und nachdem das zur Paradirung
commandirte Dohnaische Regiment sich zur bestimm-
ten Zeit vor dem am Molckenmarckte gelegenen
Trauer=Hause eingefunden hatte, gieng der Zug
um 4 Uhr von dannen unter dem Geläute aller Glo-
cken über den Mühlen=Damm, durch die breite
Strasse, bey dem Königl. Schlosse vorbey, über den
Parade=Platz, und die Orange=Brücke, nach der Gar-
nison=Kirche, in dieser Ordnung: 1 ) das erste Ba-
taillon vom löbl. Dohnaischen Regiment, geführet
von seinem Chef, dem Herrn Obristen, Grafen von
Dohna, und dem Herrn Obrist=Wachtmeister von
Jngersleben; 2 ) das zweyte Bataillon dieses Regi-
ments, geführet von dem Herrn Obristen von Kal-
sow, und dem Herrn Obrist= Wachtmeister, Grafen
von Flemming. An den Fahnen, Hautbois, Trom-
meln, und Queer=Pfeiffen, hingen schwartze Flöhre,
und das Regiment trug das Gewehr verkehrt unter
dem lincken Arm. 3 ) Der erste Leichen=Bitter;
4 ) eine von 2 Pferden gezogene Trauer= Kutsche, wo-
rinnen 2 Adeliche Marschälle sassen, welche oben
an ihren Marschalls=Stäben das Hochgräfl. gemahlte
Wapen hatten. 5 ) Der Leichen=Commißarius, nebst
2 Bürgerlichen Marschällen zu Fuß, in langen Trau-
er=Mänteln, mit Flöhren auf den Hüten, und oben
an den beyden Marschalls=Stäben befand sich gleich-
falls das gemahlte Gräfl. Wapen. 6 ) Der Leichen-
Wagen von 6 mit schwartzem Sammet bekleideten
und an der Stirn, wie auch auf der Seite, mit den
gemahlten Gräfl. Wapen=Schildern gezierten Pferden
gezogen. Uber dem Sarge hieng eine lange Decke
von schwartzem Sammet, ebenfalls mit den Wapen-
[Spaltenumbruch] Schildern geschmückt. Oben waren der vergoldete
Helm, der Ring= Kragen, die Scherpe, und der
Degen, zu sehen. Die Zipfel des Leichen=Tuches tru-
gen 4 Ober=Officiers vom Garnison=Regimente, und
überhaupt giengen 16 Ober=Officiers neben dem
Sarge her. 7 ) 4 adeliche Cadets, welche die Ju-
signia auf Küssen von schwartzem Sammet trugen,
nehmlich die Sporn, die Handschue, das Gnaden-
Creutz, den Commando=Stab, den schwartzen Adler-
Orden, nebst dem dazu gehörigen Stern, und dem
Johanniter=Creutz. 8 ) Hinter dem Sarge giengen
der Page des Herrn Feld=Marschalls, 2 Secretairs,
und der Cammer=Diener, in langen=Mänteln mit
Flöhren auf den Hüten. Diesen folgten die sämmtl.
Domestiquen in ihrer Liverey, mit Flöhren auf den
Hüten. 9 ) 2 Ober=Officiers, als Marschälle in einer
Trauer= Kutsche. 10 ) 22 Carossen mit 6 Pferden, wo-
runter sich 4 Königl. Trauer=Kutschen befanden, und 52
zweyspännige. So bald der Sarg vom Leichen-
Wagen abgehoben und in die Garnison=Kirche ge-
bracht, auch die Trauer=Musick geendiget war, gescha-
he die erste Salve aus 30 Canonen, worauf die beyden
Bataillons aus dem kleinen Gewehr gleichfalls fey-
erten, welches 2 mahl wechselsweise wiederholet
wurde, und endl. machte das nochmahlige Geläute aller
Glocken den Beschluß des gantzen Leichen=Begäng-
nisses. Die Parentation hielt der Herr von Flemming
mit allgemeinem Beyfall. Morgen wird die
Gedächtniß=Predigt in hiesiger Garnison= Kirche
gehalten wrden.

Liste dererjenigen Herrn Stabs=Officiers, welche von
Sr. Königl. Maj. den 5ten dieses sind promo-
viret worden.
Zu Feld=Marschalls sind ernennet

Se. Durchl. der Hertzog von Hollstein=Beck, und
der Herr General von Glasenap.

Zum General der Jnfanterie und Gou-
verneur zu Stetin.

Se. Durchl. der Printz von Anhalt=Zerbst.

Zu General=Lieutenants

Die General=Majors von Grävenitz, und von
Jeetz.

Zu General=Majors.

Die Obristen von Bißing, du Moulin, von
Selchow, von Persode, von Gröben, und von
Thümen.

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Zitationshilfe: Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 69. Berlin, 10. Juni 1741, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlin069_1741/2>, abgerufen am 21.11.2024.