Berlinische Nachrichten von Staats- und gelehrten Sachen. Nr. 110. Berlin, 14. September 1741.[Beginn Spaltensatz]
Ministers und Cavalliers unseres Hofes Ordre Gelehrte Sachen. Fortgesetzte Nachricht von dem Leben und Schriften des Wohlseligen Herrn Consisto- rial=Rath Reinbecks. OB sich nun wohl unser werthester Herr Rein- Die Fortsetzung folget künftig. Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben. 1. Machiavellismus Jesuiticus, in welchem die Geheimnisse und Kunst=Griffe, feindl. Anschläge und beson- 2. Jtaliänischer Machiavellismus, oder der in Rom binnen währender Vacanz eines Römischen Ober=Haupts 3. Der Medicinische Machiavellus oder die Staats=Klugheit der Medicorum in gewisse Regeln verfasset, 4. Belustigungen des Verstandes und des Witzes. Augustmonat, und Herbstmonat. jedes Stück 2 Gr. 6 Pf. Jm vorhergehenden Stück, im ersten Chronodisticho ist an statt aVCaqVe, aVLaqVe zu lesen. Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem [Beginn Spaltensatz]
Ministers und Cavalliers unseres Hofes Ordre Gelehrte Sachen. Fortgesetzte Nachricht von dem Leben und Schriften des Wohlseligen Herrn Consisto- rial=Rath Reinbecks. OB sich nun wohl unser werthester Herr Rein- Die Fortsetzung folget künftig. Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben. 1. Machiavellismus Jeſuiticus, in welchem die Geheimnisse und Kunst=Griffe, feindl. Anschläge und beson- 2. Jtaliänischer Machiavellismus, oder der in Rom binnen währender Vacanz eines Römischen Ober=Haupts 3. Der Medicinische Machiavellus oder die Staats=Klugheit der Medicorum in gewisse Regeln verfasset, 4. Belustigungen des Verstandes und des Witzes. Augustmonat, und Herbstmonat. jedes Stück 2 Gr. 6 Pf. Jm vorhergehenden Stück, im ersten Chronodiſticho ist an statt aVCaqVè, aVLaqVe zu lesen. Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0004"/><cb type="start"/> Ministers und Cavalliers unseres Hofes Ordre<lb/> ergangen, sich bereit zu machen, damit sie<lb/> dem öffentlichen Einzuge Sr. Churfürstl. 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Braunschweig=Lüneburgischen<lb/> Leib=Medici, nunmehro schmertzlich betrübten<lb/> Frau Wittwe. Jn solcher gesegneten Verbindung<lb/> zeugete er 12 Kinder, als 8 Söhne, und 4 Töchter,<lb/> von welchen 2 Söhne, und 2 Töchter, ihm schon in<lb/> die Ewigkeit vorangegangen sind. Die übrigen 8,<lb/> nebst einer Enckelin, von der auch bereits selig ver-<lb/> storbenen ältesten Frau Tochter, müssen den frühzei-<lb/> tigen Verlust ihres theuren Herrn Vaters und Groß-<lb/> Vaters wehmüthigst beklagen.</p><lb/> <p> <hi rendition="#c">Die Fortsetzung folget künftig.</hi> </p><lb/> </div> <cb type="end"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div type="jAn" n="1"> <head>Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.</head><lb/> <p>1. <hi rendition="#aq">Machiavellismus Jeſuiticus</hi>, in welchem die Geheimnisse und Kunst=Griffe, feindl. Anschläge und beson-<lb/> dere Lehren der Jesuiten enthalten sind, von <hi rendition="#aq">Ben. Gratioſo</hi>. 2 Gr.</p><lb/> <p>2. 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Ministers und Cavalliers unseres Hofes Ordre
ergangen, sich bereit zu machen, damit sie
dem öffentlichen Einzuge Sr. Churfürstl. Gna-
den von Mayntz zu Franckfurt am Mayn, welcher
den 17ten oder längstens den 24sten November ge-
schehen wird, beywohnen können.
Gelehrte Sachen.
Fortgesetzte Nachricht von dem Leben und
Schriften des Wohlseligen Herrn Consisto-
rial=Rath Reinbecks.
OB sich nun wohl unser werthester Herr Rein-
beck durch seine überzeugenden und gründlich
ausgearbeiteten Schrifften den Beyfall vieler hohen
Standes=Personen und gelehrten Männer erwarb,
welche den Nutzen derselben erkannten, und ihr Ver-
gnügen darüber theils in besondern Briefen, theils
aber in öffentlich zum Vorschein gekommenen Blät-
tern und Wercken, danckbarlich an den Tag legten;
so wurden doch auf der andern Seite Neid und Miß-
gunst durch seine redlichen Absichten dergestalt in den
Harnisch gebracht, daß sie sich nicht scheueten, die
härtesten Feindseligkeiten an ihm auszuüben. Man
überhäufte ihn mit hefftigen Streit=Schrifften,
worinnen sich offt weder Mäßigung, noch Wohlstand,
blicken liessen. Man wolte nicht leiden, daß er ver-
nünftigen Menschen den richtigen Gebrauch der Ver-
nunft, dieses edelsten Gnaden=Geschencks des weisen
Schöpfers, so klar und so lebhafft zeigte. Allein un-
ser Seligster hatte die Kunst gelernet, seine Feinde,
nächst göttlicher Hülfe, durch Sanfftmuth, Gelassen-
heit, Geduld, Standhafftigkeit und Großmuth, glück-
lich zu überwinden. Er vertheidigte seine gerechte
Sache hertzhafft, und ohne einzige Bitterkeit. Er
blieb bey dem Kern, und hielt sich nicht bey den
Schalen auf. Er suchte den Namen und die Güte
des Höchsten nach seinem Vermögen unter den Men-
schen zu verherrlichen. Er kämpfte vor unsere heili-
ge Religion, und vor die Wahrheit. Er wies uns,
daß eine gesunde Welt=Weisheit der reinen GOttes-
Gelahrtheit nicht zuwieder sey. Er war seiner an-
vertrauten Heerde durch Lehre und Wandel ein er-
bauliches Fürbild. Kurtz, das reiche Pfund, das
ihm der Herr verliehen hatte, durffte nicht müßig
liegen, und die stärcksten Wiederwärtigkeiten schienen
ihm viel zu schwach, seinen rühmlichen Vorsatz zu un-
terbrechen. Weil er demnach auf den Winck und
Befehl desjenigen unerschrocken arbeitete, der ihn
beruffen hatte; so gab ihm auch eben derselbe in sei-
nen schweren Amts=Geschäfften manche erquickende
Stunde. Besonders genoß er bis ins 31ste Jahr
den liebreichen Umgang einer tugendhafften und ge-
treuen Ehegattin. Diese empfing er von der Hand
des Höchsten bereits Anno 1710. in der Person der
damahligen Jungfer, Nympha Margaretha
Scottin, einer Tochter des seligen Herrn Robert
Scotts, Churfürstl. Braunschweig=Lüneburgischen
Leib=Medici, nunmehro schmertzlich betrübten
Frau Wittwe. Jn solcher gesegneten Verbindung
zeugete er 12 Kinder, als 8 Söhne, und 4 Töchter,
von welchen 2 Söhne, und 2 Töchter, ihm schon in
die Ewigkeit vorangegangen sind. Die übrigen 8,
nebst einer Enckelin, von der auch bereits selig ver-
storbenen ältesten Frau Tochter, müssen den frühzei-
tigen Verlust ihres theuren Herrn Vaters und Groß-
Vaters wehmüthigst beklagen.
Die Fortsetzung folget künftig.
Bey dem Verleger dieser Zeitungen ist zu haben.
1. Machiavellismus Jeſuiticus, in welchem die Geheimnisse und Kunst=Griffe, feindl. Anschläge und beson-
dere Lehren der Jesuiten enthalten sind, von Ben. Gratioſo. 2 Gr.
2. Jtaliänischer Machiavellismus, oder der in Rom binnen währender Vacanz eines Römischen Ober=Haupts
bey denen Herren Cardinälen sich befindliche Jtaliänische Geist. 1 Gr. 6 Pf.
3. Der Medicinische Machiavellus oder die Staats=Klugheit der Medicorum in gewisse Regeln verfasset,
und zum Nutzen der neuangehenden Practicorum ans Licht gegeben von Philiatro. 1 Gr.
4. Belustigungen des Verstandes und des Witzes. Augustmonat, und Herbstmonat. jedes Stück 2 Gr. 6 Pf.
Jm vorhergehenden Stück, im ersten Chronodiſticho ist an statt aVCaqVè, aVLaqVe zu lesen.
Heute wird das 33ste Blat vom Weltbürger ausgegeben.
Diese Nachrichten werden wöchentlich 3 mal, nemlich Dienstags, Donnerstags und Sonnabends, bey dem
Königl. und der Societät der Wissenschafften privilegirten Buchhandler Ambrosius Haude,
und dem Königl. Hof=Post Amte ausgegeben.
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Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
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Susanne Haaf, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation; Artikelstrukturierung
Weitere Informationen:Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.
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