Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 18. Berlin, 9. Februar 1737.Königl. Academie der Historie paarweise voran giengen, in Paris, den 25. Jan. Am 22. hatte der Päbstliche Nuntius Delci bei Jhro Al- Königl. Academie der Historie paarweise voran giengen, in Paris, den 25. Jan. Am 22. hatte der Päbstliche Nuntius Delci bei Jhro Al- <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0003"/> Königl. Academie der Historie paarweise voran giengen, in<lb/> die Schloß=Kapelle, allwo Jhro Maj. dem Gottes=Dienste,<lb/> welchen diese Academie jährlich bei Gelegenheit der Octave<lb/> der Empfängniß der allerseeligsten Jungfer Marie feiern<lb/> lässet, beiwohnten. Die Messe ward im Hohenpriesterli-<lb/> chen Schmuke von dem Vater Don Joseph Barbosa, Re-<lb/> gularen Priester der göttlichen Vorsehung, und die Lob=Re-<lb/> de von dem Vater Barthelemy de Vasconcellas, aus der<lb/> Gesellschafft Jesu, gehalten. Am siebzehnten ward der<lb/> Geburts=Tag der Prinzeßin von Beira, der ältesten Toch-<lb/> ter der Prinzeßin von Brasilien, und am neunzehnten gleich-<lb/> fals das Geburts=Fest des Königs von Spanien bei Hofe ge-<lb/> feiert, wobei der Adel und die auswärtigen Ministers die<lb/> Gnade hatten Jhro Majestäten die Hand zu küssen.</p> </div><lb/> <div type="jArticle" n="2"> <head>Paris, den 25. Jan.</head><lb/> <p>Am 22. hatte der Päbstliche Nuntius Delci bei Jhro Al-<lb/> lerchristlichsten Maj. ein besonders Gehör wobei er Jhro<lb/> Maj. den Herrn Tempi Erz=Bischof von Nicomedia vor-<lb/> stellte, welcher als Päbstlicher Nuntius nach Brüssel gehet.<lb/> Der Hof machet Anstalt mit Anfang der Fasten von Ver-<lb/> sailles nach Marly zu gehen, und biß instehendes Oster= Fest<lb/> daselbst zu bleiben. Der Herr de la Galiziere hat sich bei<lb/> dem König beurlaubet, und stehet im Begriff abzureisen, Be-<lb/> siz von den Herzogtümern Lothringen und Baar im Namen<lb/> des Königs Stanislaus zu nehmen, da zu gleich die Einräu-<lb/> mung von Philipsburg, Kehl und Trier und zwar den er-<lb/> sten Hornung erfolgen soll. Der König Stanislaus hat<lb/> besagten Herrn de la Galiziere nicht allein zu seinen Kanzler<lb/> und ersten Minister ernennet, sondern er ist auch Jntendant<lb/> über die Herzogtümer Lothringen und Baar, und Königl.<lb/> Französischer Minister an dem Hofe dieses Prinzen. Seine<lb/> Reise und andere Gerähtschafft und ein Teil seiner Bedienten<lb/> sind bereits voraus gegangen. Bei Abkündigung des Frie-<lb/> dens soll nicht allein in der Schloß=Kapelle zu Versailles ein<lb/> solennes <hi rendition="#aq">Te Deum</hi> sondern auch in allen andern Kirchen<lb/> durch das gantze Königreich gesungen werden. Von an-<lb/> dern Freuden=Bezeigungen aber soll nichts dabei vorgehen,<lb/> weil man vorietzo auf ganz besondere Sparsamkeit aller un-<lb/> nötigen Unkosten bedacht ist. Bei der andern verwittibten<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0003]
Königl. Academie der Historie paarweise voran giengen, in
die Schloß=Kapelle, allwo Jhro Maj. dem Gottes=Dienste,
welchen diese Academie jährlich bei Gelegenheit der Octave
der Empfängniß der allerseeligsten Jungfer Marie feiern
lässet, beiwohnten. Die Messe ward im Hohenpriesterli-
chen Schmuke von dem Vater Don Joseph Barbosa, Re-
gularen Priester der göttlichen Vorsehung, und die Lob=Re-
de von dem Vater Barthelemy de Vasconcellas, aus der
Gesellschafft Jesu, gehalten. Am siebzehnten ward der
Geburts=Tag der Prinzeßin von Beira, der ältesten Toch-
ter der Prinzeßin von Brasilien, und am neunzehnten gleich-
fals das Geburts=Fest des Königs von Spanien bei Hofe ge-
feiert, wobei der Adel und die auswärtigen Ministers die
Gnade hatten Jhro Majestäten die Hand zu küssen.
Paris, den 25. Jan.
Am 22. hatte der Päbstliche Nuntius Delci bei Jhro Al-
lerchristlichsten Maj. ein besonders Gehör wobei er Jhro
Maj. den Herrn Tempi Erz=Bischof von Nicomedia vor-
stellte, welcher als Päbstlicher Nuntius nach Brüssel gehet.
Der Hof machet Anstalt mit Anfang der Fasten von Ver-
sailles nach Marly zu gehen, und biß instehendes Oster= Fest
daselbst zu bleiben. Der Herr de la Galiziere hat sich bei
dem König beurlaubet, und stehet im Begriff abzureisen, Be-
siz von den Herzogtümern Lothringen und Baar im Namen
des Königs Stanislaus zu nehmen, da zu gleich die Einräu-
mung von Philipsburg, Kehl und Trier und zwar den er-
sten Hornung erfolgen soll. Der König Stanislaus hat
besagten Herrn de la Galiziere nicht allein zu seinen Kanzler
und ersten Minister ernennet, sondern er ist auch Jntendant
über die Herzogtümer Lothringen und Baar, und Königl.
Französischer Minister an dem Hofe dieses Prinzen. Seine
Reise und andere Gerähtschafft und ein Teil seiner Bedienten
sind bereits voraus gegangen. Bei Abkündigung des Frie-
dens soll nicht allein in der Schloß=Kapelle zu Versailles ein
solennes Te Deum sondern auch in allen andern Kirchen
durch das gantze Königreich gesungen werden. Von an-
dern Freuden=Bezeigungen aber soll nichts dabei vorgehen,
weil man vorietzo auf ganz besondere Sparsamkeit aller un-
nötigen Unkosten bedacht ist. Bei der andern verwittibten
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Peter Fankhauser: Automatische Transformation von TUSTEP nach TEI P5 (DTA-Basisformat).
Deutsches Textarchiv: Metadatenerfassung
Institut für Deutsche Sprache, Mannheim: Bereitstellung der Bilddigitalisate und Volltext-Transkription
Susanne Haaf, Rahel Hartz, Nicole Postelt: Nachkorrektur und Vervollständigung der TEI/DTABf-Annotation
Rahel Hartz: Artikelstrukturierung
Weitere Informationen:Dieser Text wurde aus dem TUSTEP-Format nach TEI-P5 konvertiert und anschließend in das DTA-Basisformat überführt.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |