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Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 55. Berlin, 7. Mai 1737.

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dernisse weggefallen, so wollten Jhro Hochfürstl. Durchl. für
die Jhnen anvertrauete Reichs=General=Feld=Marschalls-
Stelle Dero Herren Mit=Ständen die gebührende Danksa-
gung hiermit abstatten, und was zum Ruhm, Dienst und
Besten Jhro Kaiserl. Maj. und des Reichs einem Reichs-
General=Feld=Marschall zu leisten gebühre, thun und lei-
sten; in Hoffnung man werde Deroselben alle dieser hohen
Charge anklebende Prärogativen um so vielmehr angedey-
hen lassen, da sie seit etlichen 40. Jahren ohne einige Re-
proche
in den vorigen Reichs=Kriegen gedienet, und über
dieses einer der ältesten Fürsten im Römischen Reich wären.

Wien, den 27. April.

Vorgestern nahmen beiderseits regierende Kaiserl. Maje-
stäten nebst denen Durchl. Erz=Herzoginnen und des Herrn
Herzogs von Lothringen Königl. Hoheit das in hiesiger Ge-
gend liegende Caraffische Curaßier Regiment in hohen Au-
genschein; Vor einigen Tagen langten auf der Donau eine
grosse Anzahl Neugeworbene an, welche auch bereits zu de-
nen verschiedenen in Ungarn stehenden Regimentern abgegan-
gen sind. An dem öffentlichen Bruche mit den Türken stehet
gar nicht mehr zu zweifeln, da die leztern Briefe des Herrn
von Dallmanns bekräfftigen, daß der Groß=Vezier aus-
drüklich auf der Zurükgebung Assoffs bestehe, und ohne der-
selben Bewilligung kein Friede zu stifften sey; indem er dem
Herrn Gesandten auf dessen Anhalten um eine endliche Reso-
lution wegen der übergebenen Friedens=Präliminarien, zur
Antwort gegeben: Und was wird der Groß=Sultan dabei
verlieren, wenn er die vorgeschlagenen nachteiligen Bedin-
gungen nicht annimmet, und den Ausschlag auf das Glük
der Waffen ankommen lässet? Könnte man ihm wohl här-
ter begegnen, wenn er den unglüklichsten Feldzug gehabt und
etliche Schlachten verloren hätte? Solchem nach ist an al-
le Generals die Ordre ergangen in der Mitten des Mai mit
denen unterhabenden Truppen bei Semlin, als dem Gene-
neral Rendevons beisammen zu seyn. Wohin der Herzog
von Lothringen und dessen Herr Bruder Prinz Carl längstens
den 17. Mai aufzubrechen gedenken, daher an deren beider-
seitiger kostbaren Feld=Eqvipage um desto eilfertiger gearbei-
tet wird. Der Französische Minister Herr von Theil wird

dernisse weggefallen, so wollten Jhro Hochfürstl. Durchl. für
die Jhnen anvertrauete Reichs=General=Feld=Marschalls-
Stelle Dero Herren Mit=Ständen die gebührende Danksa-
gung hiermit abstatten, und was zum Ruhm, Dienst und
Besten Jhro Kaiserl. Maj. und des Reichs einem Reichs-
General=Feld=Marschall zu leisten gebühre, thun und lei-
sten; in Hoffnung man werde Deroselben alle dieser hohen
Charge anklebende Prärogativen um so vielmehr angedey-
hen lassen, da sie seit etlichen 40. Jahren ohne einige Re-
proche
in den vorigen Reichs=Kriegen gedienet, und über
dieses einer der ältesten Fürsten im Römischen Reich wären.

Wien, den 27. April.

Vorgestern nahmen beiderseits regierende Kaiserl. Maje-
stäten nebst denen Durchl. Erz=Herzoginnen und des Herrn
Herzogs von Lothringen Königl. Hoheit das in hiesiger Ge-
gend liegende Caraffische Curaßier Regiment in hohen Au-
genschein; Vor einigen Tagen langten auf der Donau eine
grosse Anzahl Neugeworbene an, welche auch bereits zu de-
nen verschiedenen in Ungarn stehenden Regimentern abgegan-
gen sind. An dem öffentlichen Bruche mit den Türken stehet
gar nicht mehr zu zweifeln, da die leztern Briefe des Herrn
von Dallmanns bekräfftigen, daß der Groß=Vezier aus-
drüklich auf der Zurükgebung Assoffs bestehe, und ohne der-
selben Bewilligung kein Friede zu stifften sey; indem er dem
Herrn Gesandten auf dessen Anhalten um eine endliche Reso-
lution wegen der übergebenen Friedens=Präliminarien, zur
Antwort gegeben: Und was wird der Groß=Sultan dabei
verlieren, wenn er die vorgeschlagenen nachteiligen Bedin-
gungen nicht annimmet, und den Ausschlag auf das Glük
der Waffen ankommen lässet? Könnte man ihm wohl här-
ter begegnen, wenn er den unglüklichsten Feldzug gehabt und
etliche Schlachten verloren hätte? Solchem nach ist an al-
le Generals die Ordre ergangen in der Mitten des Mai mit
denen unterhabenden Truppen bei Semlin, als dem Gene-
neral Rendevons beisammen zu seyn. Wohin der Herzog
von Lothringen und dessen Herr Bruder Prinz Carl längstens
den 17. Mai aufzubrechen gedenken, daher an deren beider-
seitiger kostbaren Feld=Eqvipage um desto eilfertiger gearbei-
tet wird. Der Französische Minister Herr von Theil wird

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Zitationshilfe: Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 55. Berlin, 7. Mai 1737, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_berlinpz55_1737/5>, abgerufen am 03.12.2024.