Berlinische Privilegierte Zeitung. Nr. 58. Berlin, 14. Mai 1737.than. Aus Siodien sind 150000 Ducaten in den Königl. than. Aus Siodien sind 150000 Ducaten in den Königl. <TEI> <text> <body> <div type="jPoliticalNews" n="1"> <div type="jArticle" n="2"> <p><pb facs="#f0002"/> than. Aus Siodien sind 150000 Ducaten in den Königl.<lb/> Schaz geliefert worden. Wider die Barbarischen Corsaren<lb/> welche die Neapolitanischen Küsten ziemlich beunruhigen,<lb/> sind vier bewaffnete Galeeren zum kreuzen ausgelauffen.<lb/> Von Rom ist der Herzog von Berwik wider alles Vermuten<lb/> am 16. wieder nach Neapolis zurükgegangen, weil er we-<lb/> gen seines schlechten Gesundheits=Zustandes die Reise nach<lb/> Spanien zu unternehmen sich nicht getrauet: Am 14. Vor-<lb/> mittags hat das Cardinals=Collegium der Päbstlichen Ka-<lb/> pelle beigewohnet und weil die Cardinäle Aquaviva und<lb/> Belluga sich dabei zum erstenmal wieder eingefunden, so<lb/> machet man sich Hofnung daß der so lange Zeit gewünschte<lb/> Vergleich ehestens zu Stande kommen werde. Der Schaz-<lb/> Meister Sacripanti lässet zu Civitavechia zwei Galeeren<lb/> ausrüsten wider die See=Räuber auszulauffen, welche die<lb/> See sehr unsicher machen: Ein Spanisches Fahr=Zeug hat<lb/> eine Türkische Caravella erbeutet, welche einige Tage zuvor<lb/> mit einer Römischen Pinke in Gefechte gewesen, dabei der<lb/> Commandeur derselben Hr. Balzarini geblieben. Der Ve-<lb/> netianische Abgesandte, Mocenigo, in Rom hat den 20.<lb/> angefangen seine Abschieds=Besuche bei dem vornehmsten<lb/> Adel zu geben. Daselbst ist eine Päbstl. Verordnung er-<lb/> gangen, daß alle aus Spanien kommende Briefe eröffnet und<lb/> beräuchert werden müssen, weil sich in Catalonien verdächti-<lb/> ge und anstekkende Krankheiten äussern sollen. Der Groß-<lb/> Herzog von Florenz ist von seiner Unpäßligkeit völlig gene-<lb/> sen, und mit den Staats=Ministern täglich in Conferenz.<lb/> Am 20. hat der alte 80 jährige Groß=Prior Del Bene bei<lb/> denselben Audienz gehabt, welche dem Verlaut nach eine<lb/> Streitigkeit mit dem Grafen <gap reason="illegible" unit="chars" quantity="4"/>Cane betroffen hat, wel-<lb/> cher auch zu Ausmachung dieses Streits von Pisa anhero be-<lb/> ruffen werden soll. Am 18. ist der Herr General von Wach-<lb/> tendonk, nach Besichtigung verschiedene Pläze dieses Groß-<lb/> Herzogtum wieder zu Livorno angelanget, wird aber ehe-<lb/> stens nach Pisa abgehen. So wohl von Livorno als andern<lb/> Orten reisen fast täglich Deutsche und Groß=Herzogliche Of-<lb/> ficier ab, um bei der Kaiserlichen Armee in Ungarn zu die-<lb/> nen. Da nach eingelauffenen Nachrichten aus Provence,<lb/> die Handlung mit Catalonien von daraus gesperret, so ma-<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0002]
than. Aus Siodien sind 150000 Ducaten in den Königl.
Schaz geliefert worden. Wider die Barbarischen Corsaren
welche die Neapolitanischen Küsten ziemlich beunruhigen,
sind vier bewaffnete Galeeren zum kreuzen ausgelauffen.
Von Rom ist der Herzog von Berwik wider alles Vermuten
am 16. wieder nach Neapolis zurükgegangen, weil er we-
gen seines schlechten Gesundheits=Zustandes die Reise nach
Spanien zu unternehmen sich nicht getrauet: Am 14. Vor-
mittags hat das Cardinals=Collegium der Päbstlichen Ka-
pelle beigewohnet und weil die Cardinäle Aquaviva und
Belluga sich dabei zum erstenmal wieder eingefunden, so
machet man sich Hofnung daß der so lange Zeit gewünschte
Vergleich ehestens zu Stande kommen werde. Der Schaz-
Meister Sacripanti lässet zu Civitavechia zwei Galeeren
ausrüsten wider die See=Räuber auszulauffen, welche die
See sehr unsicher machen: Ein Spanisches Fahr=Zeug hat
eine Türkische Caravella erbeutet, welche einige Tage zuvor
mit einer Römischen Pinke in Gefechte gewesen, dabei der
Commandeur derselben Hr. Balzarini geblieben. Der Ve-
netianische Abgesandte, Mocenigo, in Rom hat den 20.
angefangen seine Abschieds=Besuche bei dem vornehmsten
Adel zu geben. Daselbst ist eine Päbstl. Verordnung er-
gangen, daß alle aus Spanien kommende Briefe eröffnet und
beräuchert werden müssen, weil sich in Catalonien verdächti-
ge und anstekkende Krankheiten äussern sollen. Der Groß-
Herzog von Florenz ist von seiner Unpäßligkeit völlig gene-
sen, und mit den Staats=Ministern täglich in Conferenz.
Am 20. hat der alte 80 jährige Groß=Prior Del Bene bei
denselben Audienz gehabt, welche dem Verlaut nach eine
Streitigkeit mit dem Grafen ____Cane betroffen hat, wel-
cher auch zu Ausmachung dieses Streits von Pisa anhero be-
ruffen werden soll. Am 18. ist der Herr General von Wach-
tendonk, nach Besichtigung verschiedene Pläze dieses Groß-
Herzogtum wieder zu Livorno angelanget, wird aber ehe-
stens nach Pisa abgehen. So wohl von Livorno als andern
Orten reisen fast täglich Deutsche und Groß=Herzogliche Of-
ficier ab, um bei der Kaiserlichen Armee in Ungarn zu die-
nen. Da nach eingelauffenen Nachrichten aus Provence,
die Handlung mit Catalonien von daraus gesperret, so ma-
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