[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.gene Person verlieben: Von denen wird Weil ein höflicher Mensch gerne etwas Latei-
gene Perſon verlieben: Von denen wird Weil ein hoͤflicher Menſch gerne etwas Latei-
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0020" n="14"/> gene Perſon verlieben: Von denen wird<lb/> man ſchwerlich glauben, daß ſie hoͤflich<lb/> und wohl erzogen ſind; ſondern ihnen<lb/> vielmehr das Zeugnuͤs ihrer groben Un-<lb/> beſcheidenheit ſchrifftlich geben und ver-<lb/> faſſen laſſen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <p>Weil ein hoͤflicher Menſch gerne etwas<lb/> lernet, um ſich bey der galanten Welt<lb/> mehr und mehr beliebt zu machen, ſo wird<lb/> er bey Zuſammenkuͤnfften und Geſell-<lb/> ſchafften, wie auch bey Beſuchung ver-<lb/> trauter Freunde, fleißig zuhoͤren, was<lb/> ſelbige vernuͤnfftig erzehlen und vorbrin-<lb/> gen, und mit ſeinen Zwiſchen-Reden nicht<lb/> plumper Dings hinein fallen; Zumahlen<lb/> wenn man von Sachen redet, welche den<lb/> Horizont ſeiner Vernunfft uͤberſteigen,<lb/> oder wovon er eigentlich noch nicht genug<lb/><hi rendition="#aq">inform</hi>rt und berichtet iſt: Denn da kan<lb/> man ſich, bey verſtaͤndigen Leuten, am<lb/> allererſten zum Gelaͤchter machen, wenn<lb/> man aus Zeitungen und andern Bege-<lb/> benheiten etwas erzehlen will, und hat kei-<lb/> nen Jnbegriff noch Kaͤnntnuͤs der Sache,<lb/> oder der fremden Woͤrter, von welchen<lb/> man redet. Da wird das Franzoͤſiſche,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Latei-</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [14/0020]
gene Perſon verlieben: Von denen wird
man ſchwerlich glauben, daß ſie hoͤflich
und wohl erzogen ſind; ſondern ihnen
vielmehr das Zeugnuͤs ihrer groben Un-
beſcheidenheit ſchrifftlich geben und ver-
faſſen laſſen.
Weil ein hoͤflicher Menſch gerne etwas
lernet, um ſich bey der galanten Welt
mehr und mehr beliebt zu machen, ſo wird
er bey Zuſammenkuͤnfften und Geſell-
ſchafften, wie auch bey Beſuchung ver-
trauter Freunde, fleißig zuhoͤren, was
ſelbige vernuͤnfftig erzehlen und vorbrin-
gen, und mit ſeinen Zwiſchen-Reden nicht
plumper Dings hinein fallen; Zumahlen
wenn man von Sachen redet, welche den
Horizont ſeiner Vernunfft uͤberſteigen,
oder wovon er eigentlich noch nicht genug
informrt und berichtet iſt: Denn da kan
man ſich, bey verſtaͤndigen Leuten, am
allererſten zum Gelaͤchter machen, wenn
man aus Zeitungen und andern Bege-
benheiten etwas erzehlen will, und hat kei-
nen Jnbegriff noch Kaͤnntnuͤs der Sache,
oder der fremden Woͤrter, von welchen
man redet. Da wird das Franzoͤſiſche,
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