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[N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736.

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Segen schencket, und ihr Haus mit schö-
nen Liebes-Früchten zieret und füllet. Zu-
mal wenn selbige von GOtt bey Gesund-
heit und langem Leben erhalten werden,
daß sie selbige, zu ihrem Trost und Freu-
de, groß und tugendlich erziehen können.
Nur geschiehet offt ihre Geburt mit uner-
leidlichen Schmertzen, wobey dann ein
fleißiges Gebet und treuer Beystand gu-
ter Freundinnen vonnöthen ist. Daher
ein sorgsamer Haus-Vatter, der seine Eh-
gemahlin herzlich liebet, zeitlich nach der
Heb-Amm oder Kinder-Muhme schicket,
bey seiner hochschwangern Liebsten allen
möglichen Fleiß und Beystand zu Erleich-
terung ihrer Geburt, anzuwenden, wel-
ches diese um so geneigter und williger
thun wenn er ihnen was in die Hände stös-
set, und ihren Fleiß gleichsam zum Vor-
aus wirbet und bezahlet.



Man schicket gemeiniglich auch bey
dergleichen Zustand, noch zu andern gu-
ten Freundinnen, welche vorhin mit der
Greistenden vielmals umgegangen, wel-
che der Haus-Vatter dienstlich ersuchen
läst, weilen es an dem sey, daß seine Liebste

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B 7

Segen ſchencket, und ihr Haus mit ſchoͤ-
nen Liebes-Fruͤchten zieret und fuͤllet. Zu-
mal wenn ſelbige von GOtt bey Geſund-
heit und langem Leben erhalten werden,
daß ſie ſelbige, zu ihrem Troſt und Freu-
de, groß und tugendlich erziehen koͤnnen.
Nur geſchiehet offt ihre Geburt mit uner-
leidlichen Schmertzen, wobey dann ein
fleißiges Gebet und treuer Beyſtand gu-
ter Freundinnen vonnoͤthen iſt. Daher
ein ſorgſamer Haus-Vatter, der ſeine Eh-
gemahlin herzlich liebet, zeitlich nach der
Heb-Amm oder Kinder-Muhme ſchicket,
bey ſeiner hochſchwangern Liebſten allen
moͤglichen Fleiß und Beyſtand zu Erleich-
terung ihrer Geburt, anzuwenden, wel-
ches dieſe um ſo geneigter und williger
thun wenn er ihnen was in die Haͤnde ſtoͤſ-
ſet, und ihren Fleiß gleichſam zum Vor-
aus wirbet und bezahlet.



Man ſchicket gemeiniglich auch bey
dergleichen Zuſtand, noch zu andern gu-
ten Freundinnen, welche vorhin mit der
Greiſtenden vielmals umgegangen, wel-
che der Haus-Vatter dienſtlich erſuchen
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[37/0043] Segen ſchencket, und ihr Haus mit ſchoͤ- nen Liebes-Fruͤchten zieret und fuͤllet. Zu- mal wenn ſelbige von GOtt bey Geſund- heit und langem Leben erhalten werden, daß ſie ſelbige, zu ihrem Troſt und Freu- de, groß und tugendlich erziehen koͤnnen. Nur geſchiehet offt ihre Geburt mit uner- leidlichen Schmertzen, wobey dann ein fleißiges Gebet und treuer Beyſtand gu- ter Freundinnen vonnoͤthen iſt. Daher ein ſorgſamer Haus-Vatter, der ſeine Eh- gemahlin herzlich liebet, zeitlich nach der Heb-Amm oder Kinder-Muhme ſchicket, bey ſeiner hochſchwangern Liebſten allen moͤglichen Fleiß und Beyſtand zu Erleich- terung ihrer Geburt, anzuwenden, wel- ches dieſe um ſo geneigter und williger thun wenn er ihnen was in die Haͤnde ſtoͤſ- ſet, und ihren Fleiß gleichſam zum Vor- aus wirbet und bezahlet. Man ſchicket gemeiniglich auch bey dergleichen Zuſtand, noch zu andern gu- ten Freundinnen, welche vorhin mit der Greiſtenden vielmals umgegangen, wel- che der Haus-Vatter dienſtlich erſuchen laͤſt, weilen es an dem ſey, daß ſeine Liebſte vor- B 7

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Zitationshilfe: [N. N.]: Kürzliche Anweisung zu Complimenten und höflicher Condvite, für Personen Bürgerlichen Standes. Frankfurt [u. a.], 1736, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_complimente_1736/43>, abgerufen am 09.11.2024.