Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 3. Burg/Berlin, 1838.39 Conversations=Blatt. 40 [Beginn Spaltensatz]
ter Scanderbeg zum kriegerischen Volksthume ausge-bildet und die Kernmacht des gefallenen Ali Pascha von Janina. 10. Die Griechen. Obgleich von den drei 11. Die Wallachen. Es sind die Ueberreste 12. Die Drusen; ein Kleinasiatischer Volksstamm 13. Die Serben auch Raizen genannt; ein 14. Die Bosniaken. Sie sind slavischen 15. Die Bulgaren in der Bulgarei zwischen 16. Die Morlachen, gleichfalls Slaven, 17. Die Slavischen=Wallachen. Größ- [Spaltenumbruch]
[Abbildung]
tentheils östreichische Unterthanen, haben auch über die 18. Die Croaten. Auch mit diesem slavi- 19. Die Montenegriner. Ein ähnliches 20. Die Uskoken. Auch diesen wohnt der 21. Die Juden, über das ganze Land zer- 22. Die Zigeuner in großer Zahl in der Alle übrigen fremden Europäer heißen dort Franken. Die Staatsverfassung. Das orientalische Volksthum selbst hat den Grund 39 Conversations=Blatt. 40 [Beginn Spaltensatz]
ter Scanderbeg zum kriegerischen Volksthume ausge-bildet und die Kernmacht des gefallenen Ali Pascha von Janina. 10. Die Griechen. Obgleich von den drei 11. Die Wallachen. Es sind die Ueberreste 12. Die Drusen; ein Kleinasiatischer Volksstamm 13. Die Serben auch Raizen genannt; ein 14. Die Bosniaken. Sie sind slavischen 15. Die Bulgaren in der Bulgarei zwischen 16. Die Morlachen, gleichfalls Slaven, 17. Die Slavischen=Wallachen. Größ- [Spaltenumbruch]
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tentheils östreichische Unterthanen, haben auch über die 18. Die Croaten. Auch mit diesem slavi- 19. Die Montenegriner. Ein ähnliches 20. Die Uskoken. Auch diesen wohnt der 21. Die Juden, über das ganze Land zer- 22. Die Zigeuner in großer Zahl in der Alle übrigen fremden Europäer heißen dort Franken. Die Staatsverfassung. Das orientalische Volksthum selbst hat den Grund <TEI> <text> <body> <div xml:id="Orient2" type="jArticle" n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0004"/><fw type="header" place="top">39 <hi rendition="#c">Conversations=Blatt.</hi> <hi rendition="#right">40</hi></fw><cb type="start" n="39"/> ter Scanderbeg zum kriegerischen Volksthume ausge-<lb/> bildet und die Kernmacht des gefallenen Ali Pascha<lb/> von Janina.</p><lb/> <p>10. <hi rendition="#g">Die Griechen.</hi> Obgleich von den drei<lb/> Millionen sich ein neues Königreich absonderte, so leben<lb/> doch noch viele unter den Türken zerstreut. 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Tapferkeit ist ihnen nicht<lb/> abzusprechen, doch gründet sich diese nur auf Selbst-<lb/> sucht, Eigennutz und Sinn zu Zügellosigkeit und Em-<lb/> pörung. 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39 Conversations=Blatt. 40
ter Scanderbeg zum kriegerischen Volksthume ausge-
bildet und die Kernmacht des gefallenen Ali Pascha
von Janina.
10. Die Griechen. Obgleich von den drei
Millionen sich ein neues Königreich absonderte, so leben
doch noch viele unter den Türken zerstreut. Schon zur
Zeit als die heidnischen Römer über das Volk herrsch-
ten, war von dem alten griechischen Volksthum nicht
viel mehr übrig, noch weniger zur Zeit des christlich-
oströmischen Reiches, bis endlich unter den Türken jede
Spur verschwand, und nur die Ruinen alter Tempel
und die modernisirte Sprache noch daran erinnerte, so
wie der Geist des alten Hellenismus nur noch in den
Büchern weilte. Die Neugriechen sind nichts als ver-
hunzte Schattenbilder der Altgriechen, von denen man
keine andere Aehnlichkeit als den Namen findet. Die
Liebe zu Künste und Wissenschaften ist in ihrer Knecht-
schaft untergegangen. Der Druck hat ihre Falschheit und
Heuchelei geweckt. Die Strenge ihrer Gebieter hat sie
schlau, listig und verschlagen, treulos und rebellisch ge-
gen jede Ordnung gemacht. Tapferkeit ist ihnen nicht
abzusprechen, doch gründet sich diese nur auf Selbst-
sucht, Eigennutz und Sinn zu Zügellosigkeit und Em-
pörung. Von den Türken gehaßt und verachtet, beklei-
den sie doch bedeutende Aemter als Aerzte, Dolmet-
scher u. s. w.
11. Die Wallachen. Es sind die Ueberreste
der nach Darien versetzten römischen Colonien, die an
der Moldau und Wallachei wohnen und sich mit an-
dern Völkern, namentlich Slaven, vermischten, jedoch
in der Sprache den lateinischen Ursprung verrathen.
Als rohe, griechische Christen, werden sie, trotz ihres
athletischen Aeußern und räuberischen Sinnes, doch ei-
nes servilen und trägen Volkscharakters beschuldigt.
Ein Hospodar gebietet über sie, und das Band, das
an die Türkei sie fesselte, ist im letzten russisch - türki-
schen Kriege ganz locker geworden.
12. Die Drusen; ein Kleinasiatischer Volksstamm
von unbekanntem Ursprunge, ohngefähr nur 200,000
Seelen stark, und am Libanon wohnend, sind zwar den
Türken zinsbar, werden aber von eigenen Emiren, die
unter einem Groß=Emir stehen, regiert, und haben eine
Religion aus geheimnißvollen Gebräuchen saducäischer,
samaritischer und muhamedanischer Dogmen zusammen-
gestellt.
13. Die Serben auch Raizen genannt; ein
slavisches Volk. Sie wohnen in Serbien und haben
die altgriechische Religion.
14. Die Bosniaken. Sie sind slavischen
Ursprungs, wohnen in Bosnien und sind theils Mosle-
mins, theils katholische Christen.
15. Die Bulgaren in der Bulgarei zwischen
der Donau und dem Balkan wohnend, haben die grie-
chisch = christliche und muhamedanische Religion und sind
Slaven.
16. Die Morlachen, gleichfalls Slaven,
wohnen nur theilweise auf türkischem Gebiet.
17. Die Slavischen=Wallachen. Größ-
[Abbildung]
tentheils östreichische Unterthanen, haben auch über die
Grenzen hinaus sich ausgebreitet.
18. Die Croaten. Auch mit diesem slavi-
schen Volke ist es derselbe Fall.
19. Die Montenegriner. Ein ähnliches
slavisches Grenzvolk.
20. Die Uskoken. Auch diesen wohnt der
bekannte slavische Charakter inne, und ihre Sprache
mit den übrigen Völkern gleichen Ursprungs unterschei-
det sich nur in der Dialektick.
21. Die Juden, über das ganze Land zer-
streut, sind auch hier sich gleich.
22. Die Zigeuner in großer Zahl in der
Moldau und Wallachei und am schwarzen Meere, selbst
in Constantinopel verbreitet, leben dort jetzt noch nach
ihren berüchtigten Gebräuchen.
Alle übrigen fremden Europäer heißen dort Franken.
Die Staatsverfassung.
Das orientalische Volksthum selbst hat den Grund
seiner alten und neuen Staatsverfassungen gelegt. Bei den
Türken ist es mit wenigen Veränderungen von Anfang
an bis zur heutigen Zeit fast immer eins und dasselbe
geblieben, und höchstens hat sich nur Eins aus dem
Andern folgerecht entwickelt. Nur Mahmud II. hat
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