Conversations-Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Nr. 4. Burg/Berlin, 1838.[verlorenes Material - 1 Zeile fehlt] Conversations=Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
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[Beginn Spaltensatz] Die beiden Kaiser oder Das Hazardspiel. Eine Szene aus dem Kriegsleben des Jahres 1812. Unter dem verstummten Gefolge, das voll Trauer "Wollen Sie nicht bei Jhrem Bruder zurückblei- "Sire, ich bin Adjudant und gehöre hier vor dem "Gut, so befehle ich, für die Beerdigung eines Segür stieg vom Pferde und trat vor seinem [verlorenes Material – 1 Zeile fehlt] Conversations=Blatt zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände. Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
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[Beginn Spaltensatz] Die beiden Kaiser oder Das Hazardspiel. Eine Szene aus dem Kriegsleben des Jahres 1812. Unter dem verstummten Gefolge, das voll Trauer „Wollen Sie nicht bei Jhrem Bruder zurückblei- „Sire, ich bin Adjudant und gehöre hier vor dem „Gut, so befehle ich, für die Beerdigung eines Segür stieg vom Pferde und trat vor seinem <TEI> <text> <pb facs="#f0001"/> <front> <gap reason="lost" unit="lines" quantity="1"/> <note type="editorial">Text vermutlich: [links:] 1838. [Mitte:] Erscheint jeden Sonnabend. [rechts:] Nro. 4.</note> <titlePage type="heading"> <titlePart type="main"> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Conversations=Blatt<lb/> zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.</hi> </hi> </titlePart><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <docImprint> <publisher> <hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg</hi>.</hi> </publisher> </docImprint> </titlePage><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </front> <body> <figure/><lb/> <cb type="start" n="[49]"/> <div type="jArticle" n="1"> <head><hi rendition="#fr">Die beiden Kaiser</hi><lb/> oder<lb/><hi rendition="#fr"><hi rendition="#g">Das Hazardspiel</hi>.</hi></head><lb/> <argument> <p> <hi rendition="#c">Eine Szene aus dem Kriegsleben des Jahres 1812.<lb/> von<lb/><hi rendition="#g">Freimund Ohnesorgen.</hi><lb/> (Beschluß.)</hi> </p> </argument><lb/> <p>Unter dem verstummten Gefolge, das voll Trauer<lb/> auf den Gebliebenen, voll Bewunderung auf den gro-<lb/> ßen Kaiser blickte, hielt, bleich vom innern Schmerz,<lb/> doch äußerlich im strengen dienstlichen Ernst, Graf Se-<lb/> gür, der Adjudant.</p><lb/> <p>„Wollen Sie nicht bei Jhrem Bruder zurückblei-<lb/><cb n="[50]"/> ben!“ fragte Napoleon, der ihn ungestört seinen unter-<lb/> drückten Schmerz, den die Stimme der Natur in brü-<lb/> derlicher Liebe geweckt hatte, überlassen wollte.</p><lb/> <p>„Sire, ich bin Adjudant und gehöre hier vor dem<lb/> Feinde in Jhr Gefolge,“ entgegnete Segür ernst und fest.</p><lb/> <p>„Gut, so befehle ich, für die Beerdigung eines<lb/> meiner tapfersten Offiziere zu sorgen, wie es seinem<lb/> Range gebührt,“ sprach Napoleon bestimmt.</p><lb/> <p>Segür stieg vom Pferde und trat vor seinem<lb/> Bruder, und die Soldaten traten schweigend zurück<lb/> und entblößten ihre Häupter, während hier und dort<lb/> eine Thräne über die narbige Wange zum kriegerischen<lb/> Barte herabrann.</p><lb/> <cb type="end"/> </div> </body> </text> </TEI> [0001]
_ Conversations=Blatt
zur Unterhaltung und Belehrung für alle Stände.
Redaction, Druck und Verlag der Otto'schen Buchhandlung in Burg.
[Abbildung]
Die beiden Kaiser
oder
Das Hazardspiel.
Eine Szene aus dem Kriegsleben des Jahres 1812.
von
Freimund Ohnesorgen.
(Beschluß.)
Unter dem verstummten Gefolge, das voll Trauer
auf den Gebliebenen, voll Bewunderung auf den gro-
ßen Kaiser blickte, hielt, bleich vom innern Schmerz,
doch äußerlich im strengen dienstlichen Ernst, Graf Se-
gür, der Adjudant.
„Wollen Sie nicht bei Jhrem Bruder zurückblei-
ben!“ fragte Napoleon, der ihn ungestört seinen unter-
drückten Schmerz, den die Stimme der Natur in brü-
derlicher Liebe geweckt hatte, überlassen wollte.
„Sire, ich bin Adjudant und gehöre hier vor dem
Feinde in Jhr Gefolge,“ entgegnete Segür ernst und fest.
„Gut, so befehle ich, für die Beerdigung eines
meiner tapfersten Offiziere zu sorgen, wie es seinem
Range gebührt,“ sprach Napoleon bestimmt.
Segür stieg vom Pferde und trat vor seinem
Bruder, und die Soldaten traten schweigend zurück
und entblößten ihre Häupter, während hier und dort
eine Thräne über die narbige Wange zum kriegerischen
Barte herabrann.
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