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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Altfränkisch, Kleider, Gebräuche u. Sitten, die längst nicht mehr in der Mode sind; wahrscheinlich weil die Frankenherrschaft über Deutschland die erste historische Erinnerung der deutschen Stämme ist.


Altfürstliche Häuser, zur Zeit des deutschen Reiches diejenigen fürstlichen Häuser, welche bereits auf dem Augsburger Reichstage von 1582 unter den Fürsten saßen: die Erzherzoge von Oesterreich, die rhein. Pfalzgrafen, die sächs. Herzoge, die bayer., die Markgrafen von Brandenburg, die Herzoge von Braunschweig u. Württemberg, die hess. Landgrasen, die bad. Markgrafen, die Herzoge von Meklenburg u. Holstein, die Fürsten von Anhalt u. Aremberg, auch die 1592 gefürsteten Ligne.


Altgradisca, Festung in der slavonischen Militärgränze, an der Save, dem türk. Berbir gegenüber, 2500 E., mit einem Rastell (Contumazanstalt).


Althaea officinalis L., Eibisch, die in Deutschland wild vorkommt, aber auch im Großen angebaut wird; denn Wurzel und Blätter sind officinell als erweichende zertheilende Mittel. Man bereitet daraus die Althäpaste oder Reglisse, gewöhnlich Lederzucker genannt; den Althäsyrup (Eibischsaft), und früher wohl auch eine Althäsalbe, welche aber jetzt durch die burgundische Harzsalbe verdrängt ist. Die Wurzeln werden im Herbste gegraben, wenn die Pflanzen im 2. Jahre stehen. Die Anzucht junger Pflanzen kann mittelst Samen oder Vertheilung älterer Pflanzen geschehen. - Sonst wird A. rosea L., die bekannte Herbstrose oder Stockrose, als Zierpflanze viel in Gärten gezogen, insbesondere ihre Spielart A. ros. chinensis, die Zwergmalve. Die Zwergmalve will im Winter immer eine Laubdecke gegen den Frost haben, die anderen Spielarten nur bei schneeloser Kälte.


Althaldensleben, Dorf im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, 2000 E.; die große landwirthschaftliche Gewerbeanstalt von Nathusius: Steingut-, Porzellan-, Fayence-, Gries-, Senf-, Graupen-, Nudel-, Essig-, Runkelrübenzuckerfabrik, Bier- und Branntweinbrennerei, Gypsbrennerei, Oelmühle und Raffinerie, Ziegelbrennerei, Hopfen-, Baum- und Tabakspflanzungen.


Althann, reichsgräfl. Familie in Oesterreich und Schlesien, bei Glatz, begütert, stammt aus Schwaben von den Herren von Thann wie das fürstliche Haus Waldburg, kam im 15. Jahrh. nach Oesterreich: Wolfgang v. A. wurde für seine Dienste im Türkenkriege 1574 Reichsfreiherr, Michael Adolf, Feldmarschall, 1610 Reichsgraf.


Althorp, Viscount, s. Spencer.


Altieri, vornehme römische Familie, ursprünglich Paluzzi, durch Adoption Papst Clemens X. (Aemil. A., der letzte seines Stammes) Namenserben der aussterbenden A. Der Namen des Cardinals A. ist in den letzten Jahren oft genannt worden, sowohl während seiner Nuntiatur in Wien als seit 1848.


Altiloquent, hochtrabend, großsprecherisch; davon Altiloquenz; ähnlich altisonant, hochtönend, Altisonanz.


Altimeter, Höhenmesser, ungew. Ausdruck.


Altin oder Altyn, alte russische Scheidemünze, 4 Pf. werth; als Rechnungsmünze gilt der A. 331/2 = 1 Rubel.


Altiora, lat., das Höhere.


Altioris indaginis, lat., tieferer Forschung.


Altius tollendi jus, lat., das Recht eines Hausbesitzers höher zu bauen.


Altkirch, Stadt im franz. Departement des Oberrheins, 4000 E., ehemals Hauptort der Grafschaft Pfirdt; Viehhandel und industrieller Verkehr.


Altklausel, bei vollkommenem Tonschlusse die gewöhnliche Tonfolge der Altstimme.


Altlehen oder Stammlehen im Gegensatz zum neuen ein solches Lehen, das schon an Nachkommen des ersten Lehensträgers übergegangen ist.


Altmark, sonst eine Provinz der Kurmark Brandenburg, seit 1815 mit dem Reg.-Bez. Magdeburg der preuß. Provinz Sachsen vereinigt, 76 #M. groß, 125000 E., meist sandig; Städte: Stendal, Osterburg, Salzwedel und Gardelegen.


Altmaß oder Hellaichmaß, Maß für den hellen Wein im Gegensatze zu


Altfränkisch, Kleider, Gebräuche u. Sitten, die längst nicht mehr in der Mode sind; wahrscheinlich weil die Frankenherrschaft über Deutschland die erste historische Erinnerung der deutschen Stämme ist.


Altfürstliche Häuser, zur Zeit des deutschen Reiches diejenigen fürstlichen Häuser, welche bereits auf dem Augsburger Reichstage von 1582 unter den Fürsten saßen: die Erzherzoge von Oesterreich, die rhein. Pfalzgrafen, die sächs. Herzoge, die bayer., die Markgrafen von Brandenburg, die Herzoge von Braunschweig u. Württemberg, die hess. Landgrasen, die bad. Markgrafen, die Herzoge von Meklenburg u. Holstein, die Fürsten von Anhalt u. Aremberg, auch die 1592 gefürsteten Ligne.


Altgradisca, Festung in der slavonischen Militärgränze, an der Save, dem türk. Berbir gegenüber, 2500 E., mit einem Rastell (Contumazanstalt).


Althaea officinalis L., Eibisch, die in Deutschland wild vorkommt, aber auch im Großen angebaut wird; denn Wurzel und Blätter sind officinell als erweichende zertheilende Mittel. Man bereitet daraus die Althäpaste oder Reglisse, gewöhnlich Lederzucker genannt; den Althäsyrup (Eibischsaft), und früher wohl auch eine Althäsalbe, welche aber jetzt durch die burgundische Harzsalbe verdrängt ist. Die Wurzeln werden im Herbste gegraben, wenn die Pflanzen im 2. Jahre stehen. Die Anzucht junger Pflanzen kann mittelst Samen oder Vertheilung älterer Pflanzen geschehen. – Sonst wird A. rosea L., die bekannte Herbstrose oder Stockrose, als Zierpflanze viel in Gärten gezogen, insbesondere ihre Spielart A. ros. chinensis, die Zwergmalve. Die Zwergmalve will im Winter immer eine Laubdecke gegen den Frost haben, die anderen Spielarten nur bei schneeloser Kälte.


Althaldensleben, Dorf im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, 2000 E.; die große landwirthschaftliche Gewerbeanstalt von Nathusius: Steingut-, Porzellan-, Fayence-, Gries-, Senf-, Graupen-, Nudel-, Essig-, Runkelrübenzuckerfabrik, Bier- und Branntweinbrennerei, Gypsbrennerei, Oelmühle und Raffinerie, Ziegelbrennerei, Hopfen-, Baum- und Tabakspflanzungen.


Althann, reichsgräfl. Familie in Oesterreich und Schlesien, bei Glatz, begütert, stammt aus Schwaben von den Herren von Thann wie das fürstliche Haus Waldburg, kam im 15. Jahrh. nach Oesterreich: Wolfgang v. A. wurde für seine Dienste im Türkenkriege 1574 Reichsfreiherr, Michael Adolf, Feldmarschall, 1610 Reichsgraf.


Althorp, Viscount, s. Spencer.


Altieri, vornehme römische Familie, ursprünglich Paluzzi, durch Adoption Papst Clemens X. (Aemil. A., der letzte seines Stammes) Namenserben der aussterbenden A. Der Namen des Cardinals A. ist in den letzten Jahren oft genannt worden, sowohl während seiner Nuntiatur in Wien als seit 1848.


Altiloquent, hochtrabend, großsprecherisch; davon Altiloquenz; ähnlich altisonant, hochtönend, Altisonanz.


Altimeter, Höhenmesser, ungew. Ausdruck.


Altin oder Altyn, alte russische Scheidemünze, 4 Pf. werth; als Rechnungsmünze gilt der A. 331/2 = 1 Rubel.


Altiora, lat., das Höhere.


Altioris indaginis, lat., tieferer Forschung.


Altius tollendi jus, lat., das Recht eines Hausbesitzers höher zu bauen.


Altkirch, Stadt im franz. Departement des Oberrheins, 4000 E., ehemals Hauptort der Grafschaft Pfirdt; Viehhandel und industrieller Verkehr.


Altklausel, bei vollkommenem Tonschlusse die gewöhnliche Tonfolge der Altstimme.


Altlehen oder Stammlehen im Gegensatz zum neuen ein solches Lehen, das schon an Nachkommen des ersten Lehensträgers übergegangen ist.


Altmark, sonst eine Provinz der Kurmark Brandenburg, seit 1815 mit dem Reg.-Bez. Magdeburg der preuß. Provinz Sachsen vereinigt, 76 □M. groß, 125000 E., meist sandig; Städte: Stendal, Osterburg, Salzwedel und Gardelegen.


Altmaß oder Hellaichmaß, Maß für den hellen Wein im Gegensatze zu

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[141/0142] Altfränkisch, Kleider, Gebräuche u. Sitten, die längst nicht mehr in der Mode sind; wahrscheinlich weil die Frankenherrschaft über Deutschland die erste historische Erinnerung der deutschen Stämme ist. Altfürstliche Häuser, zur Zeit des deutschen Reiches diejenigen fürstlichen Häuser, welche bereits auf dem Augsburger Reichstage von 1582 unter den Fürsten saßen: die Erzherzoge von Oesterreich, die rhein. Pfalzgrafen, die sächs. Herzoge, die bayer., die Markgrafen von Brandenburg, die Herzoge von Braunschweig u. Württemberg, die hess. Landgrasen, die bad. Markgrafen, die Herzoge von Meklenburg u. Holstein, die Fürsten von Anhalt u. Aremberg, auch die 1592 gefürsteten Ligne. Altgradisca, Festung in der slavonischen Militärgränze, an der Save, dem türk. Berbir gegenüber, 2500 E., mit einem Rastell (Contumazanstalt). Althaea officinalis L., Eibisch, die in Deutschland wild vorkommt, aber auch im Großen angebaut wird; denn Wurzel und Blätter sind officinell als erweichende zertheilende Mittel. Man bereitet daraus die Althäpaste oder Reglisse, gewöhnlich Lederzucker genannt; den Althäsyrup (Eibischsaft), und früher wohl auch eine Althäsalbe, welche aber jetzt durch die burgundische Harzsalbe verdrängt ist. Die Wurzeln werden im Herbste gegraben, wenn die Pflanzen im 2. Jahre stehen. Die Anzucht junger Pflanzen kann mittelst Samen oder Vertheilung älterer Pflanzen geschehen. – Sonst wird A. rosea L., die bekannte Herbstrose oder Stockrose, als Zierpflanze viel in Gärten gezogen, insbesondere ihre Spielart A. ros. chinensis, die Zwergmalve. Die Zwergmalve will im Winter immer eine Laubdecke gegen den Frost haben, die anderen Spielarten nur bei schneeloser Kälte. Althaldensleben, Dorf im preuß. Reg.-Bez. Magdeburg, 2000 E.; die große landwirthschaftliche Gewerbeanstalt von Nathusius: Steingut-, Porzellan-, Fayence-, Gries-, Senf-, Graupen-, Nudel-, Essig-, Runkelrübenzuckerfabrik, Bier- und Branntweinbrennerei, Gypsbrennerei, Oelmühle und Raffinerie, Ziegelbrennerei, Hopfen-, Baum- und Tabakspflanzungen. Althann, reichsgräfl. Familie in Oesterreich und Schlesien, bei Glatz, begütert, stammt aus Schwaben von den Herren von Thann wie das fürstliche Haus Waldburg, kam im 15. Jahrh. nach Oesterreich: Wolfgang v. A. wurde für seine Dienste im Türkenkriege 1574 Reichsfreiherr, Michael Adolf, Feldmarschall, 1610 Reichsgraf. Althorp, Viscount, s. Spencer. Altieri, vornehme römische Familie, ursprünglich Paluzzi, durch Adoption Papst Clemens X. (Aemil. A., der letzte seines Stammes) Namenserben der aussterbenden A. Der Namen des Cardinals A. ist in den letzten Jahren oft genannt worden, sowohl während seiner Nuntiatur in Wien als seit 1848. Altiloquent, hochtrabend, großsprecherisch; davon Altiloquenz; ähnlich altisonant, hochtönend, Altisonanz. Altimeter, Höhenmesser, ungew. Ausdruck. Altin oder Altyn, alte russische Scheidemünze, 4 Pf. werth; als Rechnungsmünze gilt der A. 331/2 = 1 Rubel. Altiora, lat., das Höhere. Altioris indaginis, lat., tieferer Forschung. Altius tollendi jus, lat., das Recht eines Hausbesitzers höher zu bauen. Altkirch, Stadt im franz. Departement des Oberrheins, 4000 E., ehemals Hauptort der Grafschaft Pfirdt; Viehhandel und industrieller Verkehr. Altklausel, bei vollkommenem Tonschlusse die gewöhnliche Tonfolge der Altstimme. Altlehen oder Stammlehen im Gegensatz zum neuen ein solches Lehen, das schon an Nachkommen des ersten Lehensträgers übergegangen ist. Altmark, sonst eine Provinz der Kurmark Brandenburg, seit 1815 mit dem Reg.-Bez. Magdeburg der preuß. Provinz Sachsen vereinigt, 76 □M. groß, 125000 E., meist sandig; Städte: Stendal, Osterburg, Salzwedel und Gardelegen. Altmaß oder Hellaichmaß, Maß für den hellen Wein im Gegensatze zu

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 141. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/142>, abgerufen am 21.11.2024.