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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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des Jupiter Ammon; es war zugleich wichtige Karawanenstation.


Ammonius, der Name mehrerer alexandrinischer Gelehrten. A. im 2. Jahrh. n. Chr., Plutarchs Lehrer. - A. Sakkas, zuerst Christ, später abtrünnig, Philosoph, Stifter der neuplatonischen Schule, Lehrer des Plotinus, Longinus, Porphyrius. - A., im 4. Jahrh. n. Chr., Grammatiker, schrieb ein synonymisches Wörterbuch. - A., Sohn des Hermias, Philosoph zu Ende des 5. Jahrh., suchte die aristotel. und platonische Philosophie zu vereinigen.


Ammonius, St., Ascete des 4. Jahrh., Freund des Antonius, des Vaters der Mönche, wirkte neben diesem wesentlich dazu mit, daß das anachoretische Leben der Mönche in das klösterliche Zusammenleben überging.


Ammonshörner, s. Ammoniten.


Ammunition, was Munition, Schießbedarf.


Amnesie, Nachlaß oder Verlust des Gedächtnisses.


Amnestie, Vergessenheit, Verzeihung, besonders von der Verzeihung politischer Vergehen gebraucht.


Amnion (Schafhäutchen) heißt die innerste von den häutigen Hüllen, welche im menschlichen und thierischen Eie den Embryo umgeben. Sie ist dünn, dabei aber fest und schließt eine eigene Flüssigkeit, das Fruchtwasser in sich, in dem der Embryo gleichsam schwimmt. Das A. größerer Thiere wird als Goldschlägerhäutchen benützt.


Amöbäisch, wechselnd; Amöbäum, Wechselgesang, z. B. in Theokrits und Virgils Hirtengedichten.


Amolliren, erweichen.


Amomen, die unreif abgepflückten Beeren der Pimentpfeffermyrthe, aus denen das Pfefferwasser destillirt wird. Amomum, Ingwer. A. Zingiber L. oder Zingiber officinale Rosc. und Z. Zerumbet Rosc. sind die zwei Pflanzen, deren Wurzeln uns den Ingwer liefern. Brauner u. weißer kommt von derselben Wurzel, je nachdem dieselbe beim Trocknen behandelt wird, und im Handel wird auch westindischer, bengalischer und chinesischer unterschieden. Die beste Sorte kommt aus Bengalen und Malabar. Der Ingwer ist ein magenstärkendes, erwärmendes, stark reizendes Gewürz in der Küche und officinell. Man hat auch eingemachten I. (Zing. conditum), der schon eingemacht aus Indien kommt; ferner bei uns präparirte I.-Morsellen, gegossenen und gebackenen I. Ingwerbier ist ein delicates moussirendes Getränk.


Amöneburg, Stadt in der kurhess, Provinz Oberhessen, 1300 E., letztes Gefecht des 7jährigen Krieges 21. Sept. 1762, durch die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien abgebrochen; Denkmal.


Amor, griech. Eros, der Gott der Liebe.


Amorbach, Stadt im bayer. Unterfranken, 3500 E., Schloß des Fürsten von Leinigen; früher Abtei.


Amoree (frz., -mors), Lockspeise, Zündpulver bei Steinschlössern, Mündung des Bohrloches beim Steinsprengen. Davon Amorciren.


Amoretten, Liebesgötterchen, spätes Product der künstlerischen Mythe.


Amoretti, Carlo, geb. 1741, gest. 1816, classischer Gelehrter und Naturforscher, schrieb über die Wünschelruthe, animalische Electrometrie ein vielgelesenes Buch. - Seine Nichte A. Maria Pellegrina geb. 1756, war Juristin, 1777 Dr. jur., st. 1787.


amorevole, ital., in der Musik lieblich.


Amoriter, ein mächtiger kananitischer Stamm im späteren Gebirge Juda und theilweise auch Ephraim ansäßig, auch jenseits des Jordans in den 2 König reichen Basan und Sichen, von den Israeliten besiegt und unterworfen scheinen sie mit denselben verschmolzen zu sein.


amoroso, ital., in der Musik lieblich, zart.


Amorph, ein nicht krystallisirter mineralischer Körper.


Amorpha, Mißgestalten; Amorphie Mißgestalt, Mißgeburt.


Amortisation. 1. Damit kirchliche Corporationen nicht zu viel Vermögen erwerben und dieses durch den Ueber gang in ihre Hände steuerfrei und dem Verkehre durch Verkauf, Vererbung u. s. w. entzogen werde, gleichsam ersterbe, daher der kirchliche Eigenthümer

des Jupiter Ammon; es war zugleich wichtige Karawanenstation.


Ammonius, der Name mehrerer alexandrinischer Gelehrten. A. im 2. Jahrh. n. Chr., Plutarchs Lehrer. – A. Sakkas, zuerst Christ, später abtrünnig, Philosoph, Stifter der neuplatonischen Schule, Lehrer des Plotinus, Longinus, Porphyrius. – A., im 4. Jahrh. n. Chr., Grammatiker, schrieb ein synonymisches Wörterbuch. – A., Sohn des Hermias, Philosoph zu Ende des 5. Jahrh., suchte die aristotel. und platonische Philosophie zu vereinigen.


Ammonius, St., Ascete des 4. Jahrh., Freund des Antonius, des Vaters der Mönche, wirkte neben diesem wesentlich dazu mit, daß das anachoretische Leben der Mönche in das klösterliche Zusammenleben überging.


Ammonshörner, s. Ammoniten.


Ammunition, was Munition, Schießbedarf.


Amnesie, Nachlaß oder Verlust des Gedächtnisses.


Amnestie, Vergessenheit, Verzeihung, besonders von der Verzeihung politischer Vergehen gebraucht.


Amnion (Schafhäutchen) heißt die innerste von den häutigen Hüllen, welche im menschlichen und thierischen Eie den Embryo umgeben. Sie ist dünn, dabei aber fest und schließt eine eigene Flüssigkeit, das Fruchtwasser in sich, in dem der Embryo gleichsam schwimmt. Das A. größerer Thiere wird als Goldschlägerhäutchen benützt.


Amöbäisch, wechselnd; Amöbäum, Wechselgesang, z. B. in Theokrits und Virgils Hirtengedichten.


Amolliren, erweichen.


Amomen, die unreif abgepflückten Beeren der Pimentpfeffermyrthe, aus denen das Pfefferwasser destillirt wird. Amomum, Ingwer. A. Zingiber L. oder Zingiber officinale Rosc. und Z. Zerumbet Rosc. sind die zwei Pflanzen, deren Wurzeln uns den Ingwer liefern. Brauner u. weißer kommt von derselben Wurzel, je nachdem dieselbe beim Trocknen behandelt wird, und im Handel wird auch westindischer, bengalischer und chinesischer unterschieden. Die beste Sorte kommt aus Bengalen und Malabar. Der Ingwer ist ein magenstärkendes, erwärmendes, stark reizendes Gewürz in der Küche und officinell. Man hat auch eingemachten I. (Zing. conditum), der schon eingemacht aus Indien kommt; ferner bei uns präparirte I.-Morsellen, gegossenen und gebackenen I. Ingwerbier ist ein delicates moussirendes Getränk.


Amöneburg, Stadt in der kurhess, Provinz Oberhessen, 1300 E., letztes Gefecht des 7jährigen Krieges 21. Sept. 1762, durch die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien abgebrochen; Denkmal.


Amor, griech. Eros, der Gott der Liebe.


Amorbach, Stadt im bayer. Unterfranken, 3500 E., Schloß des Fürsten von Leinigen; früher Abtei.


Amoree (frz., –mors), Lockspeise, Zündpulver bei Steinschlössern, Mündung des Bohrloches beim Steinsprengen. Davon Amorciren.


Amoretten, Liebesgötterchen, spätes Product der künstlerischen Mythe.


Amoretti, Carlo, geb. 1741, gest. 1816, classischer Gelehrter und Naturforscher, schrieb über die Wünschelruthe, animalische Electrometrie ein vielgelesenes Buch. – Seine Nichte A. Maria Pellegrina geb. 1756, war Juristin, 1777 Dr. jur., st. 1787.


amorevole, ital., in der Musik lieblich.


Amoriter, ein mächtiger kananitischer Stamm im späteren Gebirge Juda und theilweise auch Ephraim ansäßig, auch jenseits des Jordans in den 2 König reichen Basan und Sichen, von den Israeliten besiegt und unterworfen scheinen sie mit denselben verschmolzen zu sein.


amoroso, ital., in der Musik lieblich, zart.


Amorph, ein nicht krystallisirter mineralischer Körper.


Amorpha, Mißgestalten; Amorphie Mißgestalt, Mißgeburt.


Amortisation. 1. Damit kirchliche Corporationen nicht zu viel Vermögen erwerben und dieses durch den Ueber gang in ihre Hände steuerfrei und dem Verkehre durch Verkauf, Vererbung u. s. w. entzogen werde, gleichsam ersterbe, daher der kirchliche Eigenthümer

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[161/0162] des Jupiter Ammon; es war zugleich wichtige Karawanenstation. Ammonius, der Name mehrerer alexandrinischer Gelehrten. A. im 2. Jahrh. n. Chr., Plutarchs Lehrer. – A. Sakkas, zuerst Christ, später abtrünnig, Philosoph, Stifter der neuplatonischen Schule, Lehrer des Plotinus, Longinus, Porphyrius. – A., im 4. Jahrh. n. Chr., Grammatiker, schrieb ein synonymisches Wörterbuch. – A., Sohn des Hermias, Philosoph zu Ende des 5. Jahrh., suchte die aristotel. und platonische Philosophie zu vereinigen. Ammonius, St., Ascete des 4. Jahrh., Freund des Antonius, des Vaters der Mönche, wirkte neben diesem wesentlich dazu mit, daß das anachoretische Leben der Mönche in das klösterliche Zusammenleben überging. Ammonshörner, s. Ammoniten. Ammunition, was Munition, Schießbedarf. Amnesie, Nachlaß oder Verlust des Gedächtnisses. Amnestie, Vergessenheit, Verzeihung, besonders von der Verzeihung politischer Vergehen gebraucht. Amnion (Schafhäutchen) heißt die innerste von den häutigen Hüllen, welche im menschlichen und thierischen Eie den Embryo umgeben. Sie ist dünn, dabei aber fest und schließt eine eigene Flüssigkeit, das Fruchtwasser in sich, in dem der Embryo gleichsam schwimmt. Das A. größerer Thiere wird als Goldschlägerhäutchen benützt. Amöbäisch, wechselnd; Amöbäum, Wechselgesang, z. B. in Theokrits und Virgils Hirtengedichten. Amolliren, erweichen. Amomen, die unreif abgepflückten Beeren der Pimentpfeffermyrthe, aus denen das Pfefferwasser destillirt wird. Amomum, Ingwer. A. Zingiber L. oder Zingiber officinale Rosc. und Z. Zerumbet Rosc. sind die zwei Pflanzen, deren Wurzeln uns den Ingwer liefern. Brauner u. weißer kommt von derselben Wurzel, je nachdem dieselbe beim Trocknen behandelt wird, und im Handel wird auch westindischer, bengalischer und chinesischer unterschieden. Die beste Sorte kommt aus Bengalen und Malabar. Der Ingwer ist ein magenstärkendes, erwärmendes, stark reizendes Gewürz in der Küche und officinell. Man hat auch eingemachten I. (Zing. conditum), der schon eingemacht aus Indien kommt; ferner bei uns präparirte I.-Morsellen, gegossenen und gebackenen I. Ingwerbier ist ein delicates moussirendes Getränk. Amöneburg, Stadt in der kurhess, Provinz Oberhessen, 1300 E., letztes Gefecht des 7jährigen Krieges 21. Sept. 1762, durch die Nachricht von der Unterzeichnung der Friedenspräliminarien abgebrochen; Denkmal. Amor, griech. Eros, der Gott der Liebe. Amorbach, Stadt im bayer. Unterfranken, 3500 E., Schloß des Fürsten von Leinigen; früher Abtei. Amoree (frz., –mors), Lockspeise, Zündpulver bei Steinschlössern, Mündung des Bohrloches beim Steinsprengen. Davon Amorciren. Amoretten, Liebesgötterchen, spätes Product der künstlerischen Mythe. Amoretti, Carlo, geb. 1741, gest. 1816, classischer Gelehrter und Naturforscher, schrieb über die Wünschelruthe, animalische Electrometrie ein vielgelesenes Buch. – Seine Nichte A. Maria Pellegrina geb. 1756, war Juristin, 1777 Dr. jur., st. 1787. amorevole, ital., in der Musik lieblich. Amoriter, ein mächtiger kananitischer Stamm im späteren Gebirge Juda und theilweise auch Ephraim ansäßig, auch jenseits des Jordans in den 2 König reichen Basan und Sichen, von den Israeliten besiegt und unterworfen scheinen sie mit denselben verschmolzen zu sein. amoroso, ital., in der Musik lieblich, zart. Amorph, ein nicht krystallisirter mineralischer Körper. Amorpha, Mißgestalten; Amorphie Mißgestalt, Mißgeburt. Amortisation. 1. Damit kirchliche Corporationen nicht zu viel Vermögen erwerben und dieses durch den Ueber gang in ihre Hände steuerfrei und dem Verkehre durch Verkauf, Vererbung u. s. w. entzogen werde, gleichsam ersterbe, daher der kirchliche Eigenthümer

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/162>, abgerufen am 18.05.2024.