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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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und Faustus Socinus, deren Anhänger, die Socinianer, in Polen und Siebenbürgen einige Ausbreitung erlangten; auch im 17. und 18. Jahrh. gab es antitrinitarische Sektirer. Die Leugner aller Offenbarung können nicht zu den A. gezählt werden.


Antitropische Lage, die verkehrte Lage des Fötus.


Antium, feste und reiche Stadt der Volsker, mit gutem Hafen, auch in der röm. Zeit bedeutend und Lieblingsaufenthalt vornehmer Familien; später durch die Saracenen zerstört. Jetzt Porto d'Anzo, Fundort des belveder. Apollo, des borghesischen Fechters und anderer Antiken.


Antogast, Badeort am Fuße des Kniebis im Großh. Baden, eisenhaltige Quellen.


Antomarchi, Franc., Corse, Prosektor in Florenz, 1819 Napoleons Leibarzt auf St. Helena, schrieb "les derniers moments de Napoleon", st. 1838.


Anton, von dem röm. Antonius; häufiger Name; unter den Fürsten nennen wir:


Anton von Bourbon, geb. 1518, ältester Sohn des Herzogs von Vendome, vermählt mit Johanna d'Albret, der Erbtochter von Navarra, Vater Heinrichs IV., ein sehr schwankender Charakter; zuerst königlich, dann hugenottisch, hierauf wieder katholisch und königlich starb im Kriege gegen die Hugenotten 1562 vor Rouen an einer Wunde.


Anton von Portugal, Sohn des kön. Prinzen Ludwig von Beja und einer Jüdin, ward Johanniter, Conetable des Reichs, sprach nach dem Tode des Königs Heinrich, der dem bei Alcazarquivir gegen die Mauren gebliebenen Sebastian gefolgt war (1578), die Krone an, behauptend, seine Mutter sei rechtmäßig verheirathet gewesen. Die Portugiesen erklärten sich für ihn, aber Philipp II. behauptete die Herrschaft durch die Siege des Herzogs von Alba (1530), und Antons Versuche mit einer franz. Flotte (1582) und mit einer englischen (1589) hatten keinen bessern Erfolg; er st. zu Paris 1595.


Anton, König von Sachsen, geb. 1755, bestieg nach dem Tode seines kinderlosen Bruders Friedrich August den 5. Mai 1827 den Thron; die Bewegungen nach 1830 führten zu einer Aenderung der Regierungsform und zur Mitregentschaft seines Neffen des Prinzen Friedrich; A. st. 6. Juni 1836.


Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. 1633, trat 1710 zu der kathol. Kirche zurück, nachdem er die Frage seines Gewissens mit kathol. und protest. Theologen lange und ernstlich berathen hatte. Er war zugleich Freund der Kunst und Wissenschaft, Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft, selbst Schriftsteller: "Christfürstliches Davids Harpfenspiel, geistliche Lieder; Aramena; Octavia; 50 Gründe, warum die kath. Religion allen anderen Glaubensbekenntnissen vorzuziehen." Er st. 27. März 1714.


Anton Ulrich, geb. 1714, von Braunschweig-Wolfenbüttel, verheirathet 1739 mit Elisabeth von Mecklenburg, der späteren Anna Karlowna, theilte deren Schicksal, s. Anna Karlowna.


Antonelli, geb. 1806 in Sannino bei Terracina, in dem großen römischen Seminar erzogen, Kardinal seit dem 12. Juni 1847; unter Pius IX. Unterstaatssekretär des Innern wurde er durch die Revolution vertrieben, ist aber jetzt Staatssekretär und Präsident, der einflußreichste Staatsmann der Curie.


Antonello von Messina, Maler, geb. um 1414, lernte bei van Eik in Flandern die Oelmalerei und brachte sie nach Venedig und Italien; st. 1493.


Antonia, St., röm. Wittwe und Martyrerin, Gedächtnißtag 1. April; A. St., Jungfrau und Martyrerin, Gedächtn. 30. Apr.; A. St., Aebtissin zu Thebais, Gedächtn. 2. Mai; A. St., Jungfrau und Martyrerin, Gedächtn, 1. März.


Antonina, Martyrerin unter Diocletian, Gedächtn. 1. März.


Antoninus, St., geb. 1389 zu Florenz, Dominikaner, Erzbischof von Florenz, ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit, Enthaltsamkeit und Wohlthätigkeit, starb 1459; Gedächtn. 2. Mai.


Antoninus Pius, eig. Titus Aelius Hadrianus Antoninus, Adoptivsohn und Nachfolger Kaiser Hadrians von 138

und Faustus Socinus, deren Anhänger, die Socinianer, in Polen und Siebenbürgen einige Ausbreitung erlangten; auch im 17. und 18. Jahrh. gab es antitrinitarische Sektirer. Die Leugner aller Offenbarung können nicht zu den A. gezählt werden.


Antitropische Lage, die verkehrte Lage des Fötus.


Antium, feste und reiche Stadt der Volsker, mit gutem Hafen, auch in der röm. Zeit bedeutend und Lieblingsaufenthalt vornehmer Familien; später durch die Saracenen zerstört. Jetzt Porto dʼAnzo, Fundort des belveder. Apollo, des borghesischen Fechters und anderer Antiken.


Antogast, Badeort am Fuße des Kniebis im Großh. Baden, eisenhaltige Quellen.


Antomarchi, Franc., Corse, Prosektor in Florenz, 1819 Napoleons Leibarzt auf St. Helena, schrieb „les derniers moments de Napoleon“, st. 1838.


Anton, von dem röm. Antonius; häufiger Name; unter den Fürsten nennen wir:


Anton von Bourbon, geb. 1518, ältester Sohn des Herzogs von Vendome, vermählt mit Johanna dʼAlbret, der Erbtochter von Navarra, Vater Heinrichs IV., ein sehr schwankender Charakter; zuerst königlich, dann hugenottisch, hierauf wieder katholisch und königlich starb im Kriege gegen die Hugenotten 1562 vor Rouen an einer Wunde.


Anton von Portugal, Sohn des kön. Prinzen Ludwig von Beja und einer Jüdin, ward Johanniter, Conetable des Reichs, sprach nach dem Tode des Königs Heinrich, der dem bei Alcazarquivir gegen die Mauren gebliebenen Sebastian gefolgt war (1578), die Krone an, behauptend, seine Mutter sei rechtmäßig verheirathet gewesen. Die Portugiesen erklärten sich für ihn, aber Philipp II. behauptete die Herrschaft durch die Siege des Herzogs von Alba (1530), und Antons Versuche mit einer franz. Flotte (1582) und mit einer englischen (1589) hatten keinen bessern Erfolg; er st. zu Paris 1595.


Anton, König von Sachsen, geb. 1755, bestieg nach dem Tode seines kinderlosen Bruders Friedrich August den 5. Mai 1827 den Thron; die Bewegungen nach 1830 führten zu einer Aenderung der Regierungsform und zur Mitregentschaft seines Neffen des Prinzen Friedrich; A. st. 6. Juni 1836.


Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. 1633, trat 1710 zu der kathol. Kirche zurück, nachdem er die Frage seines Gewissens mit kathol. und protest. Theologen lange und ernstlich berathen hatte. Er war zugleich Freund der Kunst und Wissenschaft, Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft, selbst Schriftsteller: „Christfürstliches Davids Harpfenspiel, geistliche Lieder; Aramena; Octavia; 50 Gründe, warum die kath. Religion allen anderen Glaubensbekenntnissen vorzuziehen.“ Er st. 27. März 1714.


Anton Ulrich, geb. 1714, von Braunschweig-Wolfenbüttel, verheirathet 1739 mit Elisabeth von Mecklenburg, der späteren Anna Karlowna, theilte deren Schicksal, s. Anna Karlowna.


Antonelli, geb. 1806 in Sannino bei Terracina, in dem großen römischen Seminar erzogen, Kardinal seit dem 12. Juni 1847; unter Pius IX. Unterstaatssekretär des Innern wurde er durch die Revolution vertrieben, ist aber jetzt Staatssekretär und Präsident, der einflußreichste Staatsmann der Curie.


Antonello von Messina, Maler, geb. um 1414, lernte bei van Eik in Flandern die Oelmalerei und brachte sie nach Venedig und Italien; st. 1493.


Antonia, St., röm. Wittwe und Martyrerin, Gedächtnißtag 1. April; A. St., Jungfrau und Martyrerin, Gedächtn. 30. Apr.; A. St., Aebtissin zu Thebais, Gedächtn. 2. Mai; A. St., Jungfrau und Martyrerin, Gedächtn, 1. März.


Antonina, Martyrerin unter Diocletian, Gedächtn. 1. März.


Antoninus, St., geb. 1389 zu Florenz, Dominikaner, Erzbischof von Florenz, ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit, Enthaltsamkeit und Wohlthätigkeit, starb 1459; Gedächtn. 2. Mai.


Antoninus Pius, eig. Titus Aelius Hadrianus Antoninus, Adoptivsohn und Nachfolger Kaiser Hadrians von 138

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[211/0212] und Faustus Socinus, deren Anhänger, die Socinianer, in Polen und Siebenbürgen einige Ausbreitung erlangten; auch im 17. und 18. Jahrh. gab es antitrinitarische Sektirer. Die Leugner aller Offenbarung können nicht zu den A. gezählt werden. Antitropische Lage, die verkehrte Lage des Fötus. Antium, feste und reiche Stadt der Volsker, mit gutem Hafen, auch in der röm. Zeit bedeutend und Lieblingsaufenthalt vornehmer Familien; später durch die Saracenen zerstört. Jetzt Porto dʼAnzo, Fundort des belveder. Apollo, des borghesischen Fechters und anderer Antiken. Antogast, Badeort am Fuße des Kniebis im Großh. Baden, eisenhaltige Quellen. Antomarchi, Franc., Corse, Prosektor in Florenz, 1819 Napoleons Leibarzt auf St. Helena, schrieb „les derniers moments de Napoleon“, st. 1838. Anton, von dem röm. Antonius; häufiger Name; unter den Fürsten nennen wir: Anton von Bourbon, geb. 1518, ältester Sohn des Herzogs von Vendome, vermählt mit Johanna dʼAlbret, der Erbtochter von Navarra, Vater Heinrichs IV., ein sehr schwankender Charakter; zuerst königlich, dann hugenottisch, hierauf wieder katholisch und königlich starb im Kriege gegen die Hugenotten 1562 vor Rouen an einer Wunde. Anton von Portugal, Sohn des kön. Prinzen Ludwig von Beja und einer Jüdin, ward Johanniter, Conetable des Reichs, sprach nach dem Tode des Königs Heinrich, der dem bei Alcazarquivir gegen die Mauren gebliebenen Sebastian gefolgt war (1578), die Krone an, behauptend, seine Mutter sei rechtmäßig verheirathet gewesen. Die Portugiesen erklärten sich für ihn, aber Philipp II. behauptete die Herrschaft durch die Siege des Herzogs von Alba (1530), und Antons Versuche mit einer franz. Flotte (1582) und mit einer englischen (1589) hatten keinen bessern Erfolg; er st. zu Paris 1595. Anton, König von Sachsen, geb. 1755, bestieg nach dem Tode seines kinderlosen Bruders Friedrich August den 5. Mai 1827 den Thron; die Bewegungen nach 1830 führten zu einer Aenderung der Regierungsform und zur Mitregentschaft seines Neffen des Prinzen Friedrich; A. st. 6. Juni 1836. Anton Ulrich, Herzog von Braunschweig-Wolfenbüttel, geb. 1633, trat 1710 zu der kathol. Kirche zurück, nachdem er die Frage seines Gewissens mit kathol. und protest. Theologen lange und ernstlich berathen hatte. Er war zugleich Freund der Kunst und Wissenschaft, Mitglied der fruchtbringenden Gesellschaft, selbst Schriftsteller: „Christfürstliches Davids Harpfenspiel, geistliche Lieder; Aramena; Octavia; 50 Gründe, warum die kath. Religion allen anderen Glaubensbekenntnissen vorzuziehen.“ Er st. 27. März 1714. Anton Ulrich, geb. 1714, von Braunschweig-Wolfenbüttel, verheirathet 1739 mit Elisabeth von Mecklenburg, der späteren Anna Karlowna, theilte deren Schicksal, s. Anna Karlowna. Antonelli, geb. 1806 in Sannino bei Terracina, in dem großen römischen Seminar erzogen, Kardinal seit dem 12. Juni 1847; unter Pius IX. Unterstaatssekretär des Innern wurde er durch die Revolution vertrieben, ist aber jetzt Staatssekretär und Präsident, der einflußreichste Staatsmann der Curie. Antonello von Messina, Maler, geb. um 1414, lernte bei van Eik in Flandern die Oelmalerei und brachte sie nach Venedig und Italien; st. 1493. Antonia, St., röm. Wittwe und Martyrerin, Gedächtnißtag 1. April; A. St., Jungfrau und Martyrerin, Gedächtn. 30. Apr.; A. St., Aebtissin zu Thebais, Gedächtn. 2. Mai; A. St., Jungfrau und Martyrerin, Gedächtn, 1. März. Antonina, Martyrerin unter Diocletian, Gedächtn. 1. März. Antoninus, St., geb. 1389 zu Florenz, Dominikaner, Erzbischof von Florenz, ausgezeichnet durch Gelehrsamkeit, Enthaltsamkeit und Wohlthätigkeit, starb 1459; Gedächtn. 2. Mai. Antoninus Pius, eig. Titus Aelius Hadrianus Antoninus, Adoptivsohn und Nachfolger Kaiser Hadrians von 138

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/212>, abgerufen am 21.11.2024.