Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

Herren-A. - Für rauhe, aber immer noch sehr exponirte Gegenden taugen außer den vorigen von Reinetten die Wachs-, große und kleine, Kasseler, gestreifte, Harlemer, Zimmt-, von Breda-, Glanz- und die lange rothgestreifte grüne R., Sommer-Schafnase, Winter-Goldparmäne, königl. rother Kurzstiel, brauner und weißer Matapfel, Langscheider, großer und kleiner rheinisch. Bohn-A., rhein. Naberling, Meißner, Malvasier, Anhänger, Scheuern-A., Karls-A., grüner Käs-, brauner Sommer-Käs-A., gestreifter Winteragat-A., Citronat-A., edler Prinzessin-A., gestreifter Back-A., Herbst-Glocken-A., Pomeranzen-A., Granat-A. und großer poln. Pauliner. - Die Wurzeln des A. gehen ziemlich flach; er darf also nicht tief gesetzt werden, so wie er überhaupt gegen nasse, gegen kiesige Böden und namentl. gegen herrschende kalte Zugwinde empfindlich ist. Moos, Krebs und krüppelhafter Trieb sind die Folgen davon. - Der nöthige Abstand für Apfelbäume bei Anpflanzung von Baumgütern ist mindestens 35' für Hochstämme; 15-20' für Halbhochstämme und große Pyramiden. - Zur längern Haltbarkeit des Apfelobstes ist wesentlich, daß die Aepfel 1) bei trockenem hellem Wetter abgenommen, in einem lustigen Orte auf Stroh gelegt werden und daselbst mindestens 8 Tage bleiben, bis sie gehörig "verschwitzt" haben; 2. daß sie dann erst an einem frostfreien Orte oder in einem trockenen Keller mit dem Stiel auf Holz gelegt aufbewahrt werden. Uebrigens sind die einzelnen Sorten verschieden bezüglich der Dauer ihrer Haltbarkeit. Auch in sogen. "Mieten" im Freien lassen sich die Aepfel, wenn man große Mengen davon hat, aufbewahren. Das Verfahren dabei ist ganz wie bei Kartoffeln. - Bei den Alten war der Apfel ein Symbol der Sonne; man sieht daher oft den Apollo mit einem Apfel in der Hand dargestellt.


Apfelkreuz, so viel wie Kugelkreuz, vierarmiges Kreuz, an dem die Enden der Arme in Kugeln auslaufen.


Apfelsine, s. Citrus.


Aphagie, das Unvermögen zu schlingen.


Aphanit, dichter Grünstein, dessen Gefüge mit freiem Auge nicht unterschieden werden kann.


Aphasie, Sprachlosigkeit, Verstummen.


Aphelium, Sonnenferne, ist derjenige Punkt in der elliptischen Bahn eines Planeten oder Kometen, in welchem diese von der Sonne am weitesten entfernt sind (daher der eine Endpunkt der großen Axe d. Bahn) im Gegensatz zur Sonnennähe, Perihelium. Im A. hat der Planet oder Komet die geringste Geschwindigkeit in seiner Bewegung.


Aphonie, Stimmlosigkeit.


Aphorismen, abgerissene Sätze; Aussprüche, Urtheile, die des systematischen Zusammenhangs entbehren.


Aphrodisiaca, Mittel, den Geschlechtstrieb zu erregen.


Aphrodit od. vielmehr Anaphrodit, Mensch mit unentwickelten Geschlechtstheilen.


Aphrodite, d. h. die Schaumgeborene, der griech. Name der Venus.


Aphrosyne, Sinnlosigkeit, Wahnsinn.


Aphten, Schwämmchen, nennt man eine Krankheit der Schleimhaut des Nahrungskanals, besonders der Mundhöhle. Sie erscheinen zuerst als kleine weißliche Bläschen, die endlich platzen und dann mehr oder weniger dick aufsitzende häutige Gebilde von unregelmäßiger Gestalt darstellen, anfangs in einzelnen Flecken, bei Ueberhandnehmen aber zusammenfließend. Die darunter liegende Schleimhaut ist geröthet und heiß. In vielen Fällen zeigt sich eine mikroskopische Schimmelmasse in ihnen. Die A. sind vorzugsweise eine Krankheit des Säuglingsalters und die gewöhnliche Ursache ihrer Entstehung gastrische Zustände, Unreinlichkeit, feuchte, verdorbene Luft.


Aphtonius, Rhetor zu Anfang des 4. Jahrh. nach Chr., schrieb Vorübungen zur Beredsamkeit (Progymnasmata), lange Zeit in Deutschland Leitfaden der Rhetorik (herausg. v. Petzholdt, Leipz. 1839).


a piacere, ital., in der Musik, Vortrag und Tempo nach Belieben.


Apianus, latinisirter Name aus Bennewitz, geb. zu Leißing in Sachsen 1495, von 1523-1552 Professor der Mathematik zu Ingolstadt, von Karl V. mit dem Reichsadel geehrt, in der Geschichte

Herren-A. – Für rauhe, aber immer noch sehr exponirte Gegenden taugen außer den vorigen von Reinetten die Wachs-, große und kleine, Kasseler, gestreifte, Harlemer, Zimmt-, von Breda-, Glanz- und die lange rothgestreifte grüne R., Sommer-Schafnase, Winter-Goldparmäne, königl. rother Kurzstiel, brauner und weißer Matapfel, Langscheider, großer und kleiner rheinisch. Bohn-A., rhein. Naberling, Meißner, Malvasier, Anhänger, Scheuern-A., Karls-A., grüner Käs-, brauner Sommer-Käs-A., gestreifter Winteragat-A., Citronat-A., edler Prinzessin-A., gestreifter Back-A., Herbst-Glocken-A., Pomeranzen-A., Granat-A. und großer poln. Pauliner. – Die Wurzeln des A. gehen ziemlich flach; er darf also nicht tief gesetzt werden, so wie er überhaupt gegen nasse, gegen kiesige Böden und namentl. gegen herrschende kalte Zugwinde empfindlich ist. Moos, Krebs und krüppelhafter Trieb sind die Folgen davon. – Der nöthige Abstand für Apfelbäume bei Anpflanzung von Baumgütern ist mindestens 35' für Hochstämme; 15–20' für Halbhochstämme und große Pyramiden. – Zur längern Haltbarkeit des Apfelobstes ist wesentlich, daß die Aepfel 1) bei trockenem hellem Wetter abgenommen, in einem lustigen Orte auf Stroh gelegt werden und daselbst mindestens 8 Tage bleiben, bis sie gehörig „verschwitzt“ haben; 2. daß sie dann erst an einem frostfreien Orte oder in einem trockenen Keller mit dem Stiel auf Holz gelegt aufbewahrt werden. Uebrigens sind die einzelnen Sorten verschieden bezüglich der Dauer ihrer Haltbarkeit. Auch in sogen. „Mieten“ im Freien lassen sich die Aepfel, wenn man große Mengen davon hat, aufbewahren. Das Verfahren dabei ist ganz wie bei Kartoffeln. – Bei den Alten war der Apfel ein Symbol der Sonne; man sieht daher oft den Apollo mit einem Apfel in der Hand dargestellt.


Apfelkreuz, so viel wie Kugelkreuz, vierarmiges Kreuz, an dem die Enden der Arme in Kugeln auslaufen.


Apfelsine, s. Citrus.


Aphagie, das Unvermögen zu schlingen.


Aphanit, dichter Grünstein, dessen Gefüge mit freiem Auge nicht unterschieden werden kann.


Aphasie, Sprachlosigkeit, Verstummen.


Aphelium, Sonnenferne, ist derjenige Punkt in der elliptischen Bahn eines Planeten oder Kometen, in welchem diese von der Sonne am weitesten entfernt sind (daher der eine Endpunkt der großen Axe d. Bahn) im Gegensatz zur Sonnennähe, Perihelium. Im A. hat der Planet oder Komet die geringste Geschwindigkeit in seiner Bewegung.


Aphonie, Stimmlosigkeit.


Aphorismen, abgerissene Sätze; Aussprüche, Urtheile, die des systematischen Zusammenhangs entbehren.


Aphrodisiaca, Mittel, den Geschlechtstrieb zu erregen.


Aphrodit od. vielmehr Anaphrodit, Mensch mit unentwickelten Geschlechtstheilen.


Aphrodite, d. h. die Schaumgeborene, der griech. Name der Venus.


Aphrosyne, Sinnlosigkeit, Wahnsinn.


Aphten, Schwämmchen, nennt man eine Krankheit der Schleimhaut des Nahrungskanals, besonders der Mundhöhle. Sie erscheinen zuerst als kleine weißliche Bläschen, die endlich platzen und dann mehr oder weniger dick aufsitzende häutige Gebilde von unregelmäßiger Gestalt darstellen, anfangs in einzelnen Flecken, bei Ueberhandnehmen aber zusammenfließend. Die darunter liegende Schleimhaut ist geröthet und heiß. In vielen Fällen zeigt sich eine mikroskopische Schimmelmasse in ihnen. Die A. sind vorzugsweise eine Krankheit des Säuglingsalters und die gewöhnliche Ursache ihrer Entstehung gastrische Zustände, Unreinlichkeit, feuchte, verdorbene Luft.


Aphtonius, Rhetor zu Anfang des 4. Jahrh. nach Chr., schrieb Vorübungen zur Beredsamkeit (Progymnasmata), lange Zeit in Deutschland Leitfaden der Rhetorik (herausg. v. Petzholdt, Leipz. 1839).


a piacere, ital., in der Musik, Vortrag und Tempo nach Belieben.


Apianus, latinisirter Name aus Bennewitz, geb. zu Leißing in Sachsen 1495, von 1523–1552 Professor der Mathematik zu Ingolstadt, von Karl V. mit dem Reichsadel geehrt, in der Geschichte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0218" n="217"/>
Herren-A. &#x2013; Für rauhe, aber immer noch sehr exponirte Gegenden taugen außer den vorigen von Reinetten die Wachs-, große und kleine, Kasseler, gestreifte, Harlemer, Zimmt-, von Breda-, Glanz- und die lange rothgestreifte grüne R., Sommer-Schafnase, Winter-Goldparmäne, königl. rother Kurzstiel, brauner und weißer Matapfel, Langscheider, großer und kleiner rheinisch. Bohn-A., rhein. Naberling, Meißner, Malvasier, Anhänger, Scheuern-A., Karls-A., grüner Käs-, brauner Sommer-Käs-A., gestreifter Winteragat-A., Citronat-A., edler Prinzessin-A., gestreifter Back-A., Herbst-Glocken-A., Pomeranzen-A., Granat-A. und großer poln. Pauliner. &#x2013; Die Wurzeln des A. gehen ziemlich flach; er darf also nicht tief gesetzt werden, so wie er überhaupt gegen nasse, gegen kiesige Böden und namentl. gegen herrschende kalte Zugwinde empfindlich ist. Moos, Krebs und krüppelhafter Trieb sind die Folgen davon. &#x2013; Der nöthige <hi rendition="#g">Abstand</hi> für Apfelbäume bei Anpflanzung von Baumgütern ist mindestens 35' für Hochstämme; 15&#x2013;20' für Halbhochstämme und große Pyramiden. &#x2013; Zur längern Haltbarkeit des Apfelobstes ist wesentlich, daß die Aepfel 1) bei trockenem hellem Wetter abgenommen, in einem lustigen Orte auf Stroh gelegt werden und daselbst mindestens 8 Tage bleiben, bis sie gehörig &#x201E;verschwitzt&#x201C; haben; 2. daß sie dann erst an einem frostfreien Orte oder in einem trockenen Keller mit dem Stiel auf Holz gelegt aufbewahrt werden. Uebrigens sind die einzelnen Sorten verschieden bezüglich der Dauer ihrer Haltbarkeit. Auch in sogen. &#x201E;Mieten&#x201C; im Freien lassen sich die Aepfel, wenn man große Mengen davon hat, aufbewahren. Das Verfahren dabei ist ganz wie bei Kartoffeln. &#x2013; Bei den Alten war der Apfel ein Symbol der Sonne; man sieht daher oft den Apollo mit einem Apfel in der Hand dargestellt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apfelkreuz</hi>, so viel wie Kugelkreuz, vierarmiges Kreuz, an dem die Enden der Arme in Kugeln auslaufen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apfelsine</hi>, s. Citrus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphagie</hi>, das Unvermögen zu schlingen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphanit</hi>, dichter Grünstein, dessen Gefüge mit freiem Auge nicht unterschieden werden kann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphasie</hi>, Sprachlosigkeit, Verstummen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphelium</hi>, Sonnenferne, ist derjenige Punkt in der elliptischen Bahn eines Planeten oder Kometen, in welchem diese von der Sonne am weitesten entfernt sind (daher der eine Endpunkt der großen Axe d. Bahn) im Gegensatz zur Sonnennähe, Perihelium. Im A. hat der Planet oder Komet die geringste Geschwindigkeit in seiner Bewegung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphonie</hi>, Stimmlosigkeit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphorismen</hi>, abgerissene Sätze; Aussprüche, Urtheile, die des systematischen Zusammenhangs entbehren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphrodisiaca</hi>, Mittel, den Geschlechtstrieb zu erregen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphrodit</hi> od. vielmehr <hi rendition="#b">Anaphrodit</hi>, Mensch mit unentwickelten Geschlechtstheilen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphrodite</hi>, d. h. die Schaumgeborene, der griech. Name der Venus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphrosyne</hi>, Sinnlosigkeit, Wahnsinn.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphten</hi>, Schwämmchen, nennt man eine Krankheit der Schleimhaut des Nahrungskanals, besonders der Mundhöhle. Sie erscheinen zuerst als kleine weißliche Bläschen, die endlich platzen und dann mehr oder weniger dick aufsitzende häutige Gebilde von unregelmäßiger Gestalt darstellen, anfangs in einzelnen Flecken, bei Ueberhandnehmen aber zusammenfließend. Die darunter liegende Schleimhaut ist geröthet und heiß. In vielen Fällen zeigt sich eine mikroskopische Schimmelmasse in ihnen. Die A. sind vorzugsweise eine Krankheit des Säuglingsalters und die gewöhnliche Ursache ihrer Entstehung gastrische Zustände, Unreinlichkeit, feuchte, verdorbene Luft.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aphtonius</hi>, Rhetor zu Anfang des 4. Jahrh. nach Chr., schrieb Vorübungen zur Beredsamkeit <hi rendition="#i">(Progymnasmata)</hi>, lange Zeit in Deutschland Leitfaden der Rhetorik (herausg. v. Petzholdt, Leipz. 1839).</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">a piacere</hi>, ital., in der Musik, Vortrag und Tempo nach Belieben.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Apianus</hi>, latinisirter Name aus Bennewitz, geb. zu Leißing in Sachsen 1495, von 1523&#x2013;1552 Professor der Mathematik zu Ingolstadt, von Karl V. mit dem Reichsadel geehrt, in der Geschichte
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[217/0218] Herren-A. – Für rauhe, aber immer noch sehr exponirte Gegenden taugen außer den vorigen von Reinetten die Wachs-, große und kleine, Kasseler, gestreifte, Harlemer, Zimmt-, von Breda-, Glanz- und die lange rothgestreifte grüne R., Sommer-Schafnase, Winter-Goldparmäne, königl. rother Kurzstiel, brauner und weißer Matapfel, Langscheider, großer und kleiner rheinisch. Bohn-A., rhein. Naberling, Meißner, Malvasier, Anhänger, Scheuern-A., Karls-A., grüner Käs-, brauner Sommer-Käs-A., gestreifter Winteragat-A., Citronat-A., edler Prinzessin-A., gestreifter Back-A., Herbst-Glocken-A., Pomeranzen-A., Granat-A. und großer poln. Pauliner. – Die Wurzeln des A. gehen ziemlich flach; er darf also nicht tief gesetzt werden, so wie er überhaupt gegen nasse, gegen kiesige Böden und namentl. gegen herrschende kalte Zugwinde empfindlich ist. Moos, Krebs und krüppelhafter Trieb sind die Folgen davon. – Der nöthige Abstand für Apfelbäume bei Anpflanzung von Baumgütern ist mindestens 35' für Hochstämme; 15–20' für Halbhochstämme und große Pyramiden. – Zur längern Haltbarkeit des Apfelobstes ist wesentlich, daß die Aepfel 1) bei trockenem hellem Wetter abgenommen, in einem lustigen Orte auf Stroh gelegt werden und daselbst mindestens 8 Tage bleiben, bis sie gehörig „verschwitzt“ haben; 2. daß sie dann erst an einem frostfreien Orte oder in einem trockenen Keller mit dem Stiel auf Holz gelegt aufbewahrt werden. Uebrigens sind die einzelnen Sorten verschieden bezüglich der Dauer ihrer Haltbarkeit. Auch in sogen. „Mieten“ im Freien lassen sich die Aepfel, wenn man große Mengen davon hat, aufbewahren. Das Verfahren dabei ist ganz wie bei Kartoffeln. – Bei den Alten war der Apfel ein Symbol der Sonne; man sieht daher oft den Apollo mit einem Apfel in der Hand dargestellt. Apfelkreuz, so viel wie Kugelkreuz, vierarmiges Kreuz, an dem die Enden der Arme in Kugeln auslaufen. Apfelsine, s. Citrus. Aphagie, das Unvermögen zu schlingen. Aphanit, dichter Grünstein, dessen Gefüge mit freiem Auge nicht unterschieden werden kann. Aphasie, Sprachlosigkeit, Verstummen. Aphelium, Sonnenferne, ist derjenige Punkt in der elliptischen Bahn eines Planeten oder Kometen, in welchem diese von der Sonne am weitesten entfernt sind (daher der eine Endpunkt der großen Axe d. Bahn) im Gegensatz zur Sonnennähe, Perihelium. Im A. hat der Planet oder Komet die geringste Geschwindigkeit in seiner Bewegung. Aphonie, Stimmlosigkeit. Aphorismen, abgerissene Sätze; Aussprüche, Urtheile, die des systematischen Zusammenhangs entbehren. Aphrodisiaca, Mittel, den Geschlechtstrieb zu erregen. Aphrodit od. vielmehr Anaphrodit, Mensch mit unentwickelten Geschlechtstheilen. Aphrodite, d. h. die Schaumgeborene, der griech. Name der Venus. Aphrosyne, Sinnlosigkeit, Wahnsinn. Aphten, Schwämmchen, nennt man eine Krankheit der Schleimhaut des Nahrungskanals, besonders der Mundhöhle. Sie erscheinen zuerst als kleine weißliche Bläschen, die endlich platzen und dann mehr oder weniger dick aufsitzende häutige Gebilde von unregelmäßiger Gestalt darstellen, anfangs in einzelnen Flecken, bei Ueberhandnehmen aber zusammenfließend. Die darunter liegende Schleimhaut ist geröthet und heiß. In vielen Fällen zeigt sich eine mikroskopische Schimmelmasse in ihnen. Die A. sind vorzugsweise eine Krankheit des Säuglingsalters und die gewöhnliche Ursache ihrer Entstehung gastrische Zustände, Unreinlichkeit, feuchte, verdorbene Luft. Aphtonius, Rhetor zu Anfang des 4. Jahrh. nach Chr., schrieb Vorübungen zur Beredsamkeit (Progymnasmata), lange Zeit in Deutschland Leitfaden der Rhetorik (herausg. v. Petzholdt, Leipz. 1839). a piacere, ital., in der Musik, Vortrag und Tempo nach Belieben. Apianus, latinisirter Name aus Bennewitz, geb. zu Leißing in Sachsen 1495, von 1523–1552 Professor der Mathematik zu Ingolstadt, von Karl V. mit dem Reichsadel geehrt, in der Geschichte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/218
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 217. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/218>, abgerufen am 24.11.2024.