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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Apollonia, der Name mehrerer Städte des Alterthums, z. B. Apollonia in Illyrien, wo Octavian studierte, jetzt Polina; in Thracien, jetzt Sizepoli; in der Cyrenaika, in Palästina.


Apollonikon, 1817 von Flight und Robson erfundenes Instrument, eine große Drehorgel mit 16-20 Registern, sehr mannigfaltig im Ton, braucht 5 Personen zum Spielen.


Apollonion, Klavier mit Pfeifenwerk, erfunden von Völler in Darmstadt.


Apollonius, Dyskolos, Grammatiker in Alexandrien um 150 n. Chr., gab der Grammatik eine systematische Form. - A. Molo aus Rhodus, Rhetor, hatte Cicero und Cäsar zu Schülern.


Apollonius von Perga, um 215 v. Chr. zu Alexandrien, einer der größten Mathematiker aller Zeiten; seine Untersuchungen über die Kegelschnitte, stückweise griechisch, lateinisch und arabisch erhalten, gelten als ein Meisterwerk in dieser Constructionsweise.


Apollonius von Rhodus, Dichter im 3. Jahrh. v. Chr.; von ihm haben wir die "Argonautenfahrt", zierlich, im Versbau künstlich, sehr gelehrt, aber ohne poetischen Genius.


Appollonius von Tyana aus Cappadocien, ein Philosoph der neupythagoräischen Schule, soll um die Zeit Christi gelebt haben. Da die Nachrichten über A. erst im 3. Jahrh. n. Chr. von Philostratus gesammelt wurden, wo sich die heidnische Philosophie aller ihrer Künste gegen das Christenthum bediente, so ist nicht mehr zu bestimmen, was faktisch und was fabelhaft ist. Es heißt: er durchwanderte Asien, kam nach Indien und lernte die Weisheit der Braminen, kehrte von dort über Babylon nach Ionien zurück und soll auch Griechenland und Italien besucht haben. Er wurde von dem Volke wie ein Gott verehrt, verrichtete viele Wunder etc. und starb mehr als 1000jährig in Ephesus. So erzählen heidnische Schriftsteller, die ihn Christo gegenüber stellten; auch Voltaire u. a. haben in dem Glauben der Heiden an die angeblichen Wunder des A. einen Beweis suchen wollen, wie leicht es in der römischen Kaiserzeit gewesen sei einen Gott zu spielen und bei dem gemeinen Volke Glauben zu finden.


Apollonius von Tyrus, Held eines mittelalterlichen Romans, der griech. Ursprungs war und fast in allen abendländischen Sprachen bearbeitet wurde.


Apollos, alexandrinischer, gelehrter Jude, der in Ephesus Christ wurde und durch seine Beredsamkeit und Schriftkunde viel zur Ausbreitung des Christenthums unter den Juden beitrug (Apostelgesch. 18,24 u. s. 1. Korinth. 4,6. 16,12. Tit. 3,13.).


Apollyon, griech., der Verderber.


Apolog, Fabel, besonders wenn das Bild nicht aus der Thierwelt, sondern von leblosen Dingen hergenommen ist.


Apologeten, die Vertheidiger der christlichen Religion durch Schutzschriften zur Zeit der Verfolgung durch die Heiden. Die ersten waren Quadratus und Aristides unter Kaiser Hadrian, dann Justinus Martyr, Melito, Miltiades, Apollinaris, Athenagoras, Tertullian; sie bewiesen, daß die Christen nicht die verbrecherischen oder staatsgefährlichen Leute waren, zu welchen sie der gehässige Pöbel stempeln wollte. Die christliche Religion gegen die heidnische und jüdische vertheidigten: Justinus Martyr, Theophilus, Tertullian, Minucius Felix, Cyprianus, Origenes, Eusebius Cyrillus, Clemens von Alexandrien, Lactantius, Athanasius, Arnobius, Orosius und Augustinus in seinem großartigen Werke "de civitate Dei". In neuerer Zeit bildet die Apologetik eine Disciplin der Theologie, in welcher die christliche Religion in ihren Glaubenssätzen und Institutionen gegen die Angriffe der Häresien und der neuen Philosopheme vertheidigt wird.


Apologie, griech., die Vertheidigungsschrift oder Vertheidigungsrede für einen Angeklagten.


Aponeurosen, das aus weißen Sehnenfasern bestehende feste Gewebe, welches die einzelnen Muskeln umhüllt und in ihrer Form erhält, oder das auf der einen Seite an einen Muskel, auf der andern Seite an einen Knochen angewachsen ist und so die Beweglichkeit der Glieder erhalten hilft.


Aponie, Schmerzlosigkeit.


Apollonia, der Name mehrerer Städte des Alterthums, z. B. Apollonia in Illyrien, wo Octavian studierte, jetzt Polina; in Thracien, jetzt Sizepoli; in der Cyrenaika, in Palästina.


Apollonikon, 1817 von Flight und Robson erfundenes Instrument, eine große Drehorgel mit 16–20 Registern, sehr mannigfaltig im Ton, braucht 5 Personen zum Spielen.


Apollonion, Klavier mit Pfeifenwerk, erfunden von Völler in Darmstadt.


Apollonius, Dyskolos, Grammatiker in Alexandrien um 150 n. Chr., gab der Grammatik eine systematische Form. – A. Molo aus Rhodus, Rhetor, hatte Cicero und Cäsar zu Schülern.


Apollonius von Perga, um 215 v. Chr. zu Alexandrien, einer der größten Mathematiker aller Zeiten; seine Untersuchungen über die Kegelschnitte, stückweise griechisch, lateinisch und arabisch erhalten, gelten als ein Meisterwerk in dieser Constructionsweise.


Apollonius von Rhodus, Dichter im 3. Jahrh. v. Chr.; von ihm haben wir die „Argonautenfahrt“, zierlich, im Versbau künstlich, sehr gelehrt, aber ohne poetischen Genius.


Appollonius von Tyana aus Cappadocien, ein Philosoph der neupythagoräischen Schule, soll um die Zeit Christi gelebt haben. Da die Nachrichten über A. erst im 3. Jahrh. n. Chr. von Philostratus gesammelt wurden, wo sich die heidnische Philosophie aller ihrer Künste gegen das Christenthum bediente, so ist nicht mehr zu bestimmen, was faktisch und was fabelhaft ist. Es heißt: er durchwanderte Asien, kam nach Indien und lernte die Weisheit der Braminen, kehrte von dort über Babylon nach Ionien zurück und soll auch Griechenland und Italien besucht haben. Er wurde von dem Volke wie ein Gott verehrt, verrichtete viele Wunder etc. und starb mehr als 1000jährig in Ephesus. So erzählen heidnische Schriftsteller, die ihn Christo gegenüber stellten; auch Voltaire u. a. haben in dem Glauben der Heiden an die angeblichen Wunder des A. einen Beweis suchen wollen, wie leicht es in der römischen Kaiserzeit gewesen sei einen Gott zu spielen und bei dem gemeinen Volke Glauben zu finden.


Apollonius von Tyrus, Held eines mittelalterlichen Romans, der griech. Ursprungs war und fast in allen abendländischen Sprachen bearbeitet wurde.


Apollos, alexandrinischer, gelehrter Jude, der in Ephesus Christ wurde und durch seine Beredsamkeit und Schriftkunde viel zur Ausbreitung des Christenthums unter den Juden beitrug (Apostelgesch. 18,24 u. s. 1. Korinth. 4,6. 16,12. Tit. 3,13.).


Apollyon, griech., der Verderber.


Apolog, Fabel, besonders wenn das Bild nicht aus der Thierwelt, sondern von leblosen Dingen hergenommen ist.


Apologeten, die Vertheidiger der christlichen Religion durch Schutzschriften zur Zeit der Verfolgung durch die Heiden. Die ersten waren Quadratus und Aristides unter Kaiser Hadrian, dann Justinus Martyr, Melito, Miltiades, Apollinaris, Athenagoras, Tertullian; sie bewiesen, daß die Christen nicht die verbrecherischen oder staatsgefährlichen Leute waren, zu welchen sie der gehässige Pöbel stempeln wollte. Die christliche Religion gegen die heidnische und jüdische vertheidigten: Justinus Martyr, Theophilus, Tertullian, Minucius Felix, Cyprianus, Origenes, Eusebius Cyrillus, Clemens von Alexandrien, Lactantius, Athanasius, Arnobius, Orosius und Augustinus in seinem großartigen Werke „de civitate Dei“. In neuerer Zeit bildet die Apologetik eine Disciplin der Theologie, in welcher die christliche Religion in ihren Glaubenssätzen und Institutionen gegen die Angriffe der Häresien und der neuen Philosopheme vertheidigt wird.


Apologie, griech., die Vertheidigungsschrift oder Vertheidigungsrede für einen Angeklagten.


Aponeurosen, das aus weißen Sehnenfasern bestehende feste Gewebe, welches die einzelnen Muskeln umhüllt und in ihrer Form erhält, oder das auf der einen Seite an einen Muskel, auf der andern Seite an einen Knochen angewachsen ist und so die Beweglichkeit der Glieder erhalten hilft.


Aponie, Schmerzlosigkeit.

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[220/0221] Apollonia, der Name mehrerer Städte des Alterthums, z. B. Apollonia in Illyrien, wo Octavian studierte, jetzt Polina; in Thracien, jetzt Sizepoli; in der Cyrenaika, in Palästina. Apollonikon, 1817 von Flight und Robson erfundenes Instrument, eine große Drehorgel mit 16–20 Registern, sehr mannigfaltig im Ton, braucht 5 Personen zum Spielen. Apollonion, Klavier mit Pfeifenwerk, erfunden von Völler in Darmstadt. Apollonius, Dyskolos, Grammatiker in Alexandrien um 150 n. Chr., gab der Grammatik eine systematische Form. – A. Molo aus Rhodus, Rhetor, hatte Cicero und Cäsar zu Schülern. Apollonius von Perga, um 215 v. Chr. zu Alexandrien, einer der größten Mathematiker aller Zeiten; seine Untersuchungen über die Kegelschnitte, stückweise griechisch, lateinisch und arabisch erhalten, gelten als ein Meisterwerk in dieser Constructionsweise. Apollonius von Rhodus, Dichter im 3. Jahrh. v. Chr.; von ihm haben wir die „Argonautenfahrt“, zierlich, im Versbau künstlich, sehr gelehrt, aber ohne poetischen Genius. Appollonius von Tyana aus Cappadocien, ein Philosoph der neupythagoräischen Schule, soll um die Zeit Christi gelebt haben. Da die Nachrichten über A. erst im 3. Jahrh. n. Chr. von Philostratus gesammelt wurden, wo sich die heidnische Philosophie aller ihrer Künste gegen das Christenthum bediente, so ist nicht mehr zu bestimmen, was faktisch und was fabelhaft ist. Es heißt: er durchwanderte Asien, kam nach Indien und lernte die Weisheit der Braminen, kehrte von dort über Babylon nach Ionien zurück und soll auch Griechenland und Italien besucht haben. Er wurde von dem Volke wie ein Gott verehrt, verrichtete viele Wunder etc. und starb mehr als 1000jährig in Ephesus. So erzählen heidnische Schriftsteller, die ihn Christo gegenüber stellten; auch Voltaire u. a. haben in dem Glauben der Heiden an die angeblichen Wunder des A. einen Beweis suchen wollen, wie leicht es in der römischen Kaiserzeit gewesen sei einen Gott zu spielen und bei dem gemeinen Volke Glauben zu finden. Apollonius von Tyrus, Held eines mittelalterlichen Romans, der griech. Ursprungs war und fast in allen abendländischen Sprachen bearbeitet wurde. Apollos, alexandrinischer, gelehrter Jude, der in Ephesus Christ wurde und durch seine Beredsamkeit und Schriftkunde viel zur Ausbreitung des Christenthums unter den Juden beitrug (Apostelgesch. 18,24 u. s. 1. Korinth. 4,6. 16,12. Tit. 3,13.). Apollyon, griech., der Verderber. Apolog, Fabel, besonders wenn das Bild nicht aus der Thierwelt, sondern von leblosen Dingen hergenommen ist. Apologeten, die Vertheidiger der christlichen Religion durch Schutzschriften zur Zeit der Verfolgung durch die Heiden. Die ersten waren Quadratus und Aristides unter Kaiser Hadrian, dann Justinus Martyr, Melito, Miltiades, Apollinaris, Athenagoras, Tertullian; sie bewiesen, daß die Christen nicht die verbrecherischen oder staatsgefährlichen Leute waren, zu welchen sie der gehässige Pöbel stempeln wollte. Die christliche Religion gegen die heidnische und jüdische vertheidigten: Justinus Martyr, Theophilus, Tertullian, Minucius Felix, Cyprianus, Origenes, Eusebius Cyrillus, Clemens von Alexandrien, Lactantius, Athanasius, Arnobius, Orosius und Augustinus in seinem großartigen Werke „de civitate Dei“. In neuerer Zeit bildet die Apologetik eine Disciplin der Theologie, in welcher die christliche Religion in ihren Glaubenssätzen und Institutionen gegen die Angriffe der Häresien und der neuen Philosopheme vertheidigt wird. Apologie, griech., die Vertheidigungsschrift oder Vertheidigungsrede für einen Angeklagten. Aponeurosen, das aus weißen Sehnenfasern bestehende feste Gewebe, welches die einzelnen Muskeln umhüllt und in ihrer Form erhält, oder das auf der einen Seite an einen Muskel, auf der andern Seite an einen Knochen angewachsen ist und so die Beweglichkeit der Glieder erhalten hilft. Aponie, Schmerzlosigkeit.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 220. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/221>, abgerufen am 24.11.2024.