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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Industrie, Bergbau auf Gold und Silber, als Hafenorte Mollendo und Aranta, ungefähr 30000 E. A. heißt auch der nahe 16680' hohe Vulkan.


Ares, s. Mars.


Aretäus, griech. Arzt aus Kappadocien zur Zeit Kaiser Trajans; von seinen Werken sind zwei auf uns gekommen, über acute und chronische Krankheiten, lat. von dem großen Haller herausgegeben, deutsch von Dewetz, Wien 1790.


Aretalog, Tugendredner, Tugendschwätzer, eine Species von Philosophen gewöhnlich griech. Ursprungs, die den röm. Großen während der Mahlzeit vorphilosophirten und nebenbei als Hauptgeschäft das Schmarotzen betrieben.


Aretas, der gemeinsame Name mehrerer arab. Könige, die zu Petra residirten; einer dieser Fürsten hatte dem Herodes Antipas seine Tochter gegeben und bekriegte Judäa, als jener dieselbe gegen die Frau seines Bruders vertauschte; derselbe hatte zur Zeit des Apostels Paulus Damaskus besetzt; unter Trajan wurde das Land dieser Dynastie röm. Provinz.


Arethusa, s. Orchideae.


Arethusa, Quelle in dem altsyrakusischen Stadttheil Ortygia; nach der Mythe eine peloponesische Quellnymphe, die sich vor dem verfolgenden Flußgott Alpheus in das Meer stürzte und auf Ortygia zur Quelle wurde, wohin ihr Alpheus nachfolgte.


Aretin, freiherrliches Geschlecht in Bayern, das sich auf dem politischen und wissenschaftlichen Boden einen Namen erworben hat. - Adam, Freiherr von, geb. 1769, vom 19. Jahre an in bayer. Staatsdienste, war von 1800-1815 unter dem Ministerium Mongelas einer der einflußreichsten Räthe; 1817 wurde er Gesandter am Bundestage, st. 1822 in Frankfurt. Er war ein Mann von hoher Bildung; mit Stein war er der Stifter der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde; er hinterließ eine werthvolle Kunstsammlung, vorzüglich Kupferstiche. - Sein Bruder Georg, geb. 1771, ebenfalls hochgestellter bayer. Beamter, 1809 als Generalkommissär des tyrolischen Eisachkreises gefangen, wurde 1810 pensionirt, st. 1845. Er hinterließ mehrere staatswirthschaftliche und politische Schriften. - Christoph, der jüngste der 3 Brüder, geb. 1772, war schon 1799 Landesdirectionsrath, zeigte sich als Gegner der mittelalterlichen Einrichtungen und constitutioneller Bureaukratie. 1803 war er das thätigste Mitglied einer Commission, welche die Bibliotheken der aufgehobenen Klöster untersuchte, 1806 wurde er Oberbibliothekar in München, Vicepräsident der Akademie der Wissenschaften, und in dieser Stellung war er besonders an der Opposition betheiligt, welche sich gegen die aus Norddeutschland berufenen prot. Gelehrten, Jakobi, Jakobs, Feuerbach u. s. w. erhob. 1811 trat er zum Justizsache über und wurde 1821 Präsident des Appellationsgerichts im Regenkreise; er st. 1824. Seine Schriften sind sehr zahlreich: "Die Pläne Napoleons und seiner Gegner" 1809; "Sachsen und Preußen" 1815; "Anleitung zur Regierungskunst des Kurfürsten Maximilian I."; "Staatsrecht der constitutionellen Monarchie", 3 Bde., von Rotteck vollendet; verschiedene Schriften in der bayer. Verfassungssache, "Jahrbücher der Gerechtigkeitspflege", "Beiträge zur Geschichte der Literatur", u. s. w. Sein ältester Sohn, Karl Maria, geb. 1796, focht im Kriege von 1813-15, diente hierauf in der Diplomatie, dem Generalstab und Kriegsministerium, wurde 1834 Legationsrath im Ministerium des Auswärtigen, geheimer Haus- und Staatsarchivar und ist seitdem als gründlicher Quellenforscher und Schriftsteller thätig; "Darstellung der auswärtigen Verhältnisse Bayerns"; 1839; "Geschichte des Kurfürsten Maximilian I.", 1842; außerdem verdanken wir ihm sehr interessante urkundliche Mittheilungen, sowie er überhaupt zu den Vorkämpfern für die historische Wahrheit gehört.


Aretino, Spinello aus Arezzo, Maler aus der Schule Giottos, im Anfang des 15. Jahrh. - A. Pietro, aus Arezzo, geb. 1493, Dichter voll Talent, aber ohne alle sittliche Würde, genoß den Schutz der Großen Italiens, sowie Franz I. von Frankreich, Kaiser Karls V. immer nur kurze Zeit, lebte in Rom,

Industrie, Bergbau auf Gold und Silber, als Hafenorte Mollendo und Aranta, ungefähr 30000 E. A. heißt auch der nahe 16680' hohe Vulkan.


Ares, s. Mars.


Aretäus, griech. Arzt aus Kappadocien zur Zeit Kaiser Trajans; von seinen Werken sind zwei auf uns gekommen, über acute und chronische Krankheiten, lat. von dem großen Haller herausgegeben, deutsch von Dewetz, Wien 1790.


Aretalog, Tugendredner, Tugendschwätzer, eine Species von Philosophen gewöhnlich griech. Ursprungs, die den röm. Großen während der Mahlzeit vorphilosophirten und nebenbei als Hauptgeschäft das Schmarotzen betrieben.


Aretas, der gemeinsame Name mehrerer arab. Könige, die zu Petra residirten; einer dieser Fürsten hatte dem Herodes Antipas seine Tochter gegeben und bekriegte Judäa, als jener dieselbe gegen die Frau seines Bruders vertauschte; derselbe hatte zur Zeit des Apostels Paulus Damaskus besetzt; unter Trajan wurde das Land dieser Dynastie röm. Provinz.


Arethusa, s. Orchideae.


Arethusa, Quelle in dem altsyrakusischen Stadttheil Ortygia; nach der Mythe eine peloponesische Quellnymphe, die sich vor dem verfolgenden Flußgott Alpheus in das Meer stürzte und auf Ortygia zur Quelle wurde, wohin ihr Alpheus nachfolgte.


Aretin, freiherrliches Geschlecht in Bayern, das sich auf dem politischen und wissenschaftlichen Boden einen Namen erworben hat. – Adam, Freiherr von, geb. 1769, vom 19. Jahre an in bayer. Staatsdienste, war von 1800–1815 unter dem Ministerium Mongelas einer der einflußreichsten Räthe; 1817 wurde er Gesandter am Bundestage, st. 1822 in Frankfurt. Er war ein Mann von hoher Bildung; mit Stein war er der Stifter der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde; er hinterließ eine werthvolle Kunstsammlung, vorzüglich Kupferstiche. – Sein Bruder Georg, geb. 1771, ebenfalls hochgestellter bayer. Beamter, 1809 als Generalkommissär des tyrolischen Eisachkreises gefangen, wurde 1810 pensionirt, st. 1845. Er hinterließ mehrere staatswirthschaftliche und politische Schriften. – Christoph, der jüngste der 3 Brüder, geb. 1772, war schon 1799 Landesdirectionsrath, zeigte sich als Gegner der mittelalterlichen Einrichtungen und constitutioneller Bureaukratie. 1803 war er das thätigste Mitglied einer Commission, welche die Bibliotheken der aufgehobenen Klöster untersuchte, 1806 wurde er Oberbibliothekar in München, Vicepräsident der Akademie der Wissenschaften, und in dieser Stellung war er besonders an der Opposition betheiligt, welche sich gegen die aus Norddeutschland berufenen prot. Gelehrten, Jakobi, Jakobs, Feuerbach u. s. w. erhob. 1811 trat er zum Justizsache über und wurde 1821 Präsident des Appellationsgerichts im Regenkreise; er st. 1824. Seine Schriften sind sehr zahlreich: „Die Pläne Napoleons und seiner Gegner“ 1809; „Sachsen und Preußen“ 1815; „Anleitung zur Regierungskunst des Kurfürsten Maximilian I.“; „Staatsrecht der constitutionellen Monarchie“, 3 Bde., von Rotteck vollendet; verschiedene Schriften in der bayer. Verfassungssache, „Jahrbücher der Gerechtigkeitspflege“, „Beiträge zur Geschichte der Literatur“, u. s. w. Sein ältester Sohn, Karl Maria, geb. 1796, focht im Kriege von 1813–15, diente hierauf in der Diplomatie, dem Generalstab und Kriegsministerium, wurde 1834 Legationsrath im Ministerium des Auswärtigen, geheimer Haus- und Staatsarchivar und ist seitdem als gründlicher Quellenforscher und Schriftsteller thätig; „Darstellung der auswärtigen Verhältnisse Bayerns“; 1839; „Geschichte des Kurfürsten Maximilian I.“, 1842; außerdem verdanken wir ihm sehr interessante urkundliche Mittheilungen, sowie er überhaupt zu den Vorkämpfern für die historische Wahrheit gehört.


Aretino, Spinello aus Arezzo, Maler aus der Schule Giottos, im Anfang des 15. Jahrh. – A. Pietro, aus Arezzo, geb. 1493, Dichter voll Talent, aber ohne alle sittliche Würde, genoß den Schutz der Großen Italiens, sowie Franz I. von Frankreich, Kaiser Karls V. immer nur kurze Zeit, lebte in Rom,

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[241/0242] Industrie, Bergbau auf Gold und Silber, als Hafenorte Mollendo und Aranta, ungefähr 30000 E. A. heißt auch der nahe 16680' hohe Vulkan. Ares, s. Mars. Aretäus, griech. Arzt aus Kappadocien zur Zeit Kaiser Trajans; von seinen Werken sind zwei auf uns gekommen, über acute und chronische Krankheiten, lat. von dem großen Haller herausgegeben, deutsch von Dewetz, Wien 1790. Aretalog, Tugendredner, Tugendschwätzer, eine Species von Philosophen gewöhnlich griech. Ursprungs, die den röm. Großen während der Mahlzeit vorphilosophirten und nebenbei als Hauptgeschäft das Schmarotzen betrieben. Aretas, der gemeinsame Name mehrerer arab. Könige, die zu Petra residirten; einer dieser Fürsten hatte dem Herodes Antipas seine Tochter gegeben und bekriegte Judäa, als jener dieselbe gegen die Frau seines Bruders vertauschte; derselbe hatte zur Zeit des Apostels Paulus Damaskus besetzt; unter Trajan wurde das Land dieser Dynastie röm. Provinz. Arethusa, s. Orchideae. Arethusa, Quelle in dem altsyrakusischen Stadttheil Ortygia; nach der Mythe eine peloponesische Quellnymphe, die sich vor dem verfolgenden Flußgott Alpheus in das Meer stürzte und auf Ortygia zur Quelle wurde, wohin ihr Alpheus nachfolgte. Aretin, freiherrliches Geschlecht in Bayern, das sich auf dem politischen und wissenschaftlichen Boden einen Namen erworben hat. – Adam, Freiherr von, geb. 1769, vom 19. Jahre an in bayer. Staatsdienste, war von 1800–1815 unter dem Ministerium Mongelas einer der einflußreichsten Räthe; 1817 wurde er Gesandter am Bundestage, st. 1822 in Frankfurt. Er war ein Mann von hoher Bildung; mit Stein war er der Stifter der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde; er hinterließ eine werthvolle Kunstsammlung, vorzüglich Kupferstiche. – Sein Bruder Georg, geb. 1771, ebenfalls hochgestellter bayer. Beamter, 1809 als Generalkommissär des tyrolischen Eisachkreises gefangen, wurde 1810 pensionirt, st. 1845. Er hinterließ mehrere staatswirthschaftliche und politische Schriften. – Christoph, der jüngste der 3 Brüder, geb. 1772, war schon 1799 Landesdirectionsrath, zeigte sich als Gegner der mittelalterlichen Einrichtungen und constitutioneller Bureaukratie. 1803 war er das thätigste Mitglied einer Commission, welche die Bibliotheken der aufgehobenen Klöster untersuchte, 1806 wurde er Oberbibliothekar in München, Vicepräsident der Akademie der Wissenschaften, und in dieser Stellung war er besonders an der Opposition betheiligt, welche sich gegen die aus Norddeutschland berufenen prot. Gelehrten, Jakobi, Jakobs, Feuerbach u. s. w. erhob. 1811 trat er zum Justizsache über und wurde 1821 Präsident des Appellationsgerichts im Regenkreise; er st. 1824. Seine Schriften sind sehr zahlreich: „Die Pläne Napoleons und seiner Gegner“ 1809; „Sachsen und Preußen“ 1815; „Anleitung zur Regierungskunst des Kurfürsten Maximilian I.“; „Staatsrecht der constitutionellen Monarchie“, 3 Bde., von Rotteck vollendet; verschiedene Schriften in der bayer. Verfassungssache, „Jahrbücher der Gerechtigkeitspflege“, „Beiträge zur Geschichte der Literatur“, u. s. w. Sein ältester Sohn, Karl Maria, geb. 1796, focht im Kriege von 1813–15, diente hierauf in der Diplomatie, dem Generalstab und Kriegsministerium, wurde 1834 Legationsrath im Ministerium des Auswärtigen, geheimer Haus- und Staatsarchivar und ist seitdem als gründlicher Quellenforscher und Schriftsteller thätig; „Darstellung der auswärtigen Verhältnisse Bayerns“; 1839; „Geschichte des Kurfürsten Maximilian I.“, 1842; außerdem verdanken wir ihm sehr interessante urkundliche Mittheilungen, sowie er überhaupt zu den Vorkämpfern für die historische Wahrheit gehört. Aretino, Spinello aus Arezzo, Maler aus der Schule Giottos, im Anfang des 15. Jahrh. – A. Pietro, aus Arezzo, geb. 1493, Dichter voll Talent, aber ohne alle sittliche Würde, genoß den Schutz der Großen Italiens, sowie Franz I. von Frankreich, Kaiser Karls V. immer nur kurze Zeit, lebte in Rom,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/242>, abgerufen am 24.11.2024.