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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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z. Th. sehr schöne Rankengewächse, eine Art A. Sipho. (Tabakspfeifenstrauch), hält unsern Winter im Freien aus und dient mit ihren großen, herzförmigen Blättern zur Bekleidung von Laubhütten u. dergl.


Asarkie, Fleischlosigkeit, Abmagerung.


Asbest, griech., bedeutet unverbrennlich; Krystalle der Hornblende (des Strahlsteins und Temolits), bisweilen, jedoch seltener, des Augits, Diopsits und Sahlits; sie verlaufen sich nicht selten in zarte, nadel- und haarförmige, öfters biegsame, krystallinische Gebilde, die der Länge nach mit einander verbunden sind und sich leicht von einander trennen lassen. Aggregate solcher Gebilde, welche nicht selten von der größten Feinheit sind, heißt man A. Sie erscheinen in folgenden Abänderungen: 1. Amianth, biegsamer A. oder Bergflachs, 2. gemeiner A., 3. Bergkork oder Bergleder, 4. Bergholz oder Holzasbest. Der Amianth kann zur unverbrennlichen Leinwand und zu Dochten verwendet werden. - Die Farbe des A. ist weiß in's grünliche, gelbe und braune; er kommt am häufigsten im Serpentin, seltener in Hornblendegesteinen, Gneis und Glimmerschiefer, öfters aber im Bergkrystall in Corsika, Piemont, der Schweiz und Tyrol vor. Seine chemische Zusammensetzung ist die der Hornblende.


Asbolin, gelber, bitterer, flüssiger, im Wasser löslicher Bestandtheil des Rußes, von Braconnot entdeckt.


Ascanius, myth., Sohn des Aeneas und der Kreusa, nach andern Sohn des Aeneas und der Lavinia, wurde auch Euryleon oder Julus genannt. Er kam mit seinem Vater nach Trojas Zerstörung nach Italien, gründete nach dessen Tode Alba longa und wurde Stammvater des röm. Geschlechts der Julier nach deren sehr poetisch entworfenem Geschlechtsregister.


Ascendent (frz. Assangdang), das Ansehen, das Uebergewicht, was sonst auch durch Prästigium ausgedrückt wird.


Ascendenten, Verwandte in aufsteigender Linie (s. Verwandtschaft; absteigende Linie); Ascendenz, die Verwandtschaft in aufsteigender Linie; ascendiren, aufsteigen.


Ascensio Christi, Mariae, Christi, Maria Himmelfahrt.


Ascension , in der Astronomie die Aufsteigung eines Gestirns, recta oder obliqua, s. Aufsteigung.


Ascension (engl. ässentsch'n), nacktes Felseneiland im atlant. Meere, 12 M. im Umfange, vulkanischen Ursprungs, im Green mountain zu 2700' ansteigend, fast ohne Vegetation, mit vortrefflichem Hafen; von den Portugiesen am Himmelfahrtstage 1508 entdeckt, seit 1816 militär. Station der Engländer, welche darauf Fort Cockburn und Georgetown angelegt haben.


Ascese bezeichnete bei den alten Griechen die Vorübung der Athleten oder Kämpfer zu den öffentlichen Wettkämpfen; diese bestand in der Abhärtung und Kräftigung des Körpers, in einer strengen Diät, besonders auch in der Enthaltung von Beischlaf und Wein. Da das Leben des Christen schon von Paulus als ein beständiger Kampf bezeichnet wird, so wurde der Name Ascese frühe auf das sittliche Gebiet übergetragen und er bezeichnet im Allgemeinen die Uebung alles desjenigen, was das Ringen nach Selbstvervollkommnung fördert, namentlich die Selbstbeherrschung, Selbstverleugnung und Selbstabtödtung. Insofern ist die A. Pflicht eines jeden Christen, und darum hat die Kirche Fasten- und Abstinenzgebote gegeben, damit der Gläubige an dieses Mittel der Selbstvervollkommnung erinnert werde. In engerer Bedeutung bezeichnet das Wort A. einen höhern Grad der Selbstbeherrschung, Selbstverleugnung und Selbstabtödtung, nämlich in der Ehelosigkeit, der Entsagung aller sinnlichen Vergnügungen, in der Beschränkung von Speise und Trank auf das allernothwendigste. Solche Christen hießen Asceten, und aus ihnen gingen die Anachoreten, Eremiten und Mönche hervor. Die Lehre von der A. heißt Ascetik. In der Lehre der Reformatoren hat die A. keinen Platz, da nach ihnen der Mensch zu seiner Vervollkommnung selbst gar nichts thun kann; damit steht freilich im Widerspruche,

z. Th. sehr schöne Rankengewächse, eine Art A. Sipho. (Tabakspfeifenstrauch), hält unsern Winter im Freien aus und dient mit ihren großen, herzförmigen Blättern zur Bekleidung von Laubhütten u. dergl.


Asarkie, Fleischlosigkeit, Abmagerung.


Asbest, griech., bedeutet unverbrennlich; Krystalle der Hornblende (des Strahlsteins und Temolits), bisweilen, jedoch seltener, des Augits, Diopsits und Sahlits; sie verlaufen sich nicht selten in zarte, nadel- und haarförmige, öfters biegsame, krystallinische Gebilde, die der Länge nach mit einander verbunden sind und sich leicht von einander trennen lassen. Aggregate solcher Gebilde, welche nicht selten von der größten Feinheit sind, heißt man A. Sie erscheinen in folgenden Abänderungen: 1. Amianth, biegsamer A. oder Bergflachs, 2. gemeiner A., 3. Bergkork oder Bergleder, 4. Bergholz oder Holzasbest. Der Amianth kann zur unverbrennlichen Leinwand und zu Dochten verwendet werden. – Die Farbe des A. ist weiß inʼs grünliche, gelbe und braune; er kommt am häufigsten im Serpentin, seltener in Hornblendegesteinen, Gneis und Glimmerschiefer, öfters aber im Bergkrystall in Corsika, Piemont, der Schweiz und Tyrol vor. Seine chemische Zusammensetzung ist die der Hornblende.


Asbolin, gelber, bitterer, flüssiger, im Wasser löslicher Bestandtheil des Rußes, von Braconnot entdeckt.


Ascanius, myth., Sohn des Aeneas und der Kreusa, nach andern Sohn des Aeneas und der Lavinia, wurde auch Euryleon oder Julus genannt. Er kam mit seinem Vater nach Trojas Zerstörung nach Italien, gründete nach dessen Tode Alba longa und wurde Stammvater des röm. Geschlechts der Julier nach deren sehr poetisch entworfenem Geschlechtsregister.


Ascendent (frz. Assangdang), das Ansehen, das Uebergewicht, was sonst auch durch Prästigium ausgedrückt wird.


Ascendenten, Verwandte in aufsteigender Linie (s. Verwandtschaft; absteigende Linie); Ascendenz, die Verwandtschaft in aufsteigender Linie; ascendiren, aufsteigen.


Ascensio Christi, Mariae, Christi, Maria Himmelfahrt.


Ascension , in der Astronomie die Aufsteigung eines Gestirns, recta oder obliqua, s. Aufsteigung.


Ascension (engl. ässentschʼn), nacktes Felseneiland im atlant. Meere, 12 M. im Umfange, vulkanischen Ursprungs, im Green mountain zu 2700' ansteigend, fast ohne Vegetation, mit vortrefflichem Hafen; von den Portugiesen am Himmelfahrtstage 1508 entdeckt, seit 1816 militär. Station der Engländer, welche darauf Fort Cockburn und Georgetown angelegt haben.


Ascese bezeichnete bei den alten Griechen die Vorübung der Athleten oder Kämpfer zu den öffentlichen Wettkämpfen; diese bestand in der Abhärtung und Kräftigung des Körpers, in einer strengen Diät, besonders auch in der Enthaltung von Beischlaf und Wein. Da das Leben des Christen schon von Paulus als ein beständiger Kampf bezeichnet wird, so wurde der Name Ascese frühe auf das sittliche Gebiet übergetragen und er bezeichnet im Allgemeinen die Uebung alles desjenigen, was das Ringen nach Selbstvervollkommnung fördert, namentlich die Selbstbeherrschung, Selbstverleugnung und Selbstabtödtung. Insofern ist die A. Pflicht eines jeden Christen, und darum hat die Kirche Fasten- und Abstinenzgebote gegeben, damit der Gläubige an dieses Mittel der Selbstvervollkommnung erinnert werde. In engerer Bedeutung bezeichnet das Wort A. einen höhern Grad der Selbstbeherrschung, Selbstverleugnung und Selbstabtödtung, nämlich in der Ehelosigkeit, der Entsagung aller sinnlichen Vergnügungen, in der Beschränkung von Speise und Trank auf das allernothwendigste. Solche Christen hießen Asceten, und aus ihnen gingen die Anachoreten, Eremiten und Mönche hervor. Die Lehre von der A. heißt Ascetik. In der Lehre der Reformatoren hat die A. keinen Platz, da nach ihnen der Mensch zu seiner Vervollkommnung selbst gar nichts thun kann; damit steht freilich im Widerspruche,

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[280/0281] z. Th. sehr schöne Rankengewächse, eine Art A. Sipho. (Tabakspfeifenstrauch), hält unsern Winter im Freien aus und dient mit ihren großen, herzförmigen Blättern zur Bekleidung von Laubhütten u. dergl. Asarkie, Fleischlosigkeit, Abmagerung. Asbest, griech., bedeutet unverbrennlich; Krystalle der Hornblende (des Strahlsteins und Temolits), bisweilen, jedoch seltener, des Augits, Diopsits und Sahlits; sie verlaufen sich nicht selten in zarte, nadel- und haarförmige, öfters biegsame, krystallinische Gebilde, die der Länge nach mit einander verbunden sind und sich leicht von einander trennen lassen. Aggregate solcher Gebilde, welche nicht selten von der größten Feinheit sind, heißt man A. Sie erscheinen in folgenden Abänderungen: 1. Amianth, biegsamer A. oder Bergflachs, 2. gemeiner A., 3. Bergkork oder Bergleder, 4. Bergholz oder Holzasbest. Der Amianth kann zur unverbrennlichen Leinwand und zu Dochten verwendet werden. – Die Farbe des A. ist weiß inʼs grünliche, gelbe und braune; er kommt am häufigsten im Serpentin, seltener in Hornblendegesteinen, Gneis und Glimmerschiefer, öfters aber im Bergkrystall in Corsika, Piemont, der Schweiz und Tyrol vor. Seine chemische Zusammensetzung ist die der Hornblende. Asbolin, gelber, bitterer, flüssiger, im Wasser löslicher Bestandtheil des Rußes, von Braconnot entdeckt. Ascanius, myth., Sohn des Aeneas und der Kreusa, nach andern Sohn des Aeneas und der Lavinia, wurde auch Euryleon oder Julus genannt. Er kam mit seinem Vater nach Trojas Zerstörung nach Italien, gründete nach dessen Tode Alba longa und wurde Stammvater des röm. Geschlechts der Julier nach deren sehr poetisch entworfenem Geschlechtsregister. Ascendent (frz. Assangdang), das Ansehen, das Uebergewicht, was sonst auch durch Prästigium ausgedrückt wird. Ascendenten, Verwandte in aufsteigender Linie (s. Verwandtschaft; absteigende Linie); Ascendenz, die Verwandtschaft in aufsteigender Linie; ascendiren, aufsteigen. Ascensio Christi, Mariae, Christi, Maria Himmelfahrt. Ascension , in der Astronomie die Aufsteigung eines Gestirns, recta oder obliqua, s. Aufsteigung. Ascension (engl. ässentschʼn), nacktes Felseneiland im atlant. Meere, 12 M. im Umfange, vulkanischen Ursprungs, im Green mountain zu 2700' ansteigend, fast ohne Vegetation, mit vortrefflichem Hafen; von den Portugiesen am Himmelfahrtstage 1508 entdeckt, seit 1816 militär. Station der Engländer, welche darauf Fort Cockburn und Georgetown angelegt haben. Ascese bezeichnete bei den alten Griechen die Vorübung der Athleten oder Kämpfer zu den öffentlichen Wettkämpfen; diese bestand in der Abhärtung und Kräftigung des Körpers, in einer strengen Diät, besonders auch in der Enthaltung von Beischlaf und Wein. Da das Leben des Christen schon von Paulus als ein beständiger Kampf bezeichnet wird, so wurde der Name Ascese frühe auf das sittliche Gebiet übergetragen und er bezeichnet im Allgemeinen die Uebung alles desjenigen, was das Ringen nach Selbstvervollkommnung fördert, namentlich die Selbstbeherrschung, Selbstverleugnung und Selbstabtödtung. Insofern ist die A. Pflicht eines jeden Christen, und darum hat die Kirche Fasten- und Abstinenzgebote gegeben, damit der Gläubige an dieses Mittel der Selbstvervollkommnung erinnert werde. In engerer Bedeutung bezeichnet das Wort A. einen höhern Grad der Selbstbeherrschung, Selbstverleugnung und Selbstabtödtung, nämlich in der Ehelosigkeit, der Entsagung aller sinnlichen Vergnügungen, in der Beschränkung von Speise und Trank auf das allernothwendigste. Solche Christen hießen Asceten, und aus ihnen gingen die Anachoreten, Eremiten und Mönche hervor. Die Lehre von der A. heißt Ascetik. In der Lehre der Reformatoren hat die A. keinen Platz, da nach ihnen der Mensch zu seiner Vervollkommnung selbst gar nichts thun kann; damit steht freilich im Widerspruche,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 280. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/281>, abgerufen am 21.11.2024.