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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Baden-Baden, im bad. Mittelrheinkreise, in einem herrlichen Schwarzwaldthale an der Oos, 610' über dem Meere, mit einem großherz. Schlosse. Stadt von mehr als 7000 E., einst Standort röm. Legionen und Badort (Aurelia Aquensis), das nach langem Zerfall von Kaiser Karl IV. wieder hergestellt wurde. Später Residenz der Markgrafen von B. ist B. seit dem Ende der napoleonischen Kriege und besonders seit Errichtung der Eisenbahnen (im J. 1853 setzten zum erstenmal Eisenbahnluftzüge Paris mit B. in raschen unmittelbaren Verkehr) eines der glänzendsten und besuchtesten Bäder Deutschlands geworden. Mehr als 13 Quellen, von denen der Ursprung die reichlichste und nebst der Judenquelle die heißeste (54°R.) ist und in deren Nähe die Magnetnadel abweicht, enthalten Mittelsalze und etwas Eisen und werden von den eigentlich Kranken eben so häufig innerlich als äußerlich gebraucht. Doch weniger die Heilquellen als die äußerst reizenden Umgebungen und für den Verkehr günstige Lage der Stadt, das comfortable Leben und die grünen Tische locken während der Saison Tausende von fern und nah herbei (im Sommer Kleinparis). 1822 zahlte der Spielpächter bereits 29000 fl. Pachtgeld an den Staat, 1853 aber 140000 fl.


Baden bei Wien, das alte Aquae Pannoniae, Stadt mit 5100 E. und Bad in Niederösterreich, 638' über dem Meere, 4 Stunden südl. von Wien, an der Eisenbahn, in herrlicher Gegend mit vorzüglichem Wein; Sommerresidenz der Erzherzoge. Das Wasser der reichhaltige Mineralquellen gehört zu den salinischen Schwefelwassern, warm von 22-28°R.; die wärmsten sind der Ursprung und das Josephsbad. In der Nähe das schöne romantische Helenenthal mit mehreren alten Ritterburgen.


Baden im Aargau, Stadt im Aargau mit 2000 E., einem Frauen- und Kapuzinerkloster, einer Burgruine "der Stein", einstens Lieblingsaufenthalt der alten Habsburger, bekannt durch seine schwefelhaltigen salinischen Mineralwasser, die aus 13 Quellen in einer Wärme bis 38°R. hervorsprudeln; in dem Verenabade und Freibade können 150 Arme unentgeldlich baden, eine Wohlthat barmherziger Stiftungen von Privatleuten. Im alten Rathshause wurden von 1714-1798 die Tagsatzungen gehalten, hier schlossen Prinz Eugen und Villars den 7. Sept. 1714 den Badener Frieden; ebendaselbst wurde 1526 ein Religionsgespräch gehalten, wo Dr. Eck und Oekolampad die Hauptrollen übernahmen.


Baden, dän. Gelehrtenfamilie; Jak. B. geb. 1735, gest. 1804 als Professor der Beredsamkeit u. lat. Sprache, schrieb dän., deutsche und lat. Grammatiken, übersetzte den Tacitus u. Quintilian etc. Sein Sohn Jak. Gust. Ludw., geb. 1764, gest. 1840, schrieb eine dän. Reichsgeschichte in 5 Bd.; der jüngere Sohn, Torkel B., geb. 1765, seit 1804 Sekretär an der Kunstakademie in Kopenhagen, schrieb mehrere archäolog. Werke in kunstgeschichtlicher Richtung, darunter über die Unbrauchbarkeit der nordischen Mythologie für die bildenden Künste; gab auch den Seneca heraus.


Badenweiler, Dorf im bad. Oberrheinkreise mit 22°R. warmen Mineralquellen, die besonders gegen Gicht, Rheumatismen, Leberleiden, chronische Lungenkatarrhe etc. empfohlen werden. B. liegt reizend am westl. Abgang des Blauen, hat nach den Bädern des Caracalla die wohlerhaltensten Bäder röm. Baues; in der Nähe sind Eisenwerke, Fundorte interessanter Mineralien, schöne Aussichtspunkte u. s. w., deßwegen nimmt B. auch jährlich an Frequenz zu.


Bader, geb. 1805 zu Thiengen im bad. Oberland, studierte in Freiburg, suchte in 10 Jahren voll Entbehrungen und Arbeit die Schwierigkeiten der Geschichtschreibung eines Landes, welches vor 1803 kaum 69 #M. und 1811 über 270 #M. in bunter Zusammensetzung zählte, zu überwinden und gab 1834-36 die "bad. Landesgeschichte" heraus. Dieselbe wurde vom Publikum sehr günstig aufgenommen und erlebte bald eine neue Auflage. B. schrieb eine kleinere "bad. Geschichte für Schulen", erhielt eine Anstellung am Landesarchiv und gab neben kleineren historischen Arbeiten die "Badenia", eine Zeitschrift für bad, Geschichte und Landeskunde heraus, deren


Baden-Baden, im bad. Mittelrheinkreise, in einem herrlichen Schwarzwaldthale an der Oos, 610' über dem Meere, mit einem großherz. Schlosse. Stadt von mehr als 7000 E., einst Standort röm. Legionen und Badort (Aurelia Aquensis), das nach langem Zerfall von Kaiser Karl IV. wieder hergestellt wurde. Später Residenz der Markgrafen von B. ist B. seit dem Ende der napoleonischen Kriege und besonders seit Errichtung der Eisenbahnen (im J. 1853 setzten zum erstenmal Eisenbahnluftzüge Paris mit B. in raschen unmittelbaren Verkehr) eines der glänzendsten und besuchtesten Bäder Deutschlands geworden. Mehr als 13 Quellen, von denen der Ursprung die reichlichste und nebst der Judenquelle die heißeste (54°R.) ist und in deren Nähe die Magnetnadel abweicht, enthalten Mittelsalze und etwas Eisen und werden von den eigentlich Kranken eben so häufig innerlich als äußerlich gebraucht. Doch weniger die Heilquellen als die äußerst reizenden Umgebungen und für den Verkehr günstige Lage der Stadt, das comfortable Leben und die grünen Tische locken während der Saison Tausende von fern und nah herbei (im Sommer Kleinparis). 1822 zahlte der Spielpächter bereits 29000 fl. Pachtgeld an den Staat, 1853 aber 140000 fl.


Baden bei Wien, das alte Aquae Pannoniae, Stadt mit 5100 E. und Bad in Niederösterreich, 638' über dem Meere, 4 Stunden südl. von Wien, an der Eisenbahn, in herrlicher Gegend mit vorzüglichem Wein; Sommerresidenz der Erzherzoge. Das Wasser der reichhaltige Mineralquellen gehört zu den salinischen Schwefelwassern, warm von 22–28°R.; die wärmsten sind der Ursprung und das Josephsbad. In der Nähe das schöne romantische Helenenthal mit mehreren alten Ritterburgen.


Baden im Aargau, Stadt im Aargau mit 2000 E., einem Frauen- und Kapuzinerkloster, einer Burgruine „der Stein“, einstens Lieblingsaufenthalt der alten Habsburger, bekannt durch seine schwefelhaltigen salinischen Mineralwasser, die aus 13 Quellen in einer Wärme bis 38°R. hervorsprudeln; in dem Verenabade und Freibade können 150 Arme unentgeldlich baden, eine Wohlthat barmherziger Stiftungen von Privatleuten. Im alten Rathshause wurden von 1714–1798 die Tagsatzungen gehalten, hier schlossen Prinz Eugen und Villars den 7. Sept. 1714 den Badener Frieden; ebendaselbst wurde 1526 ein Religionsgespräch gehalten, wo Dr. Eck und Oekolampad die Hauptrollen übernahmen.


Baden, dän. Gelehrtenfamilie; Jak. B. geb. 1735, gest. 1804 als Professor der Beredsamkeit u. lat. Sprache, schrieb dän., deutsche und lat. Grammatiken, übersetzte den Tacitus u. Quintilian etc. Sein Sohn Jak. Gust. Ludw., geb. 1764, gest. 1840, schrieb eine dän. Reichsgeschichte in 5 Bd.; der jüngere Sohn, Torkel B., geb. 1765, seit 1804 Sekretär an der Kunstakademie in Kopenhagen, schrieb mehrere archäolog. Werke in kunstgeschichtlicher Richtung, darunter über die Unbrauchbarkeit der nordischen Mythologie für die bildenden Künste; gab auch den Seneca heraus.


Badenweiler, Dorf im bad. Oberrheinkreise mit 22°R. warmen Mineralquellen, die besonders gegen Gicht, Rheumatismen, Leberleiden, chronische Lungenkatarrhe etc. empfohlen werden. B. liegt reizend am westl. Abgang des Blauen, hat nach den Bädern des Caracalla die wohlerhaltensten Bäder röm. Baues; in der Nähe sind Eisenwerke, Fundorte interessanter Mineralien, schöne Aussichtspunkte u. s. w., deßwegen nimmt B. auch jährlich an Frequenz zu.


Bader, geb. 1805 zu Thiengen im bad. Oberland, studierte in Freiburg, suchte in 10 Jahren voll Entbehrungen und Arbeit die Schwierigkeiten der Geschichtschreibung eines Landes, welches vor 1803 kaum 69 □M. und 1811 über 270 □M. in bunter Zusammensetzung zählte, zu überwinden und gab 1834–36 die „bad. Landesgeschichte“ heraus. Dieselbe wurde vom Publikum sehr günstig aufgenommen und erlebte bald eine neue Auflage. B. schrieb eine kleinere „bad. Geschichte für Schulen“, erhielt eine Anstellung am Landesarchiv und gab neben kleineren historischen Arbeiten die „Badenia“, eine Zeitschrift für bad, Geschichte und Landeskunde heraus, deren

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[379/0380] Baden-Baden, im bad. Mittelrheinkreise, in einem herrlichen Schwarzwaldthale an der Oos, 610' über dem Meere, mit einem großherz. Schlosse. Stadt von mehr als 7000 E., einst Standort röm. Legionen und Badort (Aurelia Aquensis), das nach langem Zerfall von Kaiser Karl IV. wieder hergestellt wurde. Später Residenz der Markgrafen von B. ist B. seit dem Ende der napoleonischen Kriege und besonders seit Errichtung der Eisenbahnen (im J. 1853 setzten zum erstenmal Eisenbahnluftzüge Paris mit B. in raschen unmittelbaren Verkehr) eines der glänzendsten und besuchtesten Bäder Deutschlands geworden. Mehr als 13 Quellen, von denen der Ursprung die reichlichste und nebst der Judenquelle die heißeste (54°R.) ist und in deren Nähe die Magnetnadel abweicht, enthalten Mittelsalze und etwas Eisen und werden von den eigentlich Kranken eben so häufig innerlich als äußerlich gebraucht. Doch weniger die Heilquellen als die äußerst reizenden Umgebungen und für den Verkehr günstige Lage der Stadt, das comfortable Leben und die grünen Tische locken während der Saison Tausende von fern und nah herbei (im Sommer Kleinparis). 1822 zahlte der Spielpächter bereits 29000 fl. Pachtgeld an den Staat, 1853 aber 140000 fl. Baden bei Wien, das alte Aquae Pannoniae, Stadt mit 5100 E. und Bad in Niederösterreich, 638' über dem Meere, 4 Stunden südl. von Wien, an der Eisenbahn, in herrlicher Gegend mit vorzüglichem Wein; Sommerresidenz der Erzherzoge. Das Wasser der reichhaltige Mineralquellen gehört zu den salinischen Schwefelwassern, warm von 22–28°R.; die wärmsten sind der Ursprung und das Josephsbad. In der Nähe das schöne romantische Helenenthal mit mehreren alten Ritterburgen. Baden im Aargau, Stadt im Aargau mit 2000 E., einem Frauen- und Kapuzinerkloster, einer Burgruine „der Stein“, einstens Lieblingsaufenthalt der alten Habsburger, bekannt durch seine schwefelhaltigen salinischen Mineralwasser, die aus 13 Quellen in einer Wärme bis 38°R. hervorsprudeln; in dem Verenabade und Freibade können 150 Arme unentgeldlich baden, eine Wohlthat barmherziger Stiftungen von Privatleuten. Im alten Rathshause wurden von 1714–1798 die Tagsatzungen gehalten, hier schlossen Prinz Eugen und Villars den 7. Sept. 1714 den Badener Frieden; ebendaselbst wurde 1526 ein Religionsgespräch gehalten, wo Dr. Eck und Oekolampad die Hauptrollen übernahmen. Baden, dän. Gelehrtenfamilie; Jak. B. geb. 1735, gest. 1804 als Professor der Beredsamkeit u. lat. Sprache, schrieb dän., deutsche und lat. Grammatiken, übersetzte den Tacitus u. Quintilian etc. Sein Sohn Jak. Gust. Ludw., geb. 1764, gest. 1840, schrieb eine dän. Reichsgeschichte in 5 Bd.; der jüngere Sohn, Torkel B., geb. 1765, seit 1804 Sekretär an der Kunstakademie in Kopenhagen, schrieb mehrere archäolog. Werke in kunstgeschichtlicher Richtung, darunter über die Unbrauchbarkeit der nordischen Mythologie für die bildenden Künste; gab auch den Seneca heraus. Badenweiler, Dorf im bad. Oberrheinkreise mit 22°R. warmen Mineralquellen, die besonders gegen Gicht, Rheumatismen, Leberleiden, chronische Lungenkatarrhe etc. empfohlen werden. B. liegt reizend am westl. Abgang des Blauen, hat nach den Bädern des Caracalla die wohlerhaltensten Bäder röm. Baues; in der Nähe sind Eisenwerke, Fundorte interessanter Mineralien, schöne Aussichtspunkte u. s. w., deßwegen nimmt B. auch jährlich an Frequenz zu. Bader, geb. 1805 zu Thiengen im bad. Oberland, studierte in Freiburg, suchte in 10 Jahren voll Entbehrungen und Arbeit die Schwierigkeiten der Geschichtschreibung eines Landes, welches vor 1803 kaum 69 □M. und 1811 über 270 □M. in bunter Zusammensetzung zählte, zu überwinden und gab 1834–36 die „bad. Landesgeschichte“ heraus. Dieselbe wurde vom Publikum sehr günstig aufgenommen und erlebte bald eine neue Auflage. B. schrieb eine kleinere „bad. Geschichte für Schulen“, erhielt eine Anstellung am Landesarchiv und gab neben kleineren historischen Arbeiten die „Badenia“, eine Zeitschrift für bad, Geschichte und Landeskunde heraus, deren

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 379. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/380>, abgerufen am 06.10.2024.