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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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der jüngeren B., indem ihr Gemahl, Fürst Urban Colonna-Carbagnano, als Erbe der barberin. Güter Wappen und Namen der B. fortführte.


Barbes, Armand, geb. 1810 auf der Insel Guadeloupe, Verschwörer und Revolutionär, wegen des Aufruhrversuchs am 12. Mai 1839 zu Paris vom Pairshofe zum Tode verurtheilt, von Ludwig Philipp zu lebenslänglichem Gefängniß begnadigt; die Februarrevolution befreite ihn, er wurde Deputirter und Oberst der 12. Legion der Pariser Nationalgarde, versuchte am 15. Mai 1848 einen Aufstand gegen die Nationalversammlung, wurde aber gefangen und sitzt seitdem fest.


Barbet, pers. Saiteninstrument.


Barbette, Geschützbank, s. Bank.


Barbezieux (Barbsio), franz. Stadt im Departem. der Charente, 3600 E., Trüffelhandel.


Barbie de Bocage (- de Bogasch), Jean Denis, 1760-1825, franz. Philolog, Archäolog und Geograph, durch Karten und einzelne Schriften um die alte Geographie verdient; seine 2 Söhne haben ebenfalls einen Namen als Geographen.


Barbier (Barbieh), Antoine, geb. 1765, gest. 1825 als königl. Bibliothekar, Bibliograph, schrieb ein hinsichtlich Frankreichs vollständiges Wörterbuch der anonymen und pseudonymen Schriften.


Barbier, Henri Auguste, geb. 1805, seit 1830 als sehr scharfer Satyriker bekannt; seit neuester Zeit verschollen.


Barbieri, s. Guercino.


Barbiton oder Barbitos, Saiteninstrument der Griechen, größer als die Lyra, 7saitig, verschiedenen Lyrikern als Erfindern zugeschrieben.


Barbon (Barbong), mürrischer Alter; barbonage, mürrisches Wesen alter Leute.


Barbono (Grosso), Silbermünze in Lucca; der alte B. = 10 Soldi = 3 Sgr. 2 Pfg.; der neue = 12 Soldi = 3 Sgr. 6 Pfg.


Barbouillage (frz. Barbulljasch), Sudelei, Schmiererei, albernes Geschwätz; wer es so treibt, ist barbouilleur; barboulliren.


Barbour (Barbör), John, geb. 1315, gest. 1396, der älteste schott. Dichter, bekannt durch seine Reimchronik über seinen Zeitgenossen Robert Bruce.


Barbuda, engl. Insel (seit 1650) der kleinen Antillen, 2 #M. groß mit 2500 E., gesund, baut Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, Indigo.


Barbuda, alte portugies. Silbermünze = 2 Sgr.


Barby, preuß. Stadt an der Elbe, unweit der Saalemündung, 3900 E., Tuchfabriken; ehedem Hauptstadt einer eigenen Grafschaft, die später theils an Anhalt-Bernburg, theils an Sachsen-Weißenfels erbte; 1807 westfälisch, 1814 preußisch.


Barcarola, Gesangsweise der venetian. Barkenführer (Gondolieri), ehemals Stellen aus Tasso.


Barcaza, span. Fahrzeug, 30-40' lang, 8-9' breit, 5' tief, mit breitem Raasegel, oft mit zweitem Maste, der bei heftigem Winde benutzt wird.


Barcellos, Stadt im nördl. Portugal, wohlgebaut, mit schönen Kirchen, 5300 E.


Barcelona, feste Hauptstadt der span. Prov. Catalonien, mit großem und tiefem Hafen, reinlichen, breiten, wohlgepflasterten Straßen, schönen öffentlichen Plätzen und Gebäuden, 115000 E., Universität, öffentliche Bibliotheken und Sammlungen. B. ist mit Marseille und Triest der bedeutendste Handelsplatz am mittelländ. Meere (jährlich laufen 3 bis 4000 Schiffe ein) und die industriellste Stadt Spaniens; es gibt Fabriken in Seide, Baumwolle, Wolle, Leder, Waffen, Goldarbeiten, Seife u. s. w.; B. ist aber auch die unruhigste Stadt Spaniens und hat bei allen span. Wirren und Aufständen eine oft blutige Rolle gespielt. - B. hieß zur Römerzeit Barcinum, erhielt sich als Stadt bis in die fränk. Zeit, wo es Karl der Gr. zum Sitz eines Markgrafen machte. Die Grafen machten sich bald unabhängig. Im 12. Jahrh. kam B. durch Heirath an Arragonien; während des ganzen Mittelalters zeichneten sich seine Seeleute durch Geschicklichkeit und kriegerischen Muth aus und B. wetteiferte mit Genua und Venedig; im span. Erbfolgekriege

der jüngeren B., indem ihr Gemahl, Fürst Urban Colonna-Carbagnano, als Erbe der barberin. Güter Wappen und Namen der B. fortführte.


Barbès, Armand, geb. 1810 auf der Insel Guadeloupe, Verschwörer und Revolutionär, wegen des Aufruhrversuchs am 12. Mai 1839 zu Paris vom Pairshofe zum Tode verurtheilt, von Ludwig Philipp zu lebenslänglichem Gefängniß begnadigt; die Februarrevolution befreite ihn, er wurde Deputirter und Oberst der 12. Legion der Pariser Nationalgarde, versuchte am 15. Mai 1848 einen Aufstand gegen die Nationalversammlung, wurde aber gefangen und sitzt seitdem fest.


Barbet, pers. Saiteninstrument.


Barbette, Geschützbank, s. Bank.


Barbezieux (Barbsio), franz. Stadt im Departem. der Charente, 3600 E., Trüffelhandel.


Barbié de Bocage (– de Bogasch), Jean Denis, 1760–1825, franz. Philolog, Archäolog und Geograph, durch Karten und einzelne Schriften um die alte Geographie verdient; seine 2 Söhne haben ebenfalls einen Namen als Geographen.


Barbier (Barbieh), Antoine, geb. 1765, gest. 1825 als königl. Bibliothekar, Bibliograph, schrieb ein hinsichtlich Frankreichs vollständiges Wörterbuch der anonymen und pseudonymen Schriften.


Barbier, Henri Auguste, geb. 1805, seit 1830 als sehr scharfer Satyriker bekannt; seit neuester Zeit verschollen.


Barbieri, s. Guercino.


Barbiton oder Barbitos, Saiteninstrument der Griechen, größer als die Lyra, 7saitig, verschiedenen Lyrikern als Erfindern zugeschrieben.


Barbon (Barbong), mürrischer Alter; barbonage, mürrisches Wesen alter Leute.


Barbono (Grosso), Silbermünze in Lucca; der alte B. = 10 Soldi = 3 Sgr. 2 Pfg.; der neue = 12 Soldi = 3 Sgr. 6 Pfg.


Barbouillage (frz. Barbulljasch), Sudelei, Schmiererei, albernes Geschwätz; wer es so treibt, ist barbouilleur; barboulliren.


Barbour (Barbör), John, geb. 1315, gest. 1396, der älteste schott. Dichter, bekannt durch seine Reimchronik über seinen Zeitgenossen Robert Bruce.


Barbuda, engl. Insel (seit 1650) der kleinen Antillen, 2 □M. groß mit 2500 E., gesund, baut Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, Indigo.


Barbuda, alte portugies. Silbermünze = 2 Sgr.


Barby, preuß. Stadt an der Elbe, unweit der Saalemündung, 3900 E., Tuchfabriken; ehedem Hauptstadt einer eigenen Grafschaft, die später theils an Anhalt-Bernburg, theils an Sachsen-Weißenfels erbte; 1807 westfälisch, 1814 preußisch.


Barcarola, Gesangsweise der venetian. Barkenführer (Gondolieri), ehemals Stellen aus Tasso.


Barcaza, span. Fahrzeug, 30–40' lang, 8–9' breit, 5' tief, mit breitem Raasegel, oft mit zweitem Maste, der bei heftigem Winde benutzt wird.


Barcellos, Stadt im nördl. Portugal, wohlgebaut, mit schönen Kirchen, 5300 E.


Barcelona, feste Hauptstadt der span. Prov. Catalonien, mit großem und tiefem Hafen, reinlichen, breiten, wohlgepflasterten Straßen, schönen öffentlichen Plätzen und Gebäuden, 115000 E., Universität, öffentliche Bibliotheken und Sammlungen. B. ist mit Marseille und Triest der bedeutendste Handelsplatz am mittelländ. Meere (jährlich laufen 3 bis 4000 Schiffe ein) und die industriellste Stadt Spaniens; es gibt Fabriken in Seide, Baumwolle, Wolle, Leder, Waffen, Goldarbeiten, Seife u. s. w.; B. ist aber auch die unruhigste Stadt Spaniens und hat bei allen span. Wirren und Aufständen eine oft blutige Rolle gespielt. – B. hieß zur Römerzeit Barcinum, erhielt sich als Stadt bis in die fränk. Zeit, wo es Karl der Gr. zum Sitz eines Markgrafen machte. Die Grafen machten sich bald unabhängig. Im 12. Jahrh. kam B. durch Heirath an Arragonien; während des ganzen Mittelalters zeichneten sich seine Seeleute durch Geschicklichkeit und kriegerischen Muth aus und B. wetteiferte mit Genua und Venedig; im span. Erbfolgekriege

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[405/0406] der jüngeren B., indem ihr Gemahl, Fürst Urban Colonna-Carbagnano, als Erbe der barberin. Güter Wappen und Namen der B. fortführte. Barbès, Armand, geb. 1810 auf der Insel Guadeloupe, Verschwörer und Revolutionär, wegen des Aufruhrversuchs am 12. Mai 1839 zu Paris vom Pairshofe zum Tode verurtheilt, von Ludwig Philipp zu lebenslänglichem Gefängniß begnadigt; die Februarrevolution befreite ihn, er wurde Deputirter und Oberst der 12. Legion der Pariser Nationalgarde, versuchte am 15. Mai 1848 einen Aufstand gegen die Nationalversammlung, wurde aber gefangen und sitzt seitdem fest. Barbet, pers. Saiteninstrument. Barbette, Geschützbank, s. Bank. Barbezieux (Barbsio), franz. Stadt im Departem. der Charente, 3600 E., Trüffelhandel. Barbié de Bocage (– de Bogasch), Jean Denis, 1760–1825, franz. Philolog, Archäolog und Geograph, durch Karten und einzelne Schriften um die alte Geographie verdient; seine 2 Söhne haben ebenfalls einen Namen als Geographen. Barbier (Barbieh), Antoine, geb. 1765, gest. 1825 als königl. Bibliothekar, Bibliograph, schrieb ein hinsichtlich Frankreichs vollständiges Wörterbuch der anonymen und pseudonymen Schriften. Barbier, Henri Auguste, geb. 1805, seit 1830 als sehr scharfer Satyriker bekannt; seit neuester Zeit verschollen. Barbieri, s. Guercino. Barbiton oder Barbitos, Saiteninstrument der Griechen, größer als die Lyra, 7saitig, verschiedenen Lyrikern als Erfindern zugeschrieben. Barbon (Barbong), mürrischer Alter; barbonage, mürrisches Wesen alter Leute. Barbono (Grosso), Silbermünze in Lucca; der alte B. = 10 Soldi = 3 Sgr. 2 Pfg.; der neue = 12 Soldi = 3 Sgr. 6 Pfg. Barbouillage (frz. Barbulljasch), Sudelei, Schmiererei, albernes Geschwätz; wer es so treibt, ist barbouilleur; barboulliren. Barbour (Barbör), John, geb. 1315, gest. 1396, der älteste schott. Dichter, bekannt durch seine Reimchronik über seinen Zeitgenossen Robert Bruce. Barbuda, engl. Insel (seit 1650) der kleinen Antillen, 2 □M. groß mit 2500 E., gesund, baut Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr, Indigo. Barbuda, alte portugies. Silbermünze = 2 Sgr. Barby, preuß. Stadt an der Elbe, unweit der Saalemündung, 3900 E., Tuchfabriken; ehedem Hauptstadt einer eigenen Grafschaft, die später theils an Anhalt-Bernburg, theils an Sachsen-Weißenfels erbte; 1807 westfälisch, 1814 preußisch. Barcarola, Gesangsweise der venetian. Barkenführer (Gondolieri), ehemals Stellen aus Tasso. Barcaza, span. Fahrzeug, 30–40' lang, 8–9' breit, 5' tief, mit breitem Raasegel, oft mit zweitem Maste, der bei heftigem Winde benutzt wird. Barcellos, Stadt im nördl. Portugal, wohlgebaut, mit schönen Kirchen, 5300 E. Barcelona, feste Hauptstadt der span. Prov. Catalonien, mit großem und tiefem Hafen, reinlichen, breiten, wohlgepflasterten Straßen, schönen öffentlichen Plätzen und Gebäuden, 115000 E., Universität, öffentliche Bibliotheken und Sammlungen. B. ist mit Marseille und Triest der bedeutendste Handelsplatz am mittelländ. Meere (jährlich laufen 3 bis 4000 Schiffe ein) und die industriellste Stadt Spaniens; es gibt Fabriken in Seide, Baumwolle, Wolle, Leder, Waffen, Goldarbeiten, Seife u. s. w.; B. ist aber auch die unruhigste Stadt Spaniens und hat bei allen span. Wirren und Aufständen eine oft blutige Rolle gespielt. – B. hieß zur Römerzeit Barcinum, erhielt sich als Stadt bis in die fränk. Zeit, wo es Karl der Gr. zum Sitz eines Markgrafen machte. Die Grafen machten sich bald unabhängig. Im 12. Jahrh. kam B. durch Heirath an Arragonien; während des ganzen Mittelalters zeichneten sich seine Seeleute durch Geschicklichkeit und kriegerischen Muth aus und B. wetteiferte mit Genua und Venedig; im span. Erbfolgekriege

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 405. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/406>, abgerufen am 22.11.2024.