Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

Bild:
<< vorherige Seite

katholischen Geistlichen angesonnen wurde, eine Gährung in den katholischen Bezirken, und die Regierung half sich durch eine zürchische Occupation. Bald nahm sie die Klöster, 7, darunter Muri, Wettingen und Hermetschwyl die bedeutendsten, unter Administration und verbot die Novizenaufnahme, 1841 aber wurde durch eine neue Verfassung die paritätische Vertretung in den Staatsbehörden aufgehoben und nach der Kopfzahl geordnet. Ein Aufstand der kath. Bezirke Muri und Baden wurde mit Waffengewalt niedergeschlagen und es erfolgte eine zweite Occupation durch Truppen aus Zürich, Baselland und Bern. Am 13. Jan. 1841 decretirte der Gr. Rath Aufhebung aller Klöster, obwohl durch die Bundesverfassung der Bestand der Klöster ausdrücklich garantirt war; die Tagsatzung erklärte sich aber, als Hermetschwyl und 2 kleine Klöster restituirt wurden, in der Mehrheit den 13. Aug. 1843 befriedigt und ließ die kathol. Cantone und Oesterreich protestiren. Von dem auf 7 Mill. Fr. gewertheten Klostervermögen wurde 1 Mill. an die kath. Gemeinden abgegeben, die andern 6 sind durch die Occupationskosten und durch die Staatsverwaltung um 78 Proz. geschwunden, d. h. die Gebäude sind noch allein übrig. An den Freischaarenzügen gegen Luzern 1835 und 46 nahm das protestantische Aargau lebhaften Antheil und die Regierung betheiligte sich durch ein Mitglied und Ueberlassung von Geschütz und Waffen. Der Sonderbundkrieg krönte endlich die radikalen Wünsche. Seitdem hat der Canton viele Experimente mit seiner Verfassung gemacht, aber eine wohlfeilere Staatsverwaltung, der Hauptwunsch des Volkes, ist bisher nicht erzielt worden. Obwohl der Aargau eine der fruchtbarsten und gewerbsamsten Landschaften Europas ist, nimmt die Verarmung von Jahr zu Jahr zu, und als ein Beweis dafür, die Auswanderung.


Aarhus, dän. Stiftsamt im nordöstl. Jütland, 86 #M. groß mit 18000 E., fruchtbar. Hptst. Aarhus am Kattegat, 41 Stunden von Kopenhagen, treibt Handel, Schifffahrt und Gewerbe; 7000 E.


Aaroe, kleine Insel im großen Belte zwischen Schleswig und Fünen, 11/2, #M. groß.


Aaron, älterer Bruder des Moses und dessen Gehilfe bei der Befreiung Israels aus der Knechtschaft. Erster hoher Priester der Israeliten, diese Würde auf seine Nachkommen vererbend, als seine Berufung durch das wunderbare Blühen seines vor die Bundeslade niedergelegten Stabes die göttliche Bestätigung erhalten. Er betrat das gelobte Land nicht, sondern starb im 40. Jahre nach dem Auszuge und im 123. seines Alters auf dem Berge Hor, wo noch sein Grab gezeigt wird. Sein Nachfolger war sein dritter Sohn Eleazar.


Aasblumen s. Asclepiadeae.


Aaschaur, Fest der Zehn Tage, schiitisches Hauptfest, zum Andenken an den Tod der Söhne Alis.


Aasgeier s. Geier.


Aaskäfer, Käfergattung der Keulenhornkäfer mit mehreren Arten, von Aas lebend, besonders im Larvenzustande.


Ab, der 11. Monat im bürgerlichen Jahre der Juden, der 5. im hl. Jahre, mit der letzten Hälfte unsers Juli und der ersten des August zusammenfallend.


Abaca, Manillahanf, Faser einer Banane (Musa), Stoff zu Seilen.


Abacus, das Rechenbrett der alten Römer; die Platte, mit der ein Säulenknauf bedeckt ist.


Abaddon, hebr. = Vernichtung; im A. T. gleichbedeutend mit Scheol, Unterwelt, in Joh. Off. X, 11 Engel des Abgrundes, des Verderbens.


Abadir, Name des in Felle gewickelten Steins, den Saturn statt des Jupiters verschlang; Name der carthag. Hauptgottheit.


Abalack, Mrktfl. im sibir. Gouvernement Tobolsk, Wallfahrtsort.


Abälard (Abeillard), geb. 1097 in Palais bei Nantes, adeligen Stammes, zeigte früh brennende Wißbegierde und war schon als Jüngling ein leidenschaftlicher, oft siegreicher Dialectiker. In Paris war er Schüler des Wilhelm von Champeaux, überwand ihn in Disputationen und eröffnete, 22jährig, zuerst in Melun, dann in Corbeil eine Schule der Philosophie. Im 28. Jahre kam

katholischen Geistlichen angesonnen wurde, eine Gährung in den katholischen Bezirken, und die Regierung half sich durch eine zürchische Occupation. Bald nahm sie die Klöster, 7, darunter Muri, Wettingen und Hermetschwyl die bedeutendsten, unter Administration und verbot die Novizenaufnahme, 1841 aber wurde durch eine neue Verfassung die paritätische Vertretung in den Staatsbehörden aufgehoben und nach der Kopfzahl geordnet. Ein Aufstand der kath. Bezirke Muri und Baden wurde mit Waffengewalt niedergeschlagen und es erfolgte eine zweite Occupation durch Truppen aus Zürich, Baselland und Bern. Am 13. Jan. 1841 decretirte der Gr. Rath Aufhebung aller Klöster, obwohl durch die Bundesverfassung der Bestand der Klöster ausdrücklich garantirt war; die Tagsatzung erklärte sich aber, als Hermetschwyl und 2 kleine Klöster restituirt wurden, in der Mehrheit den 13. Aug. 1843 befriedigt und ließ die kathol. Cantone und Oesterreich protestiren. Von dem auf 7 Mill. Fr. gewertheten Klostervermögen wurde 1 Mill. an die kath. Gemeinden abgegeben, die andern 6 sind durch die Occupationskosten und durch die Staatsverwaltung um 78 Proz. geschwunden, d. h. die Gebäude sind noch allein übrig. An den Freischaarenzügen gegen Luzern 1835 und 46 nahm das protestantische Aargau lebhaften Antheil und die Regierung betheiligte sich durch ein Mitglied und Ueberlassung von Geschütz und Waffen. Der Sonderbundkrieg krönte endlich die radikalen Wünsche. Seitdem hat der Canton viele Experimente mit seiner Verfassung gemacht, aber eine wohlfeilere Staatsverwaltung, der Hauptwunsch des Volkes, ist bisher nicht erzielt worden. Obwohl der Aargau eine der fruchtbarsten und gewerbsamsten Landschaften Europas ist, nimmt die Verarmung von Jahr zu Jahr zu, und als ein Beweis dafür, die Auswanderung.


Aarhus, dän. Stiftsamt im nordöstl. Jütland, 86 □M. groß mit 18000 E., fruchtbar. Hptst. Aarhus am Kattegat, 41 Stunden von Kopenhagen, treibt Handel, Schifffahrt und Gewerbe; 7000 E.


Aaroe, kleine Insel im großen Belte zwischen Schleswig und Fünen, 11/2, □M. groß.


Aaron, älterer Bruder des Moses und dessen Gehilfe bei der Befreiung Israels aus der Knechtschaft. Erster hoher Priester der Israeliten, diese Würde auf seine Nachkommen vererbend, als seine Berufung durch das wunderbare Blühen seines vor die Bundeslade niedergelegten Stabes die göttliche Bestätigung erhalten. Er betrat das gelobte Land nicht, sondern starb im 40. Jahre nach dem Auszuge und im 123. seines Alters auf dem Berge Hor, wo noch sein Grab gezeigt wird. Sein Nachfolger war sein dritter Sohn Eleazar.


Aasblumen s. Asclepiadeae.


Aaschaur, Fest der Zehn Tage, schiitisches Hauptfest, zum Andenken an den Tod der Söhne Alis.


Aasgeier s. Geier.


Aaskäfer, Käfergattung der Keulenhornkäfer mit mehreren Arten, von Aas lebend, besonders im Larvenzustande.


Ab, der 11. Monat im bürgerlichen Jahre der Juden, der 5. im hl. Jahre, mit der letzten Hälfte unsers Juli und der ersten des August zusammenfallend.


Abaca, Manillahanf, Faser einer Banane (Musa), Stoff zu Seilen.


Abacus, das Rechenbrett der alten Römer; die Platte, mit der ein Säulenknauf bedeckt ist.


Abaddon, hebr. = Vernichtung; im A. T. gleichbedeutend mit Scheol, Unterwelt, in Joh. Off. X, 11 Engel des Abgrundes, des Verderbens.


Abadir, Name des in Felle gewickelten Steins, den Saturn statt des Jupiters verschlang; Name der carthag. Hauptgottheit.


Abalack, Mrktfl. im sibir. Gouvernement Tobolsk, Wallfahrtsort.


Abälard (Abeillard), geb. 1097 in Palais bei Nantes, adeligen Stammes, zeigte früh brennende Wißbegierde und war schon als Jüngling ein leidenschaftlicher, oft siegreicher Dialectiker. In Paris war er Schüler des Wilhelm von Champeaux, überwand ihn in Disputationen und eröffnete, 22jährig, zuerst in Melun, dann in Corbeil eine Schule der Philosophie. Im 28. Jahre kam

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><pb facs="#f0005" n="4"/>
katholischen Geistlichen angesonnen wurde, eine Gährung in den katholischen Bezirken, und die Regierung half sich durch eine zürchische Occupation. Bald nahm sie die Klöster, 7, darunter Muri, Wettingen und Hermetschwyl die bedeutendsten, unter Administration und verbot die Novizenaufnahme, 1841 aber wurde durch eine neue Verfassung die paritätische Vertretung in den Staatsbehörden aufgehoben und nach der Kopfzahl geordnet. Ein Aufstand der kath. Bezirke Muri und Baden wurde mit Waffengewalt niedergeschlagen und es erfolgte eine zweite Occupation durch Truppen aus Zürich, Baselland und Bern. Am 13. Jan. 1841 decretirte der Gr. Rath Aufhebung aller Klöster, obwohl durch die Bundesverfassung der Bestand der Klöster ausdrücklich garantirt war; die Tagsatzung erklärte sich aber, als Hermetschwyl und 2 kleine Klöster restituirt wurden, in der Mehrheit den 13. Aug. 1843 befriedigt und ließ die kathol. Cantone und Oesterreich protestiren. Von dem auf 7 Mill. Fr. gewertheten Klostervermögen wurde 1 Mill. an die kath. Gemeinden abgegeben, die andern 6 sind durch die Occupationskosten und durch die Staatsverwaltung um 78 Proz. geschwunden, d. h. die Gebäude sind noch allein übrig. An den Freischaarenzügen gegen Luzern 1835 und 46 nahm das protestantische Aargau lebhaften Antheil und die Regierung betheiligte sich durch ein Mitglied und Ueberlassung von Geschütz und Waffen. Der Sonderbundkrieg krönte endlich die radikalen Wünsche. Seitdem hat der Canton viele Experimente mit seiner Verfassung gemacht, aber eine wohlfeilere Staatsverwaltung, der Hauptwunsch des Volkes, ist bisher nicht erzielt worden. Obwohl der Aargau eine der fruchtbarsten und gewerbsamsten Landschaften Europas ist, nimmt die Verarmung von Jahr zu Jahr zu, und als ein Beweis dafür, die Auswanderung.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aarhus</hi>, dän. Stiftsamt im nordöstl. Jütland, 86 &#x25A1;M. groß mit 18000 E., fruchtbar. Hptst. Aarhus am Kattegat, 41 Stunden von Kopenhagen, treibt Handel, Schifffahrt und Gewerbe; 7000 E.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aaroe</hi>, kleine Insel im großen Belte zwischen Schleswig und Fünen, 1<hi rendition="#sup">1</hi>/<hi rendition="#sub">2</hi>, &#x25A1;M. groß.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aaron</hi>, älterer Bruder des Moses und dessen Gehilfe bei der Befreiung Israels aus der Knechtschaft. Erster hoher Priester der Israeliten, diese Würde auf seine Nachkommen vererbend, als seine Berufung durch das wunderbare Blühen seines vor die Bundeslade niedergelegten Stabes die göttliche Bestätigung erhalten. Er betrat das gelobte Land nicht, sondern starb im 40. Jahre nach dem Auszuge und im 123. seines Alters auf dem Berge Hor, wo noch sein Grab gezeigt wird. Sein Nachfolger war sein dritter Sohn Eleazar.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aasblumen</hi> s. <hi rendition="#i">Asclepiadeae</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aaschaur</hi>, Fest der Zehn Tage, schiitisches Hauptfest, zum Andenken an den Tod der Söhne Alis.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aasgeier</hi> s. Geier.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Aaskäfer</hi>, Käfergattung der Keulenhornkäfer mit mehreren Arten, von Aas lebend, besonders im Larvenzustande.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Ab</hi>, der 11. Monat im bürgerlichen Jahre der Juden, der 5. im hl. Jahre, mit der letzten Hälfte unsers Juli und der ersten des August zusammenfallend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Abaca</hi>, Manillahanf, Faser einer Banane <hi rendition="#i">(Musa)</hi>, Stoff zu Seilen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Abacus</hi>, das Rechenbrett der alten Römer; die Platte, mit der ein Säulenknauf bedeckt ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Abaddon</hi>, hebr. = Vernichtung; im A. T. gleichbedeutend mit Scheol, Unterwelt, in Joh. Off. X, 11 Engel des Abgrundes, des Verderbens.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Abadir</hi>, Name des in Felle gewickelten Steins, den Saturn statt des Jupiters verschlang; Name der carthag. Hauptgottheit.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Abalack</hi>, Mrktfl. im sibir. Gouvernement Tobolsk, Wallfahrtsort.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p><hi rendition="#b">Abälard</hi><hi rendition="#i">(Abeillard)</hi>, geb. 1097 in Palais bei Nantes, adeligen Stammes, zeigte früh brennende Wißbegierde und war schon als Jüngling ein leidenschaftlicher, oft siegreicher Dialectiker. In Paris war er Schüler des Wilhelm von Champeaux, überwand ihn in Disputationen und eröffnete, 22jährig, zuerst in Melun, dann in Corbeil eine Schule der Philosophie. Im 28. Jahre kam
</p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[4/0005] katholischen Geistlichen angesonnen wurde, eine Gährung in den katholischen Bezirken, und die Regierung half sich durch eine zürchische Occupation. Bald nahm sie die Klöster, 7, darunter Muri, Wettingen und Hermetschwyl die bedeutendsten, unter Administration und verbot die Novizenaufnahme, 1841 aber wurde durch eine neue Verfassung die paritätische Vertretung in den Staatsbehörden aufgehoben und nach der Kopfzahl geordnet. Ein Aufstand der kath. Bezirke Muri und Baden wurde mit Waffengewalt niedergeschlagen und es erfolgte eine zweite Occupation durch Truppen aus Zürich, Baselland und Bern. Am 13. Jan. 1841 decretirte der Gr. Rath Aufhebung aller Klöster, obwohl durch die Bundesverfassung der Bestand der Klöster ausdrücklich garantirt war; die Tagsatzung erklärte sich aber, als Hermetschwyl und 2 kleine Klöster restituirt wurden, in der Mehrheit den 13. Aug. 1843 befriedigt und ließ die kathol. Cantone und Oesterreich protestiren. Von dem auf 7 Mill. Fr. gewertheten Klostervermögen wurde 1 Mill. an die kath. Gemeinden abgegeben, die andern 6 sind durch die Occupationskosten und durch die Staatsverwaltung um 78 Proz. geschwunden, d. h. die Gebäude sind noch allein übrig. An den Freischaarenzügen gegen Luzern 1835 und 46 nahm das protestantische Aargau lebhaften Antheil und die Regierung betheiligte sich durch ein Mitglied und Ueberlassung von Geschütz und Waffen. Der Sonderbundkrieg krönte endlich die radikalen Wünsche. Seitdem hat der Canton viele Experimente mit seiner Verfassung gemacht, aber eine wohlfeilere Staatsverwaltung, der Hauptwunsch des Volkes, ist bisher nicht erzielt worden. Obwohl der Aargau eine der fruchtbarsten und gewerbsamsten Landschaften Europas ist, nimmt die Verarmung von Jahr zu Jahr zu, und als ein Beweis dafür, die Auswanderung. Aarhus, dän. Stiftsamt im nordöstl. Jütland, 86 □M. groß mit 18000 E., fruchtbar. Hptst. Aarhus am Kattegat, 41 Stunden von Kopenhagen, treibt Handel, Schifffahrt und Gewerbe; 7000 E. Aaroe, kleine Insel im großen Belte zwischen Schleswig und Fünen, 11/2, □M. groß. Aaron, älterer Bruder des Moses und dessen Gehilfe bei der Befreiung Israels aus der Knechtschaft. Erster hoher Priester der Israeliten, diese Würde auf seine Nachkommen vererbend, als seine Berufung durch das wunderbare Blühen seines vor die Bundeslade niedergelegten Stabes die göttliche Bestätigung erhalten. Er betrat das gelobte Land nicht, sondern starb im 40. Jahre nach dem Auszuge und im 123. seines Alters auf dem Berge Hor, wo noch sein Grab gezeigt wird. Sein Nachfolger war sein dritter Sohn Eleazar. Aasblumen s. Asclepiadeae. Aaschaur, Fest der Zehn Tage, schiitisches Hauptfest, zum Andenken an den Tod der Söhne Alis. Aasgeier s. Geier. Aaskäfer, Käfergattung der Keulenhornkäfer mit mehreren Arten, von Aas lebend, besonders im Larvenzustande. Ab, der 11. Monat im bürgerlichen Jahre der Juden, der 5. im hl. Jahre, mit der letzten Hälfte unsers Juli und der ersten des August zusammenfallend. Abaca, Manillahanf, Faser einer Banane (Musa), Stoff zu Seilen. Abacus, das Rechenbrett der alten Römer; die Platte, mit der ein Säulenknauf bedeckt ist. Abaddon, hebr. = Vernichtung; im A. T. gleichbedeutend mit Scheol, Unterwelt, in Joh. Off. X, 11 Engel des Abgrundes, des Verderbens. Abadir, Name des in Felle gewickelten Steins, den Saturn statt des Jupiters verschlang; Name der carthag. Hauptgottheit. Abalack, Mrktfl. im sibir. Gouvernement Tobolsk, Wallfahrtsort. Abälard (Abeillard), geb. 1097 in Palais bei Nantes, adeligen Stammes, zeigte früh brennende Wißbegierde und war schon als Jüngling ein leidenschaftlicher, oft siegreicher Dialectiker. In Paris war er Schüler des Wilhelm von Champeaux, überwand ihn in Disputationen und eröffnete, 22jährig, zuerst in Melun, dann in Corbeil eine Schule der Philosophie. Im 28. Jahre kam

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-08-19T11:47:14Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-08-19T11:47:14Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): als s transkribiert; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/5
Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 4. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/5>, abgerufen am 03.05.2024.