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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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bei Rheinfelden. gewann die heldenmüthig vertheidigte Reichsfeste Breisach, st. aber den 8. Juli 1639, als er eben über seinen Abfall von Frankreich, das ihm die Gründung eines selbstständigen Fürstenthums am Rheine nicht gestatten wollte, mit dem Kaiser unterhandelte.


Bernhard, Herzog von Sachsen-Weimar, geb. 1792, diente bereits 1806 unter preuß. Fahne gegen Frankreich, 1809 unter sächs. gegen Oesterreich für Frankreich, 1814 unter sächs. und 1815 unter niederländ. als Brigadegeneral gegen Frankreich. 1816 vermählte er sich mit Ida von S.-Meiningen; 1825 bis 1826 machte er eine Reise nach Nordamerika (Reise des Herzogs von S.-W. durch Nordam., 2 Bde. Weimar 1828, von Luden herausgegeben). 1831 machte er als Divisionsgeneral den Augustfeldzug gegen Belgien mit; seit 1848 ist er Oberbefehlshaber in niederländ. Indien. Von seinen Söhnen ist Eduard. geb. 1823, in engl. Diensten, Hermann, geb. 1825, in württemberg., Gustav, geb. 1827, in österreichischen.


Bernhard, Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen, geb. 17. Dec. 1800. stand seit 1803 unter der Vormundschaft seiner Mutter. trat 1821 die Regierung an, galt als liberal denkender Fürst, erlebte 1846 eine glänzende Feier seines Regierungsjubiläums und 1848 das demokrat. Gelüsten seines Ländchens. Sein Sohn Georg, geb. 1826, ist seit 1850 mit der Tochter des Prinzen Albrecht von Preußen vermählt.


Bernhard, Karl, der angenommene Name eines dänischen Novellisten (St. Aubin), der mit Kannegießer seine Werke fast sämmtlich deutsch herausgab, aber seit 1848 ein abgesagter Feind alles Deutschen ist. "Das Glückskind" 1837; "Schoßsünden" 1843; "Lebensbilder aus Dänemark" 2. Aufl. 1849; "Gamle minder" 1847; "Christian II. und seine Zeit" 1849; "Chroniken aus den Zeiten König Eriks von Pommern" 1852 etc.


Bernhard, St., der Große, so genannt von B. von Menthon (s. d.), Berg in den peninischen Alpen, 10470' hoch, mit einer Bergstraße von Martinach nach Aosta (aus dem Dranse- in das Dorathal), die schon von den Galliern und Römern gebraucht wurde. Auf der Höhe unweit des Hospitiums stand ein Tempel des Jupiter Penninus; das Hospiz liegt 7670' hoch unweit eines kleinen Sees, ist weltbekannt als eine der höchsten Wohnungen Europas, durch seine Mönche, die mit Hilfe ihrer Hunde (eigenthümlicher Race) verirrte Wanderer aufsuchen, durch seine Gastlichkeit, die jährlich 50000 Fr. erfordert, durch Napoleons Uebergang mit 30000 Mann vom 15. bis 21. Mai 1800. Gegen 1000 Jahre blieb das Kloster als wohlthätige Stiftung durch allen Wechsel der Zeiten erhalten, bis es endlich von dem neuschweizer. Radicalismus angegriffen wurde. - B., St., der kleine, Berg in den grajischen Alpen, südl. vom Montblanc, mit einer bequemen Bergstraße aus dem Isere- in das Dorathal; das Hospiz liegt 6576' hoch; über den kleinen St. B. ging wahrscheinlich Hannibals Marsch.


Bernhardi, August Ferdinand, geb. 1769 zu Berlin, Schwager und Freund Tieks, Director des Werderschen Gymnasiums in Berlin, gest. 1820; mit Tiek gab er von 1797-1800 die "Bambocciaden" heraus; 1803 "Sprachlehre"; 1805 "Anfangsgründe der Sprachwissenschaft".


Bernhardin von Siena, geb. 1380 zu Siena, einer sehr angesehenen Familie angehörig, trat 1404 in den Franziskanerorden, zeichnete sich als Redner und Ascete aus, lehnte Bisthümer ab, stiftete oder reformirte als Generalvikar seines Ordens 500 Klöster der strengen Observanz und st. 1444 den 20. Mai zu Aquila in Neapel, wo er begraben liegt; 1450 wurde er von Papst Nikolaus V. unter die Heiligen aufgenommen. Seine Schriften. größtentheils mystischen Inhalts, erschienen zuletzt in 5 Fol.-Bdn. zu Venedig 1745.


Bernhardin, Berg in Graubünden, zwischen dem Hinterrhein- und Misoccothale, früher Vogelberg, von dem hl. Bernhardin, der an der Südseite eine Kapelle baute, St. B. berg genannt, mit einer trefflichen 1819-23 erbauten Alpenstraße, 18 Stunden lang, 24' breit; auf der Paßhöhe, 6580', steht ein Wirthshaus.

bei Rheinfelden. gewann die heldenmüthig vertheidigte Reichsfeste Breisach, st. aber den 8. Juli 1639, als er eben über seinen Abfall von Frankreich, das ihm die Gründung eines selbstständigen Fürstenthums am Rheine nicht gestatten wollte, mit dem Kaiser unterhandelte.


Bernhard, Herzog von Sachsen-Weimar, geb. 1792, diente bereits 1806 unter preuß. Fahne gegen Frankreich, 1809 unter sächs. gegen Oesterreich für Frankreich, 1814 unter sächs. und 1815 unter niederländ. als Brigadegeneral gegen Frankreich. 1816 vermählte er sich mit Ida von S.-Meiningen; 1825 bis 1826 machte er eine Reise nach Nordamerika (Reise des Herzogs von S.-W. durch Nordam., 2 Bde. Weimar 1828, von Luden herausgegeben). 1831 machte er als Divisionsgeneral den Augustfeldzug gegen Belgien mit; seit 1848 ist er Oberbefehlshaber in niederländ. Indien. Von seinen Söhnen ist Eduard. geb. 1823, in engl. Diensten, Hermann, geb. 1825, in württemberg., Gustav, geb. 1827, in österreichischen.


Bernhard, Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen, geb. 17. Dec. 1800. stand seit 1803 unter der Vormundschaft seiner Mutter. trat 1821 die Regierung an, galt als liberal denkender Fürst, erlebte 1846 eine glänzende Feier seines Regierungsjubiläums und 1848 das demokrat. Gelüsten seines Ländchens. Sein Sohn Georg, geb. 1826, ist seit 1850 mit der Tochter des Prinzen Albrecht von Preußen vermählt.


Bernhard, Karl, der angenommene Name eines dänischen Novellisten (St. Aubin), der mit Kannegießer seine Werke fast sämmtlich deutsch herausgab, aber seit 1848 ein abgesagter Feind alles Deutschen ist. „Das Glückskind“ 1837; „Schoßsünden“ 1843; „Lebensbilder aus Dänemark“ 2. Aufl. 1849; „Gamle minder“ 1847; „Christian II. und seine Zeit“ 1849; „Chroniken aus den Zeiten König Eriks von Pommern“ 1852 etc.


Bernhard, St., der Große, so genannt von B. von Menthon (s. d.), Berg in den peninischen Alpen, 10470' hoch, mit einer Bergstraße von Martinach nach Aosta (aus dem Dranse- in das Dorathal), die schon von den Galliern und Römern gebraucht wurde. Auf der Höhe unweit des Hospitiums stand ein Tempel des Jupiter Penninus; das Hospiz liegt 7670' hoch unweit eines kleinen Sees, ist weltbekannt als eine der höchsten Wohnungen Europas, durch seine Mönche, die mit Hilfe ihrer Hunde (eigenthümlicher Race) verirrte Wanderer aufsuchen, durch seine Gastlichkeit, die jährlich 50000 Fr. erfordert, durch Napoleons Uebergang mit 30000 Mann vom 15. bis 21. Mai 1800. Gegen 1000 Jahre blieb das Kloster als wohlthätige Stiftung durch allen Wechsel der Zeiten erhalten, bis es endlich von dem neuschweizer. Radicalismus angegriffen wurde. – B., St., der kleine, Berg in den grajischen Alpen, südl. vom Montblanc, mit einer bequemen Bergstraße aus dem Isère- in das Dorathal; das Hospiz liegt 6576' hoch; über den kleinen St. B. ging wahrscheinlich Hannibals Marsch.


Bernhardi, August Ferdinand, geb. 1769 zu Berlin, Schwager und Freund Tieks, Director des Werderschen Gymnasiums in Berlin, gest. 1820; mit Tiek gab er von 1797–1800 die „Bambocciaden“ heraus; 1803 „Sprachlehre“; 1805 „Anfangsgründe der Sprachwissenschaft“.


Bernhardin von Siena, geb. 1380 zu Siena, einer sehr angesehenen Familie angehörig, trat 1404 in den Franziskanerorden, zeichnete sich als Redner und Ascete aus, lehnte Bisthümer ab, stiftete oder reformirte als Generalvikar seines Ordens 500 Klöster der strengen Observanz und st. 1444 den 20. Mai zu Aquila in Neapel, wo er begraben liegt; 1450 wurde er von Papst Nikolaus V. unter die Heiligen aufgenommen. Seine Schriften. größtentheils mystischen Inhalts, erschienen zuletzt in 5 Fol.-Bdn. zu Venedig 1745.


Bernhardin, Berg in Graubünden, zwischen dem Hinterrhein- und Misoccothale, früher Vogelberg, von dem hl. Bernhardin, der an der Südseite eine Kapelle baute, St. B. berg genannt, mit einer trefflichen 1819–23 erbauten Alpenstraße, 18 Stunden lang, 24' breit; auf der Paßhöhe, 6580', steht ein Wirthshaus.

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[502/0503] bei Rheinfelden. gewann die heldenmüthig vertheidigte Reichsfeste Breisach, st. aber den 8. Juli 1639, als er eben über seinen Abfall von Frankreich, das ihm die Gründung eines selbstständigen Fürstenthums am Rheine nicht gestatten wollte, mit dem Kaiser unterhandelte. Bernhard, Herzog von Sachsen-Weimar, geb. 1792, diente bereits 1806 unter preuß. Fahne gegen Frankreich, 1809 unter sächs. gegen Oesterreich für Frankreich, 1814 unter sächs. und 1815 unter niederländ. als Brigadegeneral gegen Frankreich. 1816 vermählte er sich mit Ida von S.-Meiningen; 1825 bis 1826 machte er eine Reise nach Nordamerika (Reise des Herzogs von S.-W. durch Nordam., 2 Bde. Weimar 1828, von Luden herausgegeben). 1831 machte er als Divisionsgeneral den Augustfeldzug gegen Belgien mit; seit 1848 ist er Oberbefehlshaber in niederländ. Indien. Von seinen Söhnen ist Eduard. geb. 1823, in engl. Diensten, Hermann, geb. 1825, in württemberg., Gustav, geb. 1827, in österreichischen. Bernhard, Erich Freund, Herzog von Sachsen-Meiningen, geb. 17. Dec. 1800. stand seit 1803 unter der Vormundschaft seiner Mutter. trat 1821 die Regierung an, galt als liberal denkender Fürst, erlebte 1846 eine glänzende Feier seines Regierungsjubiläums und 1848 das demokrat. Gelüsten seines Ländchens. Sein Sohn Georg, geb. 1826, ist seit 1850 mit der Tochter des Prinzen Albrecht von Preußen vermählt. Bernhard, Karl, der angenommene Name eines dänischen Novellisten (St. Aubin), der mit Kannegießer seine Werke fast sämmtlich deutsch herausgab, aber seit 1848 ein abgesagter Feind alles Deutschen ist. „Das Glückskind“ 1837; „Schoßsünden“ 1843; „Lebensbilder aus Dänemark“ 2. Aufl. 1849; „Gamle minder“ 1847; „Christian II. und seine Zeit“ 1849; „Chroniken aus den Zeiten König Eriks von Pommern“ 1852 etc. Bernhard, St., der Große, so genannt von B. von Menthon (s. d.), Berg in den peninischen Alpen, 10470' hoch, mit einer Bergstraße von Martinach nach Aosta (aus dem Dranse- in das Dorathal), die schon von den Galliern und Römern gebraucht wurde. Auf der Höhe unweit des Hospitiums stand ein Tempel des Jupiter Penninus; das Hospiz liegt 7670' hoch unweit eines kleinen Sees, ist weltbekannt als eine der höchsten Wohnungen Europas, durch seine Mönche, die mit Hilfe ihrer Hunde (eigenthümlicher Race) verirrte Wanderer aufsuchen, durch seine Gastlichkeit, die jährlich 50000 Fr. erfordert, durch Napoleons Uebergang mit 30000 Mann vom 15. bis 21. Mai 1800. Gegen 1000 Jahre blieb das Kloster als wohlthätige Stiftung durch allen Wechsel der Zeiten erhalten, bis es endlich von dem neuschweizer. Radicalismus angegriffen wurde. – B., St., der kleine, Berg in den grajischen Alpen, südl. vom Montblanc, mit einer bequemen Bergstraße aus dem Isère- in das Dorathal; das Hospiz liegt 6576' hoch; über den kleinen St. B. ging wahrscheinlich Hannibals Marsch. Bernhardi, August Ferdinand, geb. 1769 zu Berlin, Schwager und Freund Tieks, Director des Werderschen Gymnasiums in Berlin, gest. 1820; mit Tiek gab er von 1797–1800 die „Bambocciaden“ heraus; 1803 „Sprachlehre“; 1805 „Anfangsgründe der Sprachwissenschaft“. Bernhardin von Siena, geb. 1380 zu Siena, einer sehr angesehenen Familie angehörig, trat 1404 in den Franziskanerorden, zeichnete sich als Redner und Ascete aus, lehnte Bisthümer ab, stiftete oder reformirte als Generalvikar seines Ordens 500 Klöster der strengen Observanz und st. 1444 den 20. Mai zu Aquila in Neapel, wo er begraben liegt; 1450 wurde er von Papst Nikolaus V. unter die Heiligen aufgenommen. Seine Schriften. größtentheils mystischen Inhalts, erschienen zuletzt in 5 Fol.-Bdn. zu Venedig 1745. Bernhardin, Berg in Graubünden, zwischen dem Hinterrhein- und Misoccothale, früher Vogelberg, von dem hl. Bernhardin, der an der Südseite eine Kapelle baute, St. B. berg genannt, mit einer trefflichen 1819–23 erbauten Alpenstraße, 18 Stunden lang, 24' breit; auf der Paßhöhe, 6580', steht ein Wirthshaus.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 502. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/503>, abgerufen am 26.06.2024.