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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Nachzuge" Berlin 1839; und "Handbuch des Schachspiels", das nach seinem Tode 1840 von Haydebrand herausgegeben wurde und als die beste Schrift über das Schachspiel gilt.


Bilguer, Johann Ulrich von. berühmter Wundarzt, geb. 1720 zu Chur, erwarb sich besondere Verdienste um die preuß. Armee während des 7jährigen Krieges, wurde 1794 in den Reichsadelstand erhoben und starb 1796. Seine Dissertation "De membrorum amputatione rarissime administranda aut quasi abroganda" 1761 wurde in fast alle europ. Sprachen übersetzt.


Bilin heißt in der organ. Chemie der Hauptbestandtheil der Galle, der Gallenstoff (nach Berzelius). Ein extraktähnlicher, schwachgelblicher. aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel bestehender Körper, von süßlich bitterem Geschmack. - Biliös, ein medicin. Ausdruck, heißt gallig, z. B. biliöser oder galliger Charakter einer Krankheit.


Bilin, böhm. Stadt an der Bila im Leitmeritzer Kreise, einige Meilen von Teplitz, berühmt durch seine Mineralquellen; 3000 E. Eine Stunde südl. der durch Form und Größe ausgezeichnete Biliner Stein, ein isolirt stehender Porphyrkegel. Das Mineralwasser gehört zu den stärksten alkalischen Quellen, ist besonders reich an kohlensaurem Natron und freier Kohlensäure, wird nur getrunken und wirkt besonders auflösend. die Ab- u. Aussonderungen bethätigend, bei Leiden der Harnwerkzeuge. der Lungenschleimhaut und des Drüsen- und Lymphsystems.


Bilingisch (lat. bilinguis), in zwei Sprachen geschrieben; zweizüngig, doppelsinnig.


Bill, im engl. ursprünglich so viel als Billet, ein beschriebenes Blatt, eine Schrift, hat sich bei mehreren gerichtlichen, politischen Urkunden und selbst im Handel erhalten; z. B. true bill, die Entscheidung der Großjury, daß Ursache zur Anklage vorhanden ist; bill of exception Beschwerdeschrift wider den Ausspruch des Richters oder die Statthaftigkeit der Zeugen; bill of exchange, ein Wechsel; - of credit, Bürgbrief;. - of complaint, Klageschrift; - of divorce, Scheidungsklage; - of exchequer, Schatzkammerschein; - of lading, Frachtbrief; - of mortality, Todtenschein; - of privilege, Verhaftsbefehl gegen Anwälte u. Gerichtspersonen. Bill in parliament, öffentliche Bill, Gesetzesentwurf, Antrag, wozu im Parlamente zuerst die Erlaubniß eingeholt werden muß; dann wird sie schriftlich eingegeben, 2mal gelesen. einem Comite zur Berathung übergeben, zum drittenmal gelesen und im Fall der Annahme dem anderen Hause zugewiesen; erst wenn sie auch dort angenommen ist, wird sie dem Souverän zur Sanction vorgelegt.


Billard (frz., Billiard), ein aus dem 16. Jahrh. stammendes, ursprünglich wahrscheinlich französ. Gesellschaftsspiel. Die technische Vorrichtung, das Instrument dazu. das ebenfalls diesen Namen führt, besteht aus einer mit grünem Tuch überzogenen und einem erhabenen, gepolsterten Rande versehenen, gewöhnlich quadratischen Tafel. mit nach unten gehenden sackförmig geschlossenen Oeffnungen in den 4 Ecken und der Mitte der beiden Langseiten. Das Spiel geschieht mit mehr oder weniger Elfenbeinbällen, die durch einen Stab, Queue genannt, fortgestoßen werden, wobei es meistens gilt, mit dem fortgestoßenen Ball einen andern so zu treffen, daß dieser nach einem bestimmten Ziele läuft; gewöhnlich eine der 6 Oeffnungen. Es beruht somit auf dem Gesetze des Zusammenstoßes elastischer Körper. Die Arten des Spiels sind sehr vielfach, die gewöhnlichsten: a la boule, a la guerre, a la francaise, Triambole, Carambole Caramboline, a la pyramide, das Verlaufspiel und die Kegelpartie.


Billardiren, beim Gang des Pferdes das Ausbiegen eines Fußes nach der Seite, ehe der Fuß niedergesetzt wird.


Billaud-Varennes (frz. Billjo-Warenn), geb. 1762 zu Rochelle, wurde 1785 Advokat in Paris und machte sich seit 1789 durch heftige Flugschriften, dann als Mitglied des Nationalconvents durch lebhafte Betheiligung an den Septembermetzeleien und durch seine Wuth gegen die königliche Familie bekannt. Er war lange bereitwilliges Werkzeug Robespierres,

Nachzuge“ Berlin 1839; und „Handbuch des Schachspiels“, das nach seinem Tode 1840 von Haydebrand herausgegeben wurde und als die beste Schrift über das Schachspiel gilt.


Bilguer, Johann Ulrich von. berühmter Wundarzt, geb. 1720 zu Chur, erwarb sich besondere Verdienste um die preuß. Armee während des 7jährigen Krieges, wurde 1794 in den Reichsadelstand erhoben und starb 1796. Seine Dissertation „De membrorum amputatione rarissime administranda aut quasi abroganda“ 1761 wurde in fast alle europ. Sprachen übersetzt.


Bilin heißt in der organ. Chemie der Hauptbestandtheil der Galle, der Gallenstoff (nach Berzelius). Ein extraktähnlicher, schwachgelblicher. aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel bestehender Körper, von süßlich bitterem Geschmack. – Biliös, ein medicin. Ausdruck, heißt gallig, z. B. biliöser oder galliger Charakter einer Krankheit.


Bilin, böhm. Stadt an der Bila im Leitmeritzer Kreise, einige Meilen von Teplitz, berühmt durch seine Mineralquellen; 3000 E. Eine Stunde südl. der durch Form und Größe ausgezeichnete Biliner Stein, ein isolirt stehender Porphyrkegel. Das Mineralwasser gehört zu den stärksten alkalischen Quellen, ist besonders reich an kohlensaurem Natron und freier Kohlensäure, wird nur getrunken und wirkt besonders auflösend. die Ab- u. Aussonderungen bethätigend, bei Leiden der Harnwerkzeuge. der Lungenschleimhaut und des Drüsen- und Lymphsystems.


Bilingisch (lat. bilinguis), in zwei Sprachen geschrieben; zweizüngig, doppelsinnig.


Bill, im engl. ursprünglich so viel als Billet, ein beschriebenes Blatt, eine Schrift, hat sich bei mehreren gerichtlichen, politischen Urkunden und selbst im Handel erhalten; z. B. true bill, die Entscheidung der Großjury, daß Ursache zur Anklage vorhanden ist; bill of exception Beschwerdeschrift wider den Ausspruch des Richters oder die Statthaftigkeit der Zeugen; bill of exchange, ein Wechsel; – of credit, Bürgbrief;. – of complaint, Klageschrift; – of divorce, Scheidungsklage; – of exchequer, Schatzkammerschein; – of lading, Frachtbrief; – of mortality, Todtenschein; – of privilege, Verhaftsbefehl gegen Anwälte u. Gerichtspersonen. Bill in parliament, öffentliche Bill, Gesetzesentwurf, Antrag, wozu im Parlamente zuerst die Erlaubniß eingeholt werden muß; dann wird sie schriftlich eingegeben, 2mal gelesen. einem Comité zur Berathung übergeben, zum drittenmal gelesen und im Fall der Annahme dem anderen Hause zugewiesen; erst wenn sie auch dort angenommen ist, wird sie dem Souverän zur Sanction vorgelegt.


Billard (frz., Billiard), ein aus dem 16. Jahrh. stammendes, ursprünglich wahrscheinlich französ. Gesellschaftsspiel. Die technische Vorrichtung, das Instrument dazu. das ebenfalls diesen Namen führt, besteht aus einer mit grünem Tuch überzogenen und einem erhabenen, gepolsterten Rande versehenen, gewöhnlich quadratischen Tafel. mit nach unten gehenden sackförmig geschlossenen Oeffnungen in den 4 Ecken und der Mitte der beiden Langseiten. Das Spiel geschieht mit mehr oder weniger Elfenbeinbällen, die durch einen Stab, Queue genannt, fortgestoßen werden, wobei es meistens gilt, mit dem fortgestoßenen Ball einen andern so zu treffen, daß dieser nach einem bestimmten Ziele läuft; gewöhnlich eine der 6 Oeffnungen. Es beruht somit auf dem Gesetze des Zusammenstoßes elastischer Körper. Die Arten des Spiels sind sehr vielfach, die gewöhnlichsten: à la boule, à la guerre, à la française, Triambole, Carambole Caramboline, à la pyramide, das Verlaufspiel und die Kegelpartie.


Billardiren, beim Gang des Pferdes das Ausbiegen eines Fußes nach der Seite, ehe der Fuß niedergesetzt wird.


Billaud-Varennes (frz. Billjo-Warenn), geb. 1762 zu Rochelle, wurde 1785 Advokat in Paris und machte sich seit 1789 durch heftige Flugschriften, dann als Mitglied des Nationalconvents durch lebhafte Betheiligung an den Septembermetzeleien und durch seine Wuth gegen die königliche Familie bekannt. Er war lange bereitwilliges Werkzeug Robespierres,

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[542/0543] Nachzuge“ Berlin 1839; und „Handbuch des Schachspiels“, das nach seinem Tode 1840 von Haydebrand herausgegeben wurde und als die beste Schrift über das Schachspiel gilt. Bilguer, Johann Ulrich von. berühmter Wundarzt, geb. 1720 zu Chur, erwarb sich besondere Verdienste um die preuß. Armee während des 7jährigen Krieges, wurde 1794 in den Reichsadelstand erhoben und starb 1796. Seine Dissertation „De membrorum amputatione rarissime administranda aut quasi abroganda“ 1761 wurde in fast alle europ. Sprachen übersetzt. Bilin heißt in der organ. Chemie der Hauptbestandtheil der Galle, der Gallenstoff (nach Berzelius). Ein extraktähnlicher, schwachgelblicher. aus Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel bestehender Körper, von süßlich bitterem Geschmack. – Biliös, ein medicin. Ausdruck, heißt gallig, z. B. biliöser oder galliger Charakter einer Krankheit. Bilin, böhm. Stadt an der Bila im Leitmeritzer Kreise, einige Meilen von Teplitz, berühmt durch seine Mineralquellen; 3000 E. Eine Stunde südl. der durch Form und Größe ausgezeichnete Biliner Stein, ein isolirt stehender Porphyrkegel. Das Mineralwasser gehört zu den stärksten alkalischen Quellen, ist besonders reich an kohlensaurem Natron und freier Kohlensäure, wird nur getrunken und wirkt besonders auflösend. die Ab- u. Aussonderungen bethätigend, bei Leiden der Harnwerkzeuge. der Lungenschleimhaut und des Drüsen- und Lymphsystems. Bilingisch (lat. bilinguis), in zwei Sprachen geschrieben; zweizüngig, doppelsinnig. Bill, im engl. ursprünglich so viel als Billet, ein beschriebenes Blatt, eine Schrift, hat sich bei mehreren gerichtlichen, politischen Urkunden und selbst im Handel erhalten; z. B. true bill, die Entscheidung der Großjury, daß Ursache zur Anklage vorhanden ist; bill of exception Beschwerdeschrift wider den Ausspruch des Richters oder die Statthaftigkeit der Zeugen; bill of exchange, ein Wechsel; – of credit, Bürgbrief;. – of complaint, Klageschrift; – of divorce, Scheidungsklage; – of exchequer, Schatzkammerschein; – of lading, Frachtbrief; – of mortality, Todtenschein; – of privilege, Verhaftsbefehl gegen Anwälte u. Gerichtspersonen. Bill in parliament, öffentliche Bill, Gesetzesentwurf, Antrag, wozu im Parlamente zuerst die Erlaubniß eingeholt werden muß; dann wird sie schriftlich eingegeben, 2mal gelesen. einem Comité zur Berathung übergeben, zum drittenmal gelesen und im Fall der Annahme dem anderen Hause zugewiesen; erst wenn sie auch dort angenommen ist, wird sie dem Souverän zur Sanction vorgelegt. Billard (frz., Billiard), ein aus dem 16. Jahrh. stammendes, ursprünglich wahrscheinlich französ. Gesellschaftsspiel. Die technische Vorrichtung, das Instrument dazu. das ebenfalls diesen Namen führt, besteht aus einer mit grünem Tuch überzogenen und einem erhabenen, gepolsterten Rande versehenen, gewöhnlich quadratischen Tafel. mit nach unten gehenden sackförmig geschlossenen Oeffnungen in den 4 Ecken und der Mitte der beiden Langseiten. Das Spiel geschieht mit mehr oder weniger Elfenbeinbällen, die durch einen Stab, Queue genannt, fortgestoßen werden, wobei es meistens gilt, mit dem fortgestoßenen Ball einen andern so zu treffen, daß dieser nach einem bestimmten Ziele läuft; gewöhnlich eine der 6 Oeffnungen. Es beruht somit auf dem Gesetze des Zusammenstoßes elastischer Körper. Die Arten des Spiels sind sehr vielfach, die gewöhnlichsten: à la boule, à la guerre, à la française, Triambole, Carambole Caramboline, à la pyramide, das Verlaufspiel und die Kegelpartie. Billardiren, beim Gang des Pferdes das Ausbiegen eines Fußes nach der Seite, ehe der Fuß niedergesetzt wird. Billaud-Varennes (frz. Billjo-Warenn), geb. 1762 zu Rochelle, wurde 1785 Advokat in Paris und machte sich seit 1789 durch heftige Flugschriften, dann als Mitglied des Nationalconvents durch lebhafte Betheiligung an den Septembermetzeleien und durch seine Wuth gegen die königliche Familie bekannt. Er war lange bereitwilliges Werkzeug Robespierres,

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 542. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/543>, abgerufen am 26.06.2024.