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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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geb. 1783; sie gab ihm ungerne ihre Hand, als aber ihr Vater nach Napoleons Sturze ihre Scheidung verlangte, erwiderte sie: gezwungen habe ich ihm meine Hand gegeben. aber da er unglücklich ist, werde ich mich nicht zur Scheidung zwingen lassen; sie st. den 28. Nov. 1838 zu Lausanne. Kinder: Jerome Napoleon B., geb. 1814. württemberg. Oberst, st. 1847 zu Castello bei Florenz; Mathilde B., geb. den 27. Mai 1820. eine schöne, intrigante Frau, einst des jetzigen Kaisers, ihres Cousins, Verlobte, 1841 mit dem reichen russ. Grafen Anatole Demidow vermählt. lebt von diesem getrennt und wurde den 18. Dezbr. 1852 zur franz. Prinzessin erklärt. Napoleon Joseph Jean Paul B., geb. den 9. Septbr. 1822, württemberg. Offizier, als solcher durch leichtsinnige Streiche bemerkt, seit 1840 auf Reisen, wurde 1848 Mitglied der Nationalversammlung, 1849 einige Monate Gesandter in Madrid, 18. Dezbr. 1852 franz. Prinz u. eventueller Thronfolger; unter allen Napoleoniden sieht er dem großen Napoleon entschieden am meisten ähnlich.


Bonapartist, der zu den Interessen des Hauses Bonaparte hält so wie zu dessen Grundsätzen, Anhänger desselben.


Bonatea, schöne weißblühende Orchide, nicht schwierig zu cultiviren im gewöhnlichen Warmhaus.


Bona venia, lat., mit gütiger Erlaubniß.


Bonaventura, eigentlich Johannes Fidanza, geb. 1221 zu Bagnarea im Kirchenstaate, kam in frühester Jugend in Verbindung mit St. Franz von Assisi und trat in seinem 22. Jahre in den Orden der Franziskaner. Er studirte hierauf in Paris und wurde 1253 Professor der Theologie, 1256 General seines Ordens, 1273 Cardinalbischof von Ostia. Er st. 1274 den 15. Juli auf dem Concil zu Lyon und wurde 1482 unter die Heiligen versetzt. Als Theolog war B. scharfsinniger Scholastiker und tiefer Mystiker, daher wurde er Doctor Seraphicus genannt u. als der 6. große latein. Kirchenlehrer anerkannt; seine Sanftmuth im Verein mit tüchtigem Verstande machte ihn zu einem glücklichen Vermittler in Streitigkeiten. Seine zahlreichen Werke erschienen 1596 zu Rom, 1751 zu Venedig; sein "Breviloquium" gab Dr. Hefele heraus, Tübingen 1845.


Bonavoglia (ital., Bonawolja), freiwilliger Ruderknecht auf der Galeere.


Bonchamp (Bonschang), Charles Melchior Arthur Marquis de, geb. 1760 zu Anjou, diente im Befreiungskriege in Nordamerika, kehrte zurück nach Frankreich und übernahm nach längerer Zurückgezogenheit das Commando im Vendeekriege über die Insurgenten von Anjou. Er kämpfte längere Zeit mit Tapferkeit und Glück. bis zu dem blutigen Treffen bei Chollet 1793, wo er, einen Rückzug hinter die Loire versuchend, einen Schuß in die Brust erhielt. Noch sterbend befahl er Schonung der 5000 Gefangenen, an denen die Vendeer seinen Tod zu rächen beschlossen hatten.


Bon-Chretien (frz. Bongkretiäng); guter Christ, die Christbirne oder Malvasierbirne.


Bond (engl. Bönd), Bürgschein, Obligation. - Beim engl. Zollwesen der öffentliche Verschluß. z. B. im öffentlichen Lagerhause, wo die Waare gegen eine kleine Abgabe einstweilen unversteuert liegt.


Bond (frz. Bong), der Sprung des Pferdes gerade in die Höhe, wo dann die Füße wieder auf die frühere Stelle kommen; daher bondiren.


Bondam, Peter. geb. 1727 zu Campen, zuerst Professor an der Universität zu Harderwyk. seit 1773 zu Utrecht, wo er 1800 st. Besonders verdient durch seine Quellenforschungen in der Geschichte und im Rechtsgebiete.


Bonde, im alten Skandinavien und noch in Holstein ein Bauer, der sein Gut mit vollem Eigenthumsrechte besitzt, Freisasse.


Bondi, Clemente, geb. zu Mizzano bei Parma, 1742, trat in den Jesuitenorden, ward Lehrer der Beredsamkeit im Convicte zu Parma, mußte sich später einige Zeit verborgen halten, weil er die Aufhebung des Ordens in einem Gedichte besungen, bis er 1795 von Erzherzog Ferdinand als Bibliothekar in Brünn und Erzieher seiner Söhne

geb. 1783; sie gab ihm ungerne ihre Hand, als aber ihr Vater nach Napoleons Sturze ihre Scheidung verlangte, erwiderte sie: gezwungen habe ich ihm meine Hand gegeben. aber da er unglücklich ist, werde ich mich nicht zur Scheidung zwingen lassen; sie st. den 28. Nov. 1838 zu Lausanne. Kinder: Jerome Napoleon B., geb. 1814. württemberg. Oberst, st. 1847 zu Castello bei Florenz; Mathilde B., geb. den 27. Mai 1820. eine schöne, intrigante Frau, einst des jetzigen Kaisers, ihres Cousins, Verlobte, 1841 mit dem reichen russ. Grafen Anatole Demidow vermählt. lebt von diesem getrennt und wurde den 18. Dezbr. 1852 zur franz. Prinzessin erklärt. Napoleon Joseph Jean Paul B., geb. den 9. Septbr. 1822, württemberg. Offizier, als solcher durch leichtsinnige Streiche bemerkt, seit 1840 auf Reisen, wurde 1848 Mitglied der Nationalversammlung, 1849 einige Monate Gesandter in Madrid, 18. Dezbr. 1852 franz. Prinz u. eventueller Thronfolger; unter allen Napoleoniden sieht er dem großen Napoleon entschieden am meisten ähnlich.


Bonapartist, der zu den Interessen des Hauses Bonaparte hält so wie zu dessen Grundsätzen, Anhänger desselben.


Bonatea, schöne weißblühende Orchide, nicht schwierig zu cultiviren im gewöhnlichen Warmhaus.


Bona venia, lat., mit gütiger Erlaubniß.


Bonaventura, eigentlich Johannes Fidanza, geb. 1221 zu Bagnarea im Kirchenstaate, kam in frühester Jugend in Verbindung mit St. Franz von Assisi und trat in seinem 22. Jahre in den Orden der Franziskaner. Er studirte hierauf in Paris und wurde 1253 Professor der Theologie, 1256 General seines Ordens, 1273 Cardinalbischof von Ostia. Er st. 1274 den 15. Juli auf dem Concil zu Lyon und wurde 1482 unter die Heiligen versetzt. Als Theolog war B. scharfsinniger Scholastiker und tiefer Mystiker, daher wurde er Doctor Seraphicus genannt u. als der 6. große latein. Kirchenlehrer anerkannt; seine Sanftmuth im Verein mit tüchtigem Verstande machte ihn zu einem glücklichen Vermittler in Streitigkeiten. Seine zahlreichen Werke erschienen 1596 zu Rom, 1751 zu Venedig; sein „Breviloquium“ gab Dr. Hefele heraus, Tübingen 1845.


Bonavoglia (ital., Bonawolja), freiwilliger Ruderknecht auf der Galeere.


Bonchamp (Bonschang), Charles Melchior Arthur Marquis de, geb. 1760 zu Anjou, diente im Befreiungskriege in Nordamerika, kehrte zurück nach Frankreich und übernahm nach längerer Zurückgezogenheit das Commando im Vendéekriege über die Insurgenten von Anjou. Er kämpfte längere Zeit mit Tapferkeit und Glück. bis zu dem blutigen Treffen bei Chollet 1793, wo er, einen Rückzug hinter die Loire versuchend, einen Schuß in die Brust erhielt. Noch sterbend befahl er Schonung der 5000 Gefangenen, an denen die Vendéer seinen Tod zu rächen beschlossen hatten.


Bon-Chrétien (frz. Bongkretiäng); guter Christ, die Christbirne oder Malvasierbirne.


Bond (engl. Bönd), Bürgschein, Obligation. – Beim engl. Zollwesen der öffentliche Verschluß. z. B. im öffentlichen Lagerhause, wo die Waare gegen eine kleine Abgabe einstweilen unversteuert liegt.


Bond (frz. Bong), der Sprung des Pferdes gerade in die Höhe, wo dann die Füße wieder auf die frühere Stelle kommen; daher bondiren.


Bondam, Peter. geb. 1727 zu Campen, zuerst Professor an der Universität zu Harderwyk. seit 1773 zu Utrecht, wo er 1800 st. Besonders verdient durch seine Quellenforschungen in der Geschichte und im Rechtsgebiete.


Bonde, im alten Skandinavien und noch in Holstein ein Bauer, der sein Gut mit vollem Eigenthumsrechte besitzt, Freisasse.


Bondi, Clemente, geb. zu Mizzano bei Parma, 1742, trat in den Jesuitenorden, ward Lehrer der Beredsamkeit im Convicte zu Parma, mußte sich später einige Zeit verborgen halten, weil er die Aufhebung des Ordens in einem Gedichte besungen, bis er 1795 von Erzherzog Ferdinand als Bibliothekar in Brünn und Erzieher seiner Söhne

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[607/0608] geb. 1783; sie gab ihm ungerne ihre Hand, als aber ihr Vater nach Napoleons Sturze ihre Scheidung verlangte, erwiderte sie: gezwungen habe ich ihm meine Hand gegeben. aber da er unglücklich ist, werde ich mich nicht zur Scheidung zwingen lassen; sie st. den 28. Nov. 1838 zu Lausanne. Kinder: Jerome Napoleon B., geb. 1814. württemberg. Oberst, st. 1847 zu Castello bei Florenz; Mathilde B., geb. den 27. Mai 1820. eine schöne, intrigante Frau, einst des jetzigen Kaisers, ihres Cousins, Verlobte, 1841 mit dem reichen russ. Grafen Anatole Demidow vermählt. lebt von diesem getrennt und wurde den 18. Dezbr. 1852 zur franz. Prinzessin erklärt. Napoleon Joseph Jean Paul B., geb. den 9. Septbr. 1822, württemberg. Offizier, als solcher durch leichtsinnige Streiche bemerkt, seit 1840 auf Reisen, wurde 1848 Mitglied der Nationalversammlung, 1849 einige Monate Gesandter in Madrid, 18. Dezbr. 1852 franz. Prinz u. eventueller Thronfolger; unter allen Napoleoniden sieht er dem großen Napoleon entschieden am meisten ähnlich. Bonapartist, der zu den Interessen des Hauses Bonaparte hält so wie zu dessen Grundsätzen, Anhänger desselben. Bonatea, schöne weißblühende Orchide, nicht schwierig zu cultiviren im gewöhnlichen Warmhaus. Bona venia, lat., mit gütiger Erlaubniß. Bonaventura, eigentlich Johannes Fidanza, geb. 1221 zu Bagnarea im Kirchenstaate, kam in frühester Jugend in Verbindung mit St. Franz von Assisi und trat in seinem 22. Jahre in den Orden der Franziskaner. Er studirte hierauf in Paris und wurde 1253 Professor der Theologie, 1256 General seines Ordens, 1273 Cardinalbischof von Ostia. Er st. 1274 den 15. Juli auf dem Concil zu Lyon und wurde 1482 unter die Heiligen versetzt. Als Theolog war B. scharfsinniger Scholastiker und tiefer Mystiker, daher wurde er Doctor Seraphicus genannt u. als der 6. große latein. Kirchenlehrer anerkannt; seine Sanftmuth im Verein mit tüchtigem Verstande machte ihn zu einem glücklichen Vermittler in Streitigkeiten. Seine zahlreichen Werke erschienen 1596 zu Rom, 1751 zu Venedig; sein „Breviloquium“ gab Dr. Hefele heraus, Tübingen 1845. Bonavoglia (ital., Bonawolja), freiwilliger Ruderknecht auf der Galeere. Bonchamp (Bonschang), Charles Melchior Arthur Marquis de, geb. 1760 zu Anjou, diente im Befreiungskriege in Nordamerika, kehrte zurück nach Frankreich und übernahm nach längerer Zurückgezogenheit das Commando im Vendéekriege über die Insurgenten von Anjou. Er kämpfte längere Zeit mit Tapferkeit und Glück. bis zu dem blutigen Treffen bei Chollet 1793, wo er, einen Rückzug hinter die Loire versuchend, einen Schuß in die Brust erhielt. Noch sterbend befahl er Schonung der 5000 Gefangenen, an denen die Vendéer seinen Tod zu rächen beschlossen hatten. Bon-Chrétien (frz. Bongkretiäng); guter Christ, die Christbirne oder Malvasierbirne. Bond (engl. Bönd), Bürgschein, Obligation. – Beim engl. Zollwesen der öffentliche Verschluß. z. B. im öffentlichen Lagerhause, wo die Waare gegen eine kleine Abgabe einstweilen unversteuert liegt. Bond (frz. Bong), der Sprung des Pferdes gerade in die Höhe, wo dann die Füße wieder auf die frühere Stelle kommen; daher bondiren. Bondam, Peter. geb. 1727 zu Campen, zuerst Professor an der Universität zu Harderwyk. seit 1773 zu Utrecht, wo er 1800 st. Besonders verdient durch seine Quellenforschungen in der Geschichte und im Rechtsgebiete. Bonde, im alten Skandinavien und noch in Holstein ein Bauer, der sein Gut mit vollem Eigenthumsrechte besitzt, Freisasse. Bondi, Clemente, geb. zu Mizzano bei Parma, 1742, trat in den Jesuitenorden, ward Lehrer der Beredsamkeit im Convicte zu Parma, mußte sich später einige Zeit verborgen halten, weil er die Aufhebung des Ordens in einem Gedichte besungen, bis er 1795 von Erzherzog Ferdinand als Bibliothekar in Brünn und Erzieher seiner Söhne

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 607. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/608>, abgerufen am 22.11.2024.