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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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in Leipzig, vielbetheiligt an der Leipziger Journalistik, schrieb unter anderem: "Geschichte des europäischen Staatensystems" 1837; "Allgemeine Geschichte von 1830-38"; "Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen" 1850.


Bülbül, der persische Name der Nachtigall.


Bülow, Friedrich Wilhelm, Freiherr von, geb. d. 16. Febr. 1755 zu Falkenberg in der Altmark. trat früh in das Militär, wurde 1795 Bataillonscommandant, 1811 Gouverneur von Ost- und Westpreußen, gewann 1813 die Treffen von Möckern (5. April). Luckau (4. Juni), die Schlachten von Großbeeren und Dennewitz (23. August, 6. Sept.), focht bei Leipzig, befreite die Niederlande, war bei Laon und Paris und half 1815 bei Waterloo entscheiden. In Paris ernannte ihn der König zum General der Infanterie und erhob ihn zum Grafen "von Dennewitz"; B. st. den 25. Febr. 1816 als kommandirender General in Ost- und Westpreußen. B. war auch gründlicher Musiker. componirte eine Messe, den 51. und 100. Psalm und mehrere Motetten.


Bülow, Adam Heinrich, Bruder des Vorigen, versuchte frühe den Kriegsdienst, hielt es aber nicht aus, wurde Schauspieler auf kurze Zeit, wanderte nach Amerika aus, kam aber bald zurück u. wurde Schriftsteller. Seine Geschichte des Feldzugs von 1805 brachte ihn in das Gefängniß, und als seine Prophezeihung 1806 eintraf, wurde er vor den Franzosen zuerst nach Kolberg und so weiter bis nach Riga von einem Gefängniß in das andere geflüchtet, bis er 1807 in Riga st. Sein Verdienst besteht darin, daß er die frühere Kriegführung in ihren Schwächen schonungslos enthüllte.


Bülow, Ludwig Friedrich, geb. 1774 zu Essenroda bei Braunschweig, diente zuerst dem preuß. Staate, dann als Finanzminister dem König Hieronymus von Westfalen, der ihn zum Grafen machte, aber 1811 entließ; 1813 wurde er preuß. Finanzminister, später Minister des Handels und der Gewerbe, 1825 Oberpräsident von Schlesien; st. 4825 d. 15. August.


Bülow, Heinrich, Freiherr von, geb. 1790 zu Schwerin, diente als Freiwilliger von 1813-15, begleitete seinen Schwiegervater Wilhelm von Humboldt als Legationsrath nach London, trat später als Geh. Legationsrath in das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, war von 1827-41 Gesandter in London u. eine Hauptperson in den Conferenzen, die Belgien und Holland betrafen. 1841 ward er Gesandter am deutschen Bundestage in Frankfurt, 1842 Minister der auswärtigen Angelegenheiten, trat 1845 zurück und st. 1846.


Bülow, Karl Eduard von, geb. 1803 in Eilenburg, Novellist, Tiek's Freund, reiste viel und lebte seit 1849 auf seinem Gute Oetlishausen im Thurgau, wo er 1853 st. Schrieb: "Novellenbuch" und "Neues Novellenbuch" 1834-41; gab den Roman "Simplicissimus" und mit Tiek den 3. Theil von Novalis Schriften heraus, ebenso "Kleists Leben und Briefe", Schillers "Anthologie aus dem Jahre 1782".


Bülow, Friedrich Rubech Heinr. von, geb. 1791 zu Neustrup in Schleswig, focht im schlesw.-holst. Kriege als dän. General in den Schlachten bei Danewirke, Düppel. Kolding u. Friedericia.


Bülow, August Friedrich Wilhelm von, geb. zu Vörden in Westfalen 1762, zuerst hannover. Oberappellationsrath, trat 1805 in preuß. Dienste, wurde Geh. Regierungsrath zu Münster, später zu Berlin. 1810 Oberlandesgerichtspräsident zu Soldin, später Mitglied des Staatsraths, und 1816 Oberpräsident der Provinz Sachsen, mußte aber krank 1820 seine Stelle aufgeben u. st. 1827 zu Potsdam. Er schrieb: "Praktische Erörterungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrsamkeit", 5 Bde., Hannover 1798-1809; "Ueber die gegenwärtige Verfassung des christlich evangelischen Kirchenwesens in Deutschland, besonders im preuß. Staate". 1819.


Bülow Cummerow, Ernst von, Mecklenburger, geb. 1775, ließ sich 1802 in Pommern nieder und war bis zu seinem Tode 1851 der beredte Gegner der Schutzzölle, des Constitutionalismus, der Sprecher der Grundbesitzer, des Adels und der altpreuß. Monarchie.

in Leipzig, vielbetheiligt an der Leipziger Journalistik, schrieb unter anderem: „Geschichte des europäischen Staatensystems“ 1837; „Allgemeine Geschichte von 1830–38“; „Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen“ 1850.


Bülbül, der persische Name der Nachtigall.


Bülow, Friedrich Wilhelm, Freiherr von, geb. d. 16. Febr. 1755 zu Falkenberg in der Altmark. trat früh in das Militär, wurde 1795 Bataillonscommandant, 1811 Gouverneur von Ost- und Westpreußen, gewann 1813 die Treffen von Möckern (5. April). Luckau (4. Juni), die Schlachten von Großbeeren und Dennewitz (23. August, 6. Sept.), focht bei Leipzig, befreite die Niederlande, war bei Laon und Paris und half 1815 bei Waterloo entscheiden. In Paris ernannte ihn der König zum General der Infanterie und erhob ihn zum Grafen „von Dennewitz“; B. st. den 25. Febr. 1816 als kommandirender General in Ost- und Westpreußen. B. war auch gründlicher Musiker. componirte eine Messe, den 51. und 100. Psalm und mehrere Motetten.


Bülow, Adam Heinrich, Bruder des Vorigen, versuchte frühe den Kriegsdienst, hielt es aber nicht aus, wurde Schauspieler auf kurze Zeit, wanderte nach Amerika aus, kam aber bald zurück u. wurde Schriftsteller. Seine Geschichte des Feldzugs von 1805 brachte ihn in das Gefängniß, und als seine Prophezeihung 1806 eintraf, wurde er vor den Franzosen zuerst nach Kolberg und so weiter bis nach Riga von einem Gefängniß in das andere geflüchtet, bis er 1807 in Riga st. Sein Verdienst besteht darin, daß er die frühere Kriegführung in ihren Schwächen schonungslos enthüllte.


Bülow, Ludwig Friedrich, geb. 1774 zu Essenroda bei Braunschweig, diente zuerst dem preuß. Staate, dann als Finanzminister dem König Hieronymus von Westfalen, der ihn zum Grafen machte, aber 1811 entließ; 1813 wurde er preuß. Finanzminister, später Minister des Handels und der Gewerbe, 1825 Oberpräsident von Schlesien; st. 4825 d. 15. August.


Bülow, Heinrich, Freiherr von, geb. 1790 zu Schwerin, diente als Freiwilliger von 1813–15, begleitete seinen Schwiegervater Wilhelm von Humboldt als Legationsrath nach London, trat später als Geh. Legationsrath in das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, war von 1827–41 Gesandter in London u. eine Hauptperson in den Conferenzen, die Belgien und Holland betrafen. 1841 ward er Gesandter am deutschen Bundestage in Frankfurt, 1842 Minister der auswärtigen Angelegenheiten, trat 1845 zurück und st. 1846.


Bülow, Karl Eduard von, geb. 1803 in Eilenburg, Novellist, Tiekʼs Freund, reiste viel und lebte seit 1849 auf seinem Gute Oetlishausen im Thurgau, wo er 1853 st. Schrieb: „Novellenbuch“ und „Neues Novellenbuch“ 1834–41; gab den Roman „Simplicissimus“ und mit Tiek den 3. Theil von Novalis Schriften heraus, ebenso „Kleists Leben und Briefe“, Schillers „Anthologie aus dem Jahre 1782“.


Bülow, Friedrich Rubech Heinr. von, geb. 1791 zu Neustrup in Schleswig, focht im schlesw.-holst. Kriege als dän. General in den Schlachten bei Danewirke, Düppel. Kolding u. Friedericia.


Bülow, August Friedrich Wilhelm von, geb. zu Vörden in Westfalen 1762, zuerst hannover. Oberappellationsrath, trat 1805 in preuß. Dienste, wurde Geh. Regierungsrath zu Münster, später zu Berlin. 1810 Oberlandesgerichtspräsident zu Soldin, später Mitglied des Staatsraths, und 1816 Oberpräsident der Provinz Sachsen, mußte aber krank 1820 seine Stelle aufgeben u. st. 1827 zu Potsdam. Er schrieb: „Praktische Erörterungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrsamkeit“, 5 Bde., Hannover 1798–1809; „Ueber die gegenwärtige Verfassung des christlich evangelischen Kirchenwesens in Deutschland, besonders im preuß. Staate“. 1819.


Bülow Cummerow, Ernst von, Mecklenburger, geb. 1775, ließ sich 1802 in Pommern nieder und war bis zu seinem Tode 1851 der beredte Gegner der Schutzzölle, des Constitutionalismus, der Sprecher der Grundbesitzer, des Adels und der altpreuß. Monarchie.

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[710/0711] in Leipzig, vielbetheiligt an der Leipziger Journalistik, schrieb unter anderem: „Geschichte des europäischen Staatensystems“ 1837; „Allgemeine Geschichte von 1830–38“; „Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen“ 1850. Bülbül, der persische Name der Nachtigall. Bülow, Friedrich Wilhelm, Freiherr von, geb. d. 16. Febr. 1755 zu Falkenberg in der Altmark. trat früh in das Militär, wurde 1795 Bataillonscommandant, 1811 Gouverneur von Ost- und Westpreußen, gewann 1813 die Treffen von Möckern (5. April). Luckau (4. Juni), die Schlachten von Großbeeren und Dennewitz (23. August, 6. Sept.), focht bei Leipzig, befreite die Niederlande, war bei Laon und Paris und half 1815 bei Waterloo entscheiden. In Paris ernannte ihn der König zum General der Infanterie und erhob ihn zum Grafen „von Dennewitz“; B. st. den 25. Febr. 1816 als kommandirender General in Ost- und Westpreußen. B. war auch gründlicher Musiker. componirte eine Messe, den 51. und 100. Psalm und mehrere Motetten. Bülow, Adam Heinrich, Bruder des Vorigen, versuchte frühe den Kriegsdienst, hielt es aber nicht aus, wurde Schauspieler auf kurze Zeit, wanderte nach Amerika aus, kam aber bald zurück u. wurde Schriftsteller. Seine Geschichte des Feldzugs von 1805 brachte ihn in das Gefängniß, und als seine Prophezeihung 1806 eintraf, wurde er vor den Franzosen zuerst nach Kolberg und so weiter bis nach Riga von einem Gefängniß in das andere geflüchtet, bis er 1807 in Riga st. Sein Verdienst besteht darin, daß er die frühere Kriegführung in ihren Schwächen schonungslos enthüllte. Bülow, Ludwig Friedrich, geb. 1774 zu Essenroda bei Braunschweig, diente zuerst dem preuß. Staate, dann als Finanzminister dem König Hieronymus von Westfalen, der ihn zum Grafen machte, aber 1811 entließ; 1813 wurde er preuß. Finanzminister, später Minister des Handels und der Gewerbe, 1825 Oberpräsident von Schlesien; st. 4825 d. 15. August. Bülow, Heinrich, Freiherr von, geb. 1790 zu Schwerin, diente als Freiwilliger von 1813–15, begleitete seinen Schwiegervater Wilhelm von Humboldt als Legationsrath nach London, trat später als Geh. Legationsrath in das Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, war von 1827–41 Gesandter in London u. eine Hauptperson in den Conferenzen, die Belgien und Holland betrafen. 1841 ward er Gesandter am deutschen Bundestage in Frankfurt, 1842 Minister der auswärtigen Angelegenheiten, trat 1845 zurück und st. 1846. Bülow, Karl Eduard von, geb. 1803 in Eilenburg, Novellist, Tiekʼs Freund, reiste viel und lebte seit 1849 auf seinem Gute Oetlishausen im Thurgau, wo er 1853 st. Schrieb: „Novellenbuch“ und „Neues Novellenbuch“ 1834–41; gab den Roman „Simplicissimus“ und mit Tiek den 3. Theil von Novalis Schriften heraus, ebenso „Kleists Leben und Briefe“, Schillers „Anthologie aus dem Jahre 1782“. Bülow, Friedrich Rubech Heinr. von, geb. 1791 zu Neustrup in Schleswig, focht im schlesw.-holst. Kriege als dän. General in den Schlachten bei Danewirke, Düppel. Kolding u. Friedericia. Bülow, August Friedrich Wilhelm von, geb. zu Vörden in Westfalen 1762, zuerst hannover. Oberappellationsrath, trat 1805 in preuß. Dienste, wurde Geh. Regierungsrath zu Münster, später zu Berlin. 1810 Oberlandesgerichtspräsident zu Soldin, später Mitglied des Staatsraths, und 1816 Oberpräsident der Provinz Sachsen, mußte aber krank 1820 seine Stelle aufgeben u. st. 1827 zu Potsdam. Er schrieb: „Praktische Erörterungen aus allen Theilen der Rechtsgelehrsamkeit“, 5 Bde., Hannover 1798–1809; „Ueber die gegenwärtige Verfassung des christlich evangelischen Kirchenwesens in Deutschland, besonders im preuß. Staate“. 1819. Bülow Cummerow, Ernst von, Mecklenburger, geb. 1775, ließ sich 1802 in Pommern nieder und war bis zu seinem Tode 1851 der beredte Gegner der Schutzzölle, des Constitutionalismus, der Sprecher der Grundbesitzer, des Adels und der altpreuß. Monarchie.

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 710. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/711>, abgerufen am 22.11.2024.