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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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Buxton (Böxt'n), engl. Marktflecken mit 3000 E. in der Grafschaft Derby, berühmter Badeort in einem romant. Thale der Peakberge mit warmen Salz- und Schwefelquellen.


Buxton (Böxten), Sir Thomas Fowell, geb. 1786 in Norfolk, seit 1816 für die Verbesserung der Gefängnisse und die Aufhebung der Negersklaverei thätig; 1840 trat er aus dem Parlamente und st. 19. Febr. 1845. Schrieb ein interessantes Buch über den afrikan. Sklavenhandel (London 1839); seine Memoiren wurden 1848 von seinem Sohne herausgegeben.


Buxtorf, geb. 1564 zu Kamen in Westfalen, gest. 1629 als Professor der hebräischen Sprache in Basel, machte das Studium dieser Sprache durch sein hebr. chald. Lexicon zugänglich. B., Johann, sein Sohn, geb. 1599, gest. 1664, arbeitete gleichverdienstlich in derselben Sache; aus dem Nachlasse seines Vaters gab er heraus: "Lexicon chaldaicum, talmudicum et rabinicum", "Concordantiae bibliorum hebraicorum", selbstständig: "Lexicon chaldaicum et syriacum" und die "Moreh newochim" des Maimonides.


Byblos (Gebal, jetzt Dschubail), Stadt in Phönicien zwischen Tripolis und Berytus mit einem berühmten Tempel des Adonis. Es gab ein Alt- und Neubyblos, von beider Geschichte ist nichts bekannt; ein Vasallenkönigthum erhielt sich in Byblos bis um 50 v. Chr.


Bye, Fluß in Jütland, mündet in den Lymfjord.


Bygdefahrer, d. h. Beichtfahrer, Kirchspielfahrer, norweg. Jachten.


Byloper (Beiloper), d. h. Beilaufer, in Holland ein nicht beeidigter Mäckler.


Byng, George, Viscount Torrington, geb. 1663, brit. Seeheld im span. Erbfolgekriege, gewann 1718 die Seeschlacht von Messina gegen die span. Flotte und begründete dadurch die Ueberlegenheit der Engländer im Mittelmeere; st. 1730 als Pair und Chef der Admiralität. Sein Sohn John B., geb. 1705, diente frühe in der Seemacht und wurde Admiral der weißen Flagge; er versuchte 1756 vergebens das von den Franzosen belagerte Minorka zu befreien, ward durch ein Kriegsgericht verurtheilt und erschossen als ein Opfer, das die damalige Regierung dem öffentlichen Unwillen brachte, mit dem sie selbst belastet war.


Byrgius, Justus. eigentlich Bürgi, Schweizer, geb. 1552 zu Lichtensteig in Toggenburg. Hofmedicus des Landgrafen von Hessen Wilhelms IV., 1604 des Kaisers Rudolf II., 1622 wieder in Kassel, gest. 1633, ausgezeichneter Astronom und Mechaniker. Erfinder des Triangularinstruments, des Proportionalzirkels und der Logarithmen; seine Tafeln wurden aber nicht beachtet, daher wurde der Ruhm dieser Erfindung den späteren Nepper und Brigh zu Theil.


Byron (Beir'n). John, engl. Seefahrer. geb. 1723 zu Newstead-Abbey, begleitete 1740 Lord Anson auf seiner Expedition, litt 1741 an der patagon. Küste Schiffbruch und rettete sich unter übermenschlichen Anstrengungen u. Leiden 1745 nach England. Er focht darauf gegen Frankreich und machte von 1764 in 2 Jahren eine Reise um die Welt, die durch Entdeckungen in der Südsee und wissenschaftliche Untersuchungen zu den merkwürdigeren Unternehmungen dieser Art gehört; später kommandirte er während des nordamerik. Krieges in Westindien und st. 1786 in London. Schrieb: "Narrative of John B." London 1748.


Byron, George Noel Gordon, Lord, Enkel des Vorigen, geb. 22. Jan. 1788 zu Dover; sein poet. Talent zeigte er schon in der hervorragendsten Weise in den 1807 erschienenen "Hours of idleness"; sie erfuhren durch Lord Brougham eine ungerechte Kritik in dem Edinburgh review, die B. mit "English Bards und Scotch reviewers" vergalt, in welcher Satyre er die ersten Blitze seines übergewaltigen Witzes schleuderte, durch den er später bei seinen Landsleuten ebenso beliebt als berüchtigt wurde. Eine unerwiderte Liebe zu Miß Chaworth brachte ihn in einen halbwahnsinnigen Zustand; Ausschweifungen waren die Folgen und seine kurze Theilnahme an der engl. Politik (er saß als whiggist. Pair im Oberhause, zeigte sich jedoch nicht als Redner), vermochte seine Mißstimmung


Buxton (Böxtʼn), engl. Marktflecken mit 3000 E. in der Grafschaft Derby, berühmter Badeort in einem romant. Thale der Peakberge mit warmen Salz- und Schwefelquellen.


Buxton (Böxten), Sir Thomas Fowell, geb. 1786 in Norfolk, seit 1816 für die Verbesserung der Gefängnisse und die Aufhebung der Negersklaverei thätig; 1840 trat er aus dem Parlamente und st. 19. Febr. 1845. Schrieb ein interessantes Buch über den afrikan. Sklavenhandel (London 1839); seine Memoiren wurden 1848 von seinem Sohne herausgegeben.


Buxtorf, geb. 1564 zu Kamen in Westfalen, gest. 1629 als Professor der hebräischen Sprache in Basel, machte das Studium dieser Sprache durch sein hebr. chald. Lexicon zugänglich. B., Johann, sein Sohn, geb. 1599, gest. 1664, arbeitete gleichverdienstlich in derselben Sache; aus dem Nachlasse seines Vaters gab er heraus: „Lexicon chaldaicum, talmudicum et rabinicum“, „Concordantiae bibliorum hebraicorum“, selbstständig: „Lexicon chaldaicum et syriacum“ und die „Moreh newochim“ des Maimonides.


Byblos (Gebal, jetzt Dschubail), Stadt in Phönicien zwischen Tripolis und Berytus mit einem berühmten Tempel des Adonis. Es gab ein Alt- und Neubyblos, von beider Geschichte ist nichts bekannt; ein Vasallenkönigthum erhielt sich in Byblos bis um 50 v. Chr.


Bye, Fluß in Jütland, mündet in den Lymfjord.


Bygdefahrer, d. h. Beichtfahrer, Kirchspielfahrer, norweg. Jachten.


Byloper (Beiloper), d. h. Beilaufer, in Holland ein nicht beeidigter Mäckler.


Byng, George, Viscount Torrington, geb. 1663, brit. Seeheld im span. Erbfolgekriege, gewann 1718 die Seeschlacht von Messina gegen die span. Flotte und begründete dadurch die Ueberlegenheit der Engländer im Mittelmeere; st. 1730 als Pair und Chef der Admiralität. Sein Sohn John B., geb. 1705, diente frühe in der Seemacht und wurde Admiral der weißen Flagge; er versuchte 1756 vergebens das von den Franzosen belagerte Minorka zu befreien, ward durch ein Kriegsgericht verurtheilt und erschossen als ein Opfer, das die damalige Regierung dem öffentlichen Unwillen brachte, mit dem sie selbst belastet war.


Byrgius, Justus. eigentlich Bürgi, Schweizer, geb. 1552 zu Lichtensteig in Toggenburg. Hofmedicus des Landgrafen von Hessen Wilhelms IV., 1604 des Kaisers Rudolf II., 1622 wieder in Kassel, gest. 1633, ausgezeichneter Astronom und Mechaniker. Erfinder des Triangularinstruments, des Proportionalzirkels und der Logarithmen; seine Tafeln wurden aber nicht beachtet, daher wurde der Ruhm dieser Erfindung den späteren Nepper und Brigh zu Theil.


Byron (Beirʼn). John, engl. Seefahrer. geb. 1723 zu Newstead-Abbey, begleitete 1740 Lord Anson auf seiner Expedition, litt 1741 an der patagon. Küste Schiffbruch und rettete sich unter übermenschlichen Anstrengungen u. Leiden 1745 nach England. Er focht darauf gegen Frankreich und machte von 1764 in 2 Jahren eine Reise um die Welt, die durch Entdeckungen in der Südsee und wissenschaftliche Untersuchungen zu den merkwürdigeren Unternehmungen dieser Art gehört; später kommandirte er während des nordamerik. Krieges in Westindien und st. 1786 in London. Schrieb: „Narrative of John B.“ London 1748.


Byron, George Noël Gordon, Lord, Enkel des Vorigen, geb. 22. Jan. 1788 zu Dover; sein poet. Talent zeigte er schon in der hervorragendsten Weise in den 1807 erschienenen „Hours of idleness“; sie erfuhren durch Lord Brougham eine ungerechte Kritik in dem Edinburgh review, die B. mit „English Bards und Scotch reviewers“ vergalt, in welcher Satyre er die ersten Blitze seines übergewaltigen Witzes schleuderte, durch den er später bei seinen Landsleuten ebenso beliebt als berüchtigt wurde. Eine unerwiderte Liebe zu Miß Chaworth brachte ihn in einen halbwahnsinnigen Zustand; Ausschweifungen waren die Folgen und seine kurze Theilnahme an der engl. Politik (er saß als whiggist. Pair im Oberhause, zeigte sich jedoch nicht als Redner), vermochte seine Mißstimmung

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[735/0736] Buxton (Böxtʼn), engl. Marktflecken mit 3000 E. in der Grafschaft Derby, berühmter Badeort in einem romant. Thale der Peakberge mit warmen Salz- und Schwefelquellen. Buxton (Böxten), Sir Thomas Fowell, geb. 1786 in Norfolk, seit 1816 für die Verbesserung der Gefängnisse und die Aufhebung der Negersklaverei thätig; 1840 trat er aus dem Parlamente und st. 19. Febr. 1845. Schrieb ein interessantes Buch über den afrikan. Sklavenhandel (London 1839); seine Memoiren wurden 1848 von seinem Sohne herausgegeben. Buxtorf, geb. 1564 zu Kamen in Westfalen, gest. 1629 als Professor der hebräischen Sprache in Basel, machte das Studium dieser Sprache durch sein hebr. chald. Lexicon zugänglich. B., Johann, sein Sohn, geb. 1599, gest. 1664, arbeitete gleichverdienstlich in derselben Sache; aus dem Nachlasse seines Vaters gab er heraus: „Lexicon chaldaicum, talmudicum et rabinicum“, „Concordantiae bibliorum hebraicorum“, selbstständig: „Lexicon chaldaicum et syriacum“ und die „Moreh newochim“ des Maimonides. Byblos (Gebal, jetzt Dschubail), Stadt in Phönicien zwischen Tripolis und Berytus mit einem berühmten Tempel des Adonis. Es gab ein Alt- und Neubyblos, von beider Geschichte ist nichts bekannt; ein Vasallenkönigthum erhielt sich in Byblos bis um 50 v. Chr. Bye, Fluß in Jütland, mündet in den Lymfjord. Bygdefahrer, d. h. Beichtfahrer, Kirchspielfahrer, norweg. Jachten. Byloper (Beiloper), d. h. Beilaufer, in Holland ein nicht beeidigter Mäckler. Byng, George, Viscount Torrington, geb. 1663, brit. Seeheld im span. Erbfolgekriege, gewann 1718 die Seeschlacht von Messina gegen die span. Flotte und begründete dadurch die Ueberlegenheit der Engländer im Mittelmeere; st. 1730 als Pair und Chef der Admiralität. Sein Sohn John B., geb. 1705, diente frühe in der Seemacht und wurde Admiral der weißen Flagge; er versuchte 1756 vergebens das von den Franzosen belagerte Minorka zu befreien, ward durch ein Kriegsgericht verurtheilt und erschossen als ein Opfer, das die damalige Regierung dem öffentlichen Unwillen brachte, mit dem sie selbst belastet war. Byrgius, Justus. eigentlich Bürgi, Schweizer, geb. 1552 zu Lichtensteig in Toggenburg. Hofmedicus des Landgrafen von Hessen Wilhelms IV., 1604 des Kaisers Rudolf II., 1622 wieder in Kassel, gest. 1633, ausgezeichneter Astronom und Mechaniker. Erfinder des Triangularinstruments, des Proportionalzirkels und der Logarithmen; seine Tafeln wurden aber nicht beachtet, daher wurde der Ruhm dieser Erfindung den späteren Nepper und Brigh zu Theil. Byron (Beirʼn). John, engl. Seefahrer. geb. 1723 zu Newstead-Abbey, begleitete 1740 Lord Anson auf seiner Expedition, litt 1741 an der patagon. Küste Schiffbruch und rettete sich unter übermenschlichen Anstrengungen u. Leiden 1745 nach England. Er focht darauf gegen Frankreich und machte von 1764 in 2 Jahren eine Reise um die Welt, die durch Entdeckungen in der Südsee und wissenschaftliche Untersuchungen zu den merkwürdigeren Unternehmungen dieser Art gehört; später kommandirte er während des nordamerik. Krieges in Westindien und st. 1786 in London. Schrieb: „Narrative of John B.“ London 1748. Byron, George Noël Gordon, Lord, Enkel des Vorigen, geb. 22. Jan. 1788 zu Dover; sein poet. Talent zeigte er schon in der hervorragendsten Weise in den 1807 erschienenen „Hours of idleness“; sie erfuhren durch Lord Brougham eine ungerechte Kritik in dem Edinburgh review, die B. mit „English Bards und Scotch reviewers“ vergalt, in welcher Satyre er die ersten Blitze seines übergewaltigen Witzes schleuderte, durch den er später bei seinen Landsleuten ebenso beliebt als berüchtigt wurde. Eine unerwiderte Liebe zu Miß Chaworth brachte ihn in einen halbwahnsinnigen Zustand; Ausschweifungen waren die Folgen und seine kurze Theilnahme an der engl. Politik (er saß als whiggist. Pair im Oberhause, zeigte sich jedoch nicht als Redner), vermochte seine Mißstimmung

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 735. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/736>, abgerufen am 22.11.2024.