Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Zuerst in Ham festgehalten, dann polizeilich überwacht, entfloh er mit dem Grafen von Montemolin nach England und erhob im Sommer 1848 abermals die carlistische Fahne in Catalonien, mußte aber bald nach Frankreich entweichen. Seitdem hat ihn eine reiche Engländerin, Miß Richards, geheirathet und er soll seine Zeit meistens mit militärischen Studien zubringen. Cabriolet, leichter, zweiräderiger, mit einem Pferde bespannter Gabelwagen. Cabuja, eine Art Hanf in Peru und Columbia, aus dem Stricke, Matten, Säcke verfertigt werden; die meisten trockenen amerik. Waaren kommen in C.säcken zu uns. Cacadores, bei der portug. Infanterie die Jäger. in Regimenter formirt. Caca du Dauphin (frz. Kaka dü Dophäng), Koth des Dauphin, gelbgrüne Farbe, ehemals Mode. Cacagne, Handelsplatz in Senegambien am Gambiaflusse, in fruchtbarer Gegend. Cacalia, Pestwurz, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae-Corymbiferae in mehreren Arten bei uns Gartenpflanze. Cacao, das aus den Samenkernen des C.baumes bereitete Getränk. welches häufig, insbesondere von den Homöopathen zum Stellvertreter des Kasse als gewöhnliches Getränk empfohlen und auch von vielen mit Vorliebe getrunken wird, übrigens immer nur für eine Zeit lang, weil er auf die Dauer nicht zusagt. Man bereitet es aus der käuflichen C.masse (Gesundheitschocolade) oder röstet die C.bohnen, entfernt die Schalen und zerstößt sie zu Pulver oder sie werden auch wohl nicht geröstet, sondern sammt den Schalen zerstoßen und sofort mit Milch und Zucker ganz wie der Kasse zubereitet. Cacaobohnen, die Samenkerne der Gurken ähnlichen Frucht des Cacaobaumes, Theobroma Cacao Cl., eines ursprünglich in den niedrig gelegenen Gegenden des südl. Amerika wildwachsenden Baumes, der durch die rosenrothe Farbe der jungen Blätter gegenüber dem Grün der älteren ein ganz eigenthümliches Aussehen erhält (Th. bicolor Cl.). Die beste Ernte der C. fällt in den Dec., eine minder ergiebige in den Juni; die Samen müssen dabei so schnell als möglich aus der fleischigen Frucht herausgenommen und sofort entweder an der Luft gehörig ausgetrocknet und dann verpackt werden, oder aber läßt man dieselben erst eine 4-5tägige Gährung in großen hölzernen Gefäßen durchmachen, um ihnen den herben Geschmack und die Keimkraft zu benehmen, worauf sie auch an der Luft getrocknet werden. Auf erstere Art behandelt liefern die Bohnen mehr sogen. Cacaobutter, bei dem zweiten Verfahren werden sie mild, verlieren ihre Schärfe und geben deßhalb eine bessere Chocolade. Die größeren Bohnen von Caraccas sind besonders geschätzt. Zeichen der Güte: Bohnen rein, ohne Bruch und gut gesiebt, ganz ohne dumpfigen oder sonst unangenehmen Geruch, Kern weder weißlich noch verdorben. Wurmstichige Bohnen sind brauchbar. Cacaobutter, C. fett, C. öl, ist die aus den C.bohnen durch Auskochen oder Auspressen gewonnene ölige Flüssigkeit; die ausgekochte wird wegen sich beimengender Schleimtheile leichter ranzig. Sie dient zur Bereitung von Salben und namentlich (mit Kali oder Natron) zur Verfertigung einer vortrefflichen Seife (Cacaoseife). Verfälschung der C.butter mit anderem thierischem Fett wird durch die theilweise Unlöslichkeit im Aether leicht erkannt, denn erstere ist darin vollkommen auflösbar. Cacaomalve malvenblüthige, baumartige Pflanze, Abroma augusta L. aus Ostindien, mit schönen schwarzrothen überhängenden Malvenblumen im Spätsommer, Familie der Büttnerlaceae. Cacazibetto, ital., Stutzer. Caceres (Cassures), span. Provinz in der nördl. Estremadura mit 265000 E. und der gleichnamigen Hauptstadt am Flusse C., 16000 E., Fayence- und Lederfabriken. Wollhandel. Cache (frz. cascheh), verborgen. Cachenez (Caschneh), Shawl, der um den Hals gewunden auch noch Mund und Nase bedeckt. Cacheo (Cascheu), portug. Niederlassung in Senegambien am Rio grande Zuerst in Ham festgehalten, dann polizeilich überwacht, entfloh er mit dem Grafen von Montemolin nach England und erhob im Sommer 1848 abermals die carlistische Fahne in Catalonien, mußte aber bald nach Frankreich entweichen. Seitdem hat ihn eine reiche Engländerin, Miß Richards, geheirathet und er soll seine Zeit meistens mit militärischen Studien zubringen. Cabriolet, leichter, zweiräderiger, mit einem Pferde bespannter Gabelwagen. Cabuja, eine Art Hanf in Peru und Columbia, aus dem Stricke, Matten, Säcke verfertigt werden; die meisten trockenen amerik. Waaren kommen in C.säcken zu uns. Caçadores, bei der portug. Infanterie die Jäger. in Regimenter formirt. Caca du Dauphin (frz. Kaka dü Dophäng), Koth des Dauphin, gelbgrüne Farbe, ehemals Mode. Cacagne, Handelsplatz in Senegambien am Gambiaflusse, in fruchtbarer Gegend. Cacalia, Pestwurz, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae-Corymbiferae in mehreren Arten bei uns Gartenpflanze. Cacao, das aus den Samenkernen des C.baumes bereitete Getränk. welches häufig, insbesondere von den Homöopathen zum Stellvertreter des Kasse als gewöhnliches Getränk empfohlen und auch von vielen mit Vorliebe getrunken wird, übrigens immer nur für eine Zeit lang, weil er auf die Dauer nicht zusagt. Man bereitet es aus der käuflichen C.masse (Gesundheitschocolade) oder röstet die C.bohnen, entfernt die Schalen und zerstößt sie zu Pulver oder sie werden auch wohl nicht geröstet, sondern sammt den Schalen zerstoßen und sofort mit Milch und Zucker ganz wie der Kasse zubereitet. Cacaobohnen, die Samenkerne der Gurken ähnlichen Frucht des Cacaobaumes, Theobroma Cacao Cl., eines ursprünglich in den niedrig gelegenen Gegenden des südl. Amerika wildwachsenden Baumes, der durch die rosenrothe Farbe der jungen Blätter gegenüber dem Grün der älteren ein ganz eigenthümliches Aussehen erhält (Th. bicolor Cl.). Die beste Ernte der C. fällt in den Dec., eine minder ergiebige in den Juni; die Samen müssen dabei so schnell als möglich aus der fleischigen Frucht herausgenommen und sofort entweder an der Luft gehörig ausgetrocknet und dann verpackt werden, oder aber läßt man dieselben erst eine 4–5tägige Gährung in großen hölzernen Gefäßen durchmachen, um ihnen den herben Geschmack und die Keimkraft zu benehmen, worauf sie auch an der Luft getrocknet werden. Auf erstere Art behandelt liefern die Bohnen mehr sogen. Cacaobutter, bei dem zweiten Verfahren werden sie mild, verlieren ihre Schärfe und geben deßhalb eine bessere Chocolade. Die größeren Bohnen von Caraccas sind besonders geschätzt. Zeichen der Güte: Bohnen rein, ohne Bruch und gut gesiebt, ganz ohne dumpfigen oder sonst unangenehmen Geruch, Kern weder weißlich noch verdorben. Wurmstichige Bohnen sind brauchbar. Cacaobutter, C. fett, C. öl, ist die aus den C.bohnen durch Auskochen oder Auspressen gewonnene ölige Flüssigkeit; die ausgekochte wird wegen sich beimengender Schleimtheile leichter ranzig. Sie dient zur Bereitung von Salben und namentlich (mit Kali oder Natron) zur Verfertigung einer vortrefflichen Seife (Cacaoseife). Verfälschung der C.butter mit anderem thierischem Fett wird durch die theilweise Unlöslichkeit im Aether leicht erkannt, denn erstere ist darin vollkommen auflösbar. Cacaomalve malvenblüthige, baumartige Pflanze, Abroma augusta L. aus Ostindien, mit schönen schwarzrothen überhängenden Malvenblumen im Spätsommer, Familie der Büttnerlaceae. Cacazibetto, ital., Stutzer. Caceres (Cassures), span. Provinz in der nördl. Estremadura mit 265000 E. und der gleichnamigen Hauptstadt am Flusse C., 16000 E., Fayence- und Lederfabriken. Wollhandel. Caché (frz. cascheh), verborgen. Cachenez (Caschneh), Shawl, der um den Hals gewunden auch noch Mund und Nase bedeckt. Cacheo (Cascheu), portug. Niederlassung in Senegambien am Rio grande <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><pb facs="#f0745" n="744"/> Zuerst in Ham festgehalten, dann polizeilich überwacht, entfloh er mit dem Grafen von Montemolin nach England und erhob im Sommer 1848 abermals die carlistische Fahne in Catalonien, mußte aber bald nach Frankreich entweichen. 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Man bereitet es aus der käuflichen C.masse (Gesundheitschocolade) oder röstet die C.bohnen, entfernt die Schalen und zerstößt sie zu Pulver oder sie werden auch wohl nicht geröstet, sondern sammt den Schalen zerstoßen und sofort mit Milch und Zucker ganz wie der Kasse zubereitet.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p><hi rendition="#b">Cacaobohnen</hi>, die Samenkerne der Gurken ähnlichen Frucht des Cacaobaumes, <hi rendition="#i">Theobroma Cacao Cl</hi>., eines ursprünglich in den niedrig gelegenen Gegenden des südl. Amerika wildwachsenden Baumes, der durch die rosenrothe Farbe der jungen Blätter gegenüber dem Grün der älteren ein ganz eigenthümliches Aussehen erhält (<hi rendition="#i">Th. bicolor Cl</hi>.). 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Cabriolet, leichter, zweiräderiger, mit einem Pferde bespannter Gabelwagen.
Cabuja, eine Art Hanf in Peru und Columbia, aus dem Stricke, Matten, Säcke verfertigt werden; die meisten trockenen amerik. Waaren kommen in C.säcken zu uns.
Caçadores, bei der portug. Infanterie die Jäger. in Regimenter formirt.
Caca du Dauphin (frz. Kaka dü Dophäng), Koth des Dauphin, gelbgrüne Farbe, ehemals Mode.
Cacagne, Handelsplatz in Senegambien am Gambiaflusse, in fruchtbarer Gegend.
Cacalia, Pestwurz, Pflanzengattung aus der Familie der Compositae-Corymbiferae in mehreren Arten bei uns Gartenpflanze.
Cacao, das aus den Samenkernen des C.baumes bereitete Getränk. welches häufig, insbesondere von den Homöopathen zum Stellvertreter des Kasse als gewöhnliches Getränk empfohlen und auch von vielen mit Vorliebe getrunken wird, übrigens immer nur für eine Zeit lang, weil er auf die Dauer nicht zusagt. Man bereitet es aus der käuflichen C.masse (Gesundheitschocolade) oder röstet die C.bohnen, entfernt die Schalen und zerstößt sie zu Pulver oder sie werden auch wohl nicht geröstet, sondern sammt den Schalen zerstoßen und sofort mit Milch und Zucker ganz wie der Kasse zubereitet.
Cacaobohnen, die Samenkerne der Gurken ähnlichen Frucht des Cacaobaumes, Theobroma Cacao Cl., eines ursprünglich in den niedrig gelegenen Gegenden des südl. Amerika wildwachsenden Baumes, der durch die rosenrothe Farbe der jungen Blätter gegenüber dem Grün der älteren ein ganz eigenthümliches Aussehen erhält (Th. bicolor Cl.). Die beste Ernte der C. fällt in den Dec., eine minder ergiebige in den Juni; die Samen müssen dabei so schnell als möglich aus der fleischigen Frucht herausgenommen und sofort entweder an der Luft gehörig ausgetrocknet und dann verpackt werden, oder aber läßt man dieselben erst eine 4–5tägige Gährung in großen hölzernen Gefäßen durchmachen, um ihnen den herben Geschmack und die Keimkraft zu benehmen, worauf sie auch an der Luft getrocknet werden. Auf erstere Art behandelt liefern die Bohnen mehr sogen. Cacaobutter, bei dem zweiten Verfahren werden sie mild, verlieren ihre Schärfe und geben deßhalb eine bessere Chocolade. Die größeren Bohnen von Caraccas sind besonders geschätzt. Zeichen der Güte: Bohnen rein, ohne Bruch und gut gesiebt, ganz ohne dumpfigen oder sonst unangenehmen Geruch, Kern weder weißlich noch verdorben. Wurmstichige Bohnen sind brauchbar.
Cacaobutter, C. fett, C. öl, ist die aus den C.bohnen durch Auskochen oder Auspressen gewonnene ölige Flüssigkeit; die ausgekochte wird wegen sich beimengender Schleimtheile leichter ranzig. Sie dient zur Bereitung von Salben und namentlich (mit Kali oder Natron) zur Verfertigung einer vortrefflichen Seife (Cacaoseife). Verfälschung der C.butter mit anderem thierischem Fett wird durch die theilweise Unlöslichkeit im Aether leicht erkannt, denn erstere ist darin vollkommen auflösbar.
Cacaomalve malvenblüthige, baumartige Pflanze, Abroma augusta L. aus Ostindien, mit schönen schwarzrothen überhängenden Malvenblumen im Spätsommer, Familie der Büttnerlaceae.
Cacazibetto, ital., Stutzer.
Caceres (Cassures), span. Provinz in der nördl. Estremadura mit 265000 E. und der gleichnamigen Hauptstadt am Flusse C., 16000 E., Fayence- und Lederfabriken. Wollhandel.
Caché (frz. cascheh), verborgen.
Cachenez (Caschneh), Shawl, der um den Hals gewunden auch noch Mund und Nase bedeckt.
Cacheo (Cascheu), portug. Niederlassung in Senegambien am Rio grande
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