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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.

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durch den großen Sieg Hannibals über die Römer 2. August 216.


Canneliren, den Schaft einer Säule oder eines Pilasters mit senkrecht laufenden und parallelen runden Vertiefungen versehen; diese heißen Cannelüren.


Cannes (frz. Cann), franz. Stadt im Departem. des Var, mit einem kleinen Hafen, 5600 E., Handel mit Oel, Wein u. Südfrüchten; Sardellenfischerei. Landung Napoleons in der benachbarten Bucht St. Jean d. 1. März 1815.


Canning (Känning), George. geb. zu London d. 11. April 1770, studierte in Eaton und Oxford und kam 1793 durch einen verfaulten Flecken in das Parlament. Er hielt zu den Torys, wurde von Pitt bemerkt u. vorgezogen und kam nach dessen Tod in das Ministerium 1807. Er ließ 1808 Kopenhagen bombardieren, 1809 die Expedition nach Walchern unternehmen und schloß das Bündniß mit der span. Generaljunta. Er veruneinigte sich mit Castlereagh, trat aus, war 1813-16 Gesandter in Lissabon, wurde 1817 wieder in das Ministerium gerufen, vertrug sich aber mit den Torys wieder nicht. Nach dem Selbstmorde Castlereaghs konnte sich die alte Toryregierung nicht mehr halten, daher wurde C. wieder in das Cabinet gerufen. Einige Zeit war sein Einfluß nicht überwiegend, aber bald zeigte es sich, daß die engl. Politik durch ihn eine andere Wendung nahm; 1825 anerkannte er die Unabhängigkeit der span. Colonien in Amerika u. bedrohte die europ. Einmischung mit Krieg; 1827 hielt er die constitutionelle Regierung in Portugal durch ein Hilfscorps aufrecht; im Innern konnte er jedoch weder die Emancipation der Katholiken noch die Aenderung der Korngesetze durchsetzen; er st. 8. August 1827. C.s Politik gegen die europ. Continentalmächte hat sein Schüler Palmerston 1846-49 bis zum Brechen gespannt.


Cannstadt, württemberg. Oberamtsstadt in sehr schöner Lage an dem hier schiffbar werdenden Neckar, mit dem bloß 3/4 Stunden entfernten Stuttgart durch Eisenbahn u. Anlagen verbunden, 6500 E.; Fabriken, Weinbau, lebhafter Handel und Verkehr. C. ist besuchter Badeort; das Mineralwasser enthält an Salzen besonders Kochsalz, schwefelsaures Kali, schwefelsaures Natron und Magnesia, schwefelsauren Kalk und dabei viel Kohlensäure. Andere ebenfalls weit bekannte Heilanstalten C.s sind die für Flechtenkranke und für Verkrümmte. In der Nähe C.s liegt die prachtvolle Wilhelma, ein in maurischem Styl erbautes Bad. sowie die Villa des Kronprinzen.


Cano, Alonso, span. Maler, Bildhauer und Architekt, geb. 1601 zu Granada, 1638 Hofmaler des Königs, st. 1664 als Priester. Er war Bildhauer im erhabenen Style und heißt deßwegen der span. Michel Angelo, seine Gemälde werden wegen Composition und Colorit hochgeschätzt.


Canon, der Zins, welchen der Emphyteuta od. Erbzinsmann an den Eigenthümer zu entrichten hat.


Canon, Kreisfuge; eine Stimme nach der andern trägt dieselbe Melodie immer wiederholend vor und zwar so, daß die folgenden Stimmen die Melodie schon anfangen. ehe die vorhergehende damit fertig ist.


Canon (canon von kanon = Richtscheit, Regel), im Allgemeinen jedes Kirchengesetz zum Unterschied von weltlichen; näher sind canones Aussprüche der Kirchenväter, Concilienbeschlüsse u. päpstliche Verordnungen. Ferner c. missae: der Theil der hl. Messe, welcher nach dem Sanctus mit Te igitur beginnt und mit der Sumtion oder dem Vaterunser endiget; biblischer C. heißt das Verzeichniß der hl. Bücher (canonische B.), deren Aechtheit (Canonicität) von der Kirche anerkannt ist. Canones apostolici od. constitutiones apostolorum nennt man eine alte Sammlung von 84 kurzen kirchlichen Disciplinarregeln, welche Dyonis der Kleine (exiguus) gegen das 6. Jahrh. aus dem Griechischen übersetzte und in seine eigene Sammlung aufnahm. Baronius u. A. hielten dafür, daß Papst Clemens I. um 102 die 84 Regeln aus mündlicher Ueberlieferung der Apostel aufschrieb, aber Drey zeigte 1832 schlagend, dieselben seien

durch den großen Sieg Hannibals über die Römer 2. August 216.


Canneliren, den Schaft einer Säule oder eines Pilasters mit senkrecht laufenden und parallelen runden Vertiefungen versehen; diese heißen Cannelüren.


Cannes (frz. Cann), franz. Stadt im Departem. des Var, mit einem kleinen Hafen, 5600 E., Handel mit Oel, Wein u. Südfrüchten; Sardellenfischerei. Landung Napoleons in der benachbarten Bucht St. Jean d. 1. März 1815.


Canning (Känning), George. geb. zu London d. 11. April 1770, studierte in Eaton und Oxford und kam 1793 durch einen verfaulten Flecken in das Parlament. Er hielt zu den Torys, wurde von Pitt bemerkt u. vorgezogen und kam nach dessen Tod in das Ministerium 1807. Er ließ 1808 Kopenhagen bombardieren, 1809 die Expedition nach Walchern unternehmen und schloß das Bündniß mit der span. Generaljunta. Er veruneinigte sich mit Castlereagh, trat aus, war 1813–16 Gesandter in Lissabon, wurde 1817 wieder in das Ministerium gerufen, vertrug sich aber mit den Torys wieder nicht. Nach dem Selbstmorde Castlereaghs konnte sich die alte Toryregierung nicht mehr halten, daher wurde C. wieder in das Cabinet gerufen. Einige Zeit war sein Einfluß nicht überwiegend, aber bald zeigte es sich, daß die engl. Politik durch ihn eine andere Wendung nahm; 1825 anerkannte er die Unabhängigkeit der span. Colonien in Amerika u. bedrohte die europ. Einmischung mit Krieg; 1827 hielt er die constitutionelle Regierung in Portugal durch ein Hilfscorps aufrecht; im Innern konnte er jedoch weder die Emancipation der Katholiken noch die Aenderung der Korngesetze durchsetzen; er st. 8. August 1827. C.s Politik gegen die europ. Continentalmächte hat sein Schüler Palmerston 1846–49 bis zum Brechen gespannt.


Cannstadt, württemberg. Oberamtsstadt in sehr schöner Lage an dem hier schiffbar werdenden Neckar, mit dem bloß 3/4 Stunden entfernten Stuttgart durch Eisenbahn u. Anlagen verbunden, 6500 E.; Fabriken, Weinbau, lebhafter Handel und Verkehr. C. ist besuchter Badeort; das Mineralwasser enthält an Salzen besonders Kochsalz, schwefelsaures Kali, schwefelsaures Natron und Magnesia, schwefelsauren Kalk und dabei viel Kohlensäure. Andere ebenfalls weit bekannte Heilanstalten C.s sind die für Flechtenkranke und für Verkrümmte. In der Nähe C.s liegt die prachtvolle Wilhelma, ein in maurischem Styl erbautes Bad. sowie die Villa des Kronprinzen.


Cano, Alonso, span. Maler, Bildhauer und Architekt, geb. 1601 zu Granada, 1638 Hofmaler des Königs, st. 1664 als Priester. Er war Bildhauer im erhabenen Style und heißt deßwegen der span. Michel Angelo, seine Gemälde werden wegen Composition und Colorit hochgeschätzt.


Canon, der Zins, welchen der Emphyteuta od. Erbzinsmann an den Eigenthümer zu entrichten hat.


Canon, Kreisfuge; eine Stimme nach der andern trägt dieselbe Melodie immer wiederholend vor und zwar so, daß die folgenden Stimmen die Melodie schon anfangen. ehe die vorhergehende damit fertig ist.


Canon (canon von κανὼν = Richtscheit, Regel), im Allgemeinen jedes Kirchengesetz zum Unterschied von weltlichen; näher sind canones Aussprüche der Kirchenväter, Concilienbeschlüsse u. päpstliche Verordnungen. Ferner c. missae: der Theil der hl. Messe, welcher nach dem Sanctus mit Te igitur beginnt und mit der Sumtion oder dem Vaterunser endiget; biblischer C. heißt das Verzeichniß der hl. Bücher (canonische B.), deren Aechtheit (Canonicität) von der Kirche anerkannt ist. Canones apostolici od. constitutiones apostolorum nennt man eine alte Sammlung von 84 kurzen kirchlichen Disciplinarregeln, welche Dyonis der Kleine (exiguus) gegen das 6. Jahrh. aus dem Griechischen übersetzte und in seine eigene Sammlung aufnahm. Baronius u. A. hielten dafür, daß Papst Clemens I. um 102 die 84 Regeln aus mündlicher Ueberlieferung der Apostel aufschrieb, aber Drey zeigte 1832 schlagend, dieselben seien

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[781/0782] durch den großen Sieg Hannibals über die Römer 2. August 216. Canneliren, den Schaft einer Säule oder eines Pilasters mit senkrecht laufenden und parallelen runden Vertiefungen versehen; diese heißen Cannelüren. Cannes (frz. Cann), franz. Stadt im Departem. des Var, mit einem kleinen Hafen, 5600 E., Handel mit Oel, Wein u. Südfrüchten; Sardellenfischerei. Landung Napoleons in der benachbarten Bucht St. Jean d. 1. März 1815. Canning (Känning), George. geb. zu London d. 11. April 1770, studierte in Eaton und Oxford und kam 1793 durch einen verfaulten Flecken in das Parlament. Er hielt zu den Torys, wurde von Pitt bemerkt u. vorgezogen und kam nach dessen Tod in das Ministerium 1807. Er ließ 1808 Kopenhagen bombardieren, 1809 die Expedition nach Walchern unternehmen und schloß das Bündniß mit der span. Generaljunta. Er veruneinigte sich mit Castlereagh, trat aus, war 1813–16 Gesandter in Lissabon, wurde 1817 wieder in das Ministerium gerufen, vertrug sich aber mit den Torys wieder nicht. Nach dem Selbstmorde Castlereaghs konnte sich die alte Toryregierung nicht mehr halten, daher wurde C. wieder in das Cabinet gerufen. Einige Zeit war sein Einfluß nicht überwiegend, aber bald zeigte es sich, daß die engl. Politik durch ihn eine andere Wendung nahm; 1825 anerkannte er die Unabhängigkeit der span. Colonien in Amerika u. bedrohte die europ. Einmischung mit Krieg; 1827 hielt er die constitutionelle Regierung in Portugal durch ein Hilfscorps aufrecht; im Innern konnte er jedoch weder die Emancipation der Katholiken noch die Aenderung der Korngesetze durchsetzen; er st. 8. August 1827. C.s Politik gegen die europ. Continentalmächte hat sein Schüler Palmerston 1846–49 bis zum Brechen gespannt. Cannstadt, württemberg. Oberamtsstadt in sehr schöner Lage an dem hier schiffbar werdenden Neckar, mit dem bloß 3/4 Stunden entfernten Stuttgart durch Eisenbahn u. Anlagen verbunden, 6500 E.; Fabriken, Weinbau, lebhafter Handel und Verkehr. C. ist besuchter Badeort; das Mineralwasser enthält an Salzen besonders Kochsalz, schwefelsaures Kali, schwefelsaures Natron und Magnesia, schwefelsauren Kalk und dabei viel Kohlensäure. Andere ebenfalls weit bekannte Heilanstalten C.s sind die für Flechtenkranke und für Verkrümmte. In der Nähe C.s liegt die prachtvolle Wilhelma, ein in maurischem Styl erbautes Bad. sowie die Villa des Kronprinzen. Cano, Alonso, span. Maler, Bildhauer und Architekt, geb. 1601 zu Granada, 1638 Hofmaler des Königs, st. 1664 als Priester. Er war Bildhauer im erhabenen Style und heißt deßwegen der span. Michel Angelo, seine Gemälde werden wegen Composition und Colorit hochgeschätzt. Canon, der Zins, welchen der Emphyteuta od. Erbzinsmann an den Eigenthümer zu entrichten hat. Canon, Kreisfuge; eine Stimme nach der andern trägt dieselbe Melodie immer wiederholend vor und zwar so, daß die folgenden Stimmen die Melodie schon anfangen. ehe die vorhergehende damit fertig ist. Canon (canon von κανὼν = Richtscheit, Regel), im Allgemeinen jedes Kirchengesetz zum Unterschied von weltlichen; näher sind canones Aussprüche der Kirchenväter, Concilienbeschlüsse u. päpstliche Verordnungen. Ferner c. missae: der Theil der hl. Messe, welcher nach dem Sanctus mit Te igitur beginnt und mit der Sumtion oder dem Vaterunser endiget; biblischer C. heißt das Verzeichniß der hl. Bücher (canonische B.), deren Aechtheit (Canonicität) von der Kirche anerkannt ist. Canones apostolici od. constitutiones apostolorum nennt man eine alte Sammlung von 84 kurzen kirchlichen Disciplinarregeln, welche Dyonis der Kleine (exiguus) gegen das 6. Jahrh. aus dem Griechischen übersetzte und in seine eigene Sammlung aufnahm. Baronius u. A. hielten dafür, daß Papst Clemens I. um 102 die 84 Regeln aus mündlicher Ueberlieferung der Apostel aufschrieb, aber Drey zeigte 1832 schlagend, dieselben seien

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857, S. 781. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon01_1857/782>, abgerufen am 16.06.2024.