Herders Conversations-Lexikon. Bd. 1. Freiburg im Breisgau, 1857.Adelige aufgenommen, daher hießen die C. gewöhnlich Stiftsdamen; zuletzt waren diese Vereine meistens nur Versorgungsanstalten für arme adelige Fräulein. Dgl. Pfründen blieben nach der Säcularisation des 16. u. 19. Jahrh. Protestanten da und dort übrig, so daß es auch prot. C. wie Canonici gibt, die das Einkommen ihrer Pfründe genießen, ohne irgend eine canonische Verpflichtung zu haben. Canonist, Kenner oder Lehrer des canon. Rechts. Canopus, s. Kanopus. Canor, latein. canorus, hellklingend, wohltönend. Canosa, Stadt am Ofanto im Neapolitan., Bischofssitz, 8000 E., 1694 durch Erdbeben ganz zerstört, in neuerer Zeit bekannt, weil 1812-13 Millin u. A. in der Nähe mit Alterthümern angefüllte Felsengräber entdeckten. C. ist das durch goldfarbige Wolle berühmte Canusium. dessen Einwohner Horaz bilingues (zweizüngige, d. h. wahrscheinlich Griech. u. Latein Sprechende) nennt. Canossa, alte Grafschaft in Modena an Parmas Gränze, mit der Ruine des Bergschlosses C. bei Reggio, wo 951 Adelheid, König Lothars Wittwe, und später Kaiser Ottos d. Gr. Gemahlin belagert wurde und 1077 der excommunicirte Kaiser Heinrich IV. Buße that. Canot, Canoe, das aus einem ausgehöhlten Baume gefertigte Boot der Indianer. Canova, Antonio, geb. 1. Novbr. 1757 in Possagno im Venetian., bildete sich in Venedig u. Rom aus und wurde schon in seiner Jugend als Künstler berühmt. 1792 führte er bereits das Grabmal Clemens XIII. aus und später das der Erzherzogin Marie Christine; 1798 u. 1799 war er in Deutschland, 1802 in Paris, wo er eine Heroenstatue Bonapartes ausführte. 1815 kam er wieder nach Paris, um als Gesandter des Papstes die aus Rom fortgenommenen Kunstwerke zurückzufordern; er kehrte 1816 über England nach Rom zurück und lebte zuletzt in Venedig, wo er den 13. Oct. 1822 st. C. wurde von dem Papste und den europ. Monarchen mit Ehren überhäuft und seine Werke wurden außerordentlich bezahlt. Allgemein wird anerkannt, daß er einer der Wiederhersteller der Bildhauerkunst ist. indem er zur antiken Wahrheit und Natürlichkeit zurückkehrte und eine graziöse Anmuth des Styls entfaltete. Andererseits aber tadelt man nicht mit Unrecht seine Weichlichkeit. seinen Mangel an Kraft, seine Affektirtheit im Tragischen u. eine Schaustellung des Nachten, wo dasselbe dem Zwecke und dem Orte des Kunstwerks gleich wenig entspricht. Für seine gelungensten Arbeiten hält man Amor und Psyche, die Grazien, Venus, Hebe. das Monument der Erzherzogin Christine etc. C. war auch Maler u. legte auf die Werke seines Pinsels hohen Werth. Als Mensch war er achtungswerth durch seine Güte; in seinem Heimatorte baute er eine Kirche im griech. Styl und wurde in derselben begraben; seine rechte Hand besitzt die Akademie der Künste in Venedig. Canstatt, Karl Friedrich, geb. 1807 in Regensburg, Arzt, ging 1832 zur Beobachtung der Cholera nach Paris, sodann in die Schweiz, und endlich nach Brüssel, wo er im Auftrag der Regierung ein Cholerahospital errichtete. Nach 5 Jahren in sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er Gerichtsarzt u. Mitglied des Medicinalausschusses zu Ansbach, und 1843 Prof. der medicin. Klinik und Director des Krankenhauses in Erlangen, wo er 1850 starb. Von schriftstellerischen Arbeiten sind besonders zu nennen: "Darstellung und kritische Beleuchtung des Wesens und der bis jetzt aufgefundenen Behandlungsweise der ostind. Brechruhr" 1831; "Die Krankheiten des höhern Alters und ihre Heilung" 2 Bde. 1839; "Die specielle Pathologie und Therapie vom klinischen Standpunkte" 4 Bde. 1841-42. Zu gleich ist er der Gründer des "Jahresbericht über die Fortschritte der gesammten Medicin" 1842 (seit 1843 von Eisenmann redigirt). Canstein, Karl Hildebrand. Freiherr von, geb. 1667 zu Lindenberg, zuerst Soldat, dann Privatmann in Berlin, Freund Speners und Frankes. Er stiftete mit freiwilligen Beiträgen 1713 die Cansteinsche Bibelanstalt in Halle, st. aber schon 19. Aug. 1719. Seine Adelige aufgenommen, daher hießen die C. gewöhnlich Stiftsdamen; zuletzt waren diese Vereine meistens nur Versorgungsanstalten für arme adelige Fräulein. Dgl. Pfründen blieben nach der Säcularisation des 16. u. 19. Jahrh. Protestanten da und dort übrig, so daß es auch prot. C. wie Canonici gibt, die das Einkommen ihrer Pfründe genießen, ohne irgend eine canonische Verpflichtung zu haben. Canonist, Kenner oder Lehrer des canon. Rechts. Canopus, s. Kanopus. Canor, latein. canorus, hellklingend, wohltönend. Canosa, Stadt am Ofanto im Neapolitan., Bischofssitz, 8000 E., 1694 durch Erdbeben ganz zerstört, in neuerer Zeit bekannt, weil 1812–13 Millin u. A. in der Nähe mit Alterthümern angefüllte Felsengräber entdeckten. C. ist das durch goldfarbige Wolle berühmte Canusium. dessen Einwohner Horaz bilingues (zweizüngige, d. h. wahrscheinlich Griech. u. Latein Sprechende) nennt. Canossa, alte Grafschaft in Modena an Parmas Gränze, mit der Ruine des Bergschlosses C. bei Reggio, wo 951 Adelheid, König Lothars Wittwe, und später Kaiser Ottos d. Gr. Gemahlin belagert wurde und 1077 der excommunicirte Kaiser Heinrich IV. Buße that. Canot, Canoe, das aus einem ausgehöhlten Baume gefertigte Boot der Indianer. Canova, Antonio, geb. 1. Novbr. 1757 in Possagno im Venetian., bildete sich in Venedig u. Rom aus und wurde schon in seiner Jugend als Künstler berühmt. 1792 führte er bereits das Grabmal Clemens XIII. aus und später das der Erzherzogin Marie Christine; 1798 u. 1799 war er in Deutschland, 1802 in Paris, wo er eine Heroenstatue Bonapartes ausführte. 1815 kam er wieder nach Paris, um als Gesandter des Papstes die aus Rom fortgenommenen Kunstwerke zurückzufordern; er kehrte 1816 über England nach Rom zurück und lebte zuletzt in Venedig, wo er den 13. Oct. 1822 st. C. wurde von dem Papste und den europ. Monarchen mit Ehren überhäuft und seine Werke wurden außerordentlich bezahlt. Allgemein wird anerkannt, daß er einer der Wiederhersteller der Bildhauerkunst ist. indem er zur antiken Wahrheit und Natürlichkeit zurückkehrte und eine graziöse Anmuth des Styls entfaltete. Andererseits aber tadelt man nicht mit Unrecht seine Weichlichkeit. seinen Mangel an Kraft, seine Affektirtheit im Tragischen u. eine Schaustellung des Nachten, wo dasselbe dem Zwecke und dem Orte des Kunstwerks gleich wenig entspricht. Für seine gelungensten Arbeiten hält man Amor und Psyche, die Grazien, Venus, Hebe. das Monument der Erzherzogin Christine etc. C. war auch Maler u. legte auf die Werke seines Pinsels hohen Werth. Als Mensch war er achtungswerth durch seine Güte; in seinem Heimatorte baute er eine Kirche im griech. Styl und wurde in derselben begraben; seine rechte Hand besitzt die Akademie der Künste in Venedig. Canstatt, Karl Friedrich, geb. 1807 in Regensburg, Arzt, ging 1832 zur Beobachtung der Cholera nach Paris, sodann in die Schweiz, und endlich nach Brüssel, wo er im Auftrag der Regierung ein Cholerahospital errichtete. Nach 5 Jahren in sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er Gerichtsarzt u. Mitglied des Medicinalausschusses zu Ansbach, und 1843 Prof. der medicin. Klinik und Director des Krankenhauses in Erlangen, wo er 1850 starb. Von schriftstellerischen Arbeiten sind besonders zu nennen: „Darstellung und kritische Beleuchtung des Wesens und der bis jetzt aufgefundenen Behandlungsweise der ostind. Brechruhr“ 1831; „Die Krankheiten des höhern Alters und ihre Heilung“ 2 Bde. 1839; „Die specielle Pathologie und Therapie vom klinischen Standpunkte“ 4 Bde. 1841–42. Zu gleich ist er der Gründer des „Jahresbericht über die Fortschritte der gesammten Medicin“ 1842 (seit 1843 von Eisenmann redigirt). Canstein, Karl Hildebrand. Freiherr von, geb. 1667 zu Lindenberg, zuerst Soldat, dann Privatmann in Berlin, Freund Speners und Frankes. Er stiftete mit freiwilligen Beiträgen 1713 die Cansteinsche Bibelanstalt in Halle, st. aber schon 19. Aug. 1719. 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Allgemein wird anerkannt, daß er einer der Wiederhersteller der Bildhauerkunst ist. indem er zur antiken Wahrheit und Natürlichkeit zurückkehrte und eine graziöse Anmuth des Styls entfaltete. Andererseits aber tadelt man nicht mit Unrecht seine Weichlichkeit. seinen Mangel an Kraft, seine Affektirtheit im Tragischen u. eine Schaustellung des Nachten, wo dasselbe dem Zwecke und dem Orte des Kunstwerks gleich wenig entspricht. Für seine gelungensten Arbeiten hält man Amor und Psyche, die Grazien, Venus, Hebe. das Monument der Erzherzogin Christine etc. C. war auch Maler u. legte auf die Werke seines Pinsels hohen Werth. Als Mensch war er achtungswerth durch seine Güte; in seinem Heimatorte baute er eine Kirche im griech. 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Canonist, Kenner oder Lehrer des canon. Rechts.
Canopus, s. Kanopus.
Canor, latein. canorus, hellklingend, wohltönend.
Canosa, Stadt am Ofanto im Neapolitan., Bischofssitz, 8000 E., 1694 durch Erdbeben ganz zerstört, in neuerer Zeit bekannt, weil 1812–13 Millin u. A. in der Nähe mit Alterthümern angefüllte Felsengräber entdeckten. C. ist das durch goldfarbige Wolle berühmte Canusium. dessen Einwohner Horaz bilingues (zweizüngige, d. h. wahrscheinlich Griech. u. Latein Sprechende) nennt.
Canossa, alte Grafschaft in Modena an Parmas Gränze, mit der Ruine des Bergschlosses C. bei Reggio, wo 951 Adelheid, König Lothars Wittwe, und später Kaiser Ottos d. Gr. Gemahlin belagert wurde und 1077 der excommunicirte Kaiser Heinrich IV. Buße that.
Canot, Canoe, das aus einem ausgehöhlten Baume gefertigte Boot der Indianer.
Canova, Antonio, geb. 1. Novbr. 1757 in Possagno im Venetian., bildete sich in Venedig u. Rom aus und wurde schon in seiner Jugend als Künstler berühmt. 1792 führte er bereits das Grabmal Clemens XIII. aus und später das der Erzherzogin Marie Christine; 1798 u. 1799 war er in Deutschland, 1802 in Paris, wo er eine Heroenstatue Bonapartes ausführte. 1815 kam er wieder nach Paris, um als Gesandter des Papstes die aus Rom fortgenommenen Kunstwerke zurückzufordern; er kehrte 1816 über England nach Rom zurück und lebte zuletzt in Venedig, wo er den 13. Oct. 1822 st. C. wurde von dem Papste und den europ. Monarchen mit Ehren überhäuft und seine Werke wurden außerordentlich bezahlt. Allgemein wird anerkannt, daß er einer der Wiederhersteller der Bildhauerkunst ist. indem er zur antiken Wahrheit und Natürlichkeit zurückkehrte und eine graziöse Anmuth des Styls entfaltete. Andererseits aber tadelt man nicht mit Unrecht seine Weichlichkeit. seinen Mangel an Kraft, seine Affektirtheit im Tragischen u. eine Schaustellung des Nachten, wo dasselbe dem Zwecke und dem Orte des Kunstwerks gleich wenig entspricht. Für seine gelungensten Arbeiten hält man Amor und Psyche, die Grazien, Venus, Hebe. das Monument der Erzherzogin Christine etc. C. war auch Maler u. legte auf die Werke seines Pinsels hohen Werth. Als Mensch war er achtungswerth durch seine Güte; in seinem Heimatorte baute er eine Kirche im griech. Styl und wurde in derselben begraben; seine rechte Hand besitzt die Akademie der Künste in Venedig.
Canstatt, Karl Friedrich, geb. 1807 in Regensburg, Arzt, ging 1832 zur Beobachtung der Cholera nach Paris, sodann in die Schweiz, und endlich nach Brüssel, wo er im Auftrag der Regierung ein Cholerahospital errichtete. Nach 5 Jahren in sein Vaterland zurückgekehrt, wurde er Gerichtsarzt u. Mitglied des Medicinalausschusses zu Ansbach, und 1843 Prof. der medicin. Klinik und Director des Krankenhauses in Erlangen, wo er 1850 starb. Von schriftstellerischen Arbeiten sind besonders zu nennen: „Darstellung und kritische Beleuchtung des Wesens und der bis jetzt aufgefundenen Behandlungsweise der ostind. Brechruhr“ 1831; „Die Krankheiten des höhern Alters und ihre Heilung“ 2 Bde. 1839; „Die specielle Pathologie und Therapie vom klinischen Standpunkte“ 4 Bde. 1841–42. Zu gleich ist er der Gründer des „Jahresbericht über die Fortschritte der gesammten Medicin“ 1842 (seit 1843 von Eisenmann redigirt).
Canstein, Karl Hildebrand. Freiherr von, geb. 1667 zu Lindenberg, zuerst Soldat, dann Privatmann in Berlin, Freund Speners und Frankes. Er stiftete mit freiwilligen Beiträgen 1713 die Cansteinsche Bibelanstalt in Halle, st. aber schon 19. Aug. 1719. Seine
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