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Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854.

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des Directoriums Bonaparten zumeist den Oberbefehl in Italien u. fand neben der Leitung des Kriegswesens Zeit, sich an der Gründung der polytechnischen Schule u. des Nationalinstitutes zu betheiligen. Barras Intriguen bewirkten, daß C. das Kriegsportefeuille genommen wurde, ein mißlungener Versuch, jenen zu stürzen, 1797 Verurtheilung zur Deportation. C. floh in die Schweiz, machte in einer energischen Antwort auf den Bericht Bailleuls über den 18. Fructidor von Deutschland aus die Schändlichkeit der Directoren weltbekannt und trug dadurch vieles zum Sturze derselben bei. Nach dem 18. Brümaire kehrte er zurück, wurde inspecteur general aux revues u. 1800 Kriegsminister. Ein Republikaner wie C. konnte nicht lange Napoleons Minister sein; seit 1802 Volkstribun bekämpfte er ebenso vereinzelt als erfolglos das lebenslängliche Consulat und Kaiserthum. Später zog er sich in das Privatleben zurück. schrieb auf Napoleons Veranlassung sein bestes Werk: "sur la defense des places fortes" und erhielt 1809 eine Pension von 10000 Frcs. Erst 1814 bot C. Napoleon seine Dienste an, wurde Gouverneur von Antwerpen und behauptete den wichtigen Platz bis nach dem Falle Napoleons. Die Bourbons aber anerkannten C.s Grad als Generallieutenant u. gaben ihm das Ludwigskreuz zurück, das er vor der Revolution getragen. 1815 machte Napoleon ihn zum Pair, Grafen u. Minister, denn bereits 1814 hatte C. in einem "Memoire au Roi" die Politik der Bourbonen getadelt und an deren Sturz gearbeitet. Er stimmte nach der Schlacht bei Waterloo ganz allein gegen Napoleons Abdankung, suchte aber vergeblich den Muth der provisorischen Regierung. deren Mitglied er war, zu beleben. Aus Frankreich 1815 verwiesen zog er nach Warschau u. dann nach Magdeburg, wo er 1823 st. Seine mathematischen und militärischen Werke verschafften ihm fast ebensoviel Ruhm als seine politische Laufbahn; weniger Talent besaß er für die Dichtkunst, wie das komische Heldengedicht "Don Quichotte" (Leipzig 1820, 12) beweist. Nach seinem Tode erschienen: "Memoires historiques et militaires sur C." (Paris 1824); wichtig C.s: "Expose de la conduite politique de C. depuis le 1 juillet 1814" (Paris 1815) und "Correspondance de Napoleon Bonaparte avec le comte C." (Paris 1819).


Carnot, Lazare Hippolyte, Sohn des Vorigen, geb. 1801, begleitete seinen Vater in das Exil und machte sich in Magdeburg mit deutscher Sprache u. Literatur bekannt. Nach seiner Rückkehr studierte er in Paris die Rechtswissenschaft, wurde St. Simonist, 1839 Deputirter der äußersten Linken. Nach der Februarrevolution wurde er Minister des öffentlichen Unterrichts, zeigte aber seine Unfähigkeit ziemlich bald und wurde im Juli 1848 entlassen. Er saß nun in der National- und legislativen Versammlung bei der Bergpartei u. wurde durch den Staatsstreich vom 2. Dezbr. 1851 von der polit. Bühne entfernt.


Caro, Annibale, geb. 1507 zu Cittanuova in der Mark Ancona, kam nach Rom u. gründete daselbst mit den Brüdern Molza die Accademia della virtu. 1543 trat er in Dienst bei Pietro Ludovico Farnese, der 2 Jahre später Herzog von Parma wurde, nach dessen Ermordung bei den Cardinälen Ranuccio und Alessandro Farnese, bei letzterem von 1548 bis zu seinem Tod 1566. Seine meisten Werke wurden erst nach seinem Tode gedruckt. "Rime", Venedig 1569; "Lettere familiari", 2 Bde., Venedig 1572-75; "Lettere inedite", Mailand 1829, ein Muster schöner Prosa; besonders berühmt ist seine Uebersetzung der Aeneide, Venedig 1581.


Carobe, Handelsgewicht in Frankreich = 1/24 Gran.


Carocha (span. Karotscha), vor Zeiten die mit Teufelsbildern bemalte Mütze der zum Feuertod Verurtheilten bei den span. Autodafes.


Carolath, Fürstenthum in Schlesien, Reg.-Bez. Liegnitz, 41/2 #M. groß mit 11500 E.


Carolath-Beuthen, schlesisches reichbegütertes Fürstengeschlecht mit dem ursprünglichen Namen Schönaich. - Fabian von Schönaich erhielt 1551 von Kaiser Ferdinand I. die Herrschaft Muskau zum Lehen und ward in den

des Directoriums Bonaparten zumeist den Oberbefehl in Italien u. fand neben der Leitung des Kriegswesens Zeit, sich an der Gründung der polytechnischen Schule u. des Nationalinstitutes zu betheiligen. Barras Intriguen bewirkten, daß C. das Kriegsportefeuille genommen wurde, ein mißlungener Versuch, jenen zu stürzen, 1797 Verurtheilung zur Deportation. C. floh in die Schweiz, machte in einer energischen Antwort auf den Bericht Bailleuls über den 18. Fructidor von Deutschland aus die Schändlichkeit der Directoren weltbekannt und trug dadurch vieles zum Sturze derselben bei. Nach dem 18. Brümaire kehrte er zurück, wurde inspécteur général aux revues u. 1800 Kriegsminister. Ein Republikaner wie C. konnte nicht lange Napoleons Minister sein; seit 1802 Volkstribun bekämpfte er ebenso vereinzelt als erfolglos das lebenslängliche Consulat und Kaiserthum. Später zog er sich in das Privatleben zurück. schrieb auf Napoleons Veranlassung sein bestes Werk: „sur la defense des places fortes“ und erhielt 1809 eine Pension von 10000 Frcs. Erst 1814 bot C. Napoleon seine Dienste an, wurde Gouverneur von Antwerpen und behauptete den wichtigen Platz bis nach dem Falle Napoleons. Die Bourbons aber anerkannten C.s Grad als Generallieutenant u. gaben ihm das Ludwigskreuz zurück, das er vor der Revolution getragen. 1815 machte Napoleon ihn zum Pair, Grafen u. Minister, denn bereits 1814 hatte C. in einem „Mémoire au Roi“ die Politik der Bourbonen getadelt und an deren Sturz gearbeitet. Er stimmte nach der Schlacht bei Waterloo ganz allein gegen Napoleons Abdankung, suchte aber vergeblich den Muth der provisorischen Regierung. deren Mitglied er war, zu beleben. Aus Frankreich 1815 verwiesen zog er nach Warschau u. dann nach Magdeburg, wo er 1823 st. Seine mathematischen und militärischen Werke verschafften ihm fast ebensoviel Ruhm als seine politische Laufbahn; weniger Talent besaß er für die Dichtkunst, wie das komische Heldengedicht „Don Quichotte“ (Leipzig 1820, 12) beweist. Nach seinem Tode erschienen: „Mémoires historiques et militaires sur C.“ (Paris 1824); wichtig C.s: „Exposé de la conduite politique de C. depuis le 1 juillet 1814“ (Paris 1815) und „Correspondance de Napoléon Bonaparte avec le comte C.“ (Paris 1819).


Carnot, Lazare Hippolyte, Sohn des Vorigen, geb. 1801, begleitete seinen Vater in das Exil und machte sich in Magdeburg mit deutscher Sprache u. Literatur bekannt. Nach seiner Rückkehr studierte er in Paris die Rechtswissenschaft, wurde St. Simonist, 1839 Deputirter der äußersten Linken. Nach der Februarrevolution wurde er Minister des öffentlichen Unterrichts, zeigte aber seine Unfähigkeit ziemlich bald und wurde im Juli 1848 entlassen. Er saß nun in der National- und legislativen Versammlung bei der Bergpartei u. wurde durch den Staatsstreich vom 2. Dezbr. 1851 von der polit. Bühne entfernt.


Caro, Annibale, geb. 1507 zu Cittanuova in der Mark Ancona, kam nach Rom u. gründete daselbst mit den Brüdern Molza die Accademia della virtu. 1543 trat er in Dienst bei Pietro Ludovico Farnese, der 2 Jahre später Herzog von Parma wurde, nach dessen Ermordung bei den Cardinälen Ranuccio und Alessandro Farnese, bei letzterem von 1548 bis zu seinem Tod 1566. Seine meisten Werke wurden erst nach seinem Tode gedruckt. „Rime“, Venedig 1569; „Lettere familiari“, 2 Bde., Venedig 1572–75; „Lettere inedite“, Mailand 1829, ein Muster schöner Prosa; besonders berühmt ist seine Uebersetzung der Aeneide, Venedig 1581.


Carobe, Handelsgewicht in Frankreich = 1/24 Gran.


Carocha (span. Karotscha), vor Zeiten die mit Teufelsbildern bemalte Mütze der zum Feuertod Verurtheilten bei den span. Autodafes.


Carolath, Fürstenthum in Schlesien, Reg.-Bez. Liegnitz, 41/2 □M. groß mit 11500 E.


Carolath-Beuthen, schlesisches reichbegütertes Fürstengeschlecht mit dem ursprünglichen Namen Schönaich. – Fabian von Schönaich erhielt 1551 von Kaiser Ferdinand I. die Herrschaft Muskau zum Lehen und ward in den

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[9/0010] des Directoriums Bonaparten zumeist den Oberbefehl in Italien u. fand neben der Leitung des Kriegswesens Zeit, sich an der Gründung der polytechnischen Schule u. des Nationalinstitutes zu betheiligen. Barras Intriguen bewirkten, daß C. das Kriegsportefeuille genommen wurde, ein mißlungener Versuch, jenen zu stürzen, 1797 Verurtheilung zur Deportation. C. floh in die Schweiz, machte in einer energischen Antwort auf den Bericht Bailleuls über den 18. Fructidor von Deutschland aus die Schändlichkeit der Directoren weltbekannt und trug dadurch vieles zum Sturze derselben bei. Nach dem 18. Brümaire kehrte er zurück, wurde inspécteur général aux revues u. 1800 Kriegsminister. Ein Republikaner wie C. konnte nicht lange Napoleons Minister sein; seit 1802 Volkstribun bekämpfte er ebenso vereinzelt als erfolglos das lebenslängliche Consulat und Kaiserthum. Später zog er sich in das Privatleben zurück. schrieb auf Napoleons Veranlassung sein bestes Werk: „sur la defense des places fortes“ und erhielt 1809 eine Pension von 10000 Frcs. Erst 1814 bot C. Napoleon seine Dienste an, wurde Gouverneur von Antwerpen und behauptete den wichtigen Platz bis nach dem Falle Napoleons. Die Bourbons aber anerkannten C.s Grad als Generallieutenant u. gaben ihm das Ludwigskreuz zurück, das er vor der Revolution getragen. 1815 machte Napoleon ihn zum Pair, Grafen u. Minister, denn bereits 1814 hatte C. in einem „Mémoire au Roi“ die Politik der Bourbonen getadelt und an deren Sturz gearbeitet. Er stimmte nach der Schlacht bei Waterloo ganz allein gegen Napoleons Abdankung, suchte aber vergeblich den Muth der provisorischen Regierung. deren Mitglied er war, zu beleben. Aus Frankreich 1815 verwiesen zog er nach Warschau u. dann nach Magdeburg, wo er 1823 st. Seine mathematischen und militärischen Werke verschafften ihm fast ebensoviel Ruhm als seine politische Laufbahn; weniger Talent besaß er für die Dichtkunst, wie das komische Heldengedicht „Don Quichotte“ (Leipzig 1820, 12) beweist. Nach seinem Tode erschienen: „Mémoires historiques et militaires sur C.“ (Paris 1824); wichtig C.s: „Exposé de la conduite politique de C. depuis le 1 juillet 1814“ (Paris 1815) und „Correspondance de Napoléon Bonaparte avec le comte C.“ (Paris 1819). Carnot, Lazare Hippolyte, Sohn des Vorigen, geb. 1801, begleitete seinen Vater in das Exil und machte sich in Magdeburg mit deutscher Sprache u. Literatur bekannt. Nach seiner Rückkehr studierte er in Paris die Rechtswissenschaft, wurde St. Simonist, 1839 Deputirter der äußersten Linken. Nach der Februarrevolution wurde er Minister des öffentlichen Unterrichts, zeigte aber seine Unfähigkeit ziemlich bald und wurde im Juli 1848 entlassen. Er saß nun in der National- und legislativen Versammlung bei der Bergpartei u. wurde durch den Staatsstreich vom 2. Dezbr. 1851 von der polit. Bühne entfernt. Caro, Annibale, geb. 1507 zu Cittanuova in der Mark Ancona, kam nach Rom u. gründete daselbst mit den Brüdern Molza die Accademia della virtu. 1543 trat er in Dienst bei Pietro Ludovico Farnese, der 2 Jahre später Herzog von Parma wurde, nach dessen Ermordung bei den Cardinälen Ranuccio und Alessandro Farnese, bei letzterem von 1548 bis zu seinem Tod 1566. Seine meisten Werke wurden erst nach seinem Tode gedruckt. „Rime“, Venedig 1569; „Lettere familiari“, 2 Bde., Venedig 1572–75; „Lettere inedite“, Mailand 1829, ein Muster schöner Prosa; besonders berühmt ist seine Uebersetzung der Aeneide, Venedig 1581. Carobe, Handelsgewicht in Frankreich = 1/24 Gran. Carocha (span. Karotscha), vor Zeiten die mit Teufelsbildern bemalte Mütze der zum Feuertod Verurtheilten bei den span. Autodafes. Carolath, Fürstenthum in Schlesien, Reg.-Bez. Liegnitz, 41/2 □M. groß mit 11500 E. Carolath-Beuthen, schlesisches reichbegütertes Fürstengeschlecht mit dem ursprünglichen Namen Schönaich. – Fabian von Schönaich erhielt 1551 von Kaiser Ferdinand I. die Herrschaft Muskau zum Lehen und ward in den

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Zitationshilfe: Herders Conversations-Lexikon. Bd. 2. Freiburg im Breisgau, 1854, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/nn_conversationslexikon02_1854/10>, abgerufen am 30.04.2024.